Autor Thema: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???  (Gelesen 9344 mal)

Offline pallasit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #15 am: Januar 13, 2013, 12:05:26 Nachmittag »
Hallo,

Was es mit dem bislang Vorgetragenen auf sich hat, werden die hoffentlich bald vorliegenden Ergebnisse wissenschaftlicher Analyse und die daran sich anschließende Diskussion wohl erweisen.

Wenn der Fall am 29.12.12 war, können noch nicht allzuviele überprüfte Daten über dieses Material vorliegen. Da darf man sich schon fragen ob es sich noch um seröses, wissenschaftliches Vorgehen handelt?

Grüsse  Willi :prostbier:

Offline Mettmann

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #16 am: Januar 13, 2013, 19:29:54 Nachmittag »
Zitat
Ausbildung und akademischer Rang von Prof. Wickremasinghe und nicht zuletzt die Höflichkeit gebieten es, dass man sich seine Argumente anhört.


Nuja, auch ein hochgelahrter Kopf, Milly, kann gelegentlich einen Schmarrn reden.
V.a. wurden seine Argumente seinerzeit ja gehört und sodann widerlegt.

Die zellartigen, vermeintlich DNA-losen Strukturen, die Wickremasinghe aus dem Weltall stammend ansah - und, und da liegt das Problem, bis heut als extraterrestisch ansieht, wurden ziemlich bald als Sporen einer Alge aus der Gattung Trentepohlia identifiziert, wie sie häufig in dem Gebiet zu finden ist.
Zudem wurd DNA drin gefunden und außerdem hat sich der rote Regen in der Zeit bis heut mehrfach widerholt in der Keralagegend, jedsmal mit den selben Pilz- und Algensporen drin.

http://web.archive.org/web/20060613135746/http://www.geocities.com/iamgoddard/Sampath2001.pdf

Nur Prof W, weigert sich, das zur Kenntnis zu nehmen,
noch - unabhängig vom Zeug im Regen - kann er eine Erklärung geben, obwohl Wetter- und Winddaten vorliegen, wie es funktionieren soll,
das etwas, das aus dem All herunterschwebt, über mehrere Wochen auf den selben Platz regnen kann.

Nywwa....

Das zusammengenommen ist der Grund, warum sich auch sonst kein Wiss.ler mehr damit befassen mag.

 :prostbier:
Mettmann
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MilliesBilly

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #17 am: Januar 13, 2013, 23:03:23 Nachmittag »

Willi, der Fall, wenn es denn einer war, hat sich wohl bereits am 15. Dezember ereignet (s. die ersten geposteten Links).

Bleibt zu hoffen, dass Material zur Klassifizierung eingereicht wurde und zumindest festgestellt werden kann, ob Meteorit oder nicht. Dann wird man weitersehn.



Offline pallasit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #18 am: Januar 13, 2013, 23:24:21 Nachmittag »
Hallo,
hier in diesem Thread geht es wohl um 2 Fälle.

Willi, der Fall, wenn es denn einer war, hat sich wohl bereits am 15. Dezember ereignet (s. die ersten geposteten Links).

Bleibt zu hoffen, dass Material zur Klassifizierung eingereicht wurde und zumindest festgestellt werden kann, ob Meteorit oder nicht. Dann wird man weitersehn.

In der Veröffentlichung von N. C. Wickramasinghe, J. Wallis, D.H. Wallis und Anil Samaranayake wird das Falldatum 29.12.12 genannt.

"We report the discovery for the first time of fossilised diatoms in a carbonaceous meteorite
that fell in the North Central Province of Sri Lanka on 29 December 2012."
Siehe:http://www.buckingham.ac.uk/wp-content/uploads/2011/09/Polonnaruwa-meteorite.pdf

Grüsse Willi  :prostbier:


Offline pallasit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #19 am: Januar 13, 2013, 23:41:19 Nachmittag »
siehe auch:
"farmer’s wife has become unconscious after smelling a piece of meteorite"
"The farmer’s hands have been burnt by the meteorite.!
http://www.eelamenews.com/?p=107866


"The Geological Unit of the University of Peradeniya states that analysis are being carried out on rock fragments which are believed to be parts of meteorites, which were recently discovered from several parts of the island."
http://www.hirunews.lk/50893

Offline Contadino

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #20 am: Januar 14, 2013, 00:00:26 Vormittag »

"The farmer’s hands have been burnt by the meteorite.!

Hmm, wenn sich da mal nicht noch mehr Leute "die Finger verbrennen" :bid:

Ciao, Heiner :unfassbar:
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline pallasit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #21 am: Januar 14, 2013, 00:03:34 Vormittag »
Meiner Meinung nach haben se dem Prof. Wickremasinghe wahrscheinlich eine Schlacke nach England geschickt´ :gruebel:

Schmiedeschlacke: Beim Feuerschweissen wird feiner Quarzsand als Flussmittel verwendet. Diatomeenerde kann man wegen des Quarzgehaltes auch dazu nehmen. Der Kohlenstoffgehalt wäre damit auch erklärt.

Grüsse Willi  :prostbier:

MilliesBilly

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #22 am: Januar 14, 2013, 00:03:43 Vormittag »
Hallo,
hier in diesem Thread geht es wohl um 2 Fälle.

Entweder zwei Fälle, oder wir dürfen dem Kollegen @karmaka zur Glaskugel gratulieren. Fragen über Fragen ...

Suevit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #23 am: Januar 14, 2013, 00:25:18 Vormittag »
Hallo,

In der Veröffentlichung von N. C. Wickramasinghe, J. Wallis, D.H. Wallis und Anil Samaranayake wird das Falldatum 29.12.12 genannt.

"We report the discovery for the first time of fossilised diatoms in a carbonaceous meteorite
that fell in the North Central Province of Sri Lanka on 29 December 2012."
Siehe:http://www.buckingham.ac.uk/wp-content/uploads/2011/09/Polonnaruwa-meteorite.pdf
Ein jeder hat das Recht, sich seine Karriere mit selbst gewählten Mitteln zu zerschießen...  :bid:

Aber bitte, das ist doch nicht deren Ernst? Das ganze Paper liest sich ja wie von einem Astronomie-Crank erdacht...

Gruß,
Rainer

Offline Chondrit 83

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #24 am: Januar 14, 2013, 00:37:50 Vormittag »
Japp, irgendwie tuts weh...  :bid:
Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

Offline Greg

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #25 am: Januar 14, 2013, 09:37:06 Vormittag »
Guten Morgen,

Danke für die Links zum (angeblichen) Meteoritenfall vom 29.12.12 und zu der PDF über den roten Regen
http://web.archive.org/web/20060613135746/http://www.geocities.com/iamgoddard/Sampath2001.pdf

Genau sowas habe ich gesucht. Wäre doch merkwürdig, wenn solch ein Phänomen nicht auch von anderen Wissenschaftlern untersucht worden wäre. Diese Ergebnisse werfen ein ganz anderes Licht auf die Sache.

Mit dem angeblichen kohligen Chondriten und dem "fossilen Inhalt" muss man abwarten, was da noch so kommt. Es wäre schon peinlich, wenn er ohne es zu merken Schlacke untersucht hätte....

So grundsätzlich würde es mich aber nicht soooo verwundern, wenn man wirklich mal irgendwelche Bakterienzellen in Kometen etc. entdecken würde.
Vor dem Hintergrund, dass die roten Regen Zellen von Prof. Wickremasingh völlig anders gesehen werden und er damit anscheinend auf dem Holzweg ist, wird es für ihn schwer, ernsthaft glaubwürdig zu bleiben.
Aber generell finde ich, dass man ungewöhnliche Ergebnisse nicht zu vorschnell als Spinnerei abtuen sollte. Chladni haben sie damals auch für einen Spinner gehalten; wie konnte man als Wissenschaftler ernsthaft behaupten, dass Steine aus dem Weltraum vom Himmel fallen... :einaugeblinzel:

Grüße
Greg

Suevit

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #26 am: Januar 14, 2013, 11:19:57 Vormittag »
Hallo,

Aber generell finde ich, dass man ungewöhnliche Ergebnisse nicht zu vorschnell als Spinnerei abtuen sollte.
Fall: 29.12.2012
Publikation: 10.01.2013
-> 13 Tage. Fragt sich, wer da vorschnell ist. Wenn man eine so weltbewegende Entdeckung zu verkünden hat, nimmt man sich etwas mehr Zeit als knapp 2 Wochen, holt Biologen und Paläontologen mit ins Boot die die gefundenen Diatomeen mit bekannten Arten vergleichen, macht genauere Analysen des Mets, eine Datierung, etc. Davon lese ich in dem Paper nichts. Außerdem veröffentlicht man, wenn man wirklich vom großen Wurf überzeugt ist, sowas in einem der großen Magazine wie Nature oder Science und lehnt sich dann zurück, um auf den Anruf aus Stockholm zu warten. Mit Verlaub, die Arbeit bewegt sich auf dem Niveau einer Semesterarbeit in den Geowissenschaften - mal schnell runtergeschrieben mit dem, was man gerade zur Hand hatte.
Wenn man den Wikipedia-Eintrag zu Wickremasingh liest, drängt sich einem der Verdacht auf, dass er auf Biegen und Brechen etwas finden will, was seine Karriere abschließend krönt bzw. sein Lebenswerk ins rechte Licht rückt.

Zitat
Mit dem angeblichen kohligen Chondriten und dem "fossilen Inhalt" muss man abwarten, was da noch so kommt.
Eine Richtigstellung  :laughing:

Zitat
Aber generell finde ich, dass man ungewöhnliche Ergebnisse nicht zu vorschnell als Spinnerei abtuen sollte. Chladni haben sie damals auch für einen Spinner gehalten
Über Wegener wurde auch gelacht, Galilei hat zunächst auch keiner ernst genommen, usw. Der Unterschied zwischen Genie und Cranktum ist, dass die oben Genannten Koryphäen in ihrem Fach waren, die saubere Daten vorweisen konnten, und (vereinfacht gesagt) nur ihr Umfeld noch nicht den Wissensstand besaß, um ihre Ergebnisse angemessen zu würdigen, zu akzeptieren und weiter zu schlüssigen Theorien zu entwickeln. Das Paper von Wickremasingh hat dagegen massivste methodische Schwachstellen, man könnte sogar unterstellen, dass die Ergebnisse geradezu erfunden sind und sich in keiner Weise schlüssig und zwangsläufig aus den dargestellten - sehr lückenhaften! - Daten herleiten lassen, wie es die Autoren gerne darstellen möchten.

Hier noch was zum Hintergrund und zur Zuverlässigkeit des Journal of Cosmology, in dem der Artikel erschienen ist: http://en.wikipedia.org/wiki/Journal_of_Cosmology#Reliability

Um es deutlich zu machen: Ich bin jederzeit für umwälzende Erkenntnisse offen, denn davon lebt die Wissenschaft. Aber ich merke, wenn ein Phantast versucht, mich zu verar*****, indem er seine Theorie auf lückenhaften oder fehlinterpretierten Daten aufbaut und diese Lücken dann durch vollmundige Versprechungen ("andere Deutungen sind per se nicht möglich!") zu vertuschen sucht. Das ist billig und hat mit Wissenschaft nichts zu tun.

Ich erwarte in dem Paper mindestens folgende Daten:

- genaue petrographische Beschreibung des Gesteins und Analyse der Zusammensetzung
- Datierung des Matrixgesteins
- Datierung der Diatomeen und der organischen Reste
- Vergleich der Diatomeen mit rezenten und fossilen irdischen Arten

Dann, und nur dann, wäre es seriös, auf der Basis dieser Daten irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen.

Gruß,
Rainer

Offline Greg

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #27 am: Januar 14, 2013, 15:37:50 Nachmittag »
(...)
Fall: 29.12.2012
Publikation: 10.01.2013
-> 13 Tage. Fragt sich, wer da vorschnell ist. Wenn man eine so weltbewegende Entdeckung zu verkünden hat, nimmt man sich etwas mehr Zeit als knapp 2 Wochen, holt Biologen und Paläontologen mit ins Boot die die gefundenen Diatomeen mit bekannten Arten vergleichen, macht genauere Analysen des Mets, eine Datierung, etc. Davon lese ich in dem Paper nichts.

(...)

Ich erwarte in dem Paper mindestens folgende Daten:

- genaue petrographische Beschreibung des Gesteins und Analyse der Zusammensetzung
- Datierung des Matrixgesteins
- Datierung der Diatomeen und der organischen Reste
- Vergleich der Diatomeen mit rezenten und fossilen irdischen Arten

Dann, und nur dann, wäre es seriös, auf der Basis dieser Daten irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen.

Gruß,
Rainer

Rainer, danke für deine Ausführungen. Du machst auf einige Punkte und massive Lücken aufmerksam, was mir als wissenschaftlich interessierten Laien gut hilft. Es lässt sich also festhalten, dass Prof. Wickremasingh Behauptungen aufstellt, die nur durch einige Mikroskopbilder gestützt werden, aber der ganze Rahmen drumherum völlig unklar und wissenschaftlich nicht belegt ist.

Das Entstehungsalter des Matrixgesteins und speziell das Alter der fossilen Überreste würden mich sehr interessieren. Ebenso das kosmische Bestrahlungsalter. Handelt es sich überhaupt um Meteoritengestein, in welchem die mutmaßlichen fossilen Überreste gefunden wurden...?

Hoffentlich haben andere Institute Proben zur Analyse bekommen...

Greg  :hut:

Offline pallasit

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Offline Greg

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Re: Meteoritenfall in Dimbulagala, Sri Lanka ???
« Antwort #29 am: Januar 15, 2013, 23:01:18 Nachmittag »
Oh oh, eine treffende und vernichtende Kritik...

Danke für den Link.  :super:

Da sagt also ein Diatomeen-Fachmann, dass die Mikroskop-Fotos in dem Paper überwiegend Diatomeen zeigen, die heute auf der Erde leben, genauer gesagt im Süßwassser und dass sie auf den Fotos gar nicht fossil sind.
Es werden also Beispiele irdischer Kieselalgen präsentiert, die eine irdische Evolution hinter sich haben und die sehr wahrscheinlich schlicht und einfach durch irdische Süßwasserkontamination in den Stein gelangt sind (der vermutlich auch kein Meteorit ist)...

Dazu noch die all die anderen Kritikpunkte über die Art und Weise...

Au, das tut weh...
Ich habe mich wirklich bemüht, den Ideen von Prof. Wickremasinghe aufgeschlossen gegenüber zu stehen, aber nach allem, was ich heute und in den letzten Tagen gelesen habe, muss ich es nun auch machen:

 :bid: :bid: :bid:

Viele Grüße
Greg

 

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