Autor Thema: Und wieder die alte Debatte...  (Gelesen 6042 mal)

Offline karmaka

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Und wieder die alte Debatte...
« am: April 04, 2011, 21:49:57 Nachmittag »
Und sie geht weiter die alte Debatte...

immerhin kommen auch Anne Black und Carl B. Agee zu Wort.

http://www.nytimes.com/2011/04/05/science/05meteorite.html?_r=1&partner=rss&emc=rss

It is 'common sense' indeed, Anne!

 :prostbier:

Martin

Offline Mettmann

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #1 am: April 05, 2011, 05:15:23 Vormittag »
Da steht leider "New York Times" druff. Das wird man jahrelang genauso nimmer weg bekommen, wie den BBC-Artikel mit dem unsäglichen Schwachsinn, den seinerzeit die Caroline Smith verzapft hatte.

So substanz- und haltlos er auch sein mag,
extrem schädlich.

Schamgefühl ist wohl mittlerweile ein Fremdwort.

Wir haben in den letzten 10 Jahren inzwischen einen Stil in der Meteoriterei,
wo jeder Depp mal schnell aus der Lamäng die übelsten Diffamierungen andern Leuten und seinen Kollegen an den Kopf werfen darf,

und wir sollen dann den Scherbenhaufen, den solcherat Idioten in ihrer Profilierungssucht innerhalb von Minuten anrichten,
über viele Jahre hinweg wieder zusammenkehren.

Keene Ahnung, warum in den letzten Jahren, immer weniger eine Kinderstube gehabt zu haben scheinen.
Keene Lust mehr auf sowas.

Solche Leut sind ersetzbar, das sollt ihnen mal einer stecken,
die Arbeit, die die Privaten leisten, nicht.

Anwärter Nummer eins für den Rusty Nantan Award sind die,
für denjenigen, der den größten Schaden des Jahres in der Meteoriterei angerichtet hat.

Mettmann
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Offline ironsforever

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #2 am: April 05, 2011, 08:53:26 Vormittag »
Zitat
It’s as organized as any drug trade and just as illegal

Nun stehen wir also nach Meinung des Geologen Harvey auf einer Stufe mit Drogenhändlern  :eek: . Ich wußte schon immer, dass das Zeug süchtig macht :einaugeblinzel:.
Meteoritenhandel organisiert wie Drogenhandel? :lacher: Guxxt Du Internet oda checkst Du Messe. Überall findest Stoff! Musstu garnix geheim organisieren!
Meteoritenhandel illegal? Leider bleibt man dem Leser des Artikels einen Verweis auf entsprechende Gesetze (welche?) schuldig, was ja in diesem Zusammenhang nicht ganz unerheblich ist.

Aber wenn wir schon dabei sind, darf ich den Ball zurückspielen: Es wäre interessant zu erfahren, ob Hr. Harvey als glücklicher "Verbraucher" in einem Erste-Welt-Land all seine Verbrauchsgüter ganz frei von ethischen Bedenken erwarb, ganz ohne Ausbeutung anderer Menschen, frei von Kinderarbeit und ohne die Zerstörung natürlicher Ressourcen. Vor diesem Hintergrund ist diese ganze Diskussion eh für die Katz.

Hinzu kommt: Harvey ist offenbar Leiter des amerikanischen Suchprogramms in der Antarktis. Eine Kosten-Nutzen-Analyse seiner Expeditionen dürfte massive Bedenken aufwerfen, erkauft sich dieses Programm doch unter maximaler Verschwendung von Ressourcen einen vergleichsweise recht bescheidenen Erfolg, wobei solche Expeditionen das empfindliche Ökosystem der Antarktis massiv und langfristig belasten. Wer im Glashaus sitzt...

So wird nur offenbar, dass Hr. Harvey daran interessiert ist, seine eigenen Pfründe zu sichern, denn Antarktis-Expeditionen sind im Hinblick auf die Verfügbarkeit des Materials auf dem (weißen!) Schwarzmarkt recht sinnbefreit.

Gruß,
Ede :prostbier:

« Letzte Änderung: April 05, 2011, 09:27:00 Vormittag von ironsforever »

Offline Andyr

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #3 am: April 05, 2011, 10:51:53 Vormittag »
Die Autoren konnten durchaus auch auf qualifizierten Aussagen zurückgreifen (s. Aussage von Carl B. Agee auf Seite 2).
Dennoch schafften es die Schreiber nicht, eine Balance aus den Meinungen herzustellen. So steht eine "Meinung" im Vordergrund, die
nicht die Mehrheit der Meteoritenwissenschaftler repräsentieren muss (und es vermutlich auch nicht tut). Das Ganze als Schwarzmarkt abzustempeln ist
erstens populistisch und zweitens falsch, da vermutlich die meisten Händler brav ihre Steuern zahlen und der Handel in den meisten Ländern zum Glück noch nicht verboten wird. Desweiteren kenne ich Händler, die stets eine Ausfuhrgenehmigung beantragen, falls in entsprechenden Ländern Reglementierungen bestehen.
Der Satz "In Egypt and elsewhere, scientists say, it is illegal without a permit to remove meteorites from a country. " scheint mir ebenfalls nicht richtig zu sein,
da es in den meisten Ländern keine entsprechenden Gesetze gibt. Diese Formulierung aber suggeriert, dass es in jedem Land illegal wäre.

Als Schulaufsatz wäre dieses Machwerk ne glatte 6. Aber diese Typen bekommen für solch eine lausige journalistische Leistung auch noch Geld.

MilliesBilly

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #4 am: April 05, 2011, 11:02:22 Vormittag »

Egal. Ich freu mich schon auf Ensisheim.

Offline Mettmann

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #5 am: April 05, 2011, 17:56:13 Nachmittag »
Da Burschn.
Der Harvey ist der Chefkoordinator für die amerikanischen Antarktischen.

Jetzt lassmer mal die Fakten sprechen.

