Autor Thema: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Teil 2 - Dalarna, Småland, Åland  (Gelesen 15961 mal)

Offline JFJ

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Bestimmungshilfe Ignimbrite / Teil 2 - Dalarna, Småland, Åland
« am: Mai 30, 2013, 12:52:04 Nachmittag »
1. Ignimbrite aus Dalarna

Älvdalen-Ignimbrit

Älvdalen-Ignimbrit steht als als Sammelbegriff für eine Reihe Ignimbrite aus Dalarna.
Ihnen gemein ist eine deutliche Dichte an Einsprenglingen (Feldspat und ein geringer Anteil an Quarz), wobei ein guter Teil der Feldspäte kantig aufgebaut ist. Einige der Feldspäte können einen grünlichen Farbton aufweisen.
« Letzte Änderung: Oktober 22, 2014, 09:03:33 Vormittag von JFJ »
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #1 am: Mai 30, 2013, 13:09:08 Nachmittag »
Eine in der Nähe von Älvdalen anstehende Variante des Älvdalen-Ignimbrits, ist der Såvald-Dysberg-Ignimbrit.

Dieser zeichnet sich durch ein ausgesprochen kontrastarmes, schlieriges Gefüge aus.
Die Einsprenglinge, bis max. 3 mm Größe, bestehen aus weißem Feldspat.
Die hellen Schlieren im Gestein werden aus Quarz gebildet.
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Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #2 am: Mai 30, 2013, 13:19:27 Nachmittag »
Eine weitere lokale Variante ist der Blyberg-Ignimbrit.

Ein einsprenglingsreiches Gestein, mit wenigen, jedoch scharf begrenzten Flammen.
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #3 am: Mai 30, 2013, 13:30:07 Nachmittag »
2. Småland-Ignimbrite

Ignimbrite aus Småland unterscheiden sich von denen aus Dalarna durch eine deutlich geringere Menge an Einsprenglingen.
Aber vorsicht, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, weshalb eine Bestimmung evtl. nur unter Vorbehalt vorgenommen werden.

Das 2. Foto zeigt ebenfalls einen Ignimbrit aus Småland.
Ein insgesamt recht farbloses Gestein, mit unscharf begrenzten Fiammen.
Die Einsprenglinge weisen eine bräunliche Färbung auf und sind im Gegensatz zu den Ignimbriten aus Dalarna, recht groß (bis 10 mm).
« Letzte Änderung: Mai 30, 2013, 15:14:33 Nachmittag von JFJ »
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #4 am: Mai 30, 2013, 13:45:33 Nachmittag »
3. Åland-Ignimbrite

Ignimbrite von den Åland-Inseln sind als Geschiebefunde selten, können mit etwas Glück dennoch gefunden werden, wie dieses Exemplar zeigt.
Das Gefüge ist unverwechselbar. Die großen, korrodierten und gerundeten Quarze mit symplektischen Verwachsungen (schlauchförmige Einwachsungen von Feldspäten in die Quarze), sowie die Grundmasse aus Kalifeldspat, Quarz und Albit, findet sich sonst in keinen anderen Ignimbriten wieder.



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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #5 am: Oktober 13, 2014, 20:33:27 Nachmittag »
Hallo ihr Geschiebesammler
zum Thema Ignimbrite habe seit letzter Woche einen Neuzugang in meiner Sammlung, und zwar einen Alandignimbrit mit den Maßen 20,5cm x 16,5cm x 13 cm gefunden habe ich ihn in Johannistal.

mit freundlichen Grüßen an alle Geschiebesammler und natürlich an alle anderen auch
          Alexander


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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #6 am: Oktober 13, 2014, 20:37:44 Nachmittag »
Da hab ich wohl einmal das falsche Bild angeklickt :bid:
hoffe das ich jetzt das richtige habe.

Gruß Alexander
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Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #7 am: Oktober 14, 2014, 10:51:57 Vormittag »
Hallo Alexander,

ein schöner Fund mit gut ausgebildeten Fiamme :super:
Allerdings könnte als Herkunft auch Rödö mit in Betracht kommen (geringerer Anteil an Feldspäten).

Gruß
Jörg
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Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #8 am: Oktober 14, 2014, 12:02:18 Nachmittag »
Hallo,

habe hier auch einen Ignimbrit (Smaland?), den ich nicht so recht einordnen kann. Wobei die Frage ist, ob es überhaupt ein Ignimbrit ist. So richtig deutlich ist das eutaxitische Gefüge nicht ausgebildet. Die wenigen undeutlichen Einsprenglinge scheinen darüber hinaus nicht ihre Kristallform bewahrt zu haben. Hat jemand eine Idee?

Beste Grüße,
Marc

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #9 am: Oktober 14, 2014, 21:05:53 Nachmittag »
Hallo Marc,

auf den ersten Blick kann man schon an einen Ignimbrit denken.
Doch mit einer genauen Herkunft wird es m.E. schwierig, da wie Du selbst schriebst, nicht gerade viele Einspregnlinge sichtbar sind.
Könnte was untypisches von Smaland sein, aber genauso gut könnte man auch einen, ebenfalls untypischen Savald-Dysberg Ignimbrit vermuten.
So richtig eine Idee habe ich dazu leider nicht.

Gruß
Jörg
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Offline Jedensteinaufheber

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #10 am: Oktober 18, 2014, 19:38:10 Nachmittag »
Hallo  :hut:

So dann habe ich endlich auch ein Schnittbilder von dem Ignimbrit von oben.
Viel spaß damit.
Grüße an alle Geschiebesammler
Alexander
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Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #11 am: Oktober 18, 2014, 21:07:51 Nachmittag »
Sehr hübsches Ding! Trotz der zahlreichen Aland-Quarzporphyre im Geschiebe ist der Ignimbrit wohl eine Rarität (kleines Anstehendes), s. kristallin.de

Ignimbrite sind ja nur eine von vielen vulkanischen Gesteinsformen, die im Geschiebe zu finden sind. Manche Hälleflinte werden manchmal für Ignimbrite gehalten oder sind es tatsächlich auch, nur wurden sie metamorph überprägt. Und was ist mit den Leptiten, Eurit, Agglomeratlaven, Tuffen, Tuffiten? Da müßte man mal durchblicken. Daß man das Gestein wenigstens halbwegs richtig ansprechen kann. Sowas wie diese hier:




Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #12 am: Oktober 18, 2014, 21:14:23 Nachmittag »
Hälleflint mit Segregationsquarz (Metarhyolith) mit bis zu 1,5 cm dicker Quarzlage. Beim Hälleflint geht die Metamorphose wohl bis zur Grünschiefer- bis Amphibolitfazies, Bedingungen, die Quarz in cm-dicken Lagen segregieren lassen können? Das Gestein wirkt gneisartig, besitzt aber eine viel höhere Zähigkeit und Feinkörnigkeit als ein gewöhnlicher, magmatisch entstandener Gneis.

Hälleflint mit interessanter Auswalzung, Fundort Insel Mön

Metavulkanit: Breite etwa 20 cm. Helles, sehr fein gekörntes bläulichgrünes Gestein mit verschiedenen Lagen unterschiedlichen Gefüges: oberhalb und unterhalb der gneisartig ausgebildeten Mittellagen ist das Gefüge dichter, angeschmolzen, wohl quarzhaltiger und von leicht dunklerer Farbe (Segregationsquarz im Zuge einer Metamorphose?). Über den Protolithen kann nur spekuliert werden: ein heller, sehr feiner Aschentuff? Dispers im Quarz verteilte Minerale könnten die ungewöhnliche bläulich-grüne Färbung verursachen, ebenso wie Reaktionsproduke einer Alteration, Chlorit (aus Biotit)? Ist es überhaupt ein Vulkanit?

Ein bißchen Spekulation gehört dazu, sind ja schließlich keine Leitgeschiebe  :nixweiss:

Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #13 am: Oktober 18, 2014, 21:15:50 Nachmittag »
Zuletzt aber noch ein echter Ignimbrit. Fundort Rügen, Klein Zicker. Länge etwa 12 cm.
Smaland-Ignimbrit?


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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #14 am: Oktober 19, 2014, 09:11:52 Vormittag »
@ Jedensteinaufheber

Hallo Alexander,
wir hatten den Ignimbrit ja schon diskutiert, wobei ich aufgrund der weißen Quarze Rödö mit in die Überlegung einbezogen hatte.
Ich habe mir heute früh nochmal einige Aland-QP angeschaut, bes. wegen der Farbe der Quarze.
Dabei habe ich doch einige Exemplare gefunden, die sich ebenfalls durch sehr helle Quarze auszeichnen.
Ich würde den Ignimbrit vermutlich doch in Richtung Aland einordnen.
Aufgrund der Matrix besteht m.E. trotzdem noch die Wahrscheinlichkeit, dass er von Rödö kam.
Evtl. ein Fragezeichen hinter hängen.
Habe 3 Fotos angehängt von Aland-QP (mit weißen Quarzen).
Muss meine Meinung, dass weiße Quarze für Rödö sprechen, doch ein wenig revidieren, obwohl es in der Literatur oft so beschrieben ist.

Gruß
Jörg

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