Autor Thema: Waldbrandite  (Gelesen 1646 mal)

Offline speul

  • Foren-Veteran
  • *
  • Beiträge: 3055
Waldbrandite
« am: März 29, 2011, 20:33:20 Nachmittag »
Hallo zusammen,
mich treibt eine Frage um, bei uns hat letztes Jahr der Kiefernwald großflächig gebrannt, also mehrere 10er Hektar. Da die Temperaturen ja doch beachtlich sind, meine Frage: Gibt es da schon Veränderungen am Gestein, also bei uns typische glazial überformte Landschaft mit Sand und Flint un diversen nordischen Geschieben.
Ab wann, und wie schmilzt Flint.
Ab wann bilden sich Glaskrusten auf Granit
Ab wann bilden sich (pseudo-fulguritische) Gläser im Sand.

Schon mal Dank für Eure Antworten
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline lithoraptor

  • Foren-Guru
  • *
  • Beiträge: 4139
  • Der HOBA und ich...
Re: Waldbrandite
« Antwort #1 am: März 29, 2011, 21:48:45 Nachmittag »
Moin speul!

Hmmmm, das ist eine gute Frage und ich kann nicht wirklich viel dazu beitragen, aber der Schmelzpunkt von Quarz liegt bei 1550 °C. Ich denke, dass diese Temperatur durch einen Waldbrand, der von starkem Wind kräftig angeheizt wird sehr leicht erreicht werden könnte.

Gruß

Ingo

Plagioklas

  • Gast
Re: Waldbrandite
« Antwort #2 am: März 29, 2011, 23:20:16 Nachmittag »
In meiner ehemaligen Heimatstadt gab es mal einen extrem heißen Waldbrand (Der vermutlich zu Übungszwecken von den Russischen Millitär gezündet wurde), der auf einem kleinen Waldstück sogar die Stämme der Bäume weggefackelt hatte. Darauf ist auch einige Zeit lang nix gewachsen, weil selbst die Samen und Wurzeln im Boden weggeschmort waren. Es sah ziemlich gespenstisch dort aus. Dennoch gab es keinerlei Schmelzerscheinungen im Boden. Der Grund dürfte sein, dass die Einwirkzeit der Flammen bei Waldbränden zu kurz ist (Begrenzter Brennstoff) und zudem die meiste Hitze vom Boden weggeht.

Offline Andyr

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1220
Re: Waldbrandite
« Antwort #3 am: März 30, 2011, 10:33:31 Vormittag »
Kalksteine dürften wohl am ehesten Veränderungen zeigen.
Ansonsten könnte man vielleicht mikroskopisch Veränderungen sehen; wie Zersetzung hydrathaltiger Minerale zum Beispiel.
Aber das sind nur Vermutungen. Und die Kinetik (s. die Hinweise von Plagioklas zur Einwirkzeit) steht natürlich ebenfalls als großes Fragezeichen im
Raum.

Offline speul

  • Foren-Veteran
  • *
  • Beiträge: 3055
Re: Waldbrandite
« Antwort #4 am: März 31, 2011, 17:15:26 Nachmittag »
so,
ich habe die Fläche mal genauer inspiziert. außer Holzkohle wenig zu finden, einige granitsche Geschiebe die zum Teil im Boden lagen zeigen nur in dem Bereich der dem Feuer ausgesetzt war eine schwarze Farbe, die auch nur teilweise zu entfernen ist. Im Schnitt zeigen sich keine Veränderungen, Kalkige Geschiebe gibt es hier eigendlich nicht. Wird schon so sein, daß Temperatur und Zeit nicht ausreichten Veränderungen zu bewirken. Aber Versuch macht kluch!
Trotzdem interessiert mich noch, was der Flit macht. Da ist ja reichlich Wasser drin, was irgendwann raus will, und was bleibt dann übrig?
Grüße
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung