Autor Thema: unbekanntes Material aus Berlin  (Gelesen 3712 mal)

Offline dervombarnim

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unbekanntes Material aus Berlin
« am: April 10, 2022, 12:41:01 Nachmittag »
Hallo und einen schönen Sonntag an alle Fachleute

Ich (Matthias, Baujahr 1970) habe in Berlin mir unbekanntes Material gefunden und komme selbst nicht weiter.
Vielleicht können wir hier im Forum das Material bestimmen.


Fundort: Berlin Pankow, 5 cm unterhalb der Rasenkante und tiefer
Grösse: 2cm x 2cm bis Faustgrösse, in tieferen Regionen grössere Stücke bis mehrere Kubikdezimeter auf ca.3 x 3 Meter Brachfläche
Farbe: entweder mattscharz oder silberfarbend wie Quecksilber oder auch beide Farben in einem Stück, teilweise in Regenbogenfarben
Eigenschaften: sieht aus wie Bimsstein, sehr porös, sehr leicht, schwimmt auf dem Wasser oder geht langsam unter, sehr hart und spröde, 
                       ritzt Glas aber zerbricht sofort, nicht magnetisch, nicht rostend, sehr gut elektrisch leitend, elektrischer Widerstand ca. 1 Ohm
                       auf 5 cm Material oder eher weniger, mit einem Bunsenbrenner auf 800 Grad erhitzt ergibt eine dunkelrote Glühfarbe, wenn
                       schmelzbar daher geschätzt bei 1500 Grad oder es ist unschmelzbar und zerfällt,
                       Srichfarbe des schwarzen und des silbernen Materials ist beides schwarz,
                       alles was auf den Bildern silber erscheint ist auch silberfarbiges Material innerhalb einer schwarzen Masse,
                       Lava-Bimsstein ist doch nicht elektrisch leitend und in Berlin auch nicht zu vermuten ???
                       Ich sage hier schon mal Dankeschön für Bestimmungshilfen
           

Offline dervombarnim

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Re: unbekanntes Material aus Berlin
« Antwort #1 am: April 10, 2022, 12:43:22 Nachmittag »
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Offline locastan

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Re: unbekanntes Material aus Berlin
« Antwort #2 am: April 11, 2022, 09:11:36 Vormittag »
Das ist sehr wahrscheinlich Schlacke aus einer der vielen ehemaligen und teilweise noch existierenden Metallhütten Berlins.
Eisensilikatschlacke aus der Kupferverhüttung z.B. wird auch gerne zum Ausbau von Wegen genutzt.

Gruß Mario.

Offline dervombarnim

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Re: unbekanntes Material aus Berlin
« Antwort #3 am: April 11, 2022, 20:45:19 Nachmittag »
Hallo Mario, ich sage schon mal Dankeschön für die Info.
In ca. 1 km Entfernung vom Fundort sollen vor ca. 250 Jahren mal Rennöfen gestanden haben laut Ortschronik.
Dann eine wohl sehr alte Schlacke....trotzdem schöne Stücke.


Offline dervombarnim

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Re: unbekanntes Material aus Berlin
« Antwort #4 am: April 12, 2022, 16:08:41 Nachmittag »
Hallo noch mal an alle...

mich beschäftigt das Material schon einiger Zeit.
Hatte schon an Rennofenschlacke u.ä. gedacht und mir Proben besorgt.
Dieses Material sieht aber völlig anders aus als das hier Vorhandene.
Nicht elektrisch leitend, viel schwerer, deutlich aus mehreren Komponenten zusammen gesetzt, mit Säuren angreifbar....
Dieses hier ist beständig gegen hochkonzentrierte Salz,Salpeter,Phosphorsäure aus der Apotheke.
Mir geht der Gedanke "elementares Silizium" nicht aus dem Kopf.
Es passt alles zusammen....
Im Bild gediegen Silizium aus dem Internet ausgeliehen.
Das Material hier sieht genau so aus.
Wie stehen die Chancen ?
Selbst der hartnäckige grüne Belag (Stück unterhalb der 2 Euro Münze) ist vorhanden.

Suevit

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Re: unbekanntes Material aus Berlin
« Antwort #5 am: April 13, 2022, 17:39:25 Nachmittag »
Hallo Matthias,

was ist wahrscheinlicher - dass in einer seit Jahrhunderten mit Eisenverhüttung überzogenen Gegend Eisenschlacke herumliegt, oder dass jemand elementares Silizium zufällig irgendwo im Garten entsorgt hat?
Wenn ich mal so frei nach Bildern von elementarem Silizium im Internet suche, dann sieht das alles recht anders aus als das von dir gezeigte Vergleichsbild (dessen Quelle übrigens hier ist: https://www.lambdasyn.org/synfiles/silicium.htm): Metallisch glänzend, mit muscheligem Bruch, wenn idiomorph kristallisiert dann mit dendritischem Gefüge. Ich zweifle nicht daran, dass das von dir gezeigte Bild ebenfalls Silizium zeigt, aber es war sicher ein gewisser Suchaufwand nötig, bis sich ein Foto von einer Probe fand, die auch nur eine entfernte optische Ähnlichkeit mit deinen Fundstücken hat, oder? Dass Silizium eine grüne Kruste entwickelt, ist mir ebenfalls neu - wenn auf dem Internet-Foto etwas grün ist, dann liegt das meiner Meinung nach an dem leichten Magenta-Stich des Fotos (wahrnehmbar anhand des wahrscheinlich im Original weißen Hintergrunds).

Wie sieht es mit der spezifischen Dichte der Schlacke gegenüber der von Silizium aus? Silizium hat eine Dichte von 2,3. Sei es nun, dass deine Schlackenstücke porös sind, aber falls die eine höhere oder gar nur identische Dichte haben sollten, ist es schon kein Silizium.

Grüße,
Rainer

 

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