Autor Thema: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Teil 2 - Dalarna, Småland, Åland  (Gelesen 16006 mal)

Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #15 am: Oktober 19, 2014, 09:14:26 Vormittag »
@ Karlov,

Hallo,
Deiner Vermutung, dass es sich beim letzten Foto um einen Smaland-Ignimbrit handeln könnte, möchte ich mich anschließen.
Sieht danach aus.

Zum 2. Foto "Hälleflint": Ich persönlich würde (etwas um die Ecke gedacht) in Richtung sehr fluidaler Nymala-Porphyr denken.
Zum 3. Foto "Metavulkanit": Sieht für mich wie ein Hornfels aus. Wie Du die Matrix beschreibst, könnte das Edukt dann gut Schiefer gewesen sein.

Gruß
Jörg
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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #16 am: Oktober 20, 2014, 14:48:00 Nachmittag »
Hallo Jörg,
bei der Bestimmung eines geschnittenen Steines, bin ich auf Deinen Aland- Ignimbrit.jpg vom Mai 30, 2013
3. Åland-Ignimbrite gestoßen.
Könnte mein 4 x 5 cm Stein (Anlage) ebenfalls ein Ignimbrit sein? Eure Oberflächen der Steine sind sicherlich an der Ostseeküste durch Wasser und Sand glatt gelutscht, meiner kommt aber aus einem Lausitzer Tagebau und hat somit eine rauere Oberfläche.

Liege ich mit Ignimbrit richtig, bitte um Ferndiagnose? :nixweiss:

Gruß Ehrfried
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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #17 am: Oktober 20, 2014, 15:43:06 Nachmittag »
Moin Ehrfried!

Würde dein Stück als "Trikolore-Granit" ansprechen. Die gibt es sowohl in Småland als auch im Filipstad-Granitgebiet. Ich persönlich traue mir eine Unterscheidung von beiden rein makroskopisch nicht zu.

Gruß

Ingo

Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #18 am: Oktober 20, 2014, 17:36:51 Nachmittag »
Hallo Ehfried,

ich kann mich Ingo nur anschließen.
Ein Ignimbrit scheidet leider aus.

Gruß
Jörg
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Offline Met1998

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #19 am: Oktober 20, 2014, 18:21:43 Nachmittag »
Danke Ingo und Jörg,
ich habe den "Beipackzettel" in Trikolore-Granit umbenannt.  :hut:

Gruß
Ehrfried
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Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #20 am: Oktober 20, 2014, 22:10:45 Nachmittag »
Hallo Ingo, hallo Ehrfried,

Trikoloregranite haben nach SMED blaue Quarze und gelbe Plagioklas-Ringe um rote Kalifeldspäte.
Auf dem Foto ist zwar ein gelber Ring zu erkennen, aber wo ist der Blauquarz?
Sieht dies nicht eher wie ein Rapakiwi-Granit aus?

Hallo Jörg,

bezüglich deiner Einschätzung oben: Hornstein kann gut sein. Obwohl die typischen Belastungsstrukturen der ehemaligen Sedimentschichten ("Flammen"), auch SMED S.91, nicht besonders ausgeprägt sind. Und die Farbe, ziemlich eisenarm... Also Metapelit vs Meta-Vulkanit?

Für einen fluiden Nymala-Porphyr vermisse ich die smalandtypischen grünen Bestandteile, leicht alterierter Plagioklas in großer Zahl oder Glimmer/Chlorit. Aber vielleicht genügt ja auch fluider (deformierter?) Porphyr aus Smaland?

Und weiß jemand etwas über diesen von mir so bezeichneten Segregationsquarz? Tritt der so auch in Vulkaniten auf? Oder ist es etwa auch ein Hornstein?

Grüße,
Marc

Offline Met1998

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #21 am: Oktober 20, 2014, 23:09:17 Nachmittag »
Hallo Marc,
wenn ich Bild 2 und 4 auf kristallin.de Rapakiwis, die Bilder der Tschechin Milos Andera sehe (siehe Anlage), komme ich ins Grübeln (fast identisch mit meinem Stein).  :hut:
Da Blauquarz nicht erkennbar ist, werde ich den "Beipackzettel" noch mal in Rapakiwi-Granit umbenennen.
Aber ist der in den Lausitzer Tagebauen typisch (findbar?)

Ich hoffe Jörg und Ingo sind nicht entwürdigt?

Gruß
Ehrfried
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Offline karlov

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #22 am: Oktober 20, 2014, 23:34:18 Nachmittag »
Hallo Ehrfried,

findbar auf jeden Fall! Ich würde sogar sagen, in rauhen Mengen  :super: (also Aland-Rapakiwi)
Aber warte noch mit dem Etikett!

LG Marc



Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #23 am: Oktober 21, 2014, 10:15:52 Vormittag »
Hallo zusammen,

Trikoloregranite haben nach SMED blaue Quarze und gelbe Plagioklas-Ringe um rote Kalifeldspäte.
Auf dem Foto ist zwar ein gelber Ring zu erkennen, aber wo ist der Blauquarz?

Blauquarz findet sich zwar in dem meisten Trikolor-Graniten, aber (soweit mir bekannt) nicht in den norwegischen von Mjösa.
Obwohl - der hat wohl nichts in der Lausitz verloren ...

Vom Gefüge war mein erster Eindruck ebenfalls Rapakiwi.
Aber: Es fehlen die grauen Plagioklasringe um die Feldspäte, von denen ich keinen ausmachen konnte.
In diesem Fund sind sie gelb, was für einen Trysil- bzw. Trikolor-Granit eher sprechen würde.

bezüglich deiner Einschätzung oben: Hornstein kann gut sein. Obwohl die typischen Belastungsstrukturen der ehemaligen Sedimentschichten ("Flammen"), auch SMED S.91, nicht besonders ausgeprägt sind. Und die Farbe, ziemlich eisenarm...

Ich meinte nicht Hornstein, sondern Hornfels (doch ich gehe davon aus, dass Du diesen gemeint hast).
Bei einem Hornfels würde ich nicht von "Belastungsstrukturen" und "Fiamme" sprechen.
Hornfelse entstehen in der unmittelbaren Nähe von Vulkanschloten bei großer Hitze.
Die Schlieren sind quasi angeschmolzene und rekristallisierte Gefüge in den Gesteinen.

Das betreffende schieferige Edukt muss nicht unbedingt sehr eisenreich gewesen sein, so dass die Farbe schon gut passen würde.

Für einen fluiden Nymala-Porphyr vermisse ich die smalandtypischen grünen Bestandteile, leicht alterierter Plagioklas in großer Zahl oder Glimmer/Chlorit. Aber vielleicht genügt ja auch fluider (deformierter?) Porphyr aus Smaland?

Auf jeden Fall.
Nymala war nur eine Idee.
Die Abwesenheit der vergrünten Plagioklase ließe sich durch die fehlende Saussuritisierung erklären, da man das Gestein ervtl. als recht oberflächennah einstufen könnte.

Ich hoffe Jörg und Ingo sind nicht entwürdigt?

Ist der Ruf erst ruiniert - lebt sichs völlig ungeniert  :laughing:
Im Ernst, falls ich daneben liegen sollte, und es tatsächlich ein Rapakiwi ist, habe ich kein Problem mit.
5 Leute sehen mehr als vier.


Gruß in die Runde
Jörg






« Letzte Änderung: Oktober 21, 2014, 10:32:38 Vormittag von JFJ »
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #24 am: Oktober 21, 2014, 11:01:19 Vormittag »
Moin!

Auf den ersten Blick dachte ich auch an einen Rapakivi, allerdings müssten die Plagioklas-Ringe dann (unabhängig von Farbe und Alteration der Plagioklase) deutlicher ausgeprägter sein. In diesem Gestein hier sind sie nur angedeutet, daher habe ich diesen Gedanken dann wieder verworfen. Das ist meiner Meinung nach kein Rapakivi und sicher keiner von Åland, wo die Pl-Ringe eher gräulich wären.
 :auslach:Entwürdigt :auslachl: fühle ich mich übrigens nicht, denn das hier ist ja ein Diskurs.  Wichtig ist nur, dass man sich am Ende einer möglichst genauen Ansprache genähert hat.

Es gibt durchaus ein Gestein, was nach den Beschreibungen im SMED/EHLERS hier noch in Frage käme, allerdings wieder ein Norweger (und ich bringe nur sehr ungern Eisströme durcheinander :einaugeblinzel:). Wie auch immer, bei einem Herefoss-Granit trifft die Beschreibung mit hell ziegelroten KF - kaum viereckigen Kristallen, rauchigen Quarzen und schmutzig gelben Pl, die hier und da Ring-Ansätze zeigen sowie weiteren Einzelheiten sehr gut auf dieses Gestein zu.

Gruß

Ingo

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #25 am: Oktober 21, 2014, 19:30:32 Nachmittag »
Moin!

Ich wurde gerade daraufhingewiesen, dass Pl-Ringe kein Kriterium für Rapakiwis sind und habe das gerade auch noch mal kurz recherchiert. Laut Definition kommt es auf Feldspat-Ovoide in einer myrmekitischen Grundmasse und einige weitere Merkmale an. Liegt hier eine myrmekitische Grundmasse vor?!
Damit wir die Thematik dann hier gleich komplett haben: Wyborgite bzw. wyborgitische Rapakiwis weisen Pl-Ringe (Oligoklas-Ringe) auf, Pyterlite bzw. pyterlitische Rapakiwis haben keine Pl-Ringe (Oligoklas-Ringe).
(Jörg, wir können die Thematik ja am Samstag mal mit Matthias erötern, das wäre sicher hilfreich. Wer noch kommen möchte, der findet Infos hier: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10317.0)

Gruß

Ingo

P.S. Mir ist doch noch ein Fehler ins Auge gesprungen: Die korrekte deutsche Schreibweise ist natürlich Rapakiwi - Rapakivi ist finnisch. Möchte mich dafür entschuldigen und hoffe ihr habt mich dennoch verstanden. :einaugeblinzel:

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #26 am: Oktober 21, 2014, 19:36:33 Nachmittag »
Hallo Jörg, Ingo und Marc:
Euer Fachwissen ist für einen Sekretär beeindruckend. :hut:
Da mein Stein nun kein Ignimbrit ist, möchte ich hiermit meine Anfrage beenden und wieder zu Jörg’s Thema Ignimbrit kommen.

Deshalb meine Frage an Jörg:
Was macht eigentlich die andere Hälfte der „Blutwurst“ Älvdalen-Ignimbrit und könnte man die andere Hälfte kaufen/ tauschen? Da ich Anfänger bin, ist wenig Tauschmaterial vorhanden und ich komme erst nächstes Jahr wieder an die Küste der Strandsteine!

Wie groß ist dein Stein (cm), Tausch und Kauf sind doch im Forum erlaubt? :gruebel:

Gruß
Ehrfried
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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #27 am: Oktober 21, 2014, 19:48:54 Nachmittag »
Moin Ingo,

Zitat
Ich wurde gerade daraufhingewiesen, dass Pl-Ringe kein Kriterium für Rapakiwis sind und habe das gerade auch noch mal kurz recherchiert. Laut Definition kommt es auf Feldspat-Ovoide in einer myrmekitischen Grundmasse und einige weitere Merkmale an. Liegt hier eine myrmekitische Grundmasse vor?!
Damit wir die Thematik dann hier gleich komplett haben: Wyborgite bzw. wyborgitische Rapakiwis weisen Pl-Ringe (Oligoklas-Ringe) auf, Pyterlite bzw. pyterlitische Rapakiwis haben keine Pl-Ringe (Oligoklas-Ringe).

Plagioklas-Ringe allein reichen nicht, das stimmt. Matthias B. hat das ja auf seiner Seite gut erläutert: es gehören 2 Generationen Quarz (und Feldspat) dazu, die großen, sichtbaren, älteren und die unter der Lupe sichtbaren in den graphischen Verwachsungen. Myrmekit ist ein veralteter Begriff, der nur noch für die nur mikroskopisch feststellbare Verwachsung von Plagioklas mit Quarz verwandt wird. Im Rapakiwi sind dies aber Kfsp und Quarz. Auch in Pyterliten können übrigens Plagioklas-Ringe vorkommen, siehe hier, Gestein 35:

http://kanalmusik.de/wordpress%202/?p=3200

Grüße,
Marc

P.S.: stimmt, mit Ignimbriten hat das nicht mehr viel zu tun,müßte man eher einen neuen thread aufmachen...

Offline JFJ

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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #28 am: Oktober 21, 2014, 20:05:37 Nachmittag »

Deshalb meine Frage an Jörg:
Was macht eigentlich die andere Hälfte der „Blutwurst“ Älvdalen-Ignimbrit und könnte man die andere Hälfte kaufen/ tauschen? Da ich Anfänger bin, ist wenig Tauschmaterial vorhanden und ich komme erst nächstes Jahr wieder an die Küste der Strandsteine! Wie groß ist dein Stein (cm), Tausch und Kauf sind doch im Forum erlaubt? :gruebel:

Hallo Ehrfried,

schick mir mal Deine Adresse via PM oder Mail.
Ich packe Dir ein paar verschiedene Ignimbrite zusammen.

Gruß
Jörg
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Re: Bestimmungshilfe Ignimbrite / Tei 2 - Dalarna, Småland, Åland
« Antwort #29 am: Oktober 21, 2014, 20:16:49 Nachmittag »
Hallo Ingo,

(Jörg, wir können die Thematik ja am Samstag mal mit Matthias erötern, das wäre sicher hilfreich....

Bin dafür!

Gruß
Jörg
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