Autor Thema: Geschiebefunde Jammerbucht  (Gelesen 8165 mal)

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Geschiebefunde Jammerbucht
« am: April 30, 2017, 11:29:05 Vormittag »
Angeregt durch eine gute Rückkopplung bei der Bestimmung möchte ich hier einen neuen thread eröffnen. Ich habe sehr viele Geschiebefunde aus der mittleren Jammerbucht (Svinklöv +/- 10km) in den letzten 15 Jahren gesammelt und nun wird es Zeit, diese richtig zu bestimmen.

Viele Geschiebe konnte ich bisher bestimmen (Bücher, Inet) jedoch bleiben etliche Unklarheiten bei anderen.

Ich hoffe das Forum weiß Rat oder gibt Denkanstösse:

Geschiebe 1:

es ähnelt Kjelsasit oder Tönsbergit, Quarz ist aber nicht erkennbar und es ist nicht magnetisch (mit straken Neodym getestet ... Gesteinsgrundfarbe ist rosabraun bis leicht lila.

Vielen Dank für Hinweise.

 

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #1 am: April 30, 2017, 11:37:44 Vormittag »
Geschiebe 2:

graue Grundmasse mit hellen Feldspäten... viele dunkle Einsprenglinge, die teilweise an den Spatflächen reflektieren.

eine ganz weite Vermutung event. Pyroxen-Camptonit???

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #2 am: April 30, 2017, 11:42:29 Vormittag »
Geschiebe 3:

charakteristisch 1-2 cm lange dunkle Feldspät , teilweise hell zoniert,
scharze Minerale vorhanden (Biotit?)
event. Nephelin? siehe Bilder

Lardalit?

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #3 am: April 30, 2017, 11:46:54 Vormittag »
Geschiebe 4: sehr schöne Farbe: Epidotfleckenreicher Oslobasalt?

Offline Sprotte

  • Rat
  • ****
  • Beiträge: 220
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #4 am: Mai 03, 2017, 10:08:58 Vormittag »
Erst einmal eine Antwort zu Geschiebe 2: Ich würde das Gestein der Gangfolge einer der derzeit (2003) bekannten 15 Gabbro-Vorkommen ("Oslo-Essexite") im Oslosgebiet zuordnen (allerdings nehmen diese Gabbro-Vorkommen oberflächlich nur eine Fläche von 15 Quadaratkilometern ein - Ganggesteine wohl noch viel weniger). Bei der Bezeichnung als Camptonit (ein Lamprophyr) würde ich jedoch vorsichtig sein, da ich Plagioklaskristalle zu erkennen glaube. Laut Definition führen Lamprophyre nur Einsprenglinge dunkler Minerale (d.h. Pyroxene, Amphibole, Glimmer). Speziell bei Camptonit muss - mindestens in der Grundmasse - Amphibol vorhanden sein. Bei den Camptonit-Varitäten aus dem Oslo-Gebiet ist das Ferro-Hornblende (früher als "Barkevikit" bezeichnet). Falls diese in der Grundmasse vorkommt, sind die dunkelbraunen nadelförmigen Kristalle nur ca. max. 1 mm lang und daher nur bei mindestens 10-facher Vergrößerung überhaupt erkennbar. Außerdem ist der "Oslo-Camptonit" stark magnetisch (ein Schulmagnet haftet), während "Oslo-Basalt" - mit dem er leicht zu verwechseln ist - nur relativ schwach magnetisch ist.

Viele Grüße
Sprotte

PS: Bei den schwarzen Einsprenglingen handelt es sich um Augit.

Offline speul

  • Foren-Veteran
  • *
  • Beiträge: 3060
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #5 am: Mai 03, 2017, 17:49:03 Nachmittag »
Moin,
nur mal ne Frage zu den Fotos:
Ist der Hintergrund original fliederfarben, hellblau oder weiß?
evtl. mal am Weißabgleich der Kamera was verändern, so kann ich eigentlich nur helle und dunkle Mineralien auseinanderhalten.
Grüße
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Sprotte

  • Rat
  • ****
  • Beiträge: 220
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #6 am: Mai 03, 2017, 18:52:30 Nachmittag »
Ja, die Bilder - bis auf das letzte - sind stark farbstichig. Hier einmal ein farbbereinigtes Bild.

Viele Grüße
Sprotte

Offline speul

  • Foren-Veteran
  • *
  • Beiträge: 3060
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #7 am: Mai 04, 2017, 15:22:07 Nachmittag »
Ja, die Bilder - bis auf das letzte - sind stark farbstichig. Hier einmal ein farbbereinigtes Bild.

Viele Grüße
Sprotte

 :einaugeblinzel:
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #8 am: Mai 04, 2017, 17:45:14 Nachmittag »
Ich habe die Bilder mit Photoshop verkleinert und etwas Kontrast verstärkt...im Vergleich zu den Orginalen sind die Bilder aber nur unwesentlich verändert. Leider zeigt die Verkleinerung nur eingeschränkt die Details.

Trotzdem vielen Dank für das Anschauen und die bisherigen Antworten.

Offline JFJ

  • Moderator
  • Generaldirektor
  • *****
  • Beiträge: 1976
  • Mögen sie von oben kommen
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #9 am: Mai 05, 2017, 19:57:21 Nachmittag »
Moin zusammen,

ich gebe mal meinen Senf dazu:
1. Tönsbergit
2. Schlöieße mich Sprotte an
3. Übergang (auf 1/2 Höhe im Schlot ausgekühlt) zwischen larvikit und RP
4. stammt eher aus Schweden

Gruß
Jorg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #10 am: Mai 12, 2017, 13:33:01 Nachmittag »
Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare.
Schönes Wochenende


Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #11 am: Mai 12, 2017, 18:41:45 Nachmittag »
Zum Geschiebe 1 würde ich folgende Ergänzung vornehmen: Der Quarzanteil (Lupe) ist höher als erwartet und weit über 10%. Das Zentrum und der Rand der Alkalifeldspäte sind unterschiedlich gefärbt. Kein Biotit feststellbar, die dunklen Mineralareale habe ich näher untersucht und nach dem Erhitzen des Materials trat Magnetismus auf. Deutet auf Magnetit oder Hämatit hin - also Eisenhaltig...deswegen auch die Grundfarbe. Bei größeren Konzentrationen im Geschiebe ist sicherlich auch der Magnetismus deutlicher messbar. In Korrespondenz mit dem Autor von "Strandsteine" Dr. Frank Rudolph und den o.g. Merkmalen könnte es eine Ekeritvariante sein... auf jeden Fall ein Alkalifeldspatgranit als am wahrscheinlichsten.

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #12 am: Mai 21, 2017, 11:15:35 Vormittag »
Hier wieder einige zu verifizierende Geschiebefunde aus der Jammerbucht und ich würde mich über eure Meinung freuen:
Geschiebe 1:

Ich würde das Geschiebe als einen VAGGERYD-SYENIT einordnen, da Verwitterungsgruben der dunklen Minerale, orange gesäumte Feldspäte...


Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #13 am: Mai 21, 2017, 11:17:47 Vormittag »
Geschiebe 2: Uthammar-Granit ?

Offline Hydroxylapatit

  • Sekretär
  • **
  • Beiträge: 33
Re: Geschiebefunde Jammerbucht
« Antwort #14 am: Mai 21, 2017, 11:20:22 Vormittag »
Geschiebe 3:
Rhombenporphyr-Ignimbrit ?

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung