Huch, immer diese Arbeit,
und wenn man denkt, es ist endlich erledigt, schießts wie Unkraut doch wieder hervor.
Muß leider geschwind digressiv eine Keimerstickung durchführen, die ich aber am End auf das Thema herumbiegen werd,
aber es is notwendig. Muß den Myth bösten.
Denn, seh ich erst jetzt, der kamarka scheint einem Klischee aufgesessen zu sein, aus einigen seiner mannigfaltig gesammelten Medienlinks.
Kauf bei dem Händler, der den Met mehr liebt als den Mammon!
Know your responsible dealer!
100.000 zogen aus an den Klondyke, 400 kehrten reich zurück (eingerechnet Spediteure und Schnapsverkäufer), 10 blieben es bis an ihr Lebensende.
Das Märlein vom reichen und goldgeizigen Metthändler.
Kamarka, Martin, schlag nach bei Haag.
Wie man mit Meteoriten Millionär wird: Nimm zwei Millionen und...
Selbst Gran Ol Nininger, der ja immerhin in einer Zeit gelebt hat, wo man ihm (für heutige Vorstellung) das Geld nur so nachgschmissen hat und der auch gut dotierte Festanstellung ausgeschlagen hat, war fast die ganze Zeit seines Lebens in Geldnöten, Mitte 80 sogar so pleite, daß er nochmal bei Null anfangend, wieder auf die Hönt gehen mußt.
Grad unlängst, auf der US-list, als ein groß Gejammer und Wehklagen anhob, daß das Land dem Sozialismus anheimfalle, da nun Kleingewerblern eine sehr moderate Abgabe abverlangt werden würde, da konnt ichs mir nicht verkneifen, mal unser Theutsches Steuer&Abgabenjoch ihnen vorzuführen.
(Hab auch sehr nette Kondolenzen daraufhin von US-Kollegen erhalten).
Weil, was demjenigen, der nicht der Lebenswelt der gewerblichen und selbsständigen Arbeit verhaftet ist, oft unbekannt ist, ist, daß der Reichthum eines Metthändlers mitnichten um den Betrag wächst, der auf dem Preisschild eines Mets steht.
Karmartin, ich wiederhols nicht, was ich dort geschrieben - aber von dem Preisschild gehen ab Umsatz-, Einkommen-, Gewerbe-, optional Kirchensteuer, Solidaritäts-, doppelter Krankenkassen- und Pflegeversicherung- Handelskammerzwangsmitgliedsbeitrag. Und je nach Potenz, für die meisten eher Luxus, Rentenversicherung-, Berufsunfähigkeits- und Arbeitslosenversicherung.
Von dem was dann noch bleibt, muß der Händler seine Betriebskosten decken, wie Maschinen, Strom, Reisen, Messen, Werbung, Verpackung, Telekommunikation usw. und natürlich auch seine Suchexpeditionen und seine Materialeinkäufe.
Da bleibt nicht allzuviel Wohlstand über, auch wenn Dir als Zuseher die Umsätze enorm vorkommen.
Gut hier in D ist man im Vgl. zu fast überall auf der Welt verratzt, frag mal den Farmermike, der mal kurze Zeit in D gewohnt und der Dir sagt, in Deutschland, bei den Steuern und Abgaben könne er sein Geschäft schlicht nicht führen.
(und beachte, hihi, daß wir hier vom Metthaus in die Anzeigensparte öfters Angebote einstellen, die billiger sind als dieselben Mets auf allen andern Händlerseiten, manchmal so billig, daß sie flugs von gewerblichen Metthändlerkollegen zum sofortigen Wiederverkauf erworben werden, während Du Dich im Ebay herumtreibst, knickknack Werbungsmodus wieder aus).
Wenn du zum Bsp liest, die Idee von Lisander Müller z.B., ein Sammler könne einem dt.Händler einen Sikhote oder einen Taza zum Scheibeln geben und ihm dann eben zwo Scheiberln dafür überlassen, dann macht das der Händler zwar, aber aus Gefälligkeit, denn er verbraucht viel Arbeitszeit und zahlt monetär drauf, dito beim Service der Scheibenrestaurierung. Kamartin, ich muß Dich sogar dahingehend schockieren, daß es für einen Mettmenschen in D ökonomisch nicht vertetbar ist, Scheiben von Gibeon, Sikhote, Henbury, GanGan, Munionalusta, Brahin, Mundrabilla, Gebel Kamil, Agoudal, Taza, Campo, Nantan usw. eben die günstigen Eisen zu schneiden und fachgerecht zu präparieren und zu den international marktüblichen Durchschnittspreisen zu verkaufen. Daß ers trotzdem macht, geht nur, wenn er querfinanziert, also aus anderen Einnahmen diese Scheiben bezuschusst.
Oder noch anders, wäre es dazugekommen, wie es letztes Jahr die von der Leyen vorgeschlagen, daß Selbstständige in D gesetzlich verpflichtet werden sollen, monatlich 600-800Euro in die Rentenkasse einzuzahlen,
dann hätten 4 von 5 dt.Mettanbietern ihren Laden dicht machen müssen.
Oder anders gesagt, 95%-98% der Forenmitglieder würden, wenn sie Arbeitszeit, Arbeitsaufwand und Risiko eines Metthändlers und den daraus resultierenden Ertrag kennten, das als völlig unakzeptabel und empörend ablehnen und den Job auf keinen Fall machen wollen.
(Der Rest sind eh Metthändler, also entweder Enthusiasten oder Deppen, im Regelfall beides

).
Soviel zu Deinem Aufruf betreffs Mettliebe vs. Mammonliebe.
Es ist relativ interessant,
dieser Popanz von den meteoritischen Gierschlünden, Drogenhändlern und Yachtbesitzern kommt immer mal wieder auf, allerdings in den letzten Jahren in der Szene weitaus weniger, da permanent (wie auch jetzt gerade) Aufklärungsarbeit geleistet wird.
Ich hab mir angewöhnt, einfach jene die das propagieren oder glauben, schlicht zu fragen, was ein hauptberuflicher Meteoritenhändler, der all das Material auftut und nicht nur die besseren in einem viel weitern Umfang als es staatlich finanzierten Unternehmungen möglich ist,
was nun eben diese ihrer Meinung nach
für ein
Monatseinkommen erhalten sollten.
Also angefangen von der Schwarzputze&Werbezettelausträger bis hin zum Topkonzerndirektor.
Nie.
Nie hab ich jemals eine Antwort erhalten.
(Wär vielleicht mal gut für eine Umfrage hier, weil die anonym).
Womit wir zur unentgeltlichen Forschungsunterstützung und zur Verantwortung kommen.
Kamarka, jeder, der einen Meteoriten klassifizieren läßt, gibt kostenlos Material einem Institut ab gemäß der 20g/20%-Regel.
Das ist ausreichend um umfassendste Forschung dran zu machen und mehrere Forschungen dran zu machen.
Man muß ja mit den heutigen Meßmethoden nimmer wie anno dunnemals ein Pfünderl vergasen.
Unds gibt auch uneigennützige Klassifikatöre, die, wenn ein Mett besonders aufregend, neu und abgedreht ist, von der Hinterlegungsmasse an Institute und Kollegen in aller Welt verteilen.
Das is auch gut so.
Nun, Kamartin, je nachdem wieviel so ein Mettdealer klassifizieren läßt und wie lang er überhaupt seinen Beruf durchhält (zähl mal wieviel Mettmenschen es auf der Welt gibt, die ausschließlich Meteorite zum Broterwerb machen und das länger als 15 oder 20 Jahre),
kann über die Jahre hinweg kostenlos abgegebenes Material im Sechs- manchmal gar im Siebenstelligen Bereich zusammenkommen.
Das kann man auch recherchieren.
Und vor allem ist es durch den kommerziellen Handel vielen Instituten ja überhaupt erst möglich an ein solchen Vielfalt an besonders wissenschaftlichen Meteoriten forschen zu können. Da hilft Dir die Bulletin Database weiter, wenn Du die Metsseltener Klassen, die auf universitären Expeditionibus gesammelt wurden, gegenüber die, die der kommerzielle Sektor erbracht hat, hältst.
Das sind also Meteorite, die selbst mit enormen Budget nicht von den Instituten selbst gefunden werden könnten.
Zudem, das Mammonargument. Praktisch samt und sonders alle Meteorite die der Privatsektor auftut, und ein Instiut, ein Museum hat bei diesen zudem den Vorteil, nicht erst hundert Chondrite auffinden und zahlen zu müssen, bisma ein Eukrit dabei ist und sie müssen nur genau die (Minder-)mengen kaufen, die sie tatsächlich brauchen,
also fast alle Meteorite, die der private Sektor auftut, kosten einen kleinen Bruchteil der gleichartigen Meteorite, die die Forschung selber auffindet.
Auf diese Weise ersparen die goldgierigen Metthändlern den Instituten enorme Budgetsummen (würden diese auf gleichem Niveau arbeiten wollen ohne kommerzielle Meteoriten) und der öffentlichen Hand große Summen an Steuergeld. (Und wennse brav sind, zahlens ja auf ihre Verkäufe auch noch Steuern, was die Chose dann teilweis refinanziert, wenn man Haushaltsdinge als einen großen Pott begreift).
Das kann man auch recherchieren. In dem man die Haushalte der Unis und Projekte anguckt, zusätzlich noch die Kosten für das Personal nicht vergißt, ect.
Den allermeisten Instituten wärs überhaupt nicht möglich sinnvoll zu arbeiten, gäbs nicht die 20% Regel und gäbs nicht die Mets zum heutigen Preisniveau.
Schau Dir mal die Budgets an der Metsammlungen und der Metinstitute noch bis Ende der 90iger, wo vielfach noch zusätzlich zum Ansatz neuer Forschung der konservatorische galt, nämlich interessante Meteorite anzuhäufen und ein Reservoir für zukünftige Forschergenerationen zu horten und zu bilden.
Das wird Deine traurigste Recherche werden..
Wobei ich hier dem Oheim recht geben muß.
Das spendieren von Mets von Sammlern und Händlern an die Museen und Institute ist zwar zweifelsohne eine rühmliche Sache,
aber es verhält sich im Grunde ähnlich wie mit den privat organisierten Tafeln für Sozialschwache.
Die zwar ein großer mitmenschlicher Akt sind und den Betroffenen sehr helfen, und anscheinend leider notwendig sind,
aber die eben auch überdecken, daß in diesem so reichen Land der sozialen Marktwirtschaft der Staat seiner Verpflichtung, den Hilfsbedürftigen die Lebensgrundlage zu erhalten, nicht in ausreichendem Maße nachkommt.
Und so kanns halt ev. auch sein, daß dadurch, daß den Forschers durch Wüstenboom per Klassifikation soviel Material gratis zufließt und durch Einzelspenden aus der Mettszene, daß darüber vernachlässigt wird, ein ausreichend hohes und nachhaltiges, und für die Zukunft stabiles Budget einzuwerben.
Guxx Ankäufe Paris, Moskau, New York, Berlin.... es ist sehr bedenklich, wenn mans mit früher vergleicht.
Und wenn gekauft wird, dann eben meist echte Rennommierknödel, die qua natura halt das Teuerste vom Teuren auffem Markt sind,
was dann wiederum zu diesem Zerrbild bei manchen Kuratores führt, von den Metthändler und -sammler Millionarios.
Mei wenn man sich ein Kilo Tagish kauft oder einen Pfundstissint, als ersten Marsfall nach 60 Jahren oder den Heimatfall einer seltenen Klasse, dann kostet das eben soviel, wie eine ganze Sammlung an rarsten Klassen.
Daß sie für die Acaps, die Brachis, die CRs, die Mond und Märs, die Rs, die Lods, die Hows und so weiter ansonsten nur noch ein Zwanzigstel oder Fünfzigstel zahlen müssen als noch vor 10-20 Jahren, das vergessens halt nur leider oft darüber.
Nunja,
Bleibtnoch der Sammler.
Frage nich immer was Dein Händler für Dich tun kann, frag ab und zu auchma was Du für Erm, nen?
Der größte Geldgeber und Sponsor, wenn es um Mettacquise für die Forschung geht, ist, wemmer mal die sündhaft teure Antarktis weglassen (mit 1-3% der tatsächlichen Ausgaben für die Eismets, kann man sich eine wesentlich größere Sammlung als die der Ansmet anlegen),
diese Jahre, weil sich eben die Museen und Institute sich aus dem Metterwerb seit Ende der 90iger ziemlich verabschiedet haben,
ist er:
Der Sammler.
Durch seine Käufe ermöglicht er es dem mit Abstand größten Finder der Welt,
nämlich dem Mettkommerz,
all diese Steine aufzutun und der Forschung geltlich und unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
Also bitte kamarka, fall nicht rein auf die reißerischen Stories in den uninformierten Medien von den pösen Goldgierigen Händlern und den ebenso pösen Sammlern, die durch ihren nicht mindergroßen Reichtum, Irrsinnspreise zahlend der Forschung alles vor der Nase wegsammeln.
Oiso.
Jetz hammer gelernt, daß Metthändler keine bösen Unholde mit $$-in den Pupillen sind,
sondern hart schuftende Meteoritenenthusiasten.
Gelernt hammer, daß Meteoritenhändler schon qua Konvention die Forschung auf das Großartigste unterstützen:
Gelernt hammer, daß Selfpairer und Self-classifyer das nicht tun.
Und gelernt hammer, daß wenn der Sammler einen hohen moralischen Anspruch an den Dealer hat,
er selber auch nicht absolut frei von Verantwortung in den selben Dingen sein sollt.
Und so hat sich der ellenlange Beitrag doch noch gelohnt.
(Auch für mich, weil ich künftig, wenns wieder um die Goldgier der pösen Mettwelt geht, nur noch hier hinlinken muß).

Mettmann
