Autor Thema: Seltsamer Stein 5  (Gelesen 7541 mal)

Offline Sikhote

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #15 am: Oktober 10, 2019, 17:08:42 Nachmittag »
Hallo Blaugräber,

der Diogenit von Mike Farmer, den du mit deinem Stein verglichen hast, ist nicht magnetist und auch nicht besonders schwer. Er ist ja ein Diogenit, ein sehr ungewöhnlicher dazu. Auf ihn treffen viele Merkmale gewöhnlicher Meteorite ja gerade nicht zu.

Grüße
Sigrid

Offline Blaugräber

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #16 am: Oktober 11, 2019, 08:32:58 Vormittag »
Junge, Junge. Sigrit Du machst es einem aber wirklich nicht einfach  :einaugeblinzel:
Mir ist schon klar, dass Dieter Heinleins Checkliste sich ja in erster Linie auf relativ frisch gefallene, überwiegend chondritische Individuen bezieht; der große Teil aller anderen Meteorights können diese Kriterien gar nicht erfüllen.
Aber ich wollts ja nur mal recht machen. :hut:

Offline Mettmann

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #17 am: Oktober 12, 2019, 17:37:47 Nachmittag »
Fiep.

Zitat
der große Teil aller anderen Meteorights können diese Kriterien gar nicht erfüllen.

Ja Hallo? Es gibt überhaupt keinen "großen Teil" an "allen anderen" Meteoriten.

Bloß weil man der Meteorite, wenn man danach sucht, im Netz so viele anschauen und gemessen an ihrer Seltenheit für relativ lächerlich kleines Geld sogar kaufen kann,
braucht man nicht meinen, sie seinen so ein Massengut wie Diamanten, Gold und Mäusemilch (letztere kostet ca 3000Euro/l und Du hast sie schneller ermolken, als hierzuland auch nur ein Gran Mett zu finden).

Jetzma Butter bei die Tacheles, Blaugräber.
Höre, das Saarland ist nicht die Antarktis und es ist keine heiße Wüstenei.

Laß ich Eis und Wüste weg, dann rate mal, wie viele Diogenite jemals gefunden worden:

Na?

Dreijezehn.

Zwölef davon sind beobachtete Fälle.


Bleibt EIN EINZIGER "normaler" Fund. Und damit hat sichs mit den Diogeniten.

Verstehst, es wäre eine irrsinnige Hybris, gegenüber all den Milliarden Menschen, die die letzten 200 Jahr gelebt haben und derzeit leben,
sich für den Auserwählten zu halten, der den zweiten Nicht-Wüsten-Diogenitenfund gemacht haben wird.

Bitte, Blaugräber, es wäre völlig hirnrissig, nicht nur für Dich mit Deinem jetzigen Kenntnisstand, sondern für jeden anderen auch,
irgendetwas anderes in unseren Breiten ohne Fallbeobachtung finden zu wollen, besser gesagt, gefunden haben zu wollen, als eben Chondrite oder wenns denn sein muß, noch Eisenklumpen.
Halte Dich also an die Kriterienliste. Alles andere ist verboten!

Diogenite, Eukrite, Howardite, Ureilite, Aubrite,  Mars, Mond  - Vergiß es!
Sobald Du im Saarländer Gefilde einen Stein findst, von dem Du meinst, er erinnere Dich an ein Bild, das Du unter jenen Sorten im Web gesehen hast,
dann laß es!
Nimm ihn und schleudere ihn mit aller Kraft, die Dir zu Gebote steht, hinweg von Dir.

...und dann mach kehrt und renn, renn um Dein Leben!!

Host mi?
 :prostbier:
Mettmann


PS: Das soll fortan Dein Spielzeug sein:  https://www.lpi.usra.edu/meteor/
(Strafaufgabi: Ermittle das Gesamtgewicht aller bekannter DIOs der Welt; finde sodann die passende Dichte zur Gruppe, errechne sodann das Volumen und gebe uns bekannt, wieviele handelsübliche Pick-Öp-Tröcks Du benötigest, wolltest Du sie alle transportieren).




« Letzte Änderung: Oktober 12, 2019, 17:53:16 Nachmittag von Mettmann »
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Offline Murchison´s friend

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #18 am: Oktober 12, 2019, 17:55:11 Nachmittag »
Griaß di Martin,

jetzt muß ich mich einmischen !

Apropos Mondmet´s - im Bulletö gibt es bis dato 387 Mondmeteorite - minus gepaarte - dann tippe ich mal großzügig auf max. 50 alte Fälle - so gut wie alle in der Antarktis, im Oman und in Nordafrika !!!
Achja, einen auch in Australien !!!

