Autor Thema: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten  (Gelesen 84700 mal)

Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #240 am: Dezember 19, 2020, 12:48:51 Nachmittag »
Teil 2
Bild p  perlschnurartige Anordnung der weißen Flecken im Übergang auf einen anderen Methamorphosegrad
Bild q  quarzitische, bunt-inhomogene Grundmasse mit etwas diffusen, dicht gepackten Silimanit-Flecken (ca. 1mm), Biotit in den schwarzen Partien
Bild r  Fleckenquarzit mit reliktischer, sedimentärer Schichtung, weiße Flecken bis 3mm mit dünnem hellgrauem Rand
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #241 am: Dezember 19, 2020, 12:54:48 Nachmittag »
Teil 3
Bild s  ungewöhnlich helle Grundmasse, hat von der Facie etwas „sandsteinartiges“, evtl. schon in Verwitterung
Bild t  ebenfalls sehr helle, mehrfarbige Grundmasse (rotbraun, beige, grau auf Rückseite), weiße Flecken (1-2 mm) mit grauer Umrandung
Bild u  gneisige, streifige Struktur, weiße Flecken aus Silimanit?, braune Flecken verwittertes Titanit?
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #242 am: Dezember 19, 2020, 13:01:14 Nachmittag »
Teil 4
Bild v  schwarze, dichte Grundmasse mit winzigen Flecken aber leuchtend roter Umrandung
Bild w  hohe Fleckendichte von 1-3 mm, weiße Flecken roter Saum
Bild x  feinkörnige Grundmasse, runde bis ovale 1-2 mm große weiße Flecken, manche mit dunklem Kern, roter Saum
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #243 am: Dezember 19, 2020, 13:02:31 Nachmittag »
Teil 5
Bild y  Fleckengneis fällt völlig aus dem Rahmen der hier Gefundenen, die ovalen weißen (Quarz?)-Flecken (bis 2cm) stehen erhaben über der Fläche, braun-gelbe Färbung Titanit?
Bild z  quarzitische Grundmasse, sehr hohe Fleckendichte
Bild za  Auch dieser Stein ist absolut untypisch für den Fundort, graue und gerichtete Flecken in einem hellgrauen Quarzit, Steingröße 14 cm

So, das war’s mal wieder. Auch mit diesem Gestein hat sich der bewußte Herr Torbohm sehr eingehend beschäftigt:
https://www.kristallin.de/Schweden/Vaestervik-Fleckenquarzit/Vaestervik-Fleckenquarzit.html
Vielleicht schaffe ich es irgendwann einmal wieder im Urlaub nach Schweden zu kommen. Das WoMo wartet, aber Corona macht alles zunichte.
Ich wünsche allen, trotz oder gerade wegen Corona, ein Frohes Fest und ein glücklicheres Neues Jahr.
Bert
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Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #244 am: Januar 02, 2021, 14:21:28 Nachmittag »
Noch zwei Geschiebe aus Schweden:

Im neuen Jahr gleich zwei schöne einsprenglingsreiche Dalarne Ignimbrite von einer der späten Ostseetouren 2020.   

Diesen 10 cm schlierigen Ignimbrit würde ich als Älvdalen-Ignimbrit einordnen?
https://skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/dalarne/ignimbrite/aelvdalen.html

Aber vielleicht auch nur einfach Dalarne Ignimbrit,
denn die LeiDgeschiebe-Reduzierung muss ja endlich mal anfangen (weiter gehen)! :fluester:
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #245 am: Januar 02, 2021, 14:28:15 Nachmittag »
Diesen schönen 9 cm Dala Ignimbrit möchte ich deshalb keiner charakteristischen Varietät zuordnen.
... Die Anzahl der Varianten des Dalarne-Porphyrs ist groß: 
https://skan-kristallin.de/schweden/gesteine/gesteinsdarstellung/porphyre/dalarne/dalaporphyretext.html

Magnet haftet an beiden Stücken nicht!
Der "Steinfried"  :si05:
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Offline karlov

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #246 am: Januar 03, 2021, 13:07:25 Nachmittag »
Ein frohes neues Jahr wünsche ich!

@Bert: hübsche Funde, zeigen sehr schön die Bandbreite der Västervik-Fleckenquarzite. Fleckengneise wie auf dem Bild y kommen weiter nördlich vor, z.B. im Gebiet von Kolmarden bei Norrköping. Die Flecken sind größer und augenförmig (tektonisch deformiert) und kaum mit dem Västervik-Typ verwechselbar.

@Ehrfried: Gerade aus Dalarna gibt es viele schöne Vulkanite, die als Leitgeschiebe geeignet sind. Insofern dürfte kaum "Leidensdruck" entstehen  :einaugeblinzel: Die Älvdalen-Ignimbrite besitzen keine Quarz-Einsprenglinge. Einsprenglingsreich sollten sie sein, um eine mögliche Verwechslung mit relativ undeformierten Smaland-Ignimbriten auszuschließen. Vor allen der zweite Fund ist ein rotvioletter Särna-Ignimbrit - meiner Meinung nach eines der schönsten Ignimbrite aus Dalarna - siehe auch Platenatlas Nr. 151, dort als rotbraune Variante. Oder hier (4. Bild von hinten):
http://rapakivi.dk/html_tib_nord/s%C3%A4rnakvartsporfyr.html

 :winke: karlov


Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #247 am: Januar 15, 2021, 09:13:04 Vormittag »
Moin,  :hut:
heute noch dieser 5 cm Rügen-Fund, ein schöner, bunter Nymåla Porphyr.

Ich sehe da eine dunkle, feinkörnig, dichte Grundmasse mit stumpfem Glanz und sehr vielen winzigen, weißen Feldspateinsprenglingen.
Diese erzeugen ein grau-griesiges Bild  auf der Ober- und Schnittfläche!

Kleinere, rechteckige Feldspäte sind scherbenförmig verstreut. Die Anwesenheit von Rissen ist nicht zu übersehen.
Darin ist staubfeines, grün-gelbes Epidot eingelagert.

Dann gibt es da auch noch größere, orange Feldspäte, welche dem Stück ein besonders schönes Aussehen verleihen.
Da dieses Gestein laut Platenatlas (in Småland) von Lönneberga bis Nymåla vorkommt, ist es kein Leit- aber angeblich sehr seltenes Geschiebe.

Der Magnet haftet nicht.

Gruß Ehrfried

P.S.: Das war eines von den Gesteinen, die sich einer scharfen Ablichtung, durch staubfeine und winzige Bestandteile, gern mal entziehen. :wow:
Viele Fotos: Unter Wasser, Scanner, über Wasser, im Sand, im Schnee, im Kiesbett, im Gras und Grünzeug, im SFB See, in der Hand, auf Steinplatten, bei Sonnenschein und Regen, Stubenlicht, Tageslich ... :unfassbar:
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Offline Eckard

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #248 am: Januar 15, 2021, 11:30:51 Vormittag »
Moin Ehrfried,

ein hübscher Stein, trotz seiner Vergrisselung. :super:

Die Angabe 'zzz' bei Zandstra (sehr selten) bezieht sich auf das Gebiet zwischen Weser und nordwestlicher niederländischer Küste. :belehr: Ob  das auch für Rügen zutrifft, das kann ich nicht sagen. Vermute jedoch, dass er auch da eine relative Seltenheit sein wird.

Würde gerne mal hinfahren ans Baltische Meer, aber . . . . irgend etwas spricht :contra: .

Besten Gruß in die Niederlausitz
 :winke:
Eckard
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #249 am: Januar 16, 2021, 10:35:21 Vormittag »
Hallo Eckard,                            
der gerne ans Baltische Meer fahren würde. Da das demnächst nichts wird, zeige ich dir noch einen schönes Gestein von Rügens Küste. Im ersten Moment dachte ich an Ostsee-Rapakivi (der hat aber eckige Feldspäte).  :wow:

Dieser 10 cm große, orangerote Granitporphyr fiel mir schon aus mehren Metern Entfernung auf. Besonders erregten die vielen stark abgerundeten Feldspäte mit gelbfleckigen Kernen meine Aufmerksamkeit.

So etwas habe ich bisher noch nicht gefunden. Die kleinen Quarze muss man schon sehr genau mit der Lupe suchen!

Wo er genau herkommt, hat er mir nicht verraten, bei dem fällt mir die Verortung schwer.
Er wird jedenfalls bei den Hübschen/Schönlingen abgelagert.

