Hallo zusammen,
über die Einheit Probe-Schildchen bzw. Verwechslungsgefahr und die Zuordnung Probe-Etikett habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Im Gelände hatte ich damals hunderte von Proben, welche beim Transport ständig vertauscht werden konnten. Kleine Fossilien habe ich im Gelände immer sofort beschriftet und später mit einem kleinen gedruckten Schildchen mit einer eindeutigen Nummer ergänzt und (hoffentlich) alterungsbeständig angeklebt. Peter Jäger hatte da immer eine schöne Nummerierung, welche ich bis heute in meiner Sammlung aufrecht herhalten habe (z. B. j-m 064-2, wobei sich j auf Jäger, m auf Meteorite, 064 auf den Meteoritennamen und die 2 sich auf das 2te Sammlungsstück dieses Meteoriten bezieht. Beispiellink für Foto mit dieser Nummer:
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/meteorite.aspx?id=16943).
Bei den besseren und besonderen Proben beschrifte ich eine eindeutige Nummer (manchmal auch mit Jahreszahl etc.) mit einem Rotring-Tuschestift (Rapidograph Tuschefüller, 0.25 oder 0.35 mm). Auf rauen Oberflächen muss dies natürlich vorsichtig, pünktchenweise geschehen. Aber es funktioniert! Und Tusche hält für gewöhnlich sehr, sehr lange. Auch dunkle Oberflächen funktionieren mit schwarzer Tusche. Spätestens, wenn die beschriebene Fläche im Gegenlicht betrachtet wird, kann die Probe mit Nummer eindeutig einem Schildchen mit der gleichen Nummer zugeordnet werden.
ABER: Mit meinen fast immer sehr kleinen deutschen Meteoriten habe ich dieses Verfahren noch nie durchgeführt. Überhaupt traue ich mich an die z. T. sehr kleinen Proben nur mit äußerster Vorsicht ran. Eine eindeutige Zuordnung zwischen Meteorit und Etikett mache ich hier eher über das Gewicht (Bestimmung des Gewichtes auf 3 Stellen nach dem Komma!) bzw. dadurch, dass Meteorit und Schildchen in der gleichen Dose / Membrandose sind. Bei der sehr genauen Gewichtsbestimmung hatte ich bisher noch nie zwei Mal das gleiche Gewicht. Bei einer späteren Nachwägung sollte spätestens dann eine eindeutige Zuordnung (mit und ohne Foto) möglich sein.
Ein "normales" Etikett mit einem Foto auf der Rückseite funktioniert bei meinen Moldaviten übrigens sehr gut!
Viele Grüße
Olli
ps.
Die Nummern auf dem Ausschnitt der Fototafel (aus meiner Diplomarbeit) sollen zur Anschauung dienen. Bei schönen Stücken habe ich die Nummer klein und auf der uninteressantesten Seite aufgeschrieben
