Autor Thema: Meteorit am Chiemsee  (Gelesen 5378 mal)

anatasi

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Meteorit am Chiemsee
« am: Juli 16, 2006, 15:08:36 Nachmittag »
Hallo Leute,
eine Fernsehsendung über einen Meteoriten in der Keltenzeit um den Chiemsee herum hat mich sehr interessiert.
Wo kann man darüber mehr Informationen bekommen. Insbesondere über das Mineral - wohl graphitförmig - das dabei mit niedergegangen oder entstanden sein soll und die Eisenbearbeitung der Kelten wesentlich beeinflusst haben soll.
Gruss winke:
anatasi

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #1 am: Juli 16, 2006, 15:15:47 Nachmittag »
Hallo anatasi,

erstmal ein herzliches Willkommen im Forum.  :prostbier:  Erhoffe mir von dir viele interessante Beiträge   :user:

Den Chiemsee-Beitrag habe ich heute früh gesehen. Ich weiß nicht, aber vielleicht kannst du über den Ansprechpartner, der in folgendem Link steht etwas herausbekommen:

http://www.uni-wuerzburg.de/presse/mitteilungen/p04-079w.html

 :winke:  MetGold   :alter:
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Mettmann

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #2 am: Juli 16, 2006, 19:21:59 Nachmittag »
Salü Anatasi,

an dem Chiemgaufall ist überhaupt nix dran, hat es nie gegeben.
Hatten wir schomma im Forum, ich kopiers mal schnell hin.

Weitermachen  :super:
Mettmann

Kopiiiier:
"Geh, solche geborstenen Kiesel liegen zuhauf hier bei mir am Isarstrand.

Die Chiemgaugeschichte wird alle paar Jahre hochgekocht.
Nichts von alledem, was die Impaktanhänger vortragen, hält einer wissenschaftlichen Betrachtung stand.
Geschaut wurde zur genüge, auch vom bayer. geolog. Landesamt.
Kein einziger harter Beweis wurde bislang erbracht. Ein Brafesser behauptet zwar, Dünnschliffe mit geschocktem Quarz zu haben,
hat sie aber nie vorgelegt.
Man sieht leicht, daß das "Chiemgau-Impakt-team", wie es sich nennt, um die Art und Lage der veremeintlichen Krater und Impaktgruben hinzubekommen,
einfach nur mit diesem Impaktrechner gespielt hat.
http://www.lpl.arizona.edu/impacteffects/
So sindse auch über die Dichte auf den Komet gekommen (und ham sich die Auswirkungen auf den Herrn Kelten erträumt).
Von der Dynamik haut es leider hint und vorn ned hin, daß da ein Komet mir gar geringer Geschwindigkeit in dem angegebenen Winkel angezuckelt wär.
Nahezu schwachsinnig ist, daß der Komet dann diese Eisenstücke, die sie gezeigt haben, produziert haben soll, welche den Kelten sogleich einen Technologieschub beschert hätten.
Kometen enthalten gar kein Eisen, sondern sind eine gar bröselige Angelegenheit (weswegen man auch keine Meteorite kometaren Ursprungs kennt).
Das Eisen ist irdisch, enthält kein Nickel.
Jene Eisensilizid-Kügelchen, diese gar als präsolare Materie verkaufen wollen (also noch vor dem Sonnensystem und allen anderen Kometen und Meteoriten entstanden),
enthalten keine kosmogenen Edelgase, sie waren nie im All und auch die Sauerstoffisotopenverhältnisse beweisen eindeutig, dasse irdisch sind, außerdem gibts keen Ferrosilizid in Kometen.
Die Dinger sind industrielle Produkte, man findet sie nicht nur im Chiemgau, sondern auch andernorts in Bayern.
Die vermeintlichen Krater und Impaktlöcher wurden als Toteislöcher, andere als Rennöfen identifiziert.
Kurzum, man hat keine Krater, man hat keine Meteoriten - und alle die da so tüchtig die Backen blasen, sollen halt mal mit einem stichhaltigen Beweis rüberkommen.
Hihi und das gar das Impaktdatum errechnet werden konnte aufs Jahr genau, soetwas gabs noch nie, alle Achtung, keen Impaktforscher der Welt würde sich das zutrauen.
Die Vorstellung ist zwar malerisch, daß den Galliern der Himmel auf den Kopf gefallen sei,
aber daß das dann noch ungeprüft und mit Sensationmache im staatl. Farbfenzi gezeigt wird, ist an Peinlichkeit nimmer zu überbieten.
Nervig ists auch, weil, siehe anderer Beitrag, z.B. solche Laien, wie jener Marsdepp nun jeden Glaskopf oder braunen Stein aussem Gaaadn fürn Meteorit und "Das Schwarze Gold der Kelten" halten.

Miau
Mettmann"

anatasi

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #3 am: Juli 17, 2006, 21:11:31 Nachmittag »
Hi Mettmann, da hab Ich ja gleich mit meiner ersten naiven Frage etwas angezettelt. Aber: So stelle ich mir ein effektives Forum vor! Danke!
Zweites Aber: Gibt es jetzt auch noch Befürworter, welche sich trauen, den Kopf hochzuhalten??
 :confused:
anatasi

Offline MetGold

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #4 am: Juli 17, 2006, 21:44:04 Nachmittag »
Hallo anatasi,

ich werde mich schwer hüten mich 2x am Tag bei Mettmann in die Nesseln zu setzen!   :lacher: 

Aber Spaß bei seite, ich würde schon gern daran glauben, daß dort was himmlisches passiert ist, allerdings fehlen auch für mich die unumstößlichen Beweise für den Vorgang.

 :winke:  MetGold   :alter:
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Mettmann

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #5 am: Juli 18, 2006, 17:36:51 Nachmittag »
Geh anatasi,

dafür sind doch solche Foren da  :wow:

Und da hat MetGold recht - der Chiemgau-Impakt, das wird alle Jahre mal wieder aufgewärmt,
nur es ist eben kein einziger stichhaltigen Beweis aufgetaucht über die ganze Zeit.
Alles was als außerirdisches Material präsentiert wurde, hat sich als Irdisch erwiesen, die Löcher und Gruben auch,
nu hat man noch den großen See, da ist aber kein einziger Beweis aufgetaucht, daß es ein Impaktkrater ist.
Um festszustellen, ob eine Struktur ein Impaktkrater ist, dafür gibt es handfeste Kriterien und Beweise.
Zwar sitzt ein Verteter der Befürwortergruppe da und sagt seit vielen Jahren er gabe geschockten Quarz, so wie man in nur in Meteoritenkrater findet,
allein er wills nicht veröffentlichen und nicht rausrücken - und da simmer auf Kindergartenniveau angelangt a la ich weiß was, aber ich sags nich.

Beweise müssen her, wie bei jedem anderen Meteoritenfall oder bei jedem Meteoritenkrater der Welt auch.
Solangs die nicht gibt, isset auch nix.

Lalali
Mettmann

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #6 am: Juli 19, 2006, 06:11:13 Vormittag »
Hallo anatasi,

hier ist nochmal ein Bericht - erst ist zwar schon 2 Jahre alt aber zeigt gut die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten:

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/42523/index.html

Mußt unten bei "Meteoritenkrater in Bayern lösen Forscherstreit aus"  auf  "mehr zum Thema"  klicken.

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anatasi

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Re: Meteorit am Chiemsee
« Antwort #7 am: Juli 19, 2006, 08:46:31 Vormittag »
Hallo, wie kann man denn z.B. feststellen, ob Xifengit vorliegt oder nicht. Interessant für mich, dass Professor Thomas Fehr auch (sehr skeptisch) an den Untersuchungen des "Bayern-Impakts" beteiligt ist. Da werde ich mal nachfragen. Ist ja hier in München.
Schöne Gruesse an alles, was nördlich liegt
anatasi

 

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