Geh Burschn, dös kömmer leicht selber machen:
Stubenberg - muß man am Besten die Form eines neoromantischen Volksgesanges wählen.
Denn da gibts nämlich eine goldene Regel, wenn man ein uraltes Volkslied schreibt und einen Dreisilber hat,
die zweite Liedzeile muß dann immer lauten: Es ist scho lange heeeer.
Maria ist ein Brotaufstrich,
es is scho lange heeer..
Maria ist ein Nutzfahrzeug,
es is scho lange heeer...
Duljääh -Sehts?
Oder aussem Ärmel, als erstes braucht man eine Strophe: Was, wann, wie?.. a la:
Ein Stein fiel einst auf Stubenberg
dort drunt am schönen Inn.
Zu finden dieses Himmelswerk
zogs manchen Jüngling hin.
Duljöh, dann braucht man noch eine Geschichte, damits nicht so fad ist.
Nehmer die Kathrein für D, die Emerenz für Bayern, für Polen die Barbara...
..und die verspricht dem Freier, ihr Herz zu schenken, wenn er ihr einen Stein bringt,
so schwarz wie die Nacht, halt wie ihrer augen, Haare, etc. Pracht.
Hernach weiß man schon - das geht nicht gut naus.
Gesagt getan. Damits schön rural wirkt, flicht man noch eine saisonale Einordnung ein.
Höhö, machmer Schüttelreim..
Es blühte bleich der Schuppenwurz;
er trug die Such zu wuppen Schurz..
Nartürlich derstürzt er sich im Bergwald, sonst machts ja keinen Sinn.
Jetzt nehmen wir die Neuschwanstein-Boys zur Hand, damit die Legende einen wahren Kern hat.
Die finden ihn, nach so und soviel Wochen, (er hat schon stark gerochen),
noch mit der Hauptmass in der Hand,
und weil man Stubenberg auf der Buben Werk reimen kann.
Inhalt Abgesang: Man zeigt den Stein noch heut zum Gedenken/Mahnung an/ob der schauderlichen Tragödie.
Wo ist eigentlich die Hauptmasse? Habs vergessen...
Und bevor ichs vergeß: Irgendwo müßt ihr noch den Sinnpruch/Lehre des Valentin einweben: Es riecht nicht alles gut, was kracht.
So jetzt habts die Anleitung,
das dichtet Ihr schön bis zum Sonntag (meine Rübe ist angefroren, die Kälte hat sie weich gemacht)
und ich schick morgen schon den 1.Preis an den ironsforever.

Mettmann