Ich nehm den Bulletin her. Und daraus alles, was ANSMET, NIPR, PRIC, KOREAMET, EUROMET in den 35 Jahren zusammen gefunden haben
und damits nicht zu depremierend wird für die Antarktiker, nehm ich nur NWA her, laß also die ganzen Libyschen, die HaHs, DaGs weg, ebenso die Algerischen, Acfer, Tanzerouft usw. und die SAHs, dito laß ich den kompletten Oman weg.
Hier nur NWA aus 11 Jahren



              Antarctica              NWA

Acap/Lod        2.73 kg             25.18 kg

Angrites        0.02 kg              7.24 kg

Brachinites     0.25 kg              8.16 kg

Aubrites        5.37 kg             11.14 kg  (still biased by some El Haggouina pairings)

Carbonaceous

CB              0.13 kg              0.90 kg

CH              0.21 kg              0.42 kg

CI              0.80 kg                -

CK              4.50 kg             32.86 kg

CM             18.94 kg              5.98 kg

CO             36.10 kg             20.29 kg

CR              3.61 kg             10.85 kg

CV             15.64 kg             81.30 kg


Diogenites       -                  83.12 kg

Eucrites       47.97 kg            116.56 kg

Howardites     11.88 kg             32.63 kg

K-Chondrites    0.02 kg               -

Lunar           5.43 kg             22.28 kg

Martian        27.80 kg              8.15 kg

Mesosiderites  34.06 kg            259.50 kg

Pallasites    202.47 kg              6.25 kg

R-Chondrites    1.38 kg             30.57 kg

Ureilites      16.31 kg             49.40 kg

Winonaites      0.08 kg              1.38 kg

So. Eisen ist Antarktis noch besser als NWA.
Chondrite bin ich zu faul, da gibts aus der Antarktis sowieso nur 500, die schwerer als 2.5kg sind, dürfte sich um ein paar einzelne Tonnen handeln.
Und 3 Tonnen Diesel zum Südpol zu schaffen kostet soviel wie eine Tonne unklasifizierter Chondrite aus NWA dem Harvey vor die Tür zu stellen.

Die Kosten für eine einzige Antarktissaison bezahlen sämtliche oben genannte NWA-Funde.
Wenns noch eine zwote Saison spendieren wollen, dann könns für das Geld in jedem Saharaland ein Meteoritendepartment an der Uni eröffnen, eine Mikrosonde in jedes hineinstellen und jeweils zwei einheimische Meteoritenwissenschaftler für die nächsten 50 Jahre bezahlen.

So schauts aus.
Schwarzmarkt gibt es nicht. Wenn sogar der Hungrige Wolf weiß, wo er jederzeit einen Mond, einen Acapulcoit, einen CV3 kaufen kann,
dann kann man das von einem Gestudierten Hauptberuflichen Meteoritendimpfl erst recht erwarten.
DiMartino hat von Meteoriten glatte Nullahnung, der ist Astronom. Und was bläst er sich auf, schaumer in den Bulletin, finden wir, daß er den Drogenhändlern in Algerien einen Eukriten abgekauft hat , und das Schweinchen, im Bulletin steht nicht etwa sein Institut als Halter des Steins, sondern er als Privatperson.
Bislang hat keiner der Beteiligten ein Ägyptisches Gesetz nennen können, was der Suche oder dem Export entgegenstünde.

Alles in allem, hätten wir die Chuzpe und die Rüpelhaftigkeit jenes Dr.Harvey,
müßten wir wohl sagen: Harvey troll Dich in Deine Eisbox, spiel da schön, aber sei feins still wie ein Glöckerl und sei leibfroh, daß die Steuerzahler Dir Deine Abenteuer auch noch so gut bezahlen,
und hab einen Heidenrespekt vor jenen, statt sie anzupöbeln, die Deinen Job auf eigene Kosten tausendmal effizienter für die öffentlichen Kassen und die Wissenschaft erledigen.

...aber die Rüpelhaftigkeit hamwa leider nich.

 :prostbier:
Mettmann
         

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Offline MarkV

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #6 am: April 05, 2011, 23:06:16 Nachmittag »
Hallo,
gutes Posting von Farmer zu dem Thema:
http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg96555.html

Fazit: Es gibt weder in Ägypten noch im Oman spezielle Meteoritengesetze. Von daher ist das alles legal.

Trotzdem, diese Länder sind keine Demokratien und wenn es dumm läuft, wird man auch ohne Gesetz eingekerkert. In der EU hat man da bessere Karten, da man notfalls bis zum EuGH gehen kann, wenn man ohne Gesetzesgrundlage eingesperrt wird. Für Rechtsstaaten gilt im Strafrecht ein Analogieverbot ( http://de.wikipedia.org/wiki/Analogieverbot ). Man kann nicht einfach ein Gesetz, das für Artefakte gemacht ist, analog auf Meteorite anwenden. Im Zivilrecht mag das im Einzelfall noch gehen, aber nicht im Strafrecht. Das verbietet das Grundgesetz und die europäische Menschenrechtskonvention. Von daher muss im Gesetz explizit "Meteorit" drin stehen, wenn jemand für den Fund eines Meteoriten eingesperrt werden soll. Im Strafrecht muss für jeden erkennbar sein, was erlaubt ist und was nicht. Es darf dort keine "Gummiparagraphen" geben, die man nach Belieben auslegen kann, sondern das Gesetz muss hinreichend bestimmt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bestimmtheitsgrundsatz ) sein. Sonst ist das Gesetz ungültig.

Grüsse,
Mark

Plagioklas

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #7 am: April 06, 2011, 00:42:05 Vormittag »
Ich nenn nun auch mal ein paar Zahlen. Ich konnte durch Suchen grad diese Gruppen mit ihren aktuellen Einträgen finden:

DAG 1041
HAH 338
Sahara 288
NWA 5960
Acfer 389
Tanezrouft 89
Dho 1497
Ilafegh 17
Shişr 120
Sayh al Uhaymir 447
JAH 559

Macht insgesamt 10745 Wüsteneinträge.

Aus der Arktis gibts 37319. Dabei wurde aber nicht bedacht, dass in der Arktis jedes Krümelchen Bahnschotter klassifiziert wurde, während man das bei den Wüsten gelassen hat. Zudem hat man in der Arktis bekanntermaßen vielfach drauf verzichtet Pairings zusammenzuführen.


Gesamt sind jetzt gerade 53320 Einträge findbar.

Von denen sind genau 16001 nichtarktisch.

Wenn man nun die Wüste noch abzieht (Geschätzt sind es locker über 11000, da ich nur die großen Gruppen nannte), bleibt nicht mehr viel (Weniger als 5000).

Allein diese simplen Zahlen sagen schon aus, dass man die Wüste und das private Suchen nicht so einfach unterm Teppisch kehren kann.

Offline lithoraptor

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #8 am: April 06, 2011, 02:04:10 Vormittag »
Moin!

Wenn ich mal versuchen darf den Leuten ins Hirn zu kriechen, um zu verstehen welche Gedanken sie sich ggf. machen:

Ich denke die sehen einfach nur das Material, was letztlich für die Wissenschaft in den Instituten hängen bleibt, also eben jene 20 Gramm oder eben 20% des zur Klassifikation eingereichten Materials. Es mag sein, dass sie denken: "Dat is nicht genug!" Sicher hat die Wüste die Antarktis was die Fundträchtigkeit betrifft schon lange abgelöst, aber man muss sich auch vor Augen halten, dass hier jedes Gramm Meteorit (mit wenigen Ausnahmen) gänzlich den Forschern bleibt. Es geht davon doch nix in private Sammlungen. Wenn ich die von Martin recherchierten NWA-Fund-Massen mal eben durch 5 teile (also die 20% rechne und das ist sicher sehr hochgegriffen, denn nicht jeder zur Klassi eingereichte Stein hat nur 100 Gramm, da gibt es ja auch welche mit deutlich höherem TKWs), was bleibt denn da letztlich für die Wissenschaft hängen. Die Zahlen sind dann eben gänzlich andere (es rechne sich jeder selbst aus), wenn man es mal in Klassimaterial ausdrückt.
Die Wissenschaftler, die sich stetig über die privaten Hunter bzw. Sammler ärgern, die gucken evtl. täglich in ihre Sammlungsschränke, wo es dann ggf. 1 Gramm Brachinit gibt oder so, und dann kommt so ein Sammler, der ihnen mal eine große Brachi-Vollscheibe aufn Tisch packt, die er sich mal eben zu Weihnachten gegönnt hat. Die sehen auf den Börsen die schönsten und tollsten Meteoriten-Proben, können die aber aufgrund des fehlenden Budgets nicht kaufen. Die sehen dann viel Material geschnetzelt in kleinsten Dosen - fast schon als Massenware verkauft. Schaut euch doch mal bei Ebay um. Was wird da gehandelt, was einen gereiften Sammler oder einen Wissenschaftler noch interessiert (also mal rein quantitativ gewertet)? Vieles ist so stark geschreddert, dass sich kaum mehr eine Analyse lohnt. Ich denke, dies wird es sein, was die Leute so stört. Deswegen jammern und schimpfen einige, aber eben nur einige.

Man muss sich immer bewusst machen, dass das Gros der Wissenschaftler dem Sammler und Händler eher freundlich gesonnen ist, eben, da sie wissen, dass jedes Ding mindestens zwei (teils scharfe) Seiten hat. Die, welche aufschreien, sind nur ein kleiner Teil, der, zugegeben, eine Menge Wind macht. Wir müssen uns aber auch vor Augen halten, dass nicht immer alles im Handel oder sagen wir im privaten Sammlungssektor so schön und unbedenklich ist, wie es den Anschein hat bzw. wir es gerne hätten.

Klar können wir nun wieder in endlose Grundsatzdebatten verfallen (was ich hier nicht tun werde), dass das Geld für die Arktis nur so rausgehauen wird, oder sonst was in der Etat-Planung bei denen falsch läuft, aber was bringt das? Genau: NICHTS!!! Es ist eben so. Wir haben es doch in Wien gesehen - eine Sammlung von Weltrang, ABER kaum ein abgedrehter Wüstenfuchs dabei.

Was Sammler und Wissenschaftler anstreben sollten ist doch Zusammenarbeit, Verständnis für die Existenz und die Bedürfnisse des jeweils anderen - nur so profitieren beide Seiten am meisten. Es gibt viele Beispiele dafür, dass dies prima funktionieren kann.

Geschrei, Gemecker oder Gezanke, egal von welcher Seite es nun kommen mag, ist völlig kontraproduktiv und hilft sicher keinem weiter. :user:

Laßt uns also einen besonnenen und kühlen Kopf bewahren.

Gruß :prostbier:

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #9 am: April 06, 2011, 02:19:40 Vormittag »
Neeee, Mark. Icke gloob, hostmi, all diese Länder haben wirklich andere und dringendere Probleme als ausgerechnet Meteorite.
Und ehrlich gesagt - grosso modo kein Schwein hat sich je um Meteoritengesetze bekümmert noch um deren Einhaltung - siehst ja, gibt kaum Prozesse um Meteorite und wenn gehts bestenfalls um Eigentum zwischen Landeigner und Finder (Neuschwanstein, Lorton) oder um einfachen Diebstahl (Gibeon, Evans).
Und alle, wirklich alle sind glücklich und zufrieden.

Wann gibt es überhaupt Probleme (und wann gibts überhaupt Meteoritengesetze?).  Immer nur dann, wenn Einzelpersonen einen Rappel bekommen und ein groß Geschrei anzetteln. Bitte. Oman es hat nie Schwierigkeiten gegeben, bis dieser einzelne - ich hab den Vorteil, daß ich nun schon so alt geworden bin, daß ich allmählich solange mit Meteoriten zu tun hab, daß man mirs eher verzeiht - bis dieser einzelne Trottel, dieser Kathiri das Spinnen bekommen hat. Deswegen auch die Farmersache. Wie man gesehen hat, all die zehn Jahre üble Diffamation und Propaganda - Null und nichtig, nix illegales je geschehen,
sogned I, sagt das Gericht im Oman. In Ägypten kein Deut anders, ebenfalls a Brezensalzer, der von Meteoriten keine Ahnung hat, weil Astronom, plustert sich auf und spritzt Gift - nix, dahinter, da is kein Gesetz. Selbe in Brasilien, da wird alles kaputtgemacht, weil diese Gestalt selbst wissend, daß sie eine Straftat begeht, aus Profilierungssucht einen völlig unschuldigen in den Knast werfen läßt, wegen eines Steins, dense selber für 100$ hätte kaufen können.
Selbe in Polen, ein eiiiiiiiiiiiiiiiiinziger "Wissenschaftler" sich solang aufgespielt, bis gar ein Irrsinnsgesetz erlassen wurd.
Indien - Zeter und Mordio -Hossa Hosur - und alles ja soooo verboten angeblich seit uralter Zeit, dieweil es sehr wohl vorgekommen, daß Leut legal exportiert haben.

Und es interessiert wirklich niemanden, solche Gesetze, die entstehen nicht aus Notwendigkeit oder weil eine abstrakte Einheit geheißen "Staat" ein Naturrecht erkennt oder eine urplötzliche Bedeutung von Meteoriten als weiß der Deibel was.
Weil vor allem, sie solche Gesetze ja dann nicht einführen würden, weil sie immer dem Ziel, demse dienen sollen, am End entgegenlaufen.
Ham die Kanadier ja erkannt.
Sondern es sind immer einzelne Schreihälse.

Guck, warum is Australien komplett den Bach runtergegangen?
Weil ein Engländer !!! es nicht verwinden konnt, daß Australien der Calcalong durch die Lappen gegangen ist.
Und ehrlich - die Wichtigkeit - ists damals wegen dem Mondbatzerl in Australien etwa so zugegangen?
http://www.youtube.com/watch?v=T7P8mP5uuPw

Eben.

Es sind immer nur jeweils einzelne.
Guck doch, arabische Wüste, sind jetzt zum erstenaml hingegangen, wie heißt der aus Hamburg, Schlüter, hams paar einzelne gschtingerte oide Chondrite entdeckt, aber zur Sicherheit, daß auch jaaaaaaaaa nie mehr was gfunden wird, gleich losgeschwafelt im Paper von angeblichem Naturerbe.

Guxx Dir doch an, der Chennaoui hams a Mikrosonde nach Casablanca hingschtellt. Was anders als Chondrite kannse noch nich klassifizieren, seitse wußt, dasse ein kriegt, machts Theater, daß alles verboten gehört und alle NWAs gefälligst zu ihr müssen. Schon a bisserl a Hybris. Ich frag mich, wie die das, siehe die Zahlen oben, bewältigen will, drei, viermal mehr Mets zu klassifizieren, als alle Antarktisteams zusammen.  :bid:

Unds schärfste ist, jetzt lädt sie ja die Wüstenstaaten im Herbst zum Meeting,
mit dem rührenden Versuch, diesen dann zu erklären - he ihr, ihr habts zwar nie gewußt, was das überhaupt ist, aber paßt mal auf: in Wahrheit ist das aber Euer unschätzbares nationales Kulturerbe, dieses Meteoritenzeugs. Also verstehst mich recht, die verzählt dann den Scheichs, die sich einen Kehricht um irgendwelchen schwarzen Steinsscheißdreck in der Wüste scheren, weil die ganze Wüste voll von schwarzen Steinen ist, daß das deren kulturelle Identität sein solle. Ja gehts noch?

Und so ists, wenns is, überall. Das sind einzelne Wichtigtuer, die wollen sich damit herausstellen, auf sich aufmerksam machen, auf die Weise an Gelder und Pöstchen kommen, mehr ist das nicht. Weil das ist halt das bequemste. Gerade wenn man fachlich nicht besonders viel vorzuweisen hat. Der einfache, der schmutzige Weg. Einen Popanz einer angeblichen Gefahr aufzubauen, eine Bedrohung, die in der Realität gar nicht existiert, Aktionismus vorzuspiegeln und sich als die Person anzubieten, die die Gefahr erkannt habe und die Abhilfe schafft.
(Tja und sonst, kann ich mir vorstellen, daß, wenn man ein Gesetzt hat und dann so wie in dem unbekannten fernen Land man als Obermeteoritenverweser und -fürst einen verknöcherten wahnhaft Paranoiden hat, daß man da schlecht als Meteorizist oder angehender Meteorizist sagen kann, hmmmuhm, seit wir dieses Gesetz haben is ois im Arsch und überall sonst, wos so wie bei uns is, nur wos kein Gesetz haben, finden die Leut Meteorite, daß die Schwarte kracht, vielleicht sollt man mal am Gesetz drehen...
sondern daß man dem König nach dem Maule reden muß, schließlich will man ja mal einen guten Job bekommen, niwwa?)

Deswegen sind ja auch immer einzelne. Manchmal völlig wirre. Könnts Euch noch an den Schweizer erinnern, hat mit Mets nix zu tun hat, der da Zeter und Mordio geschrien hat, weil da Wabar verkauft worden ist - weil der keine Ahnung gehabt hat, daß Wabar schon seit Ewigkeiten über die Museen und Sammlungen verteilt ist und selbstverständlich gehandelt wird - wie er die Backen geblasen hat, von wegen Geldgier und Ethik und Moral.
Und selber? Seine Forschung und Expeditionen hat er sich von Elf Aquitaine zahlen lassen, die Firma, die wegen dem Reibach und dem Öl die Auftragsmorde im Nigerdelta bezahlt und das Delta ökologisch zerstört hat. Gibt schon unglaubliche Gestalten.

Und was heult die Smith rum in der BBC, von wegen daß die Wissenschaft mit den Sammlern nimmer konkurrieren könne. Ja ich tät auch heulen, wenn ich ausgerechnet die Ivuna Hauptmass von privat kauf, das absolut teuerste Stück der Welt was es die zehn Jahr gab.
Isch als aaaler Göllner tät das sagen: Watt heulsse Mädsche, häß Wüüüüste jegoof.
Warum aber deswegen niemand mehr anders Wüste kaufen dürfen soll und warumse mittelfristig London gegen die Wand fährt - mir erschließt sichs nicht.

Und Fröinde - diese Gesetze, die sind allesamt ja nix natürlich oder historisch gewachsenes, sondern allesamt relativ neu und schlagartig gekommen.
Und wie gings überhaupt los?
Auch wieder nur vier Einzelne!!!  Das warn die vier Kuratoren in der UNESCO-Arbeitsgruppe für Meteorite zur Vorbereitung der 1970er-Konvention.
Erst danach ging das an mit den Kulturlisten, Exporterlaubnissen, Registrierungen. Nur deswegen führen die Schreihälse nun immer dieses unangebrachte Schlagwort von "Kulturerbe" im Munde.
Zitat
NUUUUUR
die glorreichen Vier hatten etwas völlig anderes beabsichtigt!!
Und es war eine völlig andere Zeit! Damals gabs keine Antarktis, keine Wüste, kaum private Sucher. Damals gabs keine 3000 Mets auf der Welt. Und das waren Kuratoren aus Ländern, wo halt meistenteils alle 20 Jahr vielleicht mal ein Mett gfunden wurd.
Halt so wie in Dänemark jetzt, wo der Kurator beim Maribo gsagt hat, eeeeh, ja sorecht wissmer auch nicht... wir ham zwar seit Ewigkeiten dieses Gesetz, nur ists nie zur Anwendung gekommen, weils ja bei uns nie einen Meteoriten gab.

Und was wollt die Arbeitsgruppe:  Ein Zentralregister für Meteorite. Is ja gemacht worden. Die Bulletins.
Dann wolltens möglichst viel Aufklärung in den jeweiligen Bevölkerungen, weil halt auch damals halt immer nur die Privaten Leut die Meteorit gefunden haben,
daß mehr gefunden wird. Sodann hams festgestellt, der kurzleben Iostope wegen, müsse jeder neue Fall so schneeeeeeell wie möglich gefunden werden.
Und: Jedes Land solle nach Möglichkeit eine eigene Meteoritensammlung aufbauen und zumindest von den nationalen Fällen und Funden nach Möglichkeit Proben erwerben.
Enteignung, Exportverbote - war nie beabsichtigt, denn damals war, wie auch heute, für die Nationalsammlungen das Mittel der Wahl, der Kauf von Meteoriten.

Was die Leut heut fordern, unter dem Deckmantel der Konvention, ist eine Pervertierung der Absichten der UNESCO-Arbeitsgruppe.
Heute fordern die Spinner zumeist Enteignung oder Eingriffe in die Eigentumsrechte der Leut.
Sie unterbinden nach Kräften jegliche Beteiligung privater Leut, statt sich, wie gefordert ihrer zu bedienen, die zum Finden zu animieren und sie zu bilden.
Mit zeitnaher Auffindunf von Fällen ists sowieso Essig, habts ja gesehen, Tagish Lake oder die Feuerbälle in Südafrika und Western Australia, wos stantepede gekräht haben in den Zeitungen: FIIIINGER WEG gehört dem Staat. Sodaß erst recht keiner bergen geht und selber hamse ja die Hintern nich hoch gekriegt.
Und schauts doch bitte her, in all diesen Ländern mit den Schlimmsten Schreihälsen, wie Oman, wie Algerien, wie Marokko - die haben in den 20-10 Jahren, seit man dort, dieses angeblich so wichtige Natur- oder Kulturerbe findt, allesamt keine einzige nationale Sammlung eingerichtet! 
Und solche Länder, die welche haben, so wie Australien, China, Südafrika da geht ja überhaupt nix mehr voran mit den Sammlungen, da kommt nix mehr neues rein, weils die Gesetze völlig überzogen haben!

So. Was man früher eben machen konnte - das heißt noch früher hats daß ja gar nicht gegeben. Nehmts den Nachtmahr von damals her, den Nininger, der wurd auch vielfach angefeindet - nuuuuuur dessen Gegener die haben das eben sportlich genommen, als Wettkampf - da hätts keinen gegeben, der heulend zu Mutti MetSoc petzen gegangen wär, oder nach Vater Staat gerufen hätt oder sich gar selbst so erniedrigt hätte, in den Zeitungen drucken zu lassen, daß der Nininger ein Drogendealer oder ein Engelmacher sei. Die ham zugesehen, dasse selber was finden oder bei den neuen Fällen schneller am Ball waren als ein Nininger. Die ham selber was auffem Kasten gehabt!

Das ist heut völlig anders. Heut sind just die, die das Maul am Weitesten aufreißen und die schändlichsten Diffamierungen speien, in der Regel, wie sagt ihr im Norden, die Reinsten Sesselpupser. Früher hat man sich mit solchem Gelichter nicht abgeben müssen, nur haben wir jetzt eine andere Medienlandschaft,
schaus Dir doch an, völlig verzogene, verwöhnt Gestalten, mit wirrem Anspruchsdenken - im Vgl zu denen, die sie da mit Dreck bewerfen, in der Regel absolute Nichtskönner auf dem Gebiet der Mettneuentdeckung - und immer wenn es ihnen in ihrer reich bemessenen Freizeit zu langweilig wird oder sie Aufmerksamkeit brauchen, das ist so ähnlich wie dieses Blogger- und Facebookwesen, eine Mediale Verrichtungsanstalt, wo jedermann täglich sekretieren kann, wie wichtig er doch für die Welt sei,
schreiens wie die Rohrspatzen und diffamieren unbescholtene Leute als Kriminelle, Drogendealer, moralisch verottete Subjekte und noch Schlimmeres a la Consolmagno.
Völlig ungeniert.

Früher hätt man sich um solche zwielichtigen Gestalten nicht bekümmern müssen, weil sie nur innerhalb der Fachkreise ihr Unwesen getrieben, wo man ja gewußt hat, daß es Trotteln sind und nix dran ist.

Problematisch ists, wenn sowas eben die New York Times, BBC, New Scientist, MAPS erreicht,
woraus dann erstens ewiglich zitiert wird und Bezug darauf genommen wird
und wo zwotens eben dann fachfremde Leute das lesen und diesem Pseudoproblem aufsitzen.
Denn die machen am End die Gesetze.
Und wenn die so einen hahnebüchenen Mist dort lesen, dann denkense eben, Meteorite kosten Millionen, das is sowas wie'n T-Rex oder die Himmelscheibe von Nebra und nach Feierabend ziehen Millionen von Leuten los und graben Millionen von Meteoriten aus,
und deswegen muß man schleunigst ein Gesetz einführen.
Und hamwa den Salat. Da hilfts absolut nix, wenn die Schreihälse sich ertappt fühlen und wie üblich dann sich herauszuwinden versuchen, ja man sei ja mißverstanden worden oder wennse halbwegs Eier haben, was allerdings eher selten der Fall ist, sich privat entschuldigen,
das hilft nix, weil der Laie nix davon mitkriegt und diese Schwachsinnsartikel weiterkursieren.

Des is die Crux.

Aber MarkV - nicht verzagen - selbst in den wenigen Ländern, wos solch ein Gesetz gibt, dürft es dort keinen interessieren, noch dürft man deswegen verfolgt werden. Nur wenn es dort Unholde gibt, die einem anderen Millieu angehören als normale Menschen, halt so wie im Oman oder in Brasilien, dann kanns in ausgewählten Fällen krachen.

Das wichtigste aber ist, daß weiterhin Meteorite gefunden werden.
Denn ausser in Australien ist die Meteoriterei keine Geisteswissenschaft.

Und ansonsten gilt es, die Kirche im Dorf zu lassen.

 :prostbier:
Mettmann

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Plagioklas

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #10 am: April 06, 2011, 02:41:31 Vormittag »
Zitat
gutes Posting von Farmer zu dem Thema:
http://www.mail-archive.com/meteorite-list@meteoritecentral.com/msg96555.html

Ich bin mal so frei, den interessantesten Abschnitt von Mike Farmer ins Deutsche zu übersetzen, da es einfach zu traurig ist. Es ist nicht ganz Wortgenau, damit die Aussage wirklich Sinngemäß rüberkommt.

