Autor Thema: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung  (Gelesen 14323 mal)

Plagioklas

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Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« am: April 10, 2010, 02:36:13 Vormittag »
Wer sich ein radioaktives Mineral zulegen möchte sollte sich vorher schon im Klaren sein, wie groß es sein darf und wo es hin soll.

Gerade zu heutigen Zeiten kann man hin und wieder gute und große Proben bekommen. Leider erfährt man nur selten wie weit die Strahlung tatsächlich reicht.

Damit man selbst sehen kann wie weit die Strahlung von solchen Proben reichen kann habe ich mal ein Video gemacht. Schon 25 bis 30 Gramm Pechblende können diese Reichweite haben und normale Wände hindern die Strahlung kaum am Weiterkommen. Die immer vorhandene Hintergrundstrahlung (Am Platz der Messung sinds 6 bis 8 Pulse pro Minute) wird schon in 1,2 Meter Entfernung verdoppelt.

http://www.youtube.com/watch?v=kkK0YkJXnkY

Kauft daher nicht gleich die größten Stücke sondern holt lieber ein schickes kleines und wenns doch mal groß sein soll dann ab in den Keller oder in die Garage damit. Wer plant deutlich über 100 Gramm reine Pechblende zu kaufen sollte sich unbedingt vor oder spätestens zeitgleich mit der Probe einen Geigerzähler und ggf. Abschirmmaterial aus Blei oder Eisen besorgen.

Peter5

  • Gast
Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #1 am: April 10, 2010, 08:36:04 Vormittag »
Zitat
Kauft daher nicht gleich die größten Stücke sondern holt lieber ein schickes kleines ..

Genau! Daher sind z.B. Kleinstufen wie die abgebildete ungefährlich (ist natürlich alles relativ .. :smile:), sachgemäße Aufbewahrung (d.h. z.B. nett eingedost ..) und vernünftige Behandlung (nicht grad daran schlecken oder inhalieren ..) natürlich vorausgesetzt.

Foto zeigt sehr seltene radioaktive, schwarzgrüne Demesmaekerit-Kristalle in Begleitung von quittegelbem Guilleminit und Malachit von der Musonoi Mine, Kolwezi, Shaba (Katanga), Dem. Rep. Kongo (ehem. Zaire).

Copyright Foto und Sammlung: Peter5
« Letzte Änderung: April 10, 2010, 08:58:50 Vormittag von Peter5 »

Peter5

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #2 am: April 10, 2010, 08:55:45 Vormittag »
Ähnliche "Verhaltensweisen" beim Sammeln gelten z.B. auch für Kleinstüfchen mit dem sehr seltenen und radioaktiven Vandenbrandeit in schönen Kristallen! .. Fundort wie vor ..

Copyright und Sammlung .. wie vor ..

Alles was größer ist aber auch die meisten meiner radioaktiven Kleinstufen lagere ich ohnehin in einem separaten Vorraum.  :prostbier:

Gruß Peter5  :winke:

Labrador

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #3 am: April 12, 2010, 11:54:53 Vormittag »
Hallo,

wobei man sagen muss, dass viele von den farbenprächtigen Uranglimmern gefährlicher sind als die Pechblende. Sie regen auch eher zum Kauf an... Vorsicht ist vor allem geboten bei "gammeligen" Stücken, wie sie häufig (auch in Internetauktionshäusern) aus dem Erzgebirge angeboten werden. Gleiches gilt im übrigen für Quecksilber-Mineralien. Die strahlen zwar nicht, aber die Dämpfe von großen zersetzten Proben sind gleichsam nicht zu unterschätzen.

Gruß
Labrador

Peter5

  • Gast
Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #4 am: April 12, 2010, 18:06:15 Nachmittag »
Das ist wohl wahr. Ich hatte mal eine größere Stufe mit tafligem Meta-Autunit (ein typisch uranhaltiges Sekundärmineral), die "strahlte" dermaßen stark, dass wohl mehrere Pechblende-Stufen bei einem Vergleich dagegen völlig "harmlos" wären.

Und ja, bei Quecksilber-Mineralien ist auch stets Vorsicht geboten (Kalomel, Landsbergit, Zinnober, Hg, etc.).

Das Mineral Arsenolith mit der chem. Formel As2O3 gilt aber zumindest für einige Sammler wohl als das gefährlichte bzw. giftigste Mineral überhaupt. Das ist allerdings auch alles relativ. Also auch viele Arsenminerale sind mit Vorsicht zu genießen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Gruß Peter5  :winke:

Offline Andyr

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #5 am: April 13, 2010, 08:35:42 Vormittag »
Also auch viele Arsenminerale sind mit Vorsicht zu genießen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Gruß Peter5  :winke:

Also genießen im Kulinarischen Sinne sollte man sie schon mal gar nicht  :fingerzeig: :platt: :laughing:

fossi47

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #6 am: April 13, 2010, 09:17:24 Vormittag »
Morgen Mineralies,
schmeckt auch nicht,knirschelt so zwischen den Zähnen !
Daher eher mit Vorsicht behandeln,besonders wenn man noch Kinder im Haus hat.
Gruß Günter

Peter5

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #7 am: April 14, 2010, 18:47:54 Nachmittag »
Hallo Andyr,

Zitat
Also genießen im Kulinarischen Sinne sollte man sie schon mal gar nicht   

Also "genießen" wird eigentlich im deutschen Sprachgebrauch auch noch anders verwendet .. so wie ich das z.B. verwendet habe .. nicht nur im Sinne von "kulinarisch".  :laughing:

Gruß Peter5  :winke:

Offline Andyr

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #8 am: April 15, 2010, 08:22:26 Vormittag »
schon klar, war auch eher, wie du sicherlich erkannt hast, ironisch gemeint.

Labrador

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #9 am: April 16, 2010, 13:40:48 Nachmittag »
Hallo,

@Peter: Arsenolith geht noch. Claudetit dürfte noch giftiger sein. Ich habe mal gelesen, dass 0,2 Gramm oder sowas in der Richtung davon die tödliche Dosis wären. Wenn man dann sieht, dass das Zeug als Hüttenprodukt aus dem Erzgebirge in 6 cm großen Stücken verkauft wird... Freiweg an Leute, die womöglich gar keine Ahnung haben :gruebel:. Auch einige Thalliumverbindungen sind diffizil.

Gruß
Labrador

fossi47

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #10 am: April 16, 2010, 14:48:17 Nachmittag »
Hallo,
ist beides Arsenoxyd (As 2 O 3) und somit gleich giftig und sollte zumindest mit einem Warnhinweis versehen sein.
MfG Günter

Plagioklas

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #11 am: April 16, 2010, 16:44:05 Nachmittag »
Man sollte mit Mineralien generell so verfahren, als wenn sie giftig währen. Man weiß nämlich nie so genau was man da so alles "drin" hat.

Offline Andyr

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #12 am: April 17, 2010, 19:38:52 Nachmittag »
Ich habe selbst mal für Chalkanthit einen Warnhinweis verfasst, als ich ihn in Ebay eingestellt habe.

Peter5

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Re: Radioaktive Mineralien in der eigenen Sammlung
« Antwort #13 am: Juni 05, 2010, 08:15:41 Vormittag »
Ja, das sollte man machen. Ist sehr löblich.

Gruß Peter5

 

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