Warum sonst nirgends ???

Ich freue mich auf Deine Antwort !

Liebe Grüße,
Michael



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Offline Mettmann

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #19 am: Oktober 12, 2019, 18:18:33 Nachmittag »
Genau,

weil bei den 1300 beobachteten Fällen noch kein Mondfall dabei war.
Scheinen also recht selten zu fallen.
Müssen also auch andere Mettliche Kriterien äußerlich aufweisen, damit sie aufgehoben werden
(bzw. Kennerblick - siehe Oman - muß sie überstreichen; bzw. wenn auffem Blaueis nicht viel ander Stein herumliegt, nen?)

Der australische gyldet nicht,
weil der in einer Schachtel gefunden wurd,
eine Schachtel mit aus dem Felde geklaubten Millbillillies, wobei der Mond irrtümlich mitgesammelt wurd,
und der Adressat - Kirchenvater Haag - ihn und dessen Ähnlichkeit mit dem ersten antarktischen Lunaren erkannt.
Worauf die schon damals bösen alten Männer in Australien noch böser wurden
und seither sind alle Meteorite aus Down-Önder verboten
auch wenn Mond derzeit nur noch 100$/g kost, erweicht es deren steinerne Herzen nimmermehr.
Und sie mümmeln: Wenn wir denn Calcalong nicht bekommen, soll niemand mehr je einen Mett haben dürfen.
So sagen es zumindest die Apokryphen.

Oh Micha, ich leide,
8 von 10 theutschen Feld- und Wiesensteinzuschriften, über deren vermeintl. meteoritische Natur die Leute hoffern und hibbeln,
(Ein Muttersprachler schrub neulich gar "Metheriod") die mein Postfach verfüllen,
da meinens, es müsse sicherlich einer jener Achondritensorten sein. (jetzt mal die Eisenähnlichen beiseite gelassen).
Warum?
Weilse halt überhaupt nicht wie Meteorite ausschaun.
Und wiederum 9 von 10 jener, die glauben mir nicht und die glauben Dir nicht, wenn wir ihnen erklären, daß und warums nix ist.
Es ist eine Quaaaaaaaal !!!

...und daher stellt sich für mich - rrrrrrrrein persönlich - die Frage,
was ist besser, sollen die ins Heim
oder muß ich ins Heim?

 :prostbier: 
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Offline Murchison´s friend

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #20 am: Oktober 12, 2019, 18:39:08 Nachmittag »
Ja, lieber Martin,

so is es, und nit anders.

Und ich glaube . äh - weiß trotzdem, dass es Mondfälle ziemlich gleich weltweit verteilt gab und gibt - die Nichtfundumstände hast ja wieder perfekt beschrieben !!!

LG,
Michael

P.S.: bist heuer in Munich ??? Wehe Du sagst nein !!!
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Offline Blaugräber

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #21 am: Oktober 12, 2019, 18:48:40 Nachmittag »
OK, wenn schon Zahlen, dann noch einpaar die mich verunsichern:

Anerkannte Impaktkrater :

Australien: 39
USA: 34
Kanada: 30

Ich gebs zu die sind natürlich etwas größer als Deutschland  :laughing:

aber sogar:

Finnland: 10
Schweden: 8

und good old Germany nur 1,5 (ich formulier es mal böse), das ist mir einfach zu wenig, da geht noch was  :einaugeblinzel:

Offline Pinchacus

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #22 am: Oktober 12, 2019, 19:28:41 Nachmittag »
und good old Germany nur 1,5 (ich formulier es mal böse), das ist mir einfach zu wenig, da geht noch was  :einaugeblinzel:

Dan kommt der Lottospieler durch. Die kämpfen auch immer gegen die statistische Realität.  :lacher:
So lange Fiktionsapparaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent Fiktiv!

Be more specific! http://www.youtube.com/watch?v=PusCpQIbmCw

Offline Thin Section

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #23 am: Oktober 12, 2019, 20:13:01 Nachmittag »
... und good old Germany nur 1,5 (ich formulier es mal böse), das ist mir einfach zu wenig, da geht noch was  :einaugeblinzel:

Neben dem Nördlinger Ries und dem Steinheimer Becken gibt es in Deutschland noch 8 weitere Strukturen. Sie sind allerdings allesamt "doubtful" !!!

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Bernd  :winke:
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline Mettmann

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #24 am: Oktober 12, 2019, 22:15:29 Nachmittag »
Ja jehnu, Blaugräber,

sagmermalso: Es läuft Dir ja nix weg.
Warte doch lieber, bis der vermutete Saarlandimpakt offiziell anerkannt sein wird.
(Ein Fall, der meiner unmaßgeblicher Meinung nach wohl nie eintreten wird).