Evtl. ein Rödö Granitporphyr, was meinst du? :nixweiss:

Der „Steinfried“  :winke:
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Offline Eckard

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #250 am: Januar 16, 2021, 11:15:32 Vormittag »
Moin Steinfried,

Ein schöner Stein. :super: 

Rödö-Granitporphyr halte ich für eine gute Möglichkeit.
Da ich diese Gesteinsart jedoch noch nie in Händen hatte, wäre es gut, wenn sich ein wirklich 'Kundiger' dazu äußerte.

Schönes Wochenende (Oder musste wieder schippen?)
 :winke:
Eckard
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #251 am: Januar 22, 2021, 14:00:33 Nachmittag »
Rosaroter Åland-Quarzporphyr:

Bei schönem Wetter brachte die raue See eine ziemlich trübe Brühe daher und ich hätte diesen 12 cm Quarzporphyr fast übersehen!
Aber die vielen,
eckigen, rosa Feldspäte in

- körniger, schwarz-brauner Grundmasse waren ein Hingucker.
Das Schmuckstück könnte man evtl. auch in ein Rapakiwipluton verorten? :gruebel: Nach Schnitt und Politur am Rügen-Fund kam zufällig im Inneren noch ein
1 cm großer Einschluss (Xenolith) zum Vorschein.

- Sehr kleine Quarze sind reichlich vorhanden.

- Der Magnet haftet sehr gut! (Magnetit?)
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #252 am: Januar 24, 2021, 10:56:12 Vormittag »
Moin Gemeinde,  :hut:
zum Vergleich noch ein größerer Nymåla-Porphyr :
Dieses 10 cm Stück hat fast die gleichen Eigenschaften wie Nr. 87:
- Sehr feinkörnige, dichte, schwarz-graue Grundmasse,
- viele kleine weiße, und größere orange-weiße Feldspäte (Plagioklaseinsprenglinge)
- Quarze sehe ich keine.
- Das Ganze ist wieder sehr deformiert, matt und glanzlos (matschiges, unscharfes Bild:wow:
- Das Gestein macht einen sehr harten und schweren Eindruck.
- schwarze (schwach bläuliche) oder hellgraue Körner sind reichlich zu sehen.
- Auch hier ziehen sich wieder Risse durch das Gestein.
- Der Magnet haftete nicht.
- Die Feldspäte sind bedeutend größer als beim Lönneberga-Porphyr.

Diesem Stück blieb aber die „Guillotine“ erspart  :einaugeblinzel: (liegt noch am Strand)
Das kleinere 5 cm Stück (Nr. 87) gefiel mir besser!

Der „Steinfried“
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #253 am: Januar 29, 2021, 09:54:45 Vormittag »
Epidotisierte tektonische Brekzie...
… habe ich dieses blassfarbene 6 cm Stück getauft.
- blassfarbene, rotbraune Alkalifeldspäte,
- heller Quarz,
- gelbgrüner Epidot,
- kein Glimmer,
- Magnet haftet nicht.
Dieser Quarzporphyr passt gut zu diesen Zwei hier, das sind aber Granite.

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9689.msg145151#msg145151
und
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=9689.msg145150#msg145150

Der „Steinfried“
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #254 am: Februar 03, 2021, 14:35:29 Nachmittag »
Magnet haftet:
Wozu ist diese Angabe/Aussage eigentlich nützlich? :gruebel:
Was sagt das eigentlich aus, nur dass Eisen (Magnetit), Nickel oder evtl. Kobalt drin ist!

Äußerlich zwei fast identische Östergötland Granite.
Beide Geschiebe aus dem TIB und am gleichem Fundort nach Vorpommerns Boddenlandschaft verfrachtet.

Am 8 cm Stück haftet der Magnet und am 10 cm Stück nicht!:

Ich gebe die Haftbarkeit des Magneten meistens mit an, warum eigentlich?
Kann man daran den nordischen Herkunftsort festmachen, wohl kaum!  :nixweiss:

Smed schreibt für die Bestimmung sind Härte, Kristallform, Spaltbarkeit und Farbe wichtig,
von „Magnet haftet“ schreibt er zwecks Bestimmung nichts!

Der "Steinfried"
« Letzte Änderung: Februar 03, 2021, 21:16:42 Nachmittag von Gibeon2010 »
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