Hallo Konrad und Chondrenliebhaber,

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem Neuerwerb!

Ja, Carstens NWA 4522 ist ein wunderbarer Chondrit, dessen endgültige Klassifizierung leider immer noch aussteht (was natürlich nicht Carsten anzulasten ist), der aber in der Vorankündigung des MetBull. schon als L/LL3.5 beschrieben ist.
Er ist nicht nur sehr reich an scharf definierten Chondren sondern verfügt darüber hinaus über allerlei Einschlüsse, manche davon gelblich, andere wieder blaugräulich und manche sind so dunkel, daß es sogar CK-artige Klasten sein könnten. In diesen schwarzen Klasten entdeckt man unter dem Mikroskop winzige Troilite, die wie Nuggets aussehen.
NWA 4522 scheint ein Brekzienkonglomerat zu sein und mit Wasser muß er auf seinem Mutterkörper auch in Kontakt gekommen sein, denn ein weiteres Highlight dieses NWA ist, daß er einige sg.
bleached chondrules, bei Sammlern gerne als
bull’s eye chondrules bezeichnet, enthält.
Ein weiterer, interessanter Aspekt ist, daß manche Partien sehr chondrenreich (also unequilibriert) sind, während andere in hohem Maße metamorph verändert sind und kaum oder keine Chondren aufweisen.
Bei den bläulichen, chondrenfreien Klasten frage ich mich immer wieder, ob es sich um LL6/7 Material handeln könnte.

Der NWA 4522 gefiel mir so gut, daß ich mir bei Carsten 4 Scheiben davon sicherte: 12.2 + 11 + 8.9 + 5.7 Gramm. In der 8.9 Gramm wiegenden Scheibe befinden sich 4 sehr große Chondren, sodaß ich fast mit einer LL-Klassifizierung rechne.
Wir dürfen wirklich gespannt sein, was die offizielle Klassifizierung ergibt!
Herzliche Grüße,

Bernd
Anbei Bilder von Exemplar 1 und 2