Bericht zur Exkursion nach Oberscheld und Oberroßbach, Bezirk Dillenburg, Hessen ..von Peter5Bei idealem Exkursionswetter mit “reichlich“ Sonne und wenig Bewölkung trafen sich 
Mitglieder unseres Geowissenschaftlichen Vereins (GWF) am Samstag, den 
21.05.2011 gegen 9.00 Uhr im Eingangsbereich des 
Diabas-Steinbruchs bei Oberscheld (Richtung Wetzlar – Herborn).
Die morgendliche Begrüßung durch den Exkursionsleiter vom VFMG Herborn sowie die gute Laune aller Teilnehmer ließ dann auch schnell Hoffnung auf einen gelungenen Exkursionstag aufkommen. Nachdem jeder der insgesamt 7 Teilnehmer seinen “endgültigen“ Parkplatz gefunden und die Haftungserklärung unterschrieben hatte, ging es auch schon los in Richtung Fundstelle.
Kurz nach einer informativen 
Einführung zur Historie des Steinbruchs, “wechselten“ wir auch schon zügig von der Theorie in die Praxis. So fanden schließlich alle Teilnehmer im Zeitraum von rd. 2 Stunden auf der durchgehend schattigen Seite der 
obersten Sohle des Steinbruchs die meisten der erhofften Minerale. Vorwiegend in Klüften und Gesteinshohlräumen des zu den Ergussgesteinen (Vulkanite) zählenden Diabas, fanden wir - nach und nach - ansprechende 
Calcit-Kristalle von Millimeter- 
bis Zentimeter-Größen. Diese wiesen verschiedenste Formen auf, darunter skalenoedrische, rhomboedrische oder kuglige Bildungen. 
Darüber hinaus wurden von den Exkursionsteilnehmern noch weitere Minerale gefunden - entweder durch 
schweres und/oder leichtes Werkzeug (Hammer, Fäustel, Meißel) “erarbeitet“ oder auch “nur“ aufgelesen. Hierzu gehörten unter anderem 
Aragonit in spitz zulaufenden Kriställchen, 
Baryt (Schwerspat) in taflig-plattigen Aggregaten, 
Chalkopyrit (Kupferkies)  Limonit, Quarz und div. 
Mineralgemenge, die zumindest z.T. aus 
Nontronit, Lizardit, Saponit und 
Talk bestehen dürften. 
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Gegen 12.00 Uhr verließen wir dann, unserem Exkursionsleiter folgend, den Steinbruch um die ausgedehnte 
Halde der ehem. Grube Goldbach bei Haiger-Oberroßbach aufzusuchen. Dort angekommen, erhielt jeder von uns, nebst einer weiteren Kurz-Einführung durch den Exkursionsleiter, einen kopierten Zeitungsartikel zur abwechslungsreichen 
Bergbaugeschichte der Grube Goldbach. 
Anschließend suchten wir alle gründlich die Halde nach 
Stüfchen mit Blei-Kupfer-Vererzungen ab. Der Erfolg blieb nicht lange aus! Zu den häufigeren farbenfreudigen Mineralien aus der Oxidationszone, zählten 
Malachit in verschiedenen Grüntönen, teils 
nadlig-strahlig, teils 
kuglig-nierig aber auch 
derb vorkommend. Auch konnten einige Funde mit Kristallen von 
Quarz, Linarit, Cerussit und 
Cuprit getätigt werden. 
Hinweis: Möglicherweise sind auch 
einige der grünen nadligen Kristallbüschel als das mit Malachit leicht zu verwechselnde Kupfersulfat 
Brochantit anzusprechen, insbesondere auch in Paragenese mit dem blauen Kupfersulfat 
Linarit viel wahrscheinlicher. Es wird der Entscheidung jedes einzelnen Teilnehmers obliegen, durch 
HCL-Test (d.h. mit verdünnter Salzsäure) den ein- oder anderen vermeintlichen Brochantit bestätigen oder nicht bestätigen zu wollen.
Einige der aufgesammelten Belege zeigen schwarze 
“kreisförmige“ Aggregate, die vermutlich als 
Kupferoxide Tenorit (?) und/oder 
Delafossit angesprochen werden könnten. Um hierzu jedoch absolute Gewissheit zu erlangen, müsste man erst Röntgenanalysen durchführen.
Bei einigen der gefundenen Belege mit braunen 
fächerartigen und kugligen Aggregaten handelt es sich aber sehr wahrscheinlich um 
Goethit. 
Schließlich sollten noch 
massive grauschwarze Überzüge auf den Haldenfunden erwähnt werden. Bei diesen Exemplaren handelt es sich offenbar um das 
Arsen-Fahlerz Tennantit, das ebenfalls in der Mineralien-Liste aufgeführt ist. 
Gegen 14.30 Uhr verließen wir dann, nach allgemeiner 
Verabschiedung und 
Danksagung an unseren Exkursionsleiter, auch das Exkursionsziel Nr. 2 in 
Richtung Heimat. 
Fazit: Eine rundum 
gelungene Exkursion!
Der Fototeil zeigt einige Eigenfunde von mir ..
Copyright: Peter5 (Sammlung und Fotos) ..
Gruß Peter   
