Autor Thema: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko  (Gelesen 7123 mal)

Offline Spessartin

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Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« am: Oktober 21, 2010, 12:47:27 Nachmittag »
So, hier mal was, bei ´nem Edelsteinhändler in Idar-Oberstein, selbstgefundenes  :einaugeblinzel:

Der hatte eine Holzkiste (!) mit ca. 20 kg Quarzbrocken in einer Ecke rumstehen, die er mal vor vielen Jahren, von einem mit ihm befreundeten Steinsucher/Prospektor (Feueropale) bekommen hatte. Das Material, angeblich Gold, hatte sich nie verkauft.
Hab´mir das mal mit der Lupe angeschaut und gedacht: "Das is´ne Verarsche!", weil auf jedem Stückchen (es gab keine 5 cm ohne was) Gold zu sehen war! --- Doch bei genauerer Betrachtung sah das ganze recht echt aus, also hab´ich´s erstanden.
Zuhause kleingekloppt und unter´m Mikroskop gesichtet. Der Hammer war, es gab nur ganz wenige Bröckchen, größer als 1 cm, an denen nicht wenigsten die Spur von Gold zu erkennen war. Alles winzig klein in dem drusigen Quarz auf Quarz-Kriställchen verteilt und sehr häufig schön kristallin.

LG Spessartin
Goldsuche im Spessart - der Weg ist das Ziel!

Offline Aurum

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #1 am: Oktober 21, 2010, 15:19:58 Nachmittag »
Also ,

der Fund kann sich aber mal sehen lassen  :wow: :super: :wow:

Wirklich schöne Kristalle , und wenn du die ganze Kiste genommen hast dann gibt es bestimmt noch mehr zu entdecken  :gruebel:

Jetzt kommt natürlich die Frage die sich alle stelle die den Beitrag lesen , was hast du für die Steinchen gezahlt ?

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Peter5

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #2 am: Oktober 21, 2010, 17:38:49 Nachmittag »
Hallo,

das würde ich auch gerne mal erfahren. :smile: schöne idiomorphe Gold xx jedenfalls! :prostbier:

Gruß Peter5  :winke:

Offline Aurum

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #3 am: Oktober 21, 2010, 18:21:59 Nachmittag »
Jetzt ,

muss ich mich noch mal melden , gerade beim nochmaligen betrachten der Bilder kam unwillkürlich in mir die Frage hoch , :" was war wohl zuerst da ? Das Gold oder die Kristalle  :gruebel: ? "
Oder sind die Zeitgleich entstanden  :gruebel:
Peter5 eine Frage die du vielleicht beantworten kannst  :weissefahne:
Oder gibt es eine ganz andere Genese  :nixweiss:

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Topas

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #4 am: Oktober 21, 2010, 18:36:11 Nachmittag »
Hallo Alle,
der Preis würd mich natürlich auch brennend interessieren, wenns Spessartin rauslassen will.
Zu Lutzes Frage ( :einaugeblinzel:  :baetsch: obwohl er ja Peter angesprochen hat  :einaugeblinzel: )
Ich hoffe, ich verhau das jetzt nicht: Es ist eine hydrothermale Bildung, bei der als erstes die Quarzkristalle gebildet worden und wässrige oder auch säurige Dämpfe und Flüssigkeiten haben aus dem Umgebungsgestein, Quarz und andere in der nähe befindlichen Gesteine, das Gold "gelöst" (ich weiss, Gold ist nicht lösbar  :gruebel:) und diese auf den Kristallen zur Kristallisation gebracht.
Sollte ich hier völligen Blödsinn schreiben, wird es Peter5  :einaugeblinzel: schon richten.
Glück Auf Andreas
PS: Aber ich denk so ähnlich wars.

Offline Spessartin

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #5 am: Oktober 22, 2010, 09:22:04 Vormittag »
Okee, ...

Das war Anfang der 90er Jahre, bezahlt hatte ich 90,00 DM.

Ich bekam zum Fund (auf Nachfrage mit Wartezeit) folgende Infos:
Fundort - Ameca, Bundesstaat Jalisco, Mexico
Abbau nur in der Trockenzeit.
Goldgehalt des Quarzgang bis 120g/t !!!

Meine Befunde (soweit ich mich noch erinnere, hatte mich ja vor fast 20 Jahren, intensiv, damit beschäftigt)

Soweit ich an den vorliegenden Proben beobachten konnte, handelt es sich um einen sehr hohlraumhaltigen Quarzgang, von 5-10 cm Stärke, in einem Porphyr-Gestein. Die Genese ist definitiv Hydrothermal. Das Gold findet sich auf Rissen im Quarz eingewachsen. Dort wo die Risse einen, immer mit Quarzkristallen ausgekleideten, Hohlraum treffen wachsen dann die Gold-Kristallaggregate frei in den Hohraum rein!
In den Hohlräumen findet sich noch recht häufig Goethit, sehr selten Baryt und als Einzelfund Fluorit. Auf 2 Proben waren Cu-Minerale (Brochantit ?, Chrysokoll).
Primäre Erze waren sehr selten, doch aus Pyrit schwer anzusprechen, weil extrem klein und derb eingewachsen.

Hoffe mal, Euch ein bisschen weit geholfen zu haben.

Werd mal schau´n ob ich die Zeit finde, das Material aus dem Lager raus zu finden und noch das eine oder andere Bildchen zu machen -- aber habt Geduld, denn wird sicher noch 2-3 Wöchelchen dauern ...
Achja, um die Frage vorweg zu nehmen, das meiste Material habe ich schon vor Jahren auf Mineralienbörse vertickt. Könnt aber noch, ebenfalls im Lager vergraben, kleinere Belegstückchen geben, an die ich aber sicher nicht so einfach dran komme (weit hinten unten  :nixweiss:)

LG Spessartin
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Offline Aurum

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #6 am: Oktober 22, 2010, 12:57:05 Nachmittag »
Hallo Spessartin ,

Erstmal danke für die umfassende Aufklärung  :laughing: :super:

Ich denke da hast du aber einen richtigen Schnapp gemacht , heute würdest du wohl tiefer in die Tasche greifen , besonders bei den schönen Kristallen .

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Berggold

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #7 am: Oktober 22, 2010, 15:22:29 Nachmittag »
Hallo Spessartin,

super Fund!!!  :super:

Auf nach Idar-Oberstein zum Kiste suchen, vieleicht hat er eine vergessen zu verkaufen  :winke:

Gruß Berggold  :hut:

Peter5

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Re: Goldkristalle auf Quarz aus Mexiko
« Antwort #8 am: Oktober 22, 2010, 16:08:11 Nachmittag »
Hallo Lutz, Andreas, Spessartin u.a.

Zitat
Peter5 eine Frage die du vielleicht beantworten kannst  


die meisten Erze haben übrigens eine hydrothermale Genese hinter sich. Andere Erze wie Wolfram- und Zinnerze entstehen dagegen überwiegend pneumatolytisch (grob gesagt: aus der "Gasphase") und bilden z.B. die Greisen, ein kontaktmetamorphes Gestein (allerdings Grenzfall) - vorwiegend im Erzgebirge und an einer weiteren Stelle im Ausland.
Grob formuliert - beim Gold: Heiße wässrige Lösungen steigen auf und setzen sich im Quarz, der als Gangmineral bereits vorher entstand, ab.

.. hier ist aber auch alles sehr schön erklärt (verständliche "Feinformulierung", insbesondere ab Seite 5 - 9)

http://www.geologie.uni-bonn.de/de/html/proseminar/Gold.pdf

Wenns weitere Fragen gibt, bitte gerne stellen.  :hut:

Zur "Lösung" bzw. Auflösung von Gold - nach wie vor nur in Königswasser und in Kalium- oder Natrium-Cyanidlösung.
Will ich dagegen Quarz chemisch beseitigen bzw. stellenweise auflösen um an mineralhöfige Partien heranzukommen (z.B. Goldpartikel), dann geht das nur mit HF (Flusssäure) und die bekommt man als "Laie" Gott sei Dank nicht mal einfach so (auch nicht in den entsprechenden Spezialbehältern). Auch als Profi wohl ziemlich schwer ranzukommen, wenn man nicht gerade gute connections hat. Finger weg von HF, kann ich nur sagen!!  :fingerzeig:

Gruß Peter5  :winke:

 

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