Ich denk, Chrisl,
es hängt davon ab, ob man auf erdbebensicherem Gebiet lebt.
Ich persööööönlich würde zum Bsp. keine rasiermesserdünne Eisenscheiben nehmen,
aus dem einfachen Grunde, weil ich noch keine 70 bin und über Dekaden hinweg betrachtet,
fast jedes Eisen mal ein bisserl Rostspuren entwicklen oder anlaufen kann.
(Allzudünn würd ja, wenn man unaufmerksam ist, sogar eine Durchsrostung bedeuten...ogottogott).
Wenn man die Scheibe dann wieder restaurieren will, brauchts ja mehrere Schleifgänge vorab,
das kann man dann mit so einer dünnen Scheibe schlecht machen.
Bei Steinen hängts auch sehr von der Konsistenz des Materials ab.
Zum Bsp manche sehr stark verdichtete Monde mit viel Impaktschmelzen sind so fest, daß man mehr Gewalt braucht, sie zu zerbrechen,
als eine "losere" Brekzie, die an den Klastengrenzen leichter auseinanderfällt.
Und - wie heißt die Formel aus den 70ern/80ern aus den Ratgebersendungen der Dritten Fernsehprogramme:
Wie schnell ist was passiert!
Und ein Problem ist eben auch der Transport, die Lagerung und daß man sehr vorsichtig mit solchen Steinscheiben umgehen muß.
Die kleinen Membrandosen, die ja eigentlich für den Transport von Zahnprotesen und -Kronen aus den Dentallabs ursprünglich entwickelt worden sind,
sind nicht dafür ausgelegt, daß sie so dünne Gegentände halten können, auch die Membrandosen für Münzsammler nicht.
Auch die luxuriösen "Schweberahmen", die man für größere Scheiben hernehmen würde, da werden die Membrane beim Schließen nicht so fest aneinandergepreßt, daß sie das Gewicht der größeren Dünnstscheiben gut halten können,
und so rutschen die Scheiben dann schon bei kleinen Erschütterungen herum. Können bei Transport an den Kanten bröckeln...
Auch wenn die Scheiben von vornherein so dünn gesägt sind mit der Drahtsäge, dann kann man sie nimmer polieren und sie haben ein riffeliges, welliges Profil, was bspw. beim Mikroskopieren stört.
Aber auf der andern Seite bekommt man eben grad bei den seltenen Klassen oder seltenen Fällen, wo man sich sonst nur ein recht kleines Stück leisten kann, eine wirklich enorme Fläche fürs Gewicht.
Folgt zur konkreten Frage das "Nur":
Nur halt ich nix davon, diese Scheiben per Flächeneinheit statt wie in der Meteoriterei pro Gewichtseinheit zu verkaufen.
Entweder so eine Scheibe wie die angesprochene kostet beim diesem Anbieter nicht sonderlich mehr pro Gewicht als für den jeweilige Meteoriten üblich,
dann könnt er das Gewicht ja auch hinschreiben,
oder aber er hat den zusätzlichen Schnittverlust, Arbeitsaufwand und Maschinenkosten auf den Scheibenpreis größtenteils umgelegt,
dann aber hätt man sich ja für das gleiche Geld gleich von vornherein eine dickere und damit stabilere Scheibe gleicher Fläche kaufen können.
Zudem gehört das Gewicht eines Stückes einfach zu den Angaben dazu,
man muß und kann es getrost dem Käufer überlassen, ob und wieviel ihm eine besonders dünne Scheibe mit sehr großem Flächen-/Gewichtsverhältnis mehr wert ist, als bspw. ein gleichschweres Fragment.
Wie dem auch sei (und nicht Wie auch immer, wies im Fenzi in den Filmen aus dem Englischen so oft falsch übersetzt wird),
solche seltsamen Verrenkungen des Verkäufers und so ein Im-Dunkeln-Lassen des Interessenten ist bei den Meteoriten gar nicht nötig,
wenn man solche dünnen Scheiben beim Fachhändler kauft.
Sehr bekannt bei den Meteoriten dafür, daß sie auch hauchdünne Scheiben herstellen, sind bei den Meteoritenhändlern z.B. die Karls in Frankfurt,
Karl junior ist ja auch hier Forumsmitglied ( m3t3orites, hompage:
http://www.m3t3orites.com/ ),
und auch Vassiliev in Prag (
http://www.sv-meteorites.com/ ).
Bei denen hast eben kein solches Herumgeeiere und wirst nicht im Unklaren gelassen
und v.a. hauen sie auf die besonders dünnen Scheiben keine hohen Aufschläge auf den Grammpreis drauf, wie bei dem von Dir benannten Anbieter doch zu vermuten steht, sondern die Grammpreise für die dünnen Scheiben bewegen sich im zunftüblichen Rahmen des jeweiligen Meteoriten.

Mettmann