Denn prinzipiell ist das, was diese Chiemgauer Kolonialisten dort machen, etwas verrückt.
Du bist doch der Heimatforscher, und ich kann Dir ja schlecht was vom Pferd erzählen,
und Du weißt doch sicherlich, - Saarlouis/-lautern, Dillingen, Nalbach - da gabs Kohlegrube, da gabs Kokerein, da gabs Stahlhütten.
Das ist das eine,

das andere, habicht gelesen, - die betreffende Flur, die wurde doch schon von 1942 an immer wieder ob der Industrie und der Bahnstrecken bombardiert ( das erste Mal hatte sich die RAF verflogen und Saarlouis mit Saarbrücken verwechselt), - Dillingen mußte wegen der Bombardements zweimal komplett evakuiert werden, einmal wurde gar ein Munitionszug im Bahnhof getroffen und ist in die Luft geflogen), - na und gegen Ende,
da hat Patton doch die Truppen just bei Saarlouis über die Saar setzen lassen und zur Vorbereitung just in dem Eck, worums geht, östlich der Saar, ein Flächenbombardement an drei aufeinanderfolgenden Tagen angeordnet.
Aber das weißt vermutl. viel besser als ich.

Weißt, Blaugräber, und dann zeigen die in der Zeitung zu dieser sensationellen Entdeckung eine "Streufeld"-karte als 3D-Profilkarte, auf denen alte Löcher, die, wie man am Maßstab abliest, wenige einzelne Meter Durchmesser haben, als angebliche Impaktkrater.
(Solche Sprengtrichter kenn ich noch aus der Kindheit bei mir am Stadtrand im Forst, und das obwohl der Teil von den Amis ausgespart geblieben, da sie die Fazilitäten und Infrastruktur hernach als Großstützpunkt übernehmen wollten.) Ich glaub ja nicht, daß sich jenes Team, trotz der Kriegsgeschichte, jemals Aufklärungsluftaufnahmen aus den Archiven der U.S.Airforce angeschaut und über ihre Löchlein gelegt haben.

Schickmer Miraxson doch nach Verdun, da ists noch eindrucksvoller und wir haben die nächsten antiken Meteoritenschauer,
oder an die Somme.
Schaut Euch mal den "Lochnagar"-Krater an, also da muß man ja fast nimmer nach Arizona reisen. So geisteskrank waren die Menschen damals...

Nun, und dann Blaugräber, also mit der Art von Industrie und mit der Kriegsgeschichte, geht denen mit Verlaub einer ab,
wenn sie zertrümmerte Steine, Trichter im Boden, Kohlenstoff in ungewöhnlichen Verbindungen und Steine mit Zeichen von Temperatureinwirkung entdecken.
Und sie gar auf das Holozän datiern.
Muß man da nicht ein bisschen weinen..., mal schaun, dem Herodot hams jschon was angedichtet, wie wärs diesmal mit Saarlouis in den verlorenen Büchern des Livius?

Oder sagen wirs einfacher, Blaugräber:  Die suchen den Strohhalm im Heuhaufen.

(und wundern sich, wenn keiner mit ihnen feiern will, wenn sie einen gefunden haben... :bid:)

 
Du solltest das aber nicht so machen,
denn jene, also zumindest ein paar unter jenen, werden dafür bezahlt, Du aber nicht.
 :crying:
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Offline Blaugräber

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #25 am: Oktober 13, 2019, 09:54:03 Vormittag »
 :laughing: Mettmann klasse, dazu musst ich mir erstmal ne Flache Bier aufmachen, also gestern abend nicht zum Frühstück (ich weiß in Bayern hat man da weniger Probleme)   :prostbier:
Das hast Du in vielen Punkten sehr treffend formuliert, ich denke ich lerne einpaar Passagen auswendig und zitiere sie wenn mich mich mal wieder einer fragt:
"Du Blaugräber (... so nennt mich natürlich hier kein Schw...) was ist eigentlich an der Geschichte mit eurem Meteoriten-Einschlag dran ?"

Spass beiseite, unsere regionale Geschichte erschwert die potentielle Beweisführung hier natürlich um Einiges und ich habe leider gelernt, dass manche chemischen und physikalischen Differenzierungsmöglichkeiten gar nicht so eindeutig sind wie man das gerne hätte.

Mir fällt da aber gerade ein, in dem Streufeld dass Du erwähnst hast (dass allerdings zum  "Niederrhein-Impakt"
gehört, oh mein Gott ich höre den nächsten Shitwind schon nahen) hat man wohl einen vermeintlichen Impaktor gefunden Bilderstrecke 8/16, weiß jemand zufällig was dabei herauskam ?

https://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/sensationsfunde-zwei-neue-meteoriteneinschlaege-entdeckt-15545733.html

Offline Wunderkammerad

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #26 am: Oktober 13, 2019, 11:25:04 Vormittag »
Werther Mettmann, hättest Du "Stecknadel im Heuhaufen" gesagt, wären wir bei 6/16 in der FAZ-Fotostrecke schon fündig geworden.

Indessen: hier wie auch 7/16 und 8/16 - kein Himmelsstein, nirgends. Die Hunter in der Zirkuskuppel: ratlos.

Tatsächlich, uns zahnt inziwschen das Anthropozähn  :eek:

Offline speul

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #27 am: Oktober 13, 2019, 18:54:08 Nachmittag »
... und good old Germany nur 1,5 (ich formulier es mal böse), das ist mir einfach zu wenig, da geht noch was  :einaugeblinzel:

Neben dem Nördlinger Ries und dem Steinheimer Becken gibt es in Deutschland noch 8 weitere Strukturen. Sie sind allerdings allesamt "doubtful" !!!

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Nö Bernd,
das weißt Du doch besser. Die ollen Klamotten mußt Du da nicht mehr rausgraben.
Die sind nicht fragwürdig, die sind seit mindestens 25 eindeutig widerlegt!
Grüße
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Mettmann

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #28 am: Oktober 13, 2019, 23:01:22 Nachmittag »
Zwupp,

Zitat
hat man wohl einen vermeintlichen Impaktor gefunden Bilderstrecke 8/16, weiß jemand zufällig was dabei herauskam ?

Nunja,
der Klumpen ist ein Fladen, auffällig flach.
Mets sind das eigentlich nicht, sondern das weist darauf hin, daß der wahrscheinlich auf einem Körper mit gehöriger Schwerkraft, vulgo unserer Erde in eine Mulde geflossen ist und ein menschengemachtes Schmelzprodukt ist.
(Ui, The Lore of Shirokovsky, ihr Alterchen wißts noch, wie mans anstellen muß, daß die Olivine, bis die Chose fest ist, schön gleich verteilt im Eisen bleiben?)
 
An Regmaglypten zeigt er NULL, Nada, Nyschte. Das ist völlig frei erfunden.

Sodala,
dann soll er eine Dichte von 4,7 haben und nicht aus Eisen bestehen, sondern aus Basalt mit metallischem Nickeleisen.
Beiseite gelassen, daß die überhaupt keine Bestimmung der Zusammensetzuung vorgenommen haben, sondern allein von der Dichte ins Blaue schießen und wohl nur einen Magneten daran gehalten,
zeigt es wiederum, daß die 1. keine Ahnung von Meteoriten haben - Basaltische Meteorite mit nennenswert Nickeleisen drin, gibt es schlicht nicht.
Das allerhöchste der Gefühle, ist, wenn man in einem HED mal ein Pünktchen metallisches Eisen findet, in der Größe etwas für die Handlupe,
findet sich ein Eisenkorn in einem Mondbasalt, dann ist das schlicht Grund für eine große Aufregung und es gilt dann immer zu prüfen, kann es sich um ein Relikt eines eingeschlagenen Mets halten oder ists ein vom Sägeblatt abgesprungenes Artefaktlein.
2. keine Ahnung von den Prozessen der Asteroiden- und der Planetenbildung haben.
Einschränkung: Ich könnt was darauf verwetten, daß jenes Team es halt später zu einer sensationell neuen Art eines Mesosideriten erklären wird.

Aber das ist nebensächlich,
denn man liest allen Ernstes:  Da das Objekt bisher einmalig ist, wollen wir vorläufig nichts für eine Analyse abtrennen.

Tja, was soll man da noch sagen  :nixweiss:  :nixweiss: ?

Bitte, Blaugräber: Die Regularien für eine zweifelsfreie und seriöse Meteoritenbestimmungen sind für alle und international seit vier Generationen festgeschrieben.
Das weiß jeder Meteoritensammleranfänger, in der Regel akademische Laien, und das weiß jeder Student, sollte er das arg seltene Glück haben, eine Vorlesung oder gar ein Seminar zur Meteoritenkunde an seiner Uni angeboten zu bekommen und daran teilnimmt.

Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, das Chiemgau- und Saarlandteam möchte selbstverständlich als einzige Forschergruppe der Welt schon wieder, daß für ihre Verfahren und "Entdeckungen" die allgemeingültigen Regeln nicht zu gelten haben, sondern wollen eine Extrawurscht.

