Autor Thema: Myanmar Bernstein  (Gelesen 379 mal)

Offline hugojun

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Myanmar Bernstein
« am: November 10, 2025, 12:08:22 Nachmittag »
Gestern auf der Intermineral in Lüttich hat ein Künstler / Händler den Myanmar Bernstein präsentiert.
Zu meiner Überraschung zeigt dieser Bernstein optisch anisotropes Verhalten.
Ausgehärtetes Harz sollte wie Glas amorph und somit optisch isotrop sein.
Mögliche Ursachen für Anisotropie bei Glas könnten innere Spannungen durch rasches Abkühlen einer Schmelzphase sein.
Der Händler gibt tektonische Ursachen an, dafür ist das Gesamtbild aber nicht überzeugend.
Ruhige Lagerung und Kristallisation über einen Zeitraum von 99 Millionen Jahren soll geholfen haben?
Hat jemand Literatur und/ oder eigen Erfahrung zum Thema?

lG
Jürgen







Offline locastan

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #1 am: November 10, 2025, 17:29:55 Nachmittag »
Meine Vermutung wäre eine Autoklav-Behandlung des Bernsteins um Verlummung und Schlieren zu entfernen. ;)

Sind die Einschlüsse schön schwarz gebacken?

Gruß Mario.

Offline hugojun

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #2 am: November 10, 2025, 17:41:50 Nachmittag »
Meine Vermutung wäre eine Autoklav-Behandlung des Bernsteins um Verlummung und Schlieren zu entfernen. ;)

Sind die Einschlüsse schön schwarz gebacken?

Gruß Mario.

Hab ich nicht so genau hingegeben und auch kein Exemplar gekauft. Läst sich auf den Bilder aber kaum erahnen.
Kannst du die Behandlung näher beschreiben?
lG
Jürgen

Offline locastan

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #3 am: November 11, 2025, 09:06:03 Vormittag »
Hi,

guck mal da: http://www.ambertop.de/begriffsbestimmung.html

War die Anisotropie nur durch ein Polariskop zu sehen oder zeigten die Bernsteine die Farbsäume auch bei Betrachtung "in der Hand"?

Gruß Mario.

Offline hugojun

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #4 am: November 11, 2025, 13:34:31 Nachmittag »
Danke für den link.
Die interferenz Farben zeigen sich nur zwischen den polarizations Folien.
Die Autoklav Behandlung sollte eigentlich für einen Ausgleich der inneren Spannungen sorgen,   was dann , so die Abkühlung langsam vonstatten geht, anisotropie abbauen sollte.
Die ringförmige Farbverteilung spricht für eine progressive Zunahme des Gangunterschiedes mit der Dicke des Objekts, also streng kontinuierlich.
Alles sehr seltsam.
lG
Jürgen

Offline locastan

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #5 am: November 11, 2025, 15:51:48 Nachmittag »
Hi Jürgen,

in diesem Fall ist die Sache allerdings klar. Naturbernstein ist anisotropisch. (Das musste ich allerdings auch selber erstmal richtig nachforschen, da mir das Internet zuerst auch etwas anderes vorgaukelte.)

Schau mal hier auf Seite 9: https://static1.squarespace.com/static/59429a0486e6c078edd0588e/t/63e3c2c94245105fcd8f84fe/1675870921603/Clark_etal_2022.pdf
Oder hier Fig. 3: https://www.leica-microsystems.com/science-lab/industrial/the-polarization-microscopy-principle/

Gruß Mario.

Offline Met1998

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #6 am: November 12, 2025, 10:39:08 Vormittag »
Moin Jürgen,
das sind seltene und begehrte Bernstein-Stücke :wow: mit dieser Fluoreszenz und den lebhaften Farben. (Farbwechsel, je nach Betrachtungswinkel!)
Sind in meiner Sammlung nicht vertreten und habe ich bei meinen vielen hier im Forum vorgestellten Touren nicht gefunden/gesichtet.
Diese irisierend Wirkung, mit "unbewaffneten Auge", gibt es aber auch bei Achaten, seltenen Gläsern, Gips, usw.?

LINK

https://mineralartgallery.com/dominikanischer-blauer-bernstein

Warum hast du da nicht „zugeschlagen“ (Preisfrage?) :nixweiss:

Gruß Ehrfried
der „Steinfried“ :hut:
« Letzte Änderung: November 13, 2025, 15:31:21 Nachmittag von karmaka »
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline hugojun

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Re: Myanmar Bernstein
« Antwort #7 am: November 13, 2025, 08:09:02 Vormittag »
Hallo Ehrfried,
Wat der Bauern nit kennt, kauft er nit.
Für mich war Bernstein bisher isotrop.
Bleibt fake und/oder  behandelt.
Der Preis war nicht überzogen, für Bernstein eigentlich günstig.  :nixweiss:
lG
Jürgen

 

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