Autor Thema: Infobeitrag: Bevölkerungsmangel machte Neandertaler den Garaus  (Gelesen 2396 mal)

Peter5

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Infobeitrag: Bevölkerungsmangel machte Neandertaler den Garaus
« am: August 01, 2009, 16:38:07 Nachmittag »
Bevölkerungsmangel machte Neandertaler den Garaus

Wie Wissenschaftler kürzlich herausfanden lebten niemals mehr als 3500 weibliche Neanderthaler in Europa. Zumindest in der Zeit zwischen 38.000 und 70.000 Jahren vor heute. Herausgefunden wurde dies durch die Entschlüsselung von Teilsequenzen des Neanderthaler-Genoms. „Um herauszufinden von wie vielen weiblichen Vorfahren die Neanderthaler in Europa abstammten reicht es aus einen Teil der sowieso nur fragmentär vorhandenen Gen-Sequenzen verschiedener Individuen zu entschlüsseln.“ erklärt Adrian W. Briggs, Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. „Seit Jahren rätselten Wissenschaftler, woran der Neandertaler zugrunde ging. Mit Hilfe der Genanalysen haben wir jetzt eine Erklärung gefunden.“ Demnach wurde dem Urmenschen die extrem geringe Bevölkerungsdichte in Europa zum Verhängnis. Wohl kaum mehr als 7000 bis allerhöchstens 10.000 Neandertaler, die männlichen Urmenschen mitgerechnet, haben in der Spätphase ihres Auftretens gleichzeitig Europa besiedelt. Dies ist eines der überraschenden Ergebnisse der bisher umfangreichsten Neandertaler-Genstudie für die gleich sechs Skelette zur Verfügung standen. Seuchen oder schlechte Ernährungsbedingungen hätten damit ein ganz leichtes Spiel bei der Ausrottung der Neandertaler gehabt, meint der Bonner Urgeschichtler Ralf Schmitz als Mitautor der Studie: "Dann ist so eine kleine Population empfindlich und auf einmal sang- und klanglos verschwunden." Bisher sei man von bis zu 50.000 gleichzeitig lebenden Neandertalern ausgegangen, die nach gängiger Annahme vor knapp 30.000 Jahren vom nachfolgenden Homo sapiens verdrängt worden seien. Es gibt sogar eine These, wonach moderne Menschen Neandertaler gegessen haben könnten. Konzentriert haben sich die Forscher auf die ausschließlich über die Mutter vererbte DNA der Mitochondrien, also der Zellkraftwerke (mtDNA). Dessen 16.500 Buchstaben können mittlerweile vollständig gelesen werden: Zur Verblüffung der Wissenschaftler war hier der Befund des 1856 gefundenen Exemplars aus dem rheinischen Neanderthal mit einem kroatischen Verwandten so absolut identisch, dass die Forscher zunächst an einen Messfehler glaubten. Grund ist jedoch eine gemeinsame Vorfahrin der beiden und ein ausgeprägtes Wanderverhalten. Überhaupt ähneln sich laut Studie trotz geografischer Bandbreite alle späten Neandertaler genetisch sehr. Hierfür sorgte die insgesamt geringe Population. Dass sich in der männlich wie weiblich vererbten Kern-DNA des Neandertalers, die derzeit am Max-Planck-Institut in Leipzig entziffert wird, doch noch Verwandtschaftsspuren der ausgestorbenen Eiszeitjäger zu heutigen Menschen finden könnten, hält der Urmenschen-Experte Ralf Schmitz für extrem unwahrscheinlich: "Dann müssten über viele Jahrtausende immer nur Neandertaler-Männer die Sapiens-Frauen geschwängert haben." Diesem "Konstrukt" stünde wohl alle menschliche Lebenserfahrung entgegen.
Quelle: Sciene

Gruß Peter5 .. :winke:

Offline speul

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Re: Infobeitrag: Bevölkerungsmangel machte Neandertaler den Garaus
« Antwort #1 am: August 03, 2009, 20:07:48 Nachmittag »
Seuchen oder schlechte Ernährungsbedingungen hätten damit ein ganz leichtes Spiel bei der Ausrottung der Neandertaler gehabt, meint der Bonner Urgeschichtler Ralf Schmitz als Mitautor der Studie: "Dann ist so eine kleine Population empfindlich und auf einmal sang- und klanglos verschwunden
Das mit den Seuchen muß ich aber bezweifeln, denn bei der geringen Bevölkerungsdichte dürfte die Ansteckungsrate ziemlich gering sein, denn wenn ich krank bin, und der nächste Artgenosse erst 250 km weiter weg wohnt, wirds schwierig und ich sterbsle halt so allein vor mich hin. Schon der Begriff Seuche ist in diesem Zusammenhang fehl am Platze
Trotzdem interessantes Thema
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Peter5

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Re: Infobeitrag: Bevölkerungsmangel machte Neandertaler den Garaus
« Antwort #2 am: August 07, 2009, 17:20:10 Nachmittag »
Hallo speul,

Zitat
.. denn bei der geringen Bevölkerungsdichte dürfte die Ansteckungsrate ziemlich gering sein..

das sehe ich übrigens ganz genauso!  :smile:

und  außerdem verschwindet eine Spezeis nie klang- und sanglos, wie in der o.a. Quelle behauptet, sondern jede Wirkung hat erst mal auch ihre Ursache..diese gilt es dann auch erst mal zweifelsfrei aufzudecken! Das ist meiner Ansicht nach hier noch nicht geschehen.

Gruß Peter5 .. :winke:

 

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