Die Gruben
Um die Stadt Hannover herum liegen einige Tagebaue, welche auf durch eine Salzstruktur emporgehobene Oberkreide-Kalkmergel  zur Zementherstellung abgebaut wurden und teils noch werden. Das anstehende Gestein eignet sich hervorragend für diesen Zweck, da es keiner aufwendigen Aufbereitung bedarf. Die meisten der hier beschriebenen Fundstellen liegen (süd)östlich der Stadt Hannover, eines westlich.
Die bekannteste Grube ist sicherlich die Grube Alemannia bei Höver. Einen ebensolchen "Berühmtheitsstatus" weist die Grube Teutonia bei Hannover-Misburg  auf. Etwas weniger bekannt sind die Werke Germania I-IV bei Hannover-Anderten und Wunstorf-Kolenfeld. Im Werk Höver werden hin und wieder Exkursionen abgehalten. Die Grube Teutonia ist größtenteils als Mülldeponie in Nutzung, das auf der anderen Seite der Bahnstrecke Hannover-Lehrte gelegene Werk Anderten ist noch in Betrieb. Wunstorf-Kolenfeld fördert jährlich einen gewissen Betrag an Kalkmergel zur Aufrechterhaltung der bergrechtlichen Konzession. Alle Gruben bedürfen der Betrittserlaubnis der zuständigen Werksbetriebe!
Die Minerale
Mittlerweile fast historisch sind die hervoragenden Markasite  von Misburg. Dabei handelt es sich meist um "Speerkiese" - spitz zulaufende Kristalle bis 4 cm Größe und mehr, die aus dem Gestein herausgesäuert werden müssen. Auch zweckenartig aufeinander gestapelte xx-Aggregate wurden hier gefunden. Die Markasitstufen von Misburg zählen zu den besten in Deutschland. Ähnlich gute Funde wurden in Wunstorf-Kolenfeld gemacht. Hier kommen auch skelettartige "Morgensterne" vor, die aber kaum komplett und unbeschädigt aus dem zähen Gestein zu bergen sind. Zudem sitzen die Aggregate so gut wie immer mitten auf Rissstellen des Mergels, so dass sie mittig durchbrechen. Aber mit etwas Aufwand lassen sich in der Kolenfelder Grube noch sehr ansehnliche Vitrinenstufen finden, auch Markasitkkonkretionen mit kristalliner Oberfläche kommen hier relativ häufig vor. Selten sind markasitiserte Brachiopoden. Höver liefert ebenfalls Markasit, er ist aber nicht so spektakulär ausgebildet, wie an den vorherigen Fundorten. 
Pyrit  tritt gegenüber dem Markasit stark zurück. Aus dem Kreidemergeln kamen recht große Würfel bis zu einigen Zentimetern, das Vorkommen ist aber nicht allzu häufig.
Calcit  und Aragonit  bilden hübsche Kristalle von weißer oder gelblicher Farbe, bevorzugt in Hohlräumen versteinerter Seeigel. Hier kommt auch Coelestin  vor. Dieser kam fast ausschließlich von Höver. Meist als blauer Fasercoelestin oder gräuliche xx in Seeigeln. Selten waren wasserklare hellblau getönte und spitz zulaufende Kristalle. In Wunstorf wurden aktuell auf komplett verwitterten Markasit-"Blechen" (Kluftfüllungen bis über Metergröße!) kleine typische Gipskristalle  und gelblichweiße pustelige Aggregate gefunden, welche wohl zum Jarosit  zu stellen sind. Auf diesen Stufen kommen auch grauweiße Krusten vor, deren Zuordnung bisher noch nicht geklärt werden konnte. In Drusen des in den Gruben östlich von Hannover auftretenden Feuersteins  finden sich manchmal auch kleine Quarzkristalle  oder Chalcedon.
Der Fossiliensammler findet hier auch ein reiches Betätigungsfeld. In Höver etwa gibt es Seeigel  zum Zugreifen. Auch Ammoniten  sind in den Brüchen relativ häufig, man kann sogar mit etwas Glück Exemplare von einigen Dezimetern Größe finden. Im Museum zu Hannover befindet sich ein Ammonit von knapp 4 (!) Metern Durchmesser. Auch Muschelfossilien  sowie Fischzähne  kommen vor.