Autor Thema: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig  (Gelesen 9836 mal)

Offline Victoria2

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #15 am: November 19, 2010, 17:59:11 Nachmittag »
Zitat
Lustig an Kiesgruben ist eben, du hast ein Gemisch aus Achat, Amethyst, Kieselholz und mehr und kannst es am Ende keinem Entstehungsort genau zuordnen. Chemisch vieleicht
Chemisch? Achat ist Achat und Kieselholz ist Kieselholz
Die böhmischen Achate  lassen sich sehr wohl zuordnen,da diese als Mandeln aus dem Nordböhmischen Melaphyr stammen und durch Abtragung und Erosion in die Altelbe gelangten,dabei in die jetzigen Fundgebiete transportiert wurden und an den jetzigen Fundorten auch so gefunden werden.
Die Gangachate und Amethyste der Altelbischen Kiese stammen größtenteils aus dem Osterzgebirgsraum. Der Schlottwitzer Gangzug z.b. lieferte Material.
Schwierig ist eine zuordnung der versteinerten Hölzer da läßt sich der Ursprung nur schwer, aber meist nicht ermitteln.
Zitat
Vieleicht gibt es schon eine Droktorarbeit darüber
Naja es gibt: Mal den Namen Kurt Genieser bei Google eingeben,der hat in den fünfziger Jahren des vorigem Jahrhunderts umfangreiche Arbeiten zum Thema Altelbeläufe und deren Leitgerölle durchgeführt.

Gruß
« Letzte Änderung: November 19, 2010, 18:45:43 Nachmittag von Victoria2 »

Offline agategerd

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #16 am: November 19, 2010, 18:29:19 Nachmittag »
Hallo Victoria 2,

Das stimmt  !


Die Kiesgruben Achate aus der Lausitz lassen sich ja eindeutig zu ordnen "alte Elbläufe" eben aus den Böhmischen
Im leipziger Raum ist es auf Jeden Fall das Erzgebirge und Gang Achate und Amethyst ( Wie in Bayern)!
und ansonsten Material von bekannten  Fundstellen des Erzgeb.- Beckens oder des Nord West Sächsichen Vulkanitkomplexses der "Kohrener Serie"

"Bömische Eier" gibt es nicht hier in der Gegend.

Sammlergrüße Gerd

Offline speul

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #17 am: November 19, 2010, 18:55:13 Nachmittag »
Zitat
Naja es gibt: Mal den Namen Kurt Genieser bei Google eingeben,

da finde ich nur sowas:
Zitat
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Grüße
speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline Victoria2

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #18 am: November 19, 2010, 18:59:24 Nachmittag »

Offline Victoria2

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #19 am: November 19, 2010, 19:05:12 Nachmittag »
Zitat
Die böhmischen Achate z.B tretten im Elbetransport auf, bestes Beispiel ist Ottendorf-Okrilla.
Lustig an Kiesgruben ist eben, du hast ein Gemisch aus Achat, Amethyst, Kieselholz und mehr und kannst es am Ende keinem Entstehungsort genau zuordnen. Chemisch vieleicht  gruebel
Hallo Gerd,der Topas hat das problem der zuordnung  in seinen ausführungen schon richtig erkannt nur hat er dann verallgemeinert und das kann man in den meisten fällen nicht,daher mein hinweis auf die zuordnung der altelbischen flußgerölle.
Das wird ja bei euren muldenschottern ähnlich sein.
Gruß

Topas

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #20 am: November 19, 2010, 20:30:21 Nachmittag »
Hallo Victoria2 und agategerd ,
danke für die Richtigstellung. Da hab ich wohl mit meinem "...gibts nicht in Bayern " die Klappe etwas zu weit aufgerissen.  :laughing:
Man oh man,man lernt immer dazu.
Ich habs sicher verallgemeinert ,und hatte keine Ahnung, das es solche Arbeiten gibt,
aber mir gings ja um die Aussage der Herkunft (allgemein  :einaugeblinzel:), dem Erzgebirge.
Das Erzgebirge ist gross, Böhmen auch, selbst wenn ich sage, ich habe eine Quarzstufe aus Freiberg, wird jeder fragen, woher aus Freiberg.
Eine direkte Zuordnung des Fundpunktes ist in Kiesgruben nicht möglich , wie z.B Schlottwitz, St. Egidien u.s.w.
Liegt sicher mit daran, das die Abtragung in einer höheren Schicht des Erzgebirges stattgefunden hat.
Die regionale oder überregionale Zuordnung leuchtet mir ein, aber leider gibt  es keine Zuordnung mit Vergleichsmöglichkeiten wie Entstehung, Paragenese, Bildungsarten.
Das wäre die Frimelei die ich meinte oder hat das auch schon mal jemand gemacht.
@ Gerd, mit Nassschnitt meinst Du sicher keine Frisur sonder den Nassabbau ? Das ist keine Hypothese von mir sondern Aussage der Mitarbeiter.  :lacher: Oder ham die mich etwa gelinkt  :einaugeblinzel:
 :hut: Andreas


Topas

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #21 am: November 19, 2010, 20:39:48 Nachmittag »
Korrigiere: Nur Freiberg ist ein dummes Beispiel, Freiberger Revier ist besser.

@ Gerd, sind die Stücke auf Heikos Seite nicht auch Geröllachate, woher stammen die.
Ich würde schätzen auch aus dem Erzgebirge oder aus Böhmen  :nixweiss:
Solche Primärvorkommen gibt es in Bayern nicht, oder ?
Kannst Du das beantworten, Heiko ?

Topas

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #22 am: November 19, 2010, 21:01:29 Nachmittag »
Nee, Erzgebirge kann es nicht sein, ich habe die Flussrichtung nicht bedacht  :traurig:

Offline HeikoB

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Re: Achate und Kieselhölzer aus Leipzig
« Antwort #23 am: November 22, 2010, 12:59:04 Nachmittag »
Hallo Andreas,

die Amethystkiesel aus unseren bayerischen Flüssen Naab und Haidenaab sind entgegen Deiner Meinung
doch sehr ähnlich denen aus Leipzig aufgebaut. Da wir in der Oberpfalz auch ein paar primäre Amethyst-
fundstellen haben könnten die auch aus der Oberpfalz stammen.

Bei den Achaten hier ist es so, dass wir ca. 4 x soviele sekundäre Fundstellen als primäre Fundstellen
haben. Primäre Fundstellen sind z.B. Achate vom Kornberg, Lenau, Rammersberg, Wenzenbach, Lichtenberg,
Pfahlachate und die Achate, die im Donaustaufer Flussspatrevier und seltener im Wölsendorfer Flusspatrevier
vorkommen.

Die primäre Fundstelle z.B. in Rammersberg (liegt zwischen Nittenau und Regensburg) zeigt Chalzedon/Achatgänge
als Gangausbildungen im Grundgebirgsgranit ! Solche Achattypen finden sich häufig in den Naabschottern.
Also viele Achate stammen demnach tatsächlich aus der Oberpfalz. Nun soll das Urnaabrinnensystem auch
früher mit dem Main verbunden gewesen sein und der Fluss Regen hat sich bereits im Tertiär durch eine tektonische
Hebung von der Naab getrennt. Hier kann natürlich auch immer etwas eingeschwemmt worden sein. Natürlich
auch von den eingeschwemmten eiszeitlichen Schottern her.


Glück Auf !

Heiko

 

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