Autor Thema: Grünberg Meteorit  (Gelesen 2554 mal)

Offline Haschr Aswad

  • Direktor
  • ******
  • Beiträge: 726
    • Meteorite Recon
Grünberg Meteorit
« am: Januar 14, 2009, 08:27:25 Vormittag »
Anbei für den Interessierten eine Meldung über den Meteorsteinfall vom 22. März 1841 in Seifersholz, Grünberg, Schlesien. Der Artikel ist aus dem Gewerbe Blatt für Sachsen, VI. Jahrgang, 20. Juli 1841

Offline MetGold

  • Foren-Fossil
  • ******
  • Beiträge: 8477
  • www.meteorite.de
    • Der Meteoritenjäger von Apolda
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #1 am: Januar 14, 2009, 10:03:01 Vormittag »
Hallo Haschr,

gratuliere zu dem interessanten Schriftstück.

Da gibt es doch gleich passend dazu ein Stück Meteorite Grünberg bei ebay:

http://cgi.ebay.es/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=140285453242  


 :winken:   MetGold

P.S. Lt. Bulletin Gruneberg bzw. Grüneberg
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

wannkommtdernächste

  • Gast
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #2 am: Januar 14, 2009, 10:04:07 Vormittag »


Sehr erstaunlich, Svend. Das 'Gewerbeblatt für Sachsen', 1836 von Friedrich Wieck mit dem Ziel der Belebung von Industrie und Gewerbe in Sachsen gegründet, war ja alles andere als ein naturwissenschaftliches Blatt, also keineswegs ein 'Nature', auch nicht ein 'Bild der Wissenschaft' seiner Zeit.

Aber: was für eine deskriptive Meisterleistung! Begeisternd! Natürlich wissen wir heute wissenschaftlich unvergleichlich mehr über Meteoriten als die Jungs im 19. Jahrhundert. Auch wird ein heutiger Feuerball, vorausgesetzt, er geht über Europa oder USA/Canada etc. nieder, gewollt oder ungewollt von einem ganzen Netz verschiedenster Videocameras aufgezeichnet - wie etwas kürzlich im Falle von 'Lone Rock': in Echtzeit begleitet von der Überwachungscamera vor dem Supermarkt bis hin zur helikoptergestützten Videocam.

Was dann allerdings in den Zeitungen so an Texten auftaucht, tut dies zwar rasch, ist aber verglichen mit der Beschreibung des Herrn v. Glocker im 'Gewerbeblatt für Sachsen' nur ärmlich. Sein Text erschien vier Monate nach dem Fall des Meteoriten - was angesichts der damaligen Kommunikations- und Reisemöglichkeiten immer noch als relativ zeitnah zu erachten ist. Und dabei: was für eine Dichte an Information, welche Seriosität, was für eine prägnante und beschreibungsmächtige, dem Phänomen entsprechende Sprache.

Danke für diese Trouvaille, Gruß,

Matthias



Offline lithoraptor

  • Foren-Guru
  • *
  • Beiträge: 4139
  • Der HOBA und ich...
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #3 am: Januar 14, 2009, 10:53:19 Vormittag »
Moin!

Der Artikel zeichnet sich wirklich durch naturwissenschaftlichen Fachverstand, gerade auch auf dem Gebiet der Mineralogie, aus. Der Autor ist auch bestens über ähnliche Vorkommnisse informiert und kann sogar Unterschiede, etwa in der Kruste (siehe Stannern), beschreiben.
Das wirft für mich doch gleich folgende Frage(n) auf: Ist Herr von Blocher ein bekannter Naturwissenschaftler seiner Zeit bzw. findet sich noch andere Literatur über Meteorite von ihm?

Gruß

Ingo

P.S. Vielen DANK Haschr für diesen fantastischen Bericht. :super:

wannkommtdernächste

  • Gast
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #4 am: Januar 14, 2009, 11:07:11 Vormittag »
Moin!

Der Artikel zeichnet sich wirklich durch naturwissenschaftlichen Fachverstand, gerade auch auf dem Gebiet der Mineralogie, aus. Der Autor ist auch bestens über ähnliche Vorkommnisse informiert und kann sogar Unterschiede, etwa in der Kruste (siehe Stannern), beschreiben.
Das wirft für mich doch gleich folgende Frage(n) auf: Ist Herr von Blocher ein bekannter Naturwissenschaftler seiner Zeit bzw. findet sich noch andere Literatur über Meteorite von ihm?

Gruß

Ingo

P.S. Vielen DANK Haschr für diesen fantastischen Bericht. :super:

Ich lese den Namen als "v. Glocker". Könnte sein, dass es sich bei ihm um den hier kurz angeführten Geowissenschaftler und Kartographen handelt http://www.deutschefotothek.de/obj70502578.html#|home - Zeit und geographischer Raum würden in etwa passen.




Offline aknoefel

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1659
  • Alles Gute kommt von oben...
    • André Knöfel Collection
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #5 am: Januar 14, 2009, 11:36:56 Vormittag »
Ernst Friedrich von Glocker wirkte wohl in Breslau und beschäftigte sich mit Mineralogie - passt auch sehr gut zu seinem Wissen...

http://www.google.de/books?id=Ljp9MgAACAAJ&dq=von+Glocker&lr=

Gruß
  André
Sag mir mal meine Meinung...

Offline aknoefel

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1659
  • Alles Gute kommt von oben...
    • André Knöfel Collection
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #6 am: Januar 14, 2009, 11:39:37 Vormittag »
Sag mir mal meine Meinung...

Offline lithoraptor

  • Foren-Guru
  • *
  • Beiträge: 4139
  • Der HOBA und ich...
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #7 am: Januar 14, 2009, 12:34:59 Nachmittag »
Moin!

Ich lese den Namen als "v. Glocker".

Ja, da habt Ihr natürlich Recht "von Glocker" ist der Name, Sorry. Will mein Falschgelese mal auf meine Grippe schieben :dizzy:.

Gruß und DANKE für die Korrektur

Ingo

Plagioklas

  • Gast
Re: Grünberg Meteorit
« Antwort #8 am: Januar 14, 2009, 12:40:11 Nachmittag »
Hallo,
Zitat
Der Artikel zeichnet sich wirklich durch naturwissenschaftlichen Fachverstand, gerade auch auf dem Gebiet der Mineralogie, aus. Der Autor ist auch bestens über ähnliche Vorkommnisse informiert und kann sogar Unterschiede, etwa in der Kruste (siehe Stannern), beschreiben.

Das waren noch Zeiten, wo Zeitungen drum bemüht waren auch jemanden zu finden, der sich mit der Thematik eines bestimmten Artikels auskennt. Leider ist sowas heutzutage eine Ausnahme.
Gruß
plagioklas

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung