Hallo ..
Radioaktivität ist die Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Elemente und Isotope), sich
ohne äußeren Einfluß unter Aussenden von Strahlungsenergie (Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung)
in Atomkerne anderer Art umzuwandeln (
Atomzerfall, radioaktiver Zerfall).
Zu den radioaktiven Elementen gehören alle solche mit einer
Ordnungszahl über 82 (
siehe periodisches System der Elemente) sowie einige weitere Elemente, z.B. Kalium.
http://www.mindat.org/chemsearch.phpHalbwertszeit nennt man dann diejenige Zeit, in der die ursprünglich vorhandene Menge
zur Hälfte umgewandelt bzw. zerfallen ist. Sie ist für jedes Element eine charakteristische Konstante und beträgt z.B. bei
Uran 4,4 mal 10 hoch 9 Jahre.
Man unterscheidet drei in der Natur vorkommende Zerfallsreihen (
Uran-Radium-Reihe,
Thorium-Reihe und
Uran-Actinium-Reihe sowie eine künstliche; sie alle
enden bei Isotopen des Bleis).
Zu den radioaktiven Mineralien gehören
primär alle Uran- und Thoriummineralien.
Die Radioaktivität einer Lagerstätte läßt sich mit einem
Geigerzähler ausfindig machen.
Um festzustellen, ob ein Mineral radioaktiv ist, kann man es auch auf eine mit schwarzem Papier lichtdicht verpackte Fotoplatte legen und starker Lichteinwirkung aussetzen. Nach einiger Zeit zeigt die Platte Schwärzungen.
Das radioaktive Mineral
Pechblende (
Uraninit bzw. Uranpecherz) stellt zusammen mit seinen Verwitterungsprodukten das Rohmaterial zur
Gewinnung von Uran, Radium (von Marie Curie übrigens 1898 zum erstenmal aus Uran isoliert) sowie der künstlichen Transurane dar.
Der Name Pechblende stammt noch aus der Zeit der sächsischen Bergleute des 18.Jhd., die das Erz als völlig nutzlos befanden.
1789 entdeckte
KLAPROTH darin jedenfalls das
Metall Uran;
1896 BEQUEREL dessen
Radioaktivität und 1938/39 gelang dann
OTTO HAHN die
Spaltung des Atomkerns am Uran.
Pechblende - chemisch UO
2 – weist eine Mohs’sche Härte von 4-6 und eine Dichte (spezifisches Gewicht = g/cm3) von 9-10 auf.
Das Mineral
kristallisiert im kubischen Kristallsystem aus und bildet selten würfelige, oktaedrische Kristalle;
meist wird die Pechblende
in derben und dichten Aggregaten gefunden (Aggregatbezeichnung für kryptokristalline Verwachsungen).
Fast alle Pechblenden sind im gegenwärtigen Zustand durch radioaktiven Zerfall stark verändert worden. Uraninit zeigt überwiegend eine schwarze Farbe mit bräunlicher oder grünlicher Tönung. Sie ist opak (= undurchsichtig), weist häufig matten Fettglanz auf und glänzt in glaskopfartigen Aggregaten halbmetallisch!
Der Bruch wird als muschelig bis spröde bezeichnet.
Pechblende (Uraninit) kommt sowohl
in Pegmatiten (das sind grobkörnige Tiefengesteine, die aus Restschmelzen im Endstadium der Tiefengesteinskristallisation entstanden sind!) vor, als auch
auf hydrothermalen Gängen (hydrothermal = heiße wässrige Lösungen).
Bekannte bzw. berühmte
Fundorte sind:
Wölsendorf in Bayern,
Wittichen/Schwarzwald,
Joachimsthal/Böhmen (
ist übrigens der klassische Fundort!), , Schweden, Norwegen, Kanada, USA, Ostafrika, ...
Die
Uranminerale bezeichnet man als
Gruppe von Mineralen, die 4- oder 6-wertiges Uran neben Sauerstoffanteilen enthalten. Zu den bekanntesten Mineralien dieser Gruppe gehören unter anderem die Sekundärminerale
Torbernit, Autunit, Zeunerit, Uranocircit, Carnotit, Parsonsit, das Calcium-Uran-[Hydroxyl/Silikat]
Uranophan und das
Primärmineral Uraninit, wie oben beschrieben.
Sie sind z.T. giftig,
mehr oder weniger stark radioaktiv und bilden
Lagerstätten, in denen durch chemische Lösungen das Uran angereichert wurde.
Zur sachgemäßen Aufbewahrung:Die
sekundären Uranmineralien zeichnen sich insbesondere‚ "durch die Bank weg", durch "lebhafte" und leuchtende Farben aus! Daher sind sie auch bei Mineraliensammlern, wie mir z.B.,
beliebte Sammlungsobjekte!
Um auch das evtl. Restrisiko einer "radioaktiven Verstrahlung" bzw. einer Gesundheitsbeeinträchtigung (z.B. Lungenschaden) durch kleinere Substanzmengen/Mineralproben zu vermeiden,
reicht durchaus ein Verschluß in Kunststoffkästchen aus; besonders vorsichtige Zeitgenossen denken vielleicht auch an eine Abschirmung durch Bleibehältnisse oder Bleiglanz!
Besonders bei größeren Sammlungsstücken bzw. großen Substanzmengen ist dies zu empfehlen.
Grundsätzlich gilt, daß man Uran- und Thoriumhaltige Mineralien
möglichst nicht in Schlaf- und Wohnräumen aufbewahren sollte. Also auch wenn‘s in den Fingern juckt: nicht daran "lutschen" ..

.. oder die Steinchen unter das Kopfkissen legen. Das ist alles TABU!
Es gibt ja auch noch Dachböden oder Kellerräume.
Allerdings können kleinste Proben in der Größe der bekannten ‚thumbnails‘ oder MM’s (Micromounts) auch bedenkenlos in allen Räumen ohne Verschluß gelagert werden (solange man die Stücke nicht gerade in den Mund nimmt!). Geschmackstests empfehle ich übrigens nur bei Steinsalzkristallen!
Händler auf Börsen sollten aber Pechblendestufen und sämtliche sekundär durch Umwandlung entstandene Uran- und Thoriumhaltigen Mineralien, vor allem ab einer bestimmten Größe/Substanzmenge, nicht einfach "lose" auf den Verkaufstischen anbieten.
Denn:Man denke z.B. an die Mutter, die als Börsenbesucherin vielleicht mal eine Sekunde
nicht auf Ihr Kleinkind achtet!
Kleinkinder spielen besonders gerne mit allen möglichen Materialien bzw. Utensilien herum, besonders mit denen, die sie noch nicht kennen. Stimmts?
Gruß Peter5

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