Sammeltipps Nuuk
da die Aufenthaltsdauer bei Kreuzfahrten in den einzelnen Locations eher auf wenige Tage begrenzt ist, bedarf es einer gründlichen Vorbereitung, sofern man sich zum Ziel gesetzt hat, ein paar gute Proben mit nach Hause zu nehmen.
Die Halbinsel Nuuk besteht aus dem dort allgegenwärtigen TTG (Tonalit-Trondhjemit-Granodiorit) Gneis, einem Orthogneis aus dem Mesoarchaikum. Dieser weist ein Alter von 3,0Ga – 2,8Ga auf. Ein ziemlich altes Gestein, was jedoch nicht Beprobungsziel war. Es geht noch deutlich älter.
Das wohl bekannteste Terran früharchaischer Gesteine des Nordatlantik Kratons, ist der Isua Grünsteingürtel, bzw. das Isukaria Terran, mit einem Gesteinsalter zwischen 3,85Ga – 3,79Ga. Der Nachteil dieser Lokalität ist seine eher mühsame Erreichbarkeit. Aufgrund der geografischen Lage braucht es einen Heli. Und die kosten. Zusätzlich ist ein zusätzlicher bewaffneter Jäger notwendig, da diese Lokalität gerne auch mal von Eisbären besucht wird.
Da es mir eher auf ein möglichst hohes Gesteinsalter ankam, welches ich beproben wollte, bot sich das Terran des Itsaq Gneis Komplex an. Die dortigen, ebenfalls TTG Gneise, erreichen ein Alter von 3,87Ga – 3,62Ga. Also noch etwas älter als die Isua Gesteine.
Und, das ist das Beste, die Lokalität kann sehr gut erreicht werden. Vom Liegeplatz der Kreuzfahrtschiffe nehmt ihr zunächst die Aqqusinersuaq welche nach Norden in die 400-ertalik übergeht. Immer weiter fahren, bis ihr den Flughafen links liegen lasst. Die Straße heißt jetzt Borgmester Annitap Aqquserna. Wenn links das Gebäude der Feuerwehr auftaucht, seid ihr fast da. Ein kleines Stück weiter die leichte Steigung bergan und danach eine Stelle zum Parken suchen. Die Aufschlüsse beginnen hier.
Alternativ kann man sich auch ein Taxi mieten, ist preiswerter als man denkt. Ich habe für die Strecke gerade mal 12€ bezahlt. Das ist dann auch noch drin.


Als ich in der genannten Gegend zwischen dem Flughafen Nuuk und der Siedlung Qinngorput (welche die östliche Grenze des Streifens Itsaq Gneis darstellt) mit meinem Rucksack durch die Gegend lief, hielt plötzlich ein älterer Lieferwagen auf dem Schotter, welcher mir in 1 Meter Entfernung den Weg abschnitt. Der Fahrer kurbelte sein Fenster herunter, musterte mich mit ernstem Blick und fragt auf Englisch: Was machst du hier ... Steine sammeln?
Das war der Beginn einer netten Bekanntschaft. Der freundliche Inuit war ebenfalls ein begeisterter Sammler. Allerdings Mineralien. Und was kann es besseres geben als Infos von einem ansässigen Insider zu erhalten.
Tipps wie man die Proben mit auf das Schiff bekommt, gerne via PN. Mineralien dürfen laut Gesetz nur ausgeführt werden, wenn diese von einem Grönländer gesammelt wurden. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass selbst Gesteine beim Betreten der Schiffe beschlagnahmt werden.
Ein gut zu erreichendes Sammelgebiet, u.a. für Rubine und Mondsteine, befindet sich gleich östlich im Anschluss von Qinngorput, in dem angrenzenden Berg.
Mit etwas Glück lässt sich am Nahgeschiebestrand von Nuuk, bei der Skulptur der Mutter Erde, Tugtupit (Beryllsodalith) finden.
Da ich natürlich einiges an Proben mitgenommen habe, möchte ich einige Handstücke des Itsaq TTG Gneis mit einem Alter von 3,87Ga – 3,62Ga anbieten.
Je Gesteinsprobe 20,00€ + Porto versichert 9,70€.
Insgesamt 29,70€