Moin!
Mitte Juli hat es mich für eine knappe Woche auf die Insel Usedom verschlagen. Urlaub mit der Familie von meiner Juliane war angesagt. Natürlich macht ein Sammler so einen Urlaub nicht ohne entsprechende Ausrüstung und da mir einfache Braten in der Sonne oder flanieren auf der Strandpromenade nicht liegt, habe ich das nötigste eingepackt. Hammer, Lupe, Salzsäure, Waschpfanne, Metalldetektor und ein schnell gebauter Bernstein-Kescher benötigten zwar viel Platz, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Natürlich wurde ich dafür von meiner Juliane etwas schräg angeguckt und ihr Spott war mir auch sicher. Sie meinte ich würde sicher nichts finden - kommt euch das bekannt vor? Abhalten kann mich das natürlich nicht

Nun denkt ihr sicher, Usedom...Bernstein...da war doch was. Richtig! Da gibt es dieses Phosphor-Problem - zumal Peenemünde (Heeresversuchsanstalt für Raketenforschung) nicht weit von unserem Ort (Zempin) weg war und die Briten bei ihrer Bombardierung 1943 ca. 40 % ihrer Bomben in der Ostsee versenkt haben. (Mehr dazu gibt es hier:
http://www.stefannehring.de/phosphor-usedom.htm)
Die Chancen bei meinem Besuch auf Usedom mit Phosphor in Kontakt zu kommen waren witterungsbedingt sehr gering. Das Meer wird im Sommer nicht so stark aufgewühlt, es war sehr heiß und es wehte ein stetiger Wind (typisch Ostsee eben), der jede Oberfläche sehr schnell abtrocknen ließ. Selbst wenn ein Stück Phosphor an den Strand gespült worden wäre, so steht zu vermuten, dass es in Rauch aufgegangen wäre, bevor ein Touri Kontakt dazu gehabt hätte.
Ich hätte mir dennoch eine deutliche WARN-TAFEL zu der Tematik gewünscht. Ihr wisst schon, so ein auffällig gestaltetes Schildchen mit schwarzen und roten Buchstaben auf weißem Grund. Habe mir am Strand die Augen danach wundgesucht, doch es war nichts zu finden. Erst später stieß ich dann auf einen kleinen DIN A4 Zettel, der in den Schaukästen des Promenadenbereichs aushängig war - also dort, wo sonstige wichtige Kultur-Ansagen (Konzerte etc.) zu finden waren. Auch dieser Zettel stach nicht wirklich ins Auge.
Hier ein Bildchen davon: