Autor Thema: Huckitta, oxidierter Pallasit  (Gelesen 1753 mal)

Allende

  • Gast
Huckitta, oxidierter Pallasit
« am: November 01, 2020, 15:01:59 Nachmittag »
Liebe Leute  :winke:

Vor 29 Jahren, im November 1991, hatte ich ein wuchtiges 21 kg Individual (eher Fragment) Huckitta, durchoxidierter PMG von Rob Sielecki/Australien, kaufen können.

Nach einer ersten Teilung in zwei Hälften und Weitergabe einer der beiden Hälfte einige Jahre später hatte ich dann noch lange Zeit mein grosses Halbstück (rund 11 kg) davon, bis ich irgendwann entschied, das Halbstück weiter zu zerlegen. Mit grosser 600 mm Trennscheibe war ich dem Stück dann verlustreich zu Leibe gerückt. Es hatte wegen der altersbedingten Rissigkeit des Materials auch allerhand Abbrüche oder zerbrochene Fragmentscheiben beim Schneiden und Polieren mit Tonerde gegeben. Die heute noch vorhandenen Bestände möchte ich gerne für einen Dumpingpreis aus meinem Lager herauslösen. Keines der Stücke, egal ob gross oder klein, egal ob poliert oder glatt geschnitten, zeigt Transparenz/Lichtdurchlässigkeit. Alles was mal Fe/Ni-Metall war, ist durchoxidiert und umgewandelt in Limonit. Das hat aber auch den Vorteil, dass man die Stücke im Badezimmer in der Dusche auf einem kleinen Ablagebord neben Duschgel und Schampoo hinstellen kann. So mache ich das. Da rostet bis in die Unendlichkeit nichts mehr, kann nicht noch weiter oxidieren/rosten  :gruebel:. Die braunen, sogar noch leicht gelblichen Olivineinschlüsse, teils klein und kantig, teils kantig bis 2 oder gar 3 cm gross sind bei geschnittenen, wie auch polierten Stücke visuell ganz klar von der Limonit-Matrix voneinander unterscheidbar. Spannend zu sehen, dass die Olivine alle noch intakt sind. Die Olivine sind teils mit Limonitadern durchzogen. Kleine andersartige Einschlüsse (Troilit, vielleicht etwas Chromit, sehr wenig Schreibersit) sind hier und da in ein bis 2-mm Grösse erkennbar.

Huckitta-Proben und Preise, einseitig mit Tonerde sehr fein bis Spiegel Glanz polierte Stücke:
•   424.4 g, Endstück, 143 x 60 x 31 mm – Preis 530 Euro
•   262.4 g, grosse Scheibe, 138 x 106 x 7 mm– Preis 328 Euro
•   139.5 g, Teilscheibe, 6-7 mm dick – Preis 209 Euro
•   117.2 g, Fragmentscheibe , 7 mm dick – Preis 175 Euro
•   106.1 g, Teilscheibe, 8 mm dick – Preis 159 Euro
•   84.9 g, Teilscheibe, 7.5 mm dick – Preis 209 Euro
•   83.6 g, Teilscheibe, 6 mm dick – Preis 209 Euro
•   82.4 g, Teilscheibe, 6-7 mm dick – Preis 209 Euro
•   80.4 g, Teilscheibe, 8 mm dick – Preis 120 Euro
•   80.2 g, Teilscheibe, 5 mm dick – Preis 120 Euro
•   76.8 g, Teilscheibe, 8 mm dick – Preis 115 Euro
•   70.7 g, Fragmentscheibe, 5.5 mm dick– Preis 106 Euro
•   64.7 g, Fragmentscheibe, 5 mm dick – Preis 97 Euro
•   53.7g, Teilscheibe 5.5 mm dick– Preis 80 Euro
•   49.0 g, Fragementscheibe, 7.5 mm dick – Preis 73 Euro
•   44.5 g, Fragmentscheibe, 6 mm dick – Preis 66 Euro
•   33.2g, Fragmentscheibe, 6 mm dick – 49 Euro
•   22.0 g, Fragmentscheibe, 7.5 mm dick – 33 Euro
•   18.6 g, Fragmentscheibe, 7 mm dick – 27 Euro
•   17.4 g, Abbruchscheibe, 7.5 mm dick – 26 Euro
•   8.4 g, Abbruchscheibe, 7.5 mm dick – 16 Euro
•   6.7 g, Abbruchscheibe, 7.5 mm dick – 13 Euro

Alle Stücke sind sehr reizvoll anzusehen und bilden einen guten Kontrast zu den anderen gut bekannten Pallasiten wie z.B. Imilac, Esquel, Seymchan und weiteren mehr.

Huckitta-Proben und Preise, beidseitig glatt geschnitten, aber nicht poliert
•   438.6 g, grosse Teilscheibe, 225 x 132 x 6.5-7 mm– Preis 482 Euro
•   339.7 g, grosse Teilscheibe, 178 x 122 x 8 mm – Preis 373 Euro
•   45.6 g, Fragmentscheibe , 7 mm dick – Preis 54 Euro
•   39.1 g, Fragmentscheibe, 7.5 mm dick – Preis 46 Euro
•   30.3 g, Fragmentscheibe, 7.5 mm dick – Preis 36 Euro
•   21.3 g, Fragmentscheibe, 7 mm dick – Preis 25 Euro
•   13.6 g, Teilscheibe, 7 mm dick – Preis 16 Euro

Zu den Kosten verrechne ich noch die Portokosten (mit Tracking Nummer). Wird innerhalb vom Euroland ab deutschem Postamt verschickt. Für Schweizer Sammlerfreunde dann umgerechnet alles in Schweizer Franken mit Postversand ab Schweizer Postamt.

Bitte schaut Euch die Bilder und die Liste an und meldet Euch gerne bei Interesse bei jnmczurich@bluemail.ch.

Wenn ich auf diesem Wege ein paar gute Huckitta-Stücke umverteilen kann, würde mich das sehr freuen und für unseren fleissigen Forum-Admin (Karmaka) gibt es dann eine schöne Huckitta-Probe kostenfrei zugesendet.

Besten Dank und bleibt gesund
Allende

Es folgen jetzt ein paar Bilder zu den Huckitta-Angebotsproben

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #1 am: November 01, 2020, 15:03:56 Nachmittag »
Hier die 262.4g Scheibe, einseitig poliert. Teilweise noch mit bräunlich/gelblichen Olivinen. Ein sehr schönes Stück.

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #2 am: November 01, 2020, 15:05:57 Nachmittag »
Jetzt zu den polierten Huckitta-Stücken.

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #3 am: November 01, 2020, 15:07:29 Nachmittag »
Und hier noch weitere einseitig polierte Huckitta-Stücke  :wow:

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #4 am: November 01, 2020, 15:09:25 Nachmittag »
Und nun die beidseitig glatt geschnittenen Huckitta-Stücke, die ich offerieren kann.

Freundliche Grüsse
Allende :hut:

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #5 am: November 01, 2020, 15:19:24 Nachmittag »
Ja, ergänzend noch zwei Bilder von einem meinem Huckitta-Stück, das mir beim duschen Gesellschaft leistet...

Offline Sikhote

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Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #6 am: November 01, 2020, 20:06:39 Nachmittag »
Hallo Allende,

warum leistet dir beim Duschen ein Stück Huckitta Gesellschaft?  :gruebel: :traurig: :dizzy:

Grüße
Sigrid

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #7 am: November 02, 2020, 10:00:51 Vormittag »
Naja, gute Frage, Sigrid

