Moin!
Ich sehe das wie Willi - ist eher ein Vulkanit --> Mandelstein. Man sieht das am Rand des Stückes recht deutlich. Da ist eines dieser Objekte eben sehr länglich ausgezogen. Eben eine ehem. Gasblase, die das noch plastische Gestein in die Länge gezogen hat und sich dann später mit Mineralien füllte. So ein Gebilde findest Du in Chondriten nicht.
Mandelsteine gibt es übrigens auch in Deutschland und auch an der Oberfläche, auch wenn dieses Exemplar hier wohl eher dem Geschiebe entstammen dürfte.
Vulkanite können übrigens ohne weiteres stark magnetisch sein. Es gibt da das Mineral Magnetit (da liegt es schon im Namen) und das ist in Vulkaniten gar nicht so selten.
Was spricht gegen einen Chondrit? Das gesamte Mineralgefüge ist völlig Chondrit untypisch: Du hast hier eine extrem feine Grundmasse, in der Du einzelne Mineralkörner nicht mit dem Auge, und sicher auch nur schwer mit der Lupe, auflösen kannst (typisch für Vulkanite). In dieser Grundmasse liegen relativ große runde oder ovale bis längliche Gebilde (Chondren wären eher klein und nur rund), die noch dazu extrem farbenfroh sind. Das Ganze lässt auf eine gewisse Chemie schliessen, die gar nicht zu Chondriten passt.
Mandelsteine sind sehr farbvariabel. Hier mal ein paar Beispiel dazu:
http://www.mineralienatlas.de/forum/index.php?topic=25520.0http://www.mueritzeum.de/documents/mueritzeum/geologie/melaphyr_mandelstein.jpghttp://www.geophysik.uni-kiel.de/~sabine/DieErde/Magmatismus/Abbildungen/Mandelstein.jpghttp://www.sciencephoto.com/image/83562/350wm/C0019180-Melaphyr_rock,_light_micrograph-SPL.jpgAch, bevor ich es vergesse: Es gibt natürlich noch mehr Gesteine auf der Erde, die rundliche Gebilde enthalten und keine Mandelsteine (oder Chondrite) sind:
- Oolithe:
http://www.google.de/search?q=Oolith&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&biw=939&bih=609Diese runden Gebilde zeigen einen rein konzentrischen Aufbau:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrizit%C3%A4t Den findet man bei Chondren primär nicht.
- Gesteine mit Onkoiden:
http://www.google.de/search?hl=de&client=firefox-a&hs=c4z&rls=org.mozilla:de:official&q=onkoide&gs_sm=e&gs_upl=2946l5209l0l5525l7l7l0l0l0l0l882l2939l3-2.3.0.1l6l0&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.,cf.osb&biw=939&bih=609&um=1&ie=UTF-8&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi- Pisolithe (Gesteine, die aus Pisoiden aufgebaut werden):
http://de.wikipedia.org/wiki/Pisoid- Konkretionen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konkretion und noch einige mehr...
Bestimmte fossile Reste, etwa die Oogonen von best. Algen (Characeen), können auch rundlich sein:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/Moeraskalk_Ronde_Hoep_-_Characea_O%C3%B6gonen.JPG Es gibt diese Dinge auch gesteinsbildend.
Darum sei gesagt: VORSICHT, nicht alles, was rund in einem Stein ist, ist ein Chondre - bzw. der Stein somit ein Chondrit. Der innere Aufbau der runden Objekte und die beteiligten Minerale (die Chemie des Ganzen) muss auch stimmen.Ich würde dazu raten sich einfach mal ein paar echte Meteorite - als Belegstücke - zu kaufen (helfe da gerne aus
), dann stehen die Chancen besser.
Gruß
Ingo
P.S. Das Steinchen ist aber wieder sehr hübsch und hat den Mülleimer nicht verdient.