Hallo Dustin,
Hab ein paar Aussagen von Suevit überprüft. Werd mich auf jeden Fall mal bei einem Geologen schlau machen.
Du hast Dich bereits bei einem Geologen schlau gemacht

Das Folgende bitte nicht als Angriff, sondern als ernsthaft interessierte Rückfragen/Anmerkungen betrachten:
Ein Toneisenstein ist es nicht
Welche Merkmale sprechen dagegen? Was sind die Charakteristika eines Toneisensteins, und welche davon erfüllt Dein Fund nicht?
das Wasser war nicht rostig (wir haben hier ein paar Zuflüsse zum See die rostig sind, die sind orange-rot und nicht rot-braun)
Fe-Komplexierung durch Huminsäuren kann durchaus auch für andere Rottöne als das typische Rostrot sorgen.
Durchs trocknen riecht der Stein immer kräftiger und mittlerweile auch leicht nach Eisen
Jetzt würde mich interessieren, wie Eisen riecht... Meiner Erfahrung nach wird so häufig der Geruch von flüchtigen Produkten des Pyritzerfalls beschrieben.
Hab ihn teilweise mit Alkohol eingepinselt und jetzt kristallisiert er weiß aus.
Du hast damit Sulfate mobilisiert, die sich nun kapillar an der Oberfläche konzentrieren und dort ausfällen. Ebenfalls ganz typisch für angewitterte pyrithaltige Gesteine.
Ferndiagnosen anhand von Fotos sind schwierig, mag sein dass ich in Details danebenliege, aber zu den Basisaussagen meiner Diagnose (Fundstelle: kein Einschlagsort; Stein: irdisch und in den Kontext der Regionalgeologie passend; Eisen und Schwefel: stehen in Zusammenhang mit den Spezifika von Braunkohlevorkommen) stehe ich.
Zu dem anderen Stein kann ich weniger sagen, außer, dass er absolut nicht aussieht wie ein Meteorit. Starkes Indiz ist schon mal der von Dir diagnostizierte fehlende Magnetismus.
Quelle: http://www.myheimat.de/muenchen/natur/echt-oder-unecht-woran-erkennt-man-einen-meteorit-d312008.html
Die Diagnosetipps des Herrn sind nicht schlecht für den Einstieg und finden sich kopiert/zitiert quer durch das Internet.
Allerdings darf man sich aus seinen 10+1 Kriterien nicht nur das eine Kriterium herauspicken, das so in etwa auf den eigenen Fund passt, und die anderen 10, die nicht passen, ignorieren. Schreibe uns besser für jeden Punkt, ob er jeweils für Deinen Stein zutrifft.
Und grundsätzlich empfehle ich eines, wenn man Meteoriten in unseren Breiten selber suchen will: Da Meteoriten die bei weitem seltensten, seltensten, seltensten Steine auf der Erdoberfläche sind, ist es nicht schlecht (wenn nicht sogar unabdingbar), wenn man sich zuerst profunde Kenntnisse über irdische Gesteine - zumindest die der Region, in der man sammelt - aneignet. Es ist einfach effektiver, gewöhnliche Steine positiv identifizieren zu können, als bei jedem Fund herauszuarbeiten, was gegen einen Meteoriten spricht, und alles nur durch die Meteoritenbrille zu sehen (Stichwort Tunnelblick). Differentialdiagnose tut Not!
Ich selbst maße mir nicht an, zu behaupten, dass ich auch nur im Ansatz über das Meteoriten-Fachwissen verfüge, das viele andere hier im Forum besitzen. Aber ich kenne die Geologie der Gegenden, in denen ich unterwegs bin, und mir fällt in jedem Fall auf, wenn ein Stein dort nicht "hingehört". Ich halte das für den zielführenderen Ansatz, um Meteoriten zu finden.
Gruß,
Rainer