Autor Thema: ?  (Gelesen 7284 mal)

Offline Buchit

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Re: ?
« Antwort #30 am: März 23, 2017, 16:11:32 Nachmittag »
Hallo Mettmann,
Der nächste beleuchtende Schritt wäre, wie es schon der Herb richtig bemerkt hat,
ich mich jedoch es kaum zu sagen traue, der  :eek: Nickeltest.

Allein haben die Jahre im Forum erbracht, daß es sich dabei nicht um ein chemisches Nachweisverfahren handelt,
sondern vielmehr um ein magisches Ritual, das nur unter den seltensten Bedingungen gelingen kann.
Deswegen eröffne ich darüber einen neuen Thread.
als alter Magier (=Chemiker) möchte ich der Vollständigkeit halber allerdings schon an dieser Stelle (d.h., ohne auf den neuen Thread zu warten) die Vorschrift für das von Dir genannte magische Ritual enthüllen (im AC-Analytikpraktikum hat sie jedenfalls immer funktioniert - das kann ich beschwören :fluester:):

Die Probe wird mit einer Lösung der Asche eines gebrauchten(!) Henkerstricks in 100 mL Aqua dest. in der Hitze titriert.
Indikator: 3-5 Spinnenbeine
Benötigte Geräte: 1 Bürette, 1 heiliger Gral (den dazugehörigen Gralsritter entferne man durch Kochen in H2SO4 konz.)
Um den Umschlagspunkt genauer zu erkennen, spreche man die Formel:

"Es trübt, es klärt sich - also muss es werden!"

Magische Grüße,
Holger

Offline speul

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Das einzelne Fragezeichen macht mich noch wuschig
« Antwort #31 am: März 23, 2017, 17:28:45 Nachmittag »
oh mein lieber Holger, Du hast da etwas vergessen.
schon in der Anleitung des alten Liebig stand geschrieben:
"Man rühre, bis der Labor-Diener die Arbeit verweigert"
sonst hast Du natürlich recht
gehabt Euch wohl
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Gibeon2010

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Re: ?
« Antwort #32 am: März 23, 2017, 19:28:02 Nachmittag »
Die Probe wird mit einer Lösung der Asche eines gebrauchten(!) Henkerstricks in 100 mL Aqua dest. in der Hitze titriert.
Indikator: 3-5 Spinnenbeine
Benötigte Geräte: 1 Bürette, 1 heiliger Gral (den dazugehörigen Gralsritter entferne man durch Kochen in H2SO4 konz.)
Um den Umschlagspunkt genauer zu erkennen, spreche man die Formel:

"Es trübt, es klärt sich - also muss es werden!"

 :lacher:
Viele Grüße
Jens

Offline lithoraptor

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Re: ?
« Antwort #33 am: März 23, 2017, 22:22:43 Nachmittag »
Ohhh Holger, Dir ist ein schwerer Fehler unterlaufen und zwar hier:
Indikator: 3-5 Spinnenbeine


Schon bei H. Potter steht geschrieben, dass solcherlei wichtige Zutaten vorher zerdrückt werden müssen. Dadurch tritt der Saft besser aus und dies ist wichtig will man einen einheitlichen und klaren Farbumschlag erzielen.

Gruß

Ingo

Offline Buchit

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Re: ?
« Antwort #34 am: März 24, 2017, 06:29:02 Vormittag »
Okay Ingo, Speul,

einigen wir uns also auf folgende Ergänzung der Vorschrift:

Indikator: 3-5 Spinnenbeine, die in der Reibschale zu pulverisieren sind, und zwar so lange, bis der Labordiener die Arbeit verweigert...

Magische Grüße,
Holger

P.S. Schade, dass wir keinen Smiley mit einem hohen, spitzen Hut und Stab in der Hand haben... :laughing:...vielleicht verriete der uns noch einen Zauberspruch, mit dem man Granatsplitter in Eisenmeteorite verwandeln könnte... :belehr:

Offline Ilschy1970

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Re: ?
« Antwort #35 am: März 24, 2017, 07:40:27 Vormittag »
Ihr seit einfach Genial  :weissefahne: :hut: :hut:

um die Rührzeit zu halbieren, kann man das getrocknete männliche Geschlechtsorgan einer jungfräulichen, 100 jährigen Fledermaus für 666 dreiviertel Sekunden mit köcheln lassen.
Dies hat mir mein Zauberlehrer mal verraten, obs stimmt hab ich aus mangelnder Zutat nie ausprobieren können, aber vielleicht hat ja Holger irgendwo eins in seinem Fundus  :nixweiss:
Raus gehen ist wie Fenster aufmachen, nur viel besser!
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         Michael

Offline herbraab

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Re: ?
« Antwort #36 am: März 24, 2017, 13:33:42 Nachmittag »
Die Probe wird mit einer Lösung der Asche eines gebrauchten(!) Henkerstricks in 100 mL Aqua dest. in der Hitze titriert.
Indikator: 3-5 Spinnenbeine

Ich hatte den von Bühler beschriebenen Nickeltest geringfügig anders in Erinnerung, was aber der Tatsache geschuldet sein mag, dass ich den Bühler jetzt schon länger nicht mehr in Händen hatte. Jedenfalls eine gute Gelegenheit, wieder mal im Bühler zu blättern.

:belehr:
Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline Ilschy1970

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Re: ?
« Antwort #37 am: März 24, 2017, 14:07:12 Nachmittag »
oke :gruebel:, halt uns aber bitte auf dem laufenden, wenn deine sicher sehr guten und sachlichen Recherchen was anderes ergeben,  Herbert  :hut:
Ich denke wir sind da alle offen und dankbar für neuere Informationen.

Unsere scheinen anscheinend etwas veraltet zu sein  :nixweiss:
Raus gehen ist wie Fenster aufmachen, nur viel besser!
         VG
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Offline Buchit

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Re: ?
« Antwort #38 am: März 24, 2017, 14:33:19 Nachmittag »
Moment mal...das einschlägige Zauberbuch heißt ganz bestimmt nicht "Bühler"...es heißt "Jander/Blasius" oder "Lehrbuch der analytischen und präparativen Chemie" ("Bühler??? - Ein Ketzer!  Er hat Jehovah gesagt!" :steinern:): Denn  :belehr: Nickelionen werden auf dieselbe Weise nachgewiesen, ob sie nun aus Meteoriten oder irdischen Stählen stammen :ehefrau:. Und die Vorschrift lautet so:

"Zur Püfung auf Ni neben Fe und Co wird die Lsg. zunächst mit H2O2 gekocht, um Fe2+ zu Fe3+ zu oxidieren. Dann wird ammoniakalisch gemacht, Fe(OH)3 mit der Saugkapillare abgetrennt u. 1 Tr. des klaren F. auf der Tüpfelplatte mit 1 Tr. Reagenzlsg. versetzt. Die Bldg. eines roten Nd. am Rande des Tr. zeigt Ni an."

So arbeitet der professionelle Magier :belehr:, ääh, Chemiker.

Und - um nicht egoistisch zu sein - hier noch die möglichen Störungen:

"Größerer Mengen starker Oxidationsmittel (Nitrate, H2O2 usw.) verhindern die Fällung. Es bildet sich lediglich eine rote bis rotorange Färbung. In ammoniakalischer Lösung gibt Pd2+ eine gelbe, Fe2+ eine rote und Co2+ eine braunrote Färbung. Wenn Fe3+ und Co2+ nebeneinander vorliegen, bildet sich ein braunroter Niederschlag. Auch Cu2+ (Voilettfärbung) und Au3+ (Reduktion zum Metall) können stören.

Reagenz: Gesätt. Lsg. von Dimethylglyoxim in 96%igem Ethanol oder eine wäßr. Lsg. mit 0,1 mol/l Dinatriumbis(dimethylglyoximat)."

Unter Normalbedingungen betrachte ich mich selbst nicht als arroganten Schnösel, aber diesen Test von einem Laien im Heimlabor fehlerfrei durchführen zu lassen, halte ich - gelinde gesagt - für gewagt :fingerzeig:. Zumal hier noch ein wichtiger Schritt fehlt, nämlich die Probe überhaupt erstmal in Lösung zu bringen (was üblicherweise das Arbeiten mit starken Säuren oder noch übleren Aufschlußmitteln impliziert :fingerzeig:). Und dann die richtige Interpretation vorzunehmen, ohne dass der Wunsch der Vater des Gedankens ist...dazu wäre es wünschenswert, diverse Blindversuche und Doppeltests mit den möglichen Störungsquellen vorzunehmen.

Oder man nimmt doch lieber zu 3-5 Spinnenbeinen und einem heiligen Gral Zuflucht... :super:

Chemische Grüße,
Holger

[gelöschter Benutzer]

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Re: ?
« Antwort #39 am: März 24, 2017, 20:28:34 Nachmittag »
Versuche zu begreifen
wie das wohl für Euch ist...

Danke Mettmann,  ja und Dir Holger... Euch allen
( .. ein weinendes, ein lachendes Auge :)

so herum hats wenigstens Spaß gemacht - Danke !!!

Nur bitte,... alles fing an mit - ... eher ein Granatsplitter - bitte schauts Euch mal an - ...
grausam witzig


LG
[gelöschter Benutzer]
« Letzte Änderung: Juni 25, 2019, 15:36:52 Nachmittag von karmaka »

Offline ironsforever

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Re: ?
« Antwort #40 am: März 24, 2017, 22:02:09 Nachmittag »
Ich möchte mich an dieser Stelle nicht zum eigentlichen Hauptthema und den Geschehnissen um dieses Fundstück äußern. Es steht mir nicht an, denn ich gelobte an andrer Stelle in diesem Forum Enthaltsamkeit.

Gleichwohl bin ich sehr erstaunt, fast dezente Anklänge einer Art Lyrik in diesem Thread zu erkennen - zumindest stellenweise. :wow:
Das ist neu und recht unterhaltsam, wie ich finde. :super:

Zwischendrin hatte ich dann Assoziationen zu Catweazle und Kühlwalda. Wunderbare Kindheitserinnerungen! :danke:

 

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