Liebe Leute,
"Rost" ist ein leidiges Thema, das den stolzen Besitzern meteoritischer Eisenscheiben oder -Endschnitte den Angstschweiß auf die Stirn treiben kann. Da ich kürzlich einige braune Flüssigkeitströfpchen auf meinem SaU 001 entdeckt habe (und das ist, wie man weiß, gerade
kein Eisen), was auf die Gegenwart von hygroskopischem Eisen(III)-chlorid hindeutet, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, einen Luftentfeuchter zu kaufen, damit an dieser Front endlich mal Ruhe einkehrt.
Nun ist Entfeuchter nicht gleich Entfeuchter - und die meisten Geräte taugen nichts. Stromsparende Raumentfeuchter mit Peltier-Element bringen kaum die erforderliche Leistung, um die Feuchtigkeit unter den kritischen Wert von 50% r.L. zu senken. Das scheint mir aber erforderlich zu sein, weil ab 55% relativer Luftfeuchtigkeit die Korrosionsgeschwindigkeit exponentiell ansteigt. Unter 40% r.L. dagegen können Eisen fast nicht mehr rosten.
Also habe ich ein Gerät mit Kompressor-Technologie gekauft, das eigentlich ein Bautrockner ist, welches gemäß diverser Amazon-Rezensionen eine hohe Trocknungsleistung erbringen soll. Es handelt sich dabei um den Testsieger "Aktobis WDH-520HB", der bis zu 24 Liter Wasser pro Tag aus der Luft zieht:
http://www.aktobis.de/luftentfeuchter-WDH-520HB.htmlIch habe mir auch ein Präzisionshygrometer dazu gekauft und die Sache zwei Tage lang getestet. Angeblich soll das Gerät im Dauerbetrieb die r.L. bis auf 35% senken können, doch das erscheint mir etwas unrealistisch. Das Gerät leistet zwar ganze Arbeit, wenn man die Luftfeuchtigkeit von >60% auf etwas unter oder um die 50% r.L. senken möchte. Im Dauerbetrieb, der richtig stromfressend ist, schafft das Gerät aber gerade mal um die 45%. Lüftet man bei Minusgraden 3 Mal am Tag gründlich durch, wird der Wert locker getoppt. Das heißt, der Grenznutzen ist mit 45-50% r. L. wohl erreicht. Das sollte zwar ausreichen, um die meisten Eisen und Steinchen vor Rost zu schützen - bei Objekten, die hygroskopisches Eisenchlorid enthalten, habe ich da aber so meine Zweifel.
Nach längerer Phase des Hin- und Her-Überlegens werde ich das Gerät wohl doch behalten. Im Winter lasse ich es außer Betrieb, im Sommer, wenn es draußen schwül heiß ist und die Feuchte im kühleren Zimmer auskondensiert, könnte es jedoch noch gute Dienste leisten.
Was ist Eure Einschätzung zu dem Thema? Hat sich jemand von Euch schon mit Lufttrocknern beschäftigt?
Grüße, D.U.