Die Met sind seit nun mehr 36 Jahren (Sommer 1984) fester Bestandteil meiner Gedanken, meines Lebens. Ich suche, schneide, schleife, poliere, ätze, untersuche am Mikroskop Eisen und auch Steine. Wenn ich z.B. auf privater oder auch auf beruflicher Reise unterwegs bin oder war (momentan geht das ja nicht, aber das ist ja für uns alle gleich), begleitet mich auch immer irgendein Stück, dem ich „etwas von der Welt zeigen möchte“. Beispiel: Mit einem Stück Treysa auf Reise zu den Galapagos Inseln, ein kleines Sikhöteli Individual bei einer Familienreise im Oman, ein L6 Wüstenchondrit in Serfaus/Tirol beim Skilaufen mit tollen Panoramabildern. Am Büroarbeitsplatz in Oberwinterthur habe ich stets eine wechselnde „Ausstellung“ von zwei, maximal drei Stücken in der Schreibtischschublade. Ziehe ich die Schublade auf, dann habe ich immer ein wenig Extrafreude bei meiner Arbeit :-). Ein kleiner Kohliger Chondrit in der Fahrertürablage vom Cabriolet. Es gibt tolle Erinnerungen auf Bildern. Warum nicht temporär (nicht für immer, denn es fällt sicher mal runter und zerbricht dann vielleicht…) auch ein Huckitta-Scheibli in der Dusche tropfnass neben dem Duschgel? Huckitta ist toll stabil und würde auch im Aquarium, umgeben von edlen Goldfischen oder teuren Koi-Karpfen nicht weiteren Schaden nehmen. Andere (sicher viele?!) Sammler legen sich einen Meteoriten auf den Nachttisch oder unter das Kopfkissen. Ich sage nur, wenn es für die Seele gut ist und für die innere Zufriedenheit förderlich ist und dem Material nicht schadet, warum dann nicht.

Frage beantwortet?

Gruss, Allende :winke:

Allende

  • Gast
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #8 am: November 02, 2020, 10:03:37 Vormittag »
Die einseitig polierte Huckitta-Scheibe mit 80.2g hat soeben einen neuen Besitzer gefunden.
Vielen Dank  :super:

Viele Grüsse
Allende

Offline Sikhote

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Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #9 am: November 02, 2020, 19:09:05 Nachmittag »
Hallo Allende,

danke für die ausführliche Erklärung deiner Beweggründe, den Huckitta zu duschen. Würde ich aber niemals machen, auch wenn er noch so stabil ist.
Einen Met zum Spaziergang mitzunehmen, kann ich allerdings gut verstehen (wenn es nicht gerade ein frischer Fall mit schöner, aber empfindlicher Schmelzkruste ist). Etwas Außerirdisches in der Tasche zu tragen und in der Hand zu halten ist ein tolles Gefühl. Ich kann mir daher auch vorstellen, dass der "deutsche Sikhote" einem Wanderer verloren ging und einen neuen Besitzer gefunden hatte.
Den Met ins Ausland mitzunehmen, käme mir nicht in den Sinn, bin ja froh, dass er den Weg zu mir gefunden hat, da soll er auch bleiben.

Herzliche Grüße
Sigrid

Offline Greg

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Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #10 am: November 02, 2020, 20:23:50 Nachmittag »
(...) Etwas Außerirdisches in der Tasche zu tragen und in der Hand zu halten ist ein tolles Gefühl. Ich kann mir daher auch vorstellen, dass der "deutsche Sikhote" einem Wanderer verloren ging und einen neuen Besitzer gefunden hatte. (...)
Kann ich mir auch gut vorstellen.
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12703.msg151507#msg151507

@Allende: Wunderbare Geschichte mit dem Huckitta in der Dusche.  :super:  :st:

Viele Grüße  :hut:
Greg

Offline Sikhote

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Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #11 am: November 02, 2020, 21:13:36 Nachmittag »
Übrigens: Meteoriten auf dem Nachtisch sind auch bei uns keine Seltenheit, aber unter dem Kopfkisen....?  :gruebel:

 :winke: Sigrid


Offline Schönedingesammler

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  • mit einem kleinen Eisen fing alles an ...
Re: Huckitta, oxidierter Pallasit
« Antwort #12 am: November 02, 2020, 22:20:04 Nachmittag »
Muss mich hier mal outen. Auch ich führe immer einen Sikhote als Talismann im Portemonnaie bei mir. Und eine Zeitlang auch einen Imilac als Schlüsselanhänger. Und ganz früher habe ich im täglichen Wechsel einen anderen Met am Mann getragen und beim Lesen als Handschmeichler verwendet. Ich fühle mich einfach in einer nicht erklärungsbedürftigen Art und Weise zu diesen Teilchen hingezogen. Und ganz ganz früher bin ich auch schon mal mit einem umserer kleinen Freunde  in der Hand eingeschlafen. Das empfand meine Frau allerdings immer perfide. In dem Sinne, allen ein gutes Nächtle.  :hut:
Dsds

 

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