Autor Thema: Olivinbombe  (Gelesen 11735 mal)

Offline Hungriger Wolf

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Re: Olivinbombe
« Antwort #15 am: August 05, 2015, 23:20:29 Nachmittag »
Interessante Stücke!

Könnte, in den Olivin-Bomben, auch Diamanten enthalten sein?

//Olivineinschlüsse in Diamant <-> Diamanteinschlüsse in Olivin//
  :einaugeblinzel:   

http://eurjmin.geoscienceworld.org/content/20/3/305.short

Grüsse  :hut:
Achim

Suevit

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Re: Olivinbombe
« Antwort #16 am: August 06, 2015, 08:08:04 Vormittag »
Hallo Achim,

Könnte, in den Olivin-Bomben, auch Diamanten enthalten sein?
Eher nein.
Zwar kommen Diamanten nicht nur in Kimberlit, sondern auch in olivinhaltigen Lamproiten vor, die wiederum Olivin-/Peridotit-Xenolithe aus dem oberen Erdmantel führen können, die Bildungsbedingungen und -regionen der lamproitischen Schmelze und der grobkörnigen olivinischen Mantelxenolithe scheinen aber unterschiedlich zu sein und beides erst beim Aufstieg der Schmelze in die Lithosphäre zusammenzukommen.
Lamproit ist gekennzeichnet durch eine feinkörnige Textur mit oft hohem Olivingehalt und eben gelegentlichen Diamanteinsprenglingen. Dieser feinkörnige Olivin darf aber nicht mit den ebenfalls enthaltenen Olivinxenolithen verwechselt werden.
Dazu kommt noch, dass Lamproite aus der Aufschmelzung bereits differenzierten Krustenmaterials im Mantel entstehen, mithin also im Zusammenhang mit aktuellen oder ehemaligen Subduktionszonen stehen. Spezifisch auf den Kanaren ist das nicht geboten, der Vulkanismus dort wird von einer ortsfesten Mantelkonvektionszelle angetrieben, die zwar irgend etwas mit passivem Kontinentalrand zu tun hat (Edge-Driven Convection, "Plattenrandkonvektion"), aber keine nennenswert mit ehemaligem Krustenmaterial angereicherten Magmen produziert.

Zur Diamantführung in Lamproiten und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung:
https://en.wikipedia.org/wiki/Lamproite#Economic_importance
http://www.minelinks.com/alluvial/diamondExploration0.html

Gruß,
Rainer

 

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