Autor Thema: Mount Egerton  (Gelesen 2850 mal)

H5P6

  • Gast
Mount Egerton
« am: September 22, 2009, 15:27:36 Nachmittag »
Hallo,

ich habe mir mal im Net den " Mount Egerton " angeschaut und mich über das doch andere Erscheinungsbild gewundert.
Kennt jemand dieses Material?Ich vermute,daß diese Verkrustung nicht eisenhaltig ist.Ist es überhaupt eine Schmelzkruste?Welche mechanische Festigkeit hat diese Oberfläche?Wodurch diese rote Färbung?

Gruß Jürgen

Offline MetGold

  • Foren-Fossil
  • ******
  • Beiträge: 8477
  • www.meteorite.de
    • Der Meteoritenjäger von Apolda
Re: Mount Egerton
« Antwort #1 am: September 22, 2009, 16:17:32 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

wenn du sowas fragst, dann klingeln bei mir immer sämtliche Alarmklocken, daß du zukünftig alle abgemurmelten Ziegelsteinbröcken anbringen könntest!
 :friede:

Das Material ist tatsächlich "gewöhnungsbedürftig" Ich kann dir allerdings versichern, daß ein starker Neodymmagnet auch hier eine schwache Reaktion hervorbringt!  :smile:

Zu deinen Farbfragen lasse ich mal lieber ein paar andere ran!


 :winken:   MetGold

Das Bild tausche ich vielleicht noch aus, aber mein Kameraakku ist geade leer!
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Plagioklas

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #2 am: September 22, 2009, 16:58:25 Nachmittag »
Mount Egerton ist ein beim Aufschlag oder danach zerbröselter Met. Das Braune ist Dreck und Rost, eine Art von Patina halt. Mt. Egerton würde im frsichen Zustand für einen Laien wie dich H5P6 wie jeder stinknormale Granit aussehen. Versuch erst gar nicht nach Aubriten zu suchen. Lass am besten die Finger vom Metsuchen allgemein und kauf dir erstmal für ein paar Euros nen Chondrit, damit du siehst wie sowas wirklich aussieht.

Offline MetGold

  • Foren-Fossil
  • ******
  • Beiträge: 8477
  • www.meteorite.de
    • Der Meteoritenjäger von Apolda
Re: Mount Egerton
« Antwort #3 am: September 22, 2009, 17:14:18 Nachmittag »
Hier nochmal ein Bild bei Sonnenlicht!

Von diesen Bröseln hatte ich mal ein Dutzend, waren alle innen wie außen gleich!

Vielleicht hat ja der eine oder andere von uns ein Stück aus der Mitte !?  Dirk !?


 :winken:   MetGold
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline Mettmann

  • Foren-Gott
  • ******
  • Beiträge: 5045
Re: Mount Egerton
« Antwort #4 am: September 22, 2009, 17:36:23 Nachmittag »
Mount Egerton - als ich das mit dem versteinerten Holz im Rijksmuseum als vermeintlichen Mondstein gelesen,
war mein erster Impuls, ja das wird dann wohl ein seinerzeit vom Stifter mißverstandener Mt.Egerton sein...

...denn genauso sieht er halt aus.

Gut, wemmer die üblichen Stücklein schneidet, ab und zu eine Schockader, aber sonst ist das halt alles purer ältlicher Enstatit. (Ich mein ein frischer Aubrit, wenn man nur das Weiße vom Ei nimmt, schaut ja auch nach allem andern nur nicht nach Meteorit aus).
Wobei Egerton Enstatikristalle hat, die bis zu 5cm und fetter gewachsen sind.

Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings die steten Beteuerungen, daß Mount Egerton mächtige Portionen an Nickeleisen enthielte, ohne daß man jemals ein Photo im Internet gesehen hätt - aber die professionellen Mettleute in Australia - Norbert, hör mal kurz weg - die sind ja bekanntermaßen arg verschnarcht, was Internetdinge angehen...kennt einer eine eizige akzeptable Internetpräsentation einer öffentl. Mettsammlung von Down-Önder? Ich nicht...

Und wegen dieses Eisen scheint man Mount Egerton andauern re- und wieder vorzuklassifizieren von Aubrit zu Mesosiderit und wieder zurück.

