Hi Sterngucker,
eine Nachführung benötigt man auch bei diesem Glas nicht. Das Gesichtsfeld ist so groß, dass ein Objekt einige Zeit im Gesichtsfeld bleibt. Ein Nachführmotor stellt natürlich eine parallaktische Montierung voraus. Und eine präzise Montierung, welche die 20kg trägt, ist nicht gerade billig. Andererseits würde sich der Okulareinblick, je nach Lage, derart ungünstig anbieten, dass man quasi nicht beobachten kann.
Hatte vor 12 Jahren ein Miyauchi 20x100 Fernglas mit Schrägeinblick, dass ich leider in einem Anflug von Blödheit irgendwann verkaufte. War einer meiner Kardinalsfehler in meinem Leben. Das war auf einer Vixen Montierung, jedoch äquatorial eingestellt, montiert. Bei einem Besuch der Sternwarte in Bülach/CH stand auch so ein Glas zur Verfügung. Es war auf einem ausrangierten miitärischen Flugabwehrgestell, vielleicht für ein großes MG, montiert. Da hatte man zwei Griffe in der Hand, mit denen man das Ganze präzise bewegen konnte. War sehr angenehm und wohl auch besser, als für den militärischen Einsatz.
Nun, die Beobachtung mit einem qualitativ hochwertigen Groß-Fernglas ist ein absoluter Leckerbissen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ein Teleskop den Himmelsanblick so nicht vermitteln. Das sind eben zwei Paar unterschiedliche Stiefel. Unter einem nahe zu dunklen Sternenhimmel in die sommerliche Milchstraße zu spähen, ist auch für den Laien, ein unvergessliches Erlebnis. Oder einen Mond- auf oder Untergang, wenn möglich mit zarten, vorbeiziehenden Wolken, ist einfach phänomenal.
So etwas muss man einfach einmal selbst gesehen haben. Ist eben, als soll man den Duft eines Parfüms mit Worten beschreiben. Gut, wenn es sich um das ostfriesische Fleur de Kabeljau handelt, geht das ja vielleicht noch.
Grüße sendet euch Konrad.