Hallo Achgold,
habe jetzt mal wieder etwas Zeit gefunden um auf Deine Antwort näher einzugehen.
Ja, ich habe einige Erfahrungen mit der Benutzung der radial geschlitzten Diamantsägeblättern.
Ich muß vielleicht etwas weiter ausholen. Ich bin gelernter Feinoptiker mit 10 Jahren
Berufserfahrung, also auch im Umgang mit Glassägen. Dazu bin ich seit dem Jahr 2001
Achatsammler und Achatschleifer. Seit ca. fünf Jahren verwende ich fast ausschließlich
diese Sägeblätter.
Sie als billig und schlecht darzustellen, die unebene (konvexe oder konkave Schnittflächen)
verursachen (können) und einen hohen Verschleiß haben, ist unbegründet. Wenn man als
Anfänger z.B. in Idar-Oberstein, bei Herstellern von Diamantsägeblättern (z.B. Persch-Diamant)
oder Verkäufern von Achatsägen (z.B. Otto Bühl) anfragt, welche Blätter sie zum Sägen von Achat
empfehlen würden, bekommt man als Antwort, eben diese Sägeblätter mit seitlich eingepressten
Diamanten. Sie könnten ja auch genausogut die teureren bronzegebundenen Diamantblätter
anbieten. Tun sie aber nicht ! Weil sie eben sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet haben.
Das die bronzegebundenen Sägeblätter gut sind, steht für mich außer Frage, ja.
Ich wehre mich aber gegen Aussagen, die diese andere Art von Blättern als wenig geeignet darstellen

Es sei hier auch erwähnt, dass sehr viele Achatsammler, die Ihre Stücke selbst bearbeiten,
diese Art Diamantsägeblätter in Ihren Sägen verwenden. Zum Beispiel auch der Achatschleifer
Robert Huber aus Oppenau (unter Achatsammlern sehr bekannt), verwendet diese Blätter.
Wenn man mit zu hohen Drehzahlen sägt, ist der Verschleiß jeden Blattes, egal welcher Bauart
immer hoch. Ich verwende ein solches Sägeblatt 2-3 Jahre und benutze es häufig.
Sicher sind die dünnen Sägeblätter, die ich verwende empfindlich. Sehr wichtig ist
hier der Anschnitt, also wenn das rotierende Sägeblatt den Rohstein berührt.
Hier halte ich mit Finger seitlich kurz an das Sägeblatt (zum stabilisieren, gegen das seitliche Abrutschen), das war es auch schon. Eine Schnittgefahr besteht hier genausowenig wie bei
den Bronzegebundenen, vielleicht ist sie noch geringer (habe mich noch nie geschnitten !)
Dann bekomme ich einen planen Schnitt (Radius unendlich). Wichtig ist, dass die Stücke
eingespannt werden. Ich arbeite mit einer Art Wippe oder Schranke, bei der der eingespannte Rohstein, durch sein Eigengewicht auf das Sägeblatt gedrückt wird. Man kann auch noch mit Gewichten beschweren.
Gegen Ende des Schnittes halte ich die Wippe von Hand etwas, um das Gewicht
(Anpressdruck auf das Sägeblatt zu verringern). Dann bricht der Achat auch nicht aus !
Wenn man etwas Erfahrung gesammelt hat, nimmt das Einspannen der Rohsteine sehr
wenig Zeit in Anspruch. Dafür bekomme ich eine plane Schnittfläche !!!
Ich möchte hier nochmal deutlich zum Ausdruck bringen, und da spreche ich aus langjähriger
Erfahrung, das handgeführte Schnitte und Dein Rat, bei kleinen Sägeblättern zwecks
Erzielung größerer Schnittiefen den Achat zu drehen, immer mit Einbußen der Planität der
Oberfläche gerechnet werden muß !!!
Bei kleinen Achaten ist das ja noch vertretbar, aber bei größeren Achaten ab 10 cm muß
ich diese Ungenauigkeiten bei der Weiterverarbeitung sehr büßen.
Hier noch ein paar Bilder:
Bild 1. Diamantsägeblatt mit seitlich eingepressten Diamantkörnern
Bild 2. Gesägter Rohstein mit radial geschlitztem Blatt etwa 12 cm Breite, Lineal
mit Lichtspalt zum Erkennen der Planität der gesägten Oberfläche.
Grüsse Heiko