Zitat
Regarding Gebel Kamil

The Italian scientists are obviously so incompetent that it boggles the mind
but does not surprise me. They are great in the laboratory or writing papers,
but in the field many of them seem to be clueless on issues of the most
common-sense nature. Take the discovery of a lifetime, the Kamil crater. On
their own web-page they state that they went there 2 times, once per year
before this crater was announced. They took more than 10 vehicles each time and
20 or 30 people along with guides. Of course, paid for by grants, taxpayers,
and universities, not likely a penny out of pocket.
In those two trips they found more than 1.5 TONS of meteorites, and yet they
only took about 50 KILOS of them out of the desert, the rest they stacked in a
pile! Now they cry that most of them were removed from the site by EVIL
meteorite hunters.
LIE
Not a single meteorite hunter has been to that crater, too far, too dangerous,
and too expensive when one has to cough up the expedition money alone and not
via grants and university checkbook. (I checked on it and was looking at a
$30,000 expedition).  The meteorites were taken by the very EGYPTIAN guides who
took them to the crater. Those people have the common-sense that WOW, these
must be valuable since all these people keep coming here and stacking them up,
let's take them and sell them. Give them credit, they are not so stupid as to
leave them sitting in the open, stacked up like firewood and expect them to be
sitting there for eternity while you come on your yearly free vacations to
Egypt. I mean, on the second trip, if you were planning it, would you not take
one or two extra trucks into the desert to haul out the meteorites? Doesn't
take me much thinking to plan that part. I fought with one of the Italian
scientists who cried that with so many
people and so much equipment they had no room for meteorites. AWWWWWWWWWWW take
another truck, not hard when you have 20 already. It just did not occur to them
that someone might want to sell them
and make some money. Normal for people who never earned a penny outside the
academic environment where you are trained very well to beg for money and it
magically appears in your "Budget".

Zum Thema Gebel Kamil

Die italienischen Forscher sind offensichtlich so unfähig, dass es einem die Sprache verschlägt, aber es überrascht mich nicht. Sie sind gut im Labor oder beim Schreiben von Abhandlungen, aber draußen im Feld sind sie selbst bei einfachsten Dingen ratlos. Nehmen wir als Beispiel die Entdeckung des Lebens, den Gebel Kamil Krater. Sie sagen auf ihrer eigenen Webseite, dass sie zweimal dort waren (Einmal pro Jahr) bevor der Krater veröffentlicht wurde. Jedes mal kamen sie mit mehr als 10 Fahrzeugen und 20 oder 30 Leuten zusammen mit den Führern. Natürlich von Spendengeldern, Steuerzahlern und Universitäten bezahlt. Nicht ein Penny kam aus der eigenen Tasche. In beiden Ausflügen fanden sie mehr als 1,5 TONNEN Meteoriten, und trotzdem nahmen sie nur 50 Kilo davon mit aus der Wüste. Den Rest stapelten sie auf einem Haufen. Nun heulen sie darüber, dass die meisten von den BÖSEN Meteoritenjägern von dort mitgenommen wurden.
LÜGE
Nicht ein einziger Meteoritenjäger war bei diesem Krater. Zu weit, zu gefährlich und zu teuer, wenn man das Geld für die Expedition selbst zusammenkratzen muss und nicht von Spendengeldern und dem Universitätscheckbuch bezieht. (Ich prüfte es und errechnete Kosten von 30.000 $ für so eine Expedition). Die Meteoriten wurden von eben den EGYPTISCHEN Führern mitgenommen, die die Forscher zu dem Krater brachten.  Diese Leute haben das normale Verständnis, dass sie merken: WOW, die müssen wertvoll sein, weil die Leute immer hier her kommen und sie stapeln. Lasst uns sie nehmen und verkaufen. Traut ihnen auch mal was zu. Sie sind nicht so blöde, dass sie die wie Feuerholz gestapelten Meteoriten einfach so da liegen lassen, während ihr auf euren jährlichen Gratisausflügen nach Ägypten kommt. Ich meine damit, wenn du einen zweiten Ausflug planen würdest, würdest du da nicht einm oder zwei zusätzliche Fahrzeuge mit in die Wüste nehmen und die Meteoriten abzutransportieren? Dieser Teil verlangt mir nicht all zu viel Denkleistung ab. Ich stritt mit einem der italienischen Forscher, der schrie, dass bei so vielen Leuten und so viel Equipment kein Platz für Meteorite war. Ohhh man,... nehmt doch ein weiteres Fahrzeug mit. Ist doch nicht schwer, wenn man doch sowieso schon 20 hat.

Es kommt einfach nicht vor, dass einer von ihnen diese verkaufen könnte um etwas Geld zu machen. Das ist normal für Leute, die nie einen Penny außerhalb der akademischen Umgebung verdient haben, wo man darauf trainiert ist für Geld zu betteln und es auf magische Weise im "Büdget" erscheint.

Offline Mettmann

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #11 am: April 06, 2011, 03:36:29 Vormittag »
Juhi Ingo,

selbstredend reden wir grad nur von der kleinen Minderheit von Schreihälsen und Spinnern,
weil die die einzigen sind, die Probleme machen und denen es nicht paßt, was allen sonst aufs trefflichste paßt und immer schon gepaßt hat,
da das überhaupt die einzigen sind, die einen künstlichen Gegensatz zwischen privatem Sektor und Wissenschaftlern konstruieren wollen.

Und ganz folgen kann ich Dir nicht.
Ich mein, man lernt doch schon im Sandkasten, daß es nicht geht, dem Kollegen dessen Schäufelchen zu entwinden, mit der Begründung weil man es eben haben will.
(Und man lernt auch, daß es solche Gesetze wie in einigen Bundesstaaten in Australien eigentlich sonst nur in solchen Ländern wie Nordkorea oder Weißrußland oder früher bei den Nazis gegeben hat).

Und mich befremdet dieses neue Anspruchsdenken.
Guck - in seiner Selbstbeschreibung sagt er, er habe seine Leidenschaft für die Meteorite zum Beruf gemacht.
Ja tschulligung hab ich auch. Kann das wirklich einen Anspruch rechtfertigen, allen andern Leuten die Meteorite abzunehmen und einen ganzen Kontinent meteoritisch zu verwüsten?

Wie kann das angehen, daß solcherart Meteoritenwissenschaftler und -kuratoren glauben sich anders als die aus anderen Fachbereichen, sich als einzige ausserhalb des Gesetz stellen zu dürfen?

Zitat
was bleibt denn da letztlich für die Wissenschaft hängen.
Gehts noch? Heute verdampft und versaut man doch nimmer Kiloweis Material um einen Mett zu erforschen! Da langen ein paar Gramm.
Und das Zeug bekommense geschenkt ohne ihr warmes Büro verlassen zu müssen. Nur was die Spinner da machen, ist, es mit ihrem Verbotswahn soweit zu treiben, dasses sich selbst verhindern, dasse diese Proben geschenkt bekommen.
Eine spanische Dublone, pullt Männer, pullt - da der weiße Haaaag, er blääääst!!   Tschuldige Ingo, der Komiker, der seit 30 Jahr den Zinnober um die 20g Calcalong macht und ein ganzes Land in Geiselhaft deswegen hält, der könnt mittlerweile längst schon 200g an verschiedenen Nationalmonden absolut gratis in Perth in der Sammlung haben, wenn er die Leut hätt suchen lassen.

Und nochmal, woher dieses Anspruchsdenken? Jedes Museum, jede Universitätsabteilung sonst, kauft sich ihr Zeug. Ich mein wo kämer denn dahin?
Und das war bei Meteoriten niemals anders, schaus Dir doch an, was die Kuratoren der großen Sammlungen 200 Jahr lang gemacht haben!

Das Zeug, das könnens doch alles haben!!  Du tust ja grad so, als würden die Sammler den Wissenschaftlern alles wegkaufen! 
Wo schwoll ihnen der Kamm sonst noch besonders? Bei den ersten DaG-Monden - ja tschuldigung, bis auf den heutigen Tag können die die immer noch kaufen! Und zu einem 300stel von dem Preis von damals.

Das Zeug kost ja alles nix mehr.
Und grad heut hab ichs Dir hingschrieben, eine einzige Antarktissaison zahlt die Wüste komplett.
Ich mein Elfenbeinturm hin oder her, aber so daneben kann man doch gar nicht sein, daß man sich das nicht ausmalen kann, daß eine ganze Stadt in der Antarktis plus zusätzliche Stationen zu unterhalten, daß das kostet. In einer völlig lebensfeindlichen Gegend weitest ab vom Schuß, wo man alles, aber auch wirklich alles ausser Trinkwasser mühsam hinexpedieren muß, Lebenserhaltungssysteme garantieren muß - daß es keinen teureren Arbeitsplatz auf der ganzen Welt gibt, ausser vielleicht untermeerisch in der Mitten eines Ozeanes.
Daß das was kostet, daß das ungeheure Personal kostet, daß der Transport kostet, daß die Stellen an der Uni freigehalten werden müssen, daß die Klassifiz kostet. Klar, da hast sicher auch gelacht, wo einer geschrieben hatte, ja ANSMET koste im Jahr 1 Million USD - wo ich grad gelesen hatte, daß die NSF allein an Treibstoff 20 Millionen im Jahr hinblättern muß.
Guck doch, so deppert kann man doch gar nicht sein, grad nicht, wenn man an den Euromet-Expeditionen teilgenommen hat, wo man im Jahr allein 20 Millionen USD an Personalkosten gehabt hat, wo man dann in dem einen Jahr in Australien Zeug gefunden hat, was man nach einer Stunde im Web heut noch für 20.000 bestellen kann, im andern Jahr in der Mongolei rein gar nix und in der Sahara auch nix!!  Die schreiben das doch in ihre eignen Euromet-Papers hinein, die Kosten!

Also ehrlich.

Zitat
der ihnen mal eine große Brachi-Vollscheibe aufn Tisch packt, die er sich mal eben zu Weihnachten gegönnt hat. Die sehen auf den Börsen die schönsten und tollsten Meteoriten-Proben, können die aber aufgrund des fehlenden Budgets nicht kaufen.

Gehts noch? Die müssen sich halt um die Budgets kümmern und die meisten tun das auch. Tschulligung is ihr Job.
Und es gibt eben nunmal erwiesenermaßen keinerlei billigere Methode - Ingo es gibt sie schlicht nicht - fürs Budget - als Mets von Profis zu kaufen!

Und nochmal
Gehts noch?  Schaust Dir bitte mal die Beamtenbesoldungstabellen und die Pensionstabellen an,
Vollscheibe Brachinit. Ich sag Dir was, der ganz überwiegende Teil der Sammler, auch die die Brachi-Vollscheibe auf den Tisch packen, die haben ein geringeres Einkommen. Solche Profs. ist überhaupt die prädestinierteste Gruppe, um so eine Scheibe kaufen zu können.
Und bevor nun das Backengeblase einsetzt, was unverschämtheit, iiich von meinem...
Es gibt sie zu Hauf die Meteoritendoktores und -professores, die interessante Proben nehmen, wenn sie sie für ihre Forschung brauchen und aus ihrem Gilbbeutel zahlen, ohne noch zu wissen, obses von der Uni erstattet bekommen werden.
Wie es Meteoritenwissenschaftler ebenso zu Hauf gibt, die privat sammeln.

Übrigens auch ein Grund für dieses neue völlig verquere Anspruchsdenken bei den Schreihälsen.
Guxx mal Ingo die Bios der berühmten Kuratoren der letzten 200 Jahre und die Geschichten der Sammlungen - wieviele von denen doch auch privat Meteorite gesammelt haben!
Hast in dem Maße heut nimmer, daher auch viel öfters dieses völlig fehlende Verständnis für die Sammlerkultur, Preise, Markt, Erhältlichkeit und der Erforderlichkeiten des Systems, das diese Meteorite überhaupt hervorbringt.

Und dieses Budget-Argument,
ich laß es einfach nicht mehr gelten. Wir alle, vom Hirtenbub bis zum Sammler ders finanziert, haben die Meteorite so unglaublich billig gemacht, wie es nie in der Geschichte der Fall war, so billig, daß mittlerweile jede Provinzuni und jedes Provinzcollege es sich leisten kann, Reihenuntersuchungen an den oben genannten Klassen, ja auch an Mond und Mars zu machen und zwar in einem Ausmaß, wieses an den Antarktischen Proben, um diese sich mühsam bewerben müßten, niemals machen könnten, weil dort derartiges nicht in so vielen verschiedenen Mengen gefunden werden kann.
Und ein jedes Dorfmuseum und ein jedes Einkaufszentrum kann sich mittlerweile einen fetten Meteoriten zum Plaisier der Besucher hinpflanzen, so schauts aus.
Und im Übrigen, die meisten Unis haben ihr Budget in Ordnung und im Griff. Auch die Fachbereiche, die mit Mets nix zu tun haben und mehr aus Gaudi sich auch mal Meteorite zum Spielen holen.
Wenn also einer wimmert über sein Budget und das dann auch noch gar als Rechtfertigung anführen will, daß Meteorite verboten gehören,
dann soller sich mal an die eigene Nase fassen und zusehen, daß er seinen Laden in Ordnung bekommt  :ehefrau:

Zitat
Die sehen dann viel Material geschnetzelt in kleinsten Dosen - fast schon als Massenware verkauft.
Dann könnens sich doch erst recht leisten??

Ich versteh die Argumentationslinie nicht. Mona Lisa für 100 Euro gibts nun mal nich und hats auch noch nie gegeben.

Zitat
dass nicht immer alles im Handel oder sagen wir im privaten Sammlungssektor so schön und unbedenklich ist, wie es den Anschein hat bzw. wir es gerne hätten.

So.Was denn nich, ausser dem ästhetischen Empfinden.

Und nie zu kurz denken. Wenn man nun den Schreihälsen stattgäbe und ihrem Wunsch nach, den Privaten Sektor eliminiert, was hättense dann gewonnen?
Wo läge der Vorteil?
Würden dann die Meteorite billiger?
Würden sich ihre Budgets erhöhen?
Gäb es dann mehr Meteorite auf der Welt?
Würde dann mehr in deren Labs und Sammlungen landen?
Und wieviel davon gratis?
Was bedeutet das fürs Hereinkommen der seltenen und besonders interessanten Funde?

DAS sind doch die Fragen, die es zu beantworten gilt.

Aber insgesamt, siehe oben, weiter oben oder noch weiter oben - es ist ein rrrrrrrrrrreeeeeeeeiiiiiiiiiiine Scheindebatte!!

Es liegt nichts im Argen, im Gegenteil für alle Beteiligten und Unbeteiligten läufts bei den Meteoriten prächtig. Prächtiger gabs nie.
Und lediglich diese komischen und besonders lauten Leute haben ein Problem damit. Aber nicht die Meteoriterei.

Und sag jetzt bitte nicht,
Amokläufer soll man nicht aufhalten.  :lacher:

 :prostbier:
Mettmann

"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline stollentroll

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #12 am: April 06, 2011, 10:50:35 Vormittag »
Zitat
Problematisch ists, wenn sowas eben die New York Times, BBC, New Scientist, MAPS erreicht,
woraus dann erstens ewiglich zitiert wird und Bezug darauf genommen wird
und wo zwotens eben dann fachfremde Leute das lesen und diesem Pseudoproblem aufsitzen.
Denn die machen am End die Gesetze.
Und wenn die so einen hahnebüchenen Mist dort lesen, dann denkense eben, Meteorite kosten Millionen, das is sowas wie'n T-Rex oder die Himmelscheibe von Nebra und nach Feierabend ziehen Millionen von Leuten los und graben Millionen von Meteoriten aus,
und deswegen muß man schleunigst ein Gesetz einführen.
Und hamwa den Salat. Da hilfts absolut nix, wenn die Schreihälse sich ertappt fühlen und wie üblich dann sich herauszuwinden versuchen, ja man sei ja mißverstanden worden oder wennse halbwegs Eier haben, was allerdings eher selten der Fall ist, sich privat entschuldigen,
das hilft nix, weil der Laie nix davon mitkriegt und diese Schwachsinnsartikel weiterkursieren.

Des is die Crux.

Nun, vielleicht kann man da ein klein wenig etwas unternehmen, zumindest einen Anfang machen. Einen richtigen Text mit Fakten verfassen, den man dann auch mal Journalisten usw. zur Verfügung stellen kann bzw. der im Netz gefunden wird.
Einen Text, der z.B. folgendes enthält:
- wie läuft eine Klassifikation ab, was muss wo hinterlegt werden
- Beispiele für gesetzliche Bestimmungen in einigen Ländern (bzw. das Fehlen von Bestimmungen)
- Auswirkungen von Gesetzesänderungen auf Funde und Klassifikationen in einigen Ländern, dazu Statistiken angeben
- Bedeutung der Wüstenfunde, Statistiken, Vergleich mit Antarktis
- Bedeutung des privaten Sektors, Zusammenarbeit mit Institutionen
- Auswirkungen von weiteren Gesetzesverschärfungen
- Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft
Es gibt sicher noch ein paar weitere Ideen, was da rein könnte.

Das ganze sollte in einzelnen Kapiteln sachlich und ohne Polemik abgehandelt werden und mit Fakten und Statistiken unterfüttert werden. Der Text sollte in Deutsch und Englisch vorliegen. Wie wäre es, wenn die Vielschreiber zu den Thematiken mal Entwürfe dazu machen können, die werden dann im Forum vorgestellt, diskutiert, ergänzt und verbessert bis zu einer Endfassung.
Es ist hier schon soviel zu dem Thema geschrieben worden, und es gibt ja auch schon ein paar Statistiken. Ich denke, daraus sollte sich doch etwas machen lassen.

Die Endfassung in Deutsch und Englisch kommt (am besten als normaler Text und als pdf) auf eine statische Webseite, damit sie über Google leicht gefunden wird (Forenbeiträge findet Google nur außerordentlich schlecht). Viele Leute aus dem Forum haben eigene Webseiten. Alle, die dann dahinterstehen, setzen einen Link auf die Seite. Außerdem werden dann Links von Wikipedia aus dorthin gesetzt. Der Text taucht dann ganz schnell unter den allerersten Treffern auf, wenn jemand nach etwas aus dem Bereich Meteoriten sucht. Ich denke damit erreicht man eine gewisse Öffentlichkeit.

Vorteile:
Man kann den Text Journalisten zukommen lassen bzw. sie finden ihn schnell.
Jeder, der mal Argumente in einer Diskussion braucht, hat sie so schnell zur Hand und kann das auch mit Statistiken belegen.
Es wird vielleicht eine sachliche Diskussion angestoßen (ich meine nicht das Forum hier).
Und der Mettmann muss nicht immer wieder alles neu schreiben. 

Grüße
der Stollentroll

Offline lithoraptor

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  • Der HOBA und ich...
Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #13 am: April 06, 2011, 11:07:51 Vormittag »
Diesen konstruktiven Beitrag von unserem stollentroll unterschreibe ich sofort! :pro:

Offline gsac

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Re: Und wieder die alte Debatte...
« Antwort #14 am: April 06, 2011, 11:41:23 Vormittag »
Letzte Nacht ging eine interessante Diskussion zum Thema des Threads
über die US Metcentral-Liste.

Speziell zur Gebel-Kamil-Thematik, die man auch im Gesamtzusammenhang
sehen muß, folgender Link: http://tinyurl.com/3kbowog

Und ein bekannter privater Grosssammler aus Texas (Russ Finney) hat einen
bemerkenswerten, differenzierten Beitrag auf der IMCA-Mailliste geschrieben.

Dieses nur als Hinweis, auch dort zum Thema weiter zu lesen, wenn es denn
interessiert...

Alex
 

 

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