Autor Thema: Zwillingsbildung im Vulkanit  (Gelesen 2640 mal)

Offline JFJ

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Zwillingsbildung im Vulkanit
« am: November 27, 2012, 11:59:34 Vormittag »
Hallo zusammen  :hut:

Ich habe da mal eine etwas spezielle Frage.
Das gezeigte Gestein ist ein Rhombenporhyr von Moen-Typ (steht ca. 20 km NW Skien an).
Für diesen Typ sind ausgeprägte, sternförmige Verzwilligungen typisch. Diese bestehen aus tenärem Feldspat (Anorthoklas).
Ich würde gerne etwas über die Entstehung dieser sternförmigen Verzwilligungen wissen.
Für mich sehen sie aus, als seien sie nach dem Roc-Tourne-Gesetzt entstanden (Albit-Gesetz = gestapelter Vielling + Karlsbader-Gesetzt = gedreht).
Da die Lava auch in dieser Decke relativ schnell abgekühlt war, wurde eine weitere Kristallbildung unterbrochen, die Genese muss also bereits im Magma stattgefunden haben.
Interessant an diesem Typ ist, dass es anscheinend 2 gegensätzliche Sorten von Einsprenglingen gibt, große sternförmige, und für Rhombenporphyre relativ kleine, einzeln stehende.
Könnte an dieser Art der Verzwilligung ebenfalls eine Entstehung als Transformationszwilling (Wechsel im Kristallsystem während der Abkühlung) mit in Betracht kommen? Dieses würde ich mir daher ableiten, dass sich um den vorerst triklinen Feldspat eine letzte Schale aus Kalifeldspat (monoklin) gebildet hat.
Diese besondere Verzwilligung findet sich bei den Rhombenporphyren nur im Moen-Typ und RP3. Obwohl die Feldspatrhomben in den anderen Rhombenporphyren ebenfalls aus tenärem Feldspat (Anorthoklas) bestehen, sind selbst einfache Verzwilligungen selten. Hier müssen besondere Umstände vorliegen.
Wer kann mir genaueres zu dieser Verzwilligung von Anorthoklasen sagen?

Glück Auf!
Jörg

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Plagioklas

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Re: Zwillingsbildung im Vulkanit
« Antwort #1 am: November 27, 2012, 23:08:08 Nachmittag »
Man sieht dort tatsächlich eine mögliche Zwillingslinie. Jedoch gibts keine Garantie darauf, dass dem wirklich so ist. Abgesehen davon ists aber ein sehr schöner Stein.

Offline JFJ

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Re: Zwillingsbildung im Vulkanit
« Antwort #2 am: November 28, 2012, 08:55:26 Vormittag »
Hallo Plagioklas,

danke für Deine Antwort.
Hast Du eine Idee, wie es zu diesen sternförmigen Bildungen kommt?

http://www.geanor.no/ger/Geo-Ziele/Lardal/Der-Wasserfall-Park-in-Kjerra/(image)/4

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Jörg
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Plagioklas

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Re: Zwillingsbildung im Vulkanit
« Antwort #3 am: November 28, 2012, 10:20:49 Vormittag »
Die Kristalle wachsen schwebend in dem Magma von einem Kristallkeim oder bereits besteneden Kristallen aus. Daher sind die Sterne das logische Ergebnis. Wobei die schöne Sternform durch die Kristallform besonders zur Geltung kommt. Wenn die Kristalle eher Rechteckige Querschnitte hätten, sähe es anders aus.

Offline JFJ

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Re: Zwillingsbildung im Vulkanit
« Antwort #4 am: November 28, 2012, 12:36:54 Nachmittag »
OK, danke  :hut:

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Jörg
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