Autor Thema: Steinbruch Oberschöna bei Freiberg/Erzgebirge  (Gelesen 2693 mal)

Labrador

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Steinbruch Oberschöna bei Freiberg/Erzgebirge
« am: April 18, 2008, 16:45:42 Nachmittag »
Der aufgelassene Steinbruch von Oberschöna wurde auf Quarzit abgebaut. Er besitzt mehrere Sohlen, von denen die tiefste voll Wasser gelaufen ist. Daher sind manchmal Badegäste anzutreffen.

Im westlichen Teil des Steinbruchs, auf der obersten Sohle, wurde ein Erdwall aufgeschüttet. In dem an diesem Wall anstehenden Gestein ist der massive Quarz stellenweise durch Hämatit und Manganoxid rot bis schwarz verfärbt. In kleinsten Hohlräumen tritt das Manganoxid auch als bunt schillernder Glaskopf auf. In diesem Material finden sich teilweise winzige braune Brookittafeln, rechteckig mit abgeschrägten Kanten. Brookit ist auch aus chloritführenden Quarzkristallgängen bekannt. Hier tritt er in braunen tafeligen Kristallen bis 2 mm Größe neben kleinen grünlichen Klinochlor-Plättchen und winzigen spitzpyramidalen Anatas xx von schwarzer bis blauer Färbung auf. Der Quarz selbst erscheint meist nur derb, selten findet man kleine Kristalle. Es sind aber von hier vorzügliche Quarzstufen bekannt, teils wasserklar, teils auch als Phantomquarz ausgebildet. Ein häufig zu findendes Material ist Pyrit, der oft in Kristallen auf Kluftflächen im Quarz erscheint. Solche Flächen können sehr groß werden, es liegen im Bruch pyritvererzte Quarzbrocken von Waschmaschinengröße herum.

Die Fundmöglichkeiten für Pyritstufen sind sehr gut, die Titanmineralien sind mit Glück auch zu finden. Bei einem Besuch im September 2006 konnten Handstücke des oben erwähnten manganhaltigen Quarzes gefunden werden, die in nahezu jeder kleinen Höhlung Brookite zu sitzen hatten.
 

 

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