Autor Thema: Die Ziegeleitongruben von Pente im Osnabrücker Land  (Gelesen 2219 mal)

Labrador

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Die Ziegeleitongruben von Pente im Osnabrücker Land
« am: Mai 07, 2008, 19:38:44 Nachmittag »
In der Umgebung des Ortes Pente im Osnabrücker Bergland war früher eine Reihe von Tongruben im Betrieb. Dazu zählen etwa die Einzelfundorte Penter Eck, Penter Knapp, die Grube östlich von Pente (direkt an der Autobahn), alte Abbaue direkt gegenüber und einige weitere kleine Gruben. Heute fördert noch die an der Autobahn, aber auch eher unregelmäßig. Im Gelände der letztgenannten Tongrube liegen unzählige Toneisensteinknollen herum. Die meisten davon sind aber taub und steinhart. Wenn sie Drusen enthalten, dann meist sehr geringmächtig mit nicht viel mehr als etwas Chlorit, Dolomit oder Calcit darin. Mag sein, dass eine ausdauernde Zerschlagung der Knollen noch bessere Funde zulässt, der Verfasser hat aber nach einiger Zeit entnervt aufgegeben. Auf regionalen Börsen findet man hin und wieder Material vom Fundort, das die klassischen Minerale enthält.

Ist der Artenbestand von Tongruben in Norddeutschland meist von monomineralischem Charakter, so treten in Pente verhältnismäßig viele Minerale auf, z.T. in sehr schöner Ausbildung. Am bekanntesten sicherlich der Fluorapatit. Die bis fast 1 cm messenden (meist aber nicht mehr als 3 mm) Kristalle sind bei Lokalsammlern gesucht, besonders, wenn sie in rosafarbener, klarer Form auftreten. Daneben gibt es Bergkristall, teils freistehend bis 1 cm Höhe und Sulfide. Hier ist Galenit zu nennen, fast immer in Spaltaggregaten, als Rarität auch in freistehenden Würfelchen. Des weiteren Sphalerit, Pyrit und Chalkopyrit in Kristallen. Besonders die beiden ersten bilden gute Stücke mit Kristallgrößen im Zentimeterbereich aus. Alle genannten Minerale können nebeneinander in einer Druse auftreten. Millerit tritt nicht in den mit Dolomit ausgekleideten Drusen auf, sondern auf flachen, calcitführenden Kluftflächen im Toneisenstein als goldglänzende filzige Beläge. Solche Stücke sind aber nur aus alten Funden bekannt und traten nur sehr vereinzelt auf. Selten ist auch Aragonit in spießigen, weißen Nadeln. Über Sekundärminerale ist nichts bekannt geworden, es ist aber nicht auszuschließen, dass sie hier aufgetreten sind.

Literatur:
 
Meyer, I.; Rösch, H.: Über Geoden im Raum Niedersachsen, in: Der Aufschluss 8/9 1986, S. 283.
Wittern. A. (2001): Mineralfundorte und ihre Minerale in Deutschland (1. Auflage). Stuttgart: E. Schweizerbart, S. 26-27

Labrador

  • Gast
Re: Die Ziegeleitongruben von Pente im Osnabrücker Land
« Antwort #1 am: August 31, 2009, 13:42:43 Nachmittag »
Knapp 8 mm misst dieser rosa Apatitkristall von Pente - wohl einer der Klassiker des Osnabrücker Berglandes!

 

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