Und das Beste,
es gibt eigentlich kein stärkeres Indiz für eine Impaktstruktur, ja es ist praktisch nahezu Beweis genug, wenn man die Meteorite dazu findet!

Die könnten es sich mit so einem Meteoriten absolut sparen, mühsam um jedes Bombenloch im Boden zu tanzen, alte Betonbrocken über zehn Ecken zu Impaktbrekzien zu erklären, sich auf internationalen Fachtagungen nach Strich und Faden zu blamieren, verkohlte Industrieabfälle, Schlacken und olle Briketts mit gewagten Theorien zu - weil im Fach noch nicht bekannt - neuen revolutionären Impaktnachweistechniken anzuhäufen.
Das könntens sich alles schenkenund nimmer den Skarabäus mehr machen, sondern eine wohlriechendere Kugel ruhig schieben. Anerkennung wäre ihnen gewiß.
(Und wenns ein Impaktfeld ist, dann setzt man den Ironsforever & friends hin, denn dann müssen noch mehr Exemplare rumliegen, die sie ihnen dann ohne Steuergeld finden, wennse das ein oder ander Stückerl, wie es sich gehört, behalten derffen.).

Aber nein, das Saarlandteam möchte seinen ultimativen Beweis, den von ihnen vermuteten Meteoriten, nicht einmal anschneiden, bestimmen und ausmessen, obs überhaupt einer ist.

Brunzdümmer gehts nimmer.     Hurrrnmmmrghghghg   :bid:

Oh ich weiß was, aber ich sags nich und im Zweifelsfalle erwiese sich meine Mami viel stärker als Deine - Es ist dasselbe Kindergartenprinzip wie bei dem behaupteten Chiemgau.
Und freilich ist es völlig anmaßend, gleichwohl lehne ich mich nicht allzu weit aus dem Fenster,
wenn ich Unkundiger mich nicht scheue zu sagen: Ernstson et al. haben mit dem Chiemgau und nun im Saarland und in Hinblick auf die Meteoritenforscherwelt und verglichen mit den dort üblichen Qualitätsstandards derer Arbeiten eingehend bewiesen,
daß sie fachlich auf dem Felde der Meteoriten- und der Impaktwissenschaft nicht kompetent genug und überfordert sind.
Das wär auch nicht weiter schlimm, solche Stilblüten, a la kosmische Blutzellen aus dem Weltall, fallen üblicherweise schnell der Vergessenheit an,
Irrtümer sind in der Wissenschaft kein Weinkrug, sondern absolut berechtigt und notwendig,
nur so, wie es hier geschehen soll wie im Chiemgau, aggressive Öffentlichkeitsarbeit in Massenmedien zu betreiben, Kollegen, die die Irrtümer fachlich widerlegen, persönlich anzugehen und herabzuwürdigen und schließlich die Allgemeinbildung zu verschlechtern,
und arme Arglose, wie lokale Landräte und den Blaugräber aufs Glatteis zu führen,
das hat weder Kinderstube, noch Stil und verbietet den Einsatz von Steuergeldern.

Krawapp. (Hinlangen ist bairische Art, hat mal ein Landesvater mir gesagt)
Also nix für ungut. Hab meine Tabletten vergessen...
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Mettmann
« Letzte Änderung: Oktober 13, 2019, 23:24:50 Nachmittag von Mettmann »
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Offline Buchit

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Re: Seltsamer Stein 5
« Antwort #29 am: Oktober 15, 2019, 10:23:17 Vormittag »
und good old Germany nur 1,5 (ich formulier es mal böse), das ist mir einfach zu wenig, da geht noch was  :einaugeblinzel:

Dan kommt der Lottospieler durch. Die kämpfen auch immer gegen die statistische Realität.  :lacher:
Ist es der Lottospieler - oder einfach der Nicht-Geologe, der von den Unterschieden in der Geologie Deutschlands einerseits und Schwedens/Finnlands andererseits nichts weiß?

Blaugräber, die reine Fläche spielt gegenüber der geologischen Historie hier keine Rolle. Die Teile Schwedens und Finnlands (und übrigens auch Kanadas und der USA), wo sich die Astrobleme häufen, bestehen aus alter Kontinentalkruste, die tw. über Milliarden Jahre grundsätzlich unverändert geblieben ist - eben von den Einschlägen abgesehen. In derselben Zeit ist Deutschland mehrfach gut durchgeknetet worden, so dass von irgendwelchen Astroblemen nichts übrig geblieben ist. Du malst Dir die Welt gerade schöner, als sie ist...

 

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