Autor Thema: Wedel  (Gelesen 3746 mal)

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Re: Wedel
« Antwort #15 am: Juni 18, 2025, 20:18:42 Nachmittag »
Moin!

Danke für die Info, Dieter. Ein Jahr dauern solche Messungen aber bestimmt auch nicht. Ich gestehe: Manches Mal bleiben bei mir nur Fragezeichen im Kopf übrig. Ich bin gespannt, was bei Wedel am Ende rauskommt…

(Generell: Ich bin ja bekanntlich kein Met-Klassifikateur und ein Fass aufmachen will ich hier auch nicht, aber ich muss gestehen, dass ich mich in der heutigen Zeit nicht trauen würde einen neuen deutschen Met-Fund einzureichen, ohne dass solche Daten vorliegen. Gerade bei Eisen und insbesondere dann, wenn es sich um kleinere Massen von einigen wenigen Kilos oder darunter handelt. Größen eben, wie sie über mehr als zwei Dekaden von Händlern aus NWA auf Messen angeboten wurden und werden und die, zumindest vor 15 bis 20 Jahren, noch sehr erschwinglich waren.)

Gruß

Ingo

Offline bolidechaser

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Re: Wedel
« Antwort #16 am: Oktober 19, 2025, 07:38:07 Vormittag »
Seit gestern ist der WEDEL in der Meteoritical Bulletin Database eingetragen:

LINK

Beim Umrechnen der Koordinaten von Dezimalgrad auf Minuten hat das
NomCom einen kleinen Fehler rein gebracht.
Die exakten Fundkoordinaten sind: 53.594861° N, 9.733389° E
Aber wenigstens wurde die Parzelle des Schrebergartens nicht verfehlt.

Viele Grüße
Dieter

Offline lithoraptor

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Re: Wedel
« Antwort #17 am: Oktober 19, 2025, 12:23:50 Nachmittag »
Moin!

Danke für die Info, Dieter. Leider hat es Wedel nun ohne Angaben zum terr. Alter ins MetBull geschafft. Das (emp)finde ich (als) sehr unschön. Wenn ich das mal so sagen darf.

Ich habe in-Situation Bilder vom Fundort gesehen, da liegt das Stück unter einer Art Busch oder verwachsenem Baum hinter einem Halbkreis aus Pflastersteinen und wirkt wie dort drapiert. (Ich meine Du hast solche auch schon mal in einem Vortrag gezeigt, Dieter.) Gibt es dafür eine schlüssige Erklärung?

Gruß

Ingo

Offline bolidechaser

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Re: Wedel
« Antwort #18 am: Oktober 19, 2025, 17:31:59 Nachmittag »
Moin Ingo,

ich bedauere es ebenfalls, dass uns bisher keine verlässliche Messung des terrestrischen
Alters vorliegt. Wie erwähnt, habe ich bereits im Mai 2024 eine Probe von Wedel zur
Bestimmung des terrestrischen Alters eingereicht. Da es dabei leider (große) technische
Schwierigkeiten gibt, diese Messungen durchzuführen, liegt uns bisher kein Ergebnis
bzgl. der irdischen Liegezeit vor. Ich kann die zuständige Wissenschaftlerin nur immer
wieder bitten und daran erinnern, diese Messungen durchzuführen und auszuwerten.

Einige Male ist es mir gelungen, solche Messungen des terrestrischen Alters an Meteoriten
zu erwirken, obwohl das sehr aufwändig ist. Aber auf Knopfdruck klappt das leider nicht
immer. Versuch das selbst mal zu erwirken. Dann wirst du sehen, dass das nicht so einfach
zu bewerkstelligen ist.

Viele Grüße
Dieter

Offline bolidechaser

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Re: Wedel
« Antwort #19 am: Oktober 19, 2025, 17:43:15 Nachmittag »
Moin,

wenn ich mir nicht sicher wäre, dass mit dem Wedel Fund alles seine Richtigkeit hat,
hätte ich den Meteoriten nicht angemeldet. Soweit solltest du mich kennen, Ingo. Mir
liegen inzwischen einige Zufallsfunde vor, die ich zwar als echte Meteorite erkannt, aber
nicht beim Bulletin angemeldet habe, weil an der Fundgeschichte was nicht gestimmt hat.

Deine Frage nach dem Wedel Fundort im Schrebergarten kann ich dir gern beantworten,
da ich im August vor Ort war und mir die Lokalität angesehen habe.
Im Schrebergarten befindet sich ein kleiner Teich. Der Pächter wollte den Rand dieses
Teichs mit Steinen befestigen, damit dessen kleine Tochter nicht versehentlich reinfällt.
Daher hat der Schrebergärtner die großen und kleinen Steinbrocken, die am Fuß eines
Haselbuschs abgelegt waren, zusammengeklaubt und damit den Teichrand befestigt.
Unter diesen Brocken fand er das herzförmige Eisenstück, welches außergewöhnlich
war und das er deshalb von mir untersuchen ließ.

Viele Grüße
Dieter


Offline lithoraptor

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Re: Wedel
« Antwort #20 am: Oktober 24, 2025, 21:19:56 Nachmittag »
Moin Dieter!

Zunächst: Magst Du das fragliche Foto der Eisenmasse unter dem Haselstrauch hier nicht mal posten? Man kann ja nicht davon ausgehen, dass jeder das Bild kennt und sich ein Bild davon machen kann. Du hast es ja in München im Rahmen eines Vortrags bereits gezeigt, so dass ich vermute/hoffe, dass das keine Probleme aufwirft.

Aber auf Knopfdruck klappt das leider nicht immer. Versuch das selbst mal zu erwirken.
Dann wirst du sehen, dass das nicht so einfach zu bewerkstelligen ist.

Das glaube ich sofort, Dieter. Ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass ich mich mit solchen Dingen nicht rumschlagen muss. Mir haben in dieser Richtung schon die Probleme an der Uni HH gereicht, die bedingt durch persönliche Fehden oder Arroganz bestimmter Stelleninhaber geboren wurden. Einfach schrecklich sowas. Nicht auszudenken, was passiert, wenn Untersuchungen technisch schwierig sind und man quasi von außen auf die entsprechenden Stellen einzuwirken versucht.

…wenn ich mir nicht sicher wäre, dass mit dem Wedel Fund alles seine Richtigkeit hat,
hätte ich den Meteoriten nicht angemeldet. Soweit solltest du mich kennen, Ingo. Mir
liegen inzwischen einige Zufallsfunde vor, die ich zwar als echte Meteorite erkannt, aber
nicht beim Bulletin angemeldet habe, weil an der Fundgeschichte was nicht gestimmt hat.

Dieter, es liegt mir fern deine seit Jahrzehnten anhaltenden wertvollen Beiträge (unterschiedlichster Art) für die Meteoriten-Community zu schmälern. Mir ist durchaus bewusst, dass Du und Andere viel Mist abblocken. Bitte verstehe mein Geschreibsel mehr als konstruktive Kritik, denn ich schreibe nur, weil mir Dinge komisch vorkommen. Ich kann und möchte auch gar nicht die Geschichte werten, die der Pächter erzählt hat. Ich werte lediglich das besagte Bild und das erzählt auch eine Grschichte:

Da liegen Pflastersteine in einer Art leicht V-förmigem Halbkreis unter einem Haselstrauch. Darüber das besagte Eisen und ein weiterer Stein (könnte ein Flint sein). Fakt ist doch: 1. Pflastersteine kommen in der Natur nicht vor. Sie sind also von Menschenhand dahin gebracht worden. 2. Die Pflastersteine sind da nicht irgendwie abgekippt worden, sondern sie wurden gezielt platziert.
Das lässt doch den Schluss zu, dass das  Eisen auch von Menschenhand dorthin gelegt wurde oder?! Zumindest sollte die Frage danach doch im Raum stehen, besonders dann, wenn man sich das gesamte Szenario anguckt: es wirkt doch so, als würden die Pflastersteine dem Eisen eine Art Rahmen geben - ähnlich wie das Eichenlaub dem Stern bei einem Generalsabzeichen oder Ähnlichem. Wenn dem so ist, macht es das dann nicht wahrscheinlicher, dass derjenige, der die Steine dort platziert hat, wusste, dass das Eisen etwas besonderes ist?!

Zumindest ich würde mir bei diesen Fragen mehr Sicherheit wünschen. Selbst, wenn die Geschichte des Pächters stimmt, so gibt es doch immer auch einen Vorpächter. Wie auch immer, mir scheint da einfach noch ein Teil der Story zu fehlen bzw. rund ist irgendwie anders.

Gruß

Ingo
« Letzte Änderung: Oktober 24, 2025, 22:03:05 Nachmittag von lithoraptor »

 

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