Unverschämte Werbung, ich hab daheim nochne ganze große Rikerschachtel voll mit diesen typischen Fragmenten.
Mei, wenn wer mog, wir waren noch nie die teuersten, soll er sich halt einen Preis ausdenken und was sagen.

 :prostbier:
Mettmann


"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

H5P6

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #5 am: September 22, 2009, 17:45:01 Nachmittag »
Hallo,

im Meteoritical Bulletin sind ja etliche Abbildungen vorhanden.Es erscheint mir außen wie eine Schicht.Die Bilder sind etwas klein.Vielleicht sehe ich das auch nicht richtig.

Gruß Jürgen

astro112233

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #6 am: September 22, 2009, 20:30:09 Nachmittag »


Kurz-Info
Name: Mount Egerton - Steinmeteorit Achondrit Aubrit AUB-AN - Fund: 1941 - Fundort: Gascoyne / West-Australien - Gewicht: 3,1g - TKW 22kg.

Gruß Konrad  :hut:

Thin Section

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #7 am: September 22, 2009, 21:04:15 Nachmittag »
Viele Mt. Egertons in Sammlungen haben nur die Silikatkomponente aber es gibt auch welche mit zwei "Lithologien" wie hier mein Sammlungsstück rechts: links oben Silikate und alles andere: Metall (Nickeleisen mit 6.38% Ni)!

Ciao,  :winke:

Bernd

P.S.1: So, hier noch ein größeres Bild von diesem 4.8 Gramm wiegenden Mount Egerton mit ca. 2/3 FeNi und ca. 1/3 Enstatit. Hutchison beschreibt ihn auf Seite 272* als einen unbrekziierten, metallreichen, enstatitischen Meteoriten.

P.S.2: Das Stück stammt von Rolf Bühler

*HUTCHISON R. (2004) Meteorites: A Petrologic, Chemical, and Isotopic Synthesis (Cambridge Planetary Science Series, pp. 506).
« Letzte Änderung: September 22, 2009, 21:54:39 Nachmittag von Thin Section »

Offline MetGold

  • Foren-Fossil
  • ******
  • Beiträge: 8477
  • www.meteorite.de
    • Der Meteoritenjäger von Apolda
Re: Mount Egerton
« Antwort #8 am: September 22, 2009, 21:10:23 Nachmittag »
Hallo,

Na endlich mal was greifbares mit Gehalt!  :lechz:


 :winken:   MetGold
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Allende

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #9 am: September 22, 2009, 21:52:46 Nachmittag »
Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings die steten Beteuerungen, daß Mount Egerton mächtige Portionen an Nickeleisen enthielte, ohne daß man jemals ein Photo im Internet gesehen hätt

Hoi zäme

Bei Mount Egerton ist es ähnlich wie beim Diogeniten Tatahouine = die grossen Stücke (>25 g) sind verflucht selten! Von den kleinen, kantig gebrochenen Stücken gibt vergleichsweise viele Stücklis. Fragmente mit Kruste sind leider auch kaum zu finden.

Mein grosses Fragment wiegt 27.6 g, zeigt prächtige Kruste, sogar mit vereinzelten Flowlines. Rückseitig steht ein 5 mm breiter Metallzahn vor. Dann ist da noch ein kleines Fragment mit Kruste. Sehr speziell ist das polierte Endstück mit einem 7x6.5 mm grossen Metalleinschluss.

Das 4. Stück ist ein respektables 9.3 g Metallenstück (22.5 x 17 x 8.5 mm), bestehend aus drei Metallkristallen. Am Rand sind noch die äusserlich braun gefärbten Enstatit-Kristalle zu erkennen = Beweis: Es ist Mount Egerton! Metallstücke in der genannten Grösse sind irre selten und - falls überhaupt irgendwo angeboten - sündhaft teuer.

Gruss, Allende  :hut:

Allende

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #10 am: September 22, 2009, 21:54:16 Nachmittag »
Hier noch zwei Aufnahmen von dem Metallstück ...

Allende

  • Gast
Re: Mount Egerton
« Antwort #11 am: September 22, 2009, 21:56:36 Nachmittag »
Und wer Lust auf ein kleines Fragment, mit oder ohne Anschliff, hat, kann sich gerne bei mir melden. Die kleinen Stücke wiegen nicht viel und sind auch ohne Bankkredit finanzierbar  :super:

Gruss, Allende
Email: jnmczurich@bluemail.ch

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung