Autor Thema: klein - aber....?  (Gelesen 6738 mal)

wotto

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klein - aber....?
« am: Juni 13, 2012, 20:19:24 Nachmittag »
Hallo

Gew. 59 Gramm    Dichte 2,3 Gramm/cm3    nicht magnetisch     Fundort Uelzen

Grüsse

Offline Buchit

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Re: klein - aber....?
« Antwort #1 am: Juni 13, 2012, 21:09:38 Nachmittag »
Klein, aber... Uelzener Stein! :auslachl:

Das kann alles mögliche sein! :auslachl:

Eine frische Bruchfläche wäre fein! :auslachl:

Sonst laß' ich das Raten sein... :laughing:

Offline JFJ

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Re: klein - aber....?
« Antwort #2 am: Juni 14, 2012, 09:42:27 Vormittag »
Hallo Wotto,

versuch bitte noch mal schärfere Fotots von dem guten Stück. Sieht auf den ersten Bick wie ein Quarzit (metamorph überprägtes Sedimentit) aus. Die sind als nordische Geschiebe in der Gegend um Uelzen nicht selten.
Doch ohne ein Foto mit mehr Details (dichter ran), bleibt es nur eine Vermutung.

Glück Auf!
Jörg

Oder so  :user:
Das was man auf den Bildern sieht,
das könnte sein, wohl ein Quarzit.
Doch leider ist er nicht sehr scharf,
drum bitte ich Dich und sei brav,
und schließe nochmal neue,
damit ich mich erfreue.
Sonst bleibt es alles nur ein Raten,
und Du musst mit der Bestimmung warten.
Und auch ein Bild, ganz dicht vom Bruch,
dann hab zum Gucken ich genuch.
« Letzte Änderung: Juni 14, 2012, 10:07:10 Vormittag von JFJ »
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

wotto

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Re: klein - aber....?
« Antwort #3 am: Juni 14, 2012, 12:57:19 Nachmittag »
Hallo

Das tut richtig gut so nette Antworten auf meine Frage zu bekommen.

Aber das Steinchen noch mit Hammer und oder Meisel zu bearbeiten um eine frische Bruchstelle zu bekommen bring ich nicht übers Herz, denn ich sehe
dann sicherlich einen kleinen Trümmerhaufen. Ich werde aber einen kleinen Abschliff machen. Kann aber etwas dauern.

Und Jörg ich habe die Dichte meines Steinchens genau bestimmt. Sie geht sogar mehr nach 2,2. Quarzit liegt bei 2,65.
Die schärferen Bilder kann ich dann mit dem frischen Abschliff einstellen.
 
Danke und Grüsse 

Suevit

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Re: klein - aber....?
« Antwort #4 am: Juni 14, 2012, 13:36:37 Nachmittag »
Hallo,

Gesteinsbestimmung nur im Schliff
endet häufig fürchterlich
oft ebenso mit Raten
statt mit Bestimmungstaten.

Zu sehn den Stein in frischem Bruch,
der enthaltenen Minerale fein' Struktur,
ist wert den vorsichtigen Versuch,
so kommt der Kenner zur Aufklärung nur!

(sorry, es holpert  :einaugeblinzel:)

Gruß,
Rainer

Offline speul

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Re: klein - aber....?
« Antwort #5 am: Juni 14, 2012, 17:47:52 Nachmittag »
Hallo

Gew. 59 Gramm    Dichte 2,3 Gramm/cm3    nicht magnetisch     Fundort Uelzen

Grüsse

Ja, und was ist jetzt das Problem? :nixweiss:
Anfrage in ganzen Sätzen zu formulieren oder ....
so kann ich nur politisch korrekt sagen:
Tolles Stück was Du da gefunden hast... :lacher:
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

wotto

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Re: klein - aber....?
« Antwort #6 am: Juni 14, 2012, 20:30:29 Nachmittag »
Hallo

Richtig Rainer! Den Abschliff hatte ich schon gemacht. Eine frische Abbruchstelle habe ich trotz des harten Steines hinbekommen und zeigt eine ganz
andere Matrix als der Abschliff. Ich habe was gelernt. Das dazugehörige Bild stelle ich morgen ein.

Danke und Gruß

und Speul - geistige Überlegenheit sollte sich in allen politischen Aussagen zeigen. Dann ginge es der Menschheit besser

   

Ruatngsicht

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Re: klein - aber....?
« Antwort #7 am: Juni 15, 2012, 14:08:44 Nachmittag »
Hallo der Stein das ist ein Kracher
ein sogenannter Muntermacher
drum  mein lieber sei mal fein
und lass dich auf die Säureprobe ein
ist es dann des Kalkes Stein
hüllt er sich des Schaumes ein
Ritze ratze mit dem Stahl
ist bei der Härte erste Wahl
der Fundort eine schöne Stadt
die einiges zu bieten hat.

nix für unguat da Ruatei

wotto

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Re: klein - aber....?
« Antwort #8 am: Juni 15, 2012, 19:07:31 Nachmittag »
Hallo

Da es hier um Wissenschaft und nicht um eine Rangliste über die besten Reime geht, stelle ich noch zwei Bilder ein.
Das erste Bild zeigt links die frische Abbruchmatix und rechts die Abschliffmatrix. Großer Unterschied.
Vielleicht läßt sich jetzt ja mein Frage-Halbsatz vervollständigen. Aber nicht durch Ergebnisse von Säure und ritzen. 

Gruß

Offline pallasit

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Re: klein - aber....?
« Antwort #9 am: Juni 15, 2012, 20:56:58 Nachmittag »
Hallo wotto,

da möchte ich mal aus http://www.kristallin.de/gesteine/index.htm zitieren:

"Voraussetzungen und Hilfsmittel:
Eine Lupe ist unverzichtbar, sie sollte 10fach vergrößern. Sparen Sie hier nicht an der Qualität, es wäre die falsche Stelle.
Ein Hammer ist das nächste wichtige Werkzeug. Nehmen Sie möglichst einen Geologenhammer. Die Qualität ist deutlich besser. Sie benötigen einen Hammer, weil Sie für die Mineralbestimmung eine frische Bruchfläche brauchen.
Weiterhin ist 10 %ige Salzsäure nützlich, die man am besten in einer Pipettenflasche aufbewahrt. Solche Flaschen gibt es in jeder Apotheke.
Gelegentlich muß die Härte von Mineralen bestimmt werden. Dazu kann ein gutes Taschenmesser oder eine Spitze aus gehärtetem Stahl benutzt werden. Eine Reißnadel, die im Werkzeughandel wenig kostet, tut dabei gute Dienste. "

weiter:

"Grundsätzliche Vorgehensweise:
Jede Gesteinsbestimmung erfolgt in zwei Schritten:
Erstens: Sie schauen sich das Gefüge an, also die Anordnung der Minerale. Daraus leitet sich eine Vermutung ab, was für einen Typ Gestein Sie vor sich haben.
Es gibt magmatische, metamorphe und sedimentäre Gesteine.
Zweitens: Sie bestimmen die Minerale, soweit möglich. Das mit Abstand wichtigste Hilfsmittel dafür ist die Lupe. Dazu kommt die Salzsäure und ein harter Stahlstift für eine Ritzprobe."

Grüsse Willi  :prostbier:

Offline JFJ

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Re: klein - aber....?
« Antwort #10 am: Juni 15, 2012, 21:45:38 Nachmittag »
Hallo Wotto,

Deine nachgereichten Bilder in allen Ehren, aber wie soll man darauf das Gefüge erkennen  :gruebel:
Du musst echt viel dichter ran mit dem Objektiv (Makro).
Die Bruchfläche sollte Bild füllend sein.
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, ob es ein Sandstein, ein Quarzitsandstein, ein Quarzit oder ein anderes Sedimentit ist.
Bei Sandsteinen brechen die einzelnen Kristalle nicht auseinander, wogegen diese bei Quarziten nicht gegeneinander abgegrenzt im Gestein vorhanden sind. Ein Sandstein z. B. hat Korngrößen von 0,063 - 2 mm. Wie soll man das auf den Bildern erkennen?
Die frische Bruchstelle war ja schon gut, aber die musst Du uns auch auswertbar präsentieren, sonst bleibt es beim Raten.

Glück Auf!
Jörg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Suevit

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Re: klein - aber....?
« Antwort #11 am: Juni 16, 2012, 00:49:35 Vormittag »
Hallo Wotto,

bitte beschneide Deine Aufnahmen so, dass der Stein (oder Details davon die Du zeigen willst) bildfüllend sind. Wenn die Bestimmung dann irgendwann mal erfolgt ist darf auch gern noch ein Foto des Papiers mit dem Schriftzug "Herzlichen Dank" folgen  :einaugeblinzel:

Warum widerstrebt es Dir, mal ordentlich mit dem Hammer auf das Stück zu hauen zwecks schön großer frischer Bruchfläche? Oder mal Säure draufzuträufeln?
Denn: Nein, das ist kein Meteorit. Du zerstörst damit keinen unersetzlichen Wert.

Zitat
Da es hier um Wissenschaft und nicht um eine Rangliste über die besten Reime geht
Hammer und Säure sind in dem Fall Wissenschaft. Das macht jeder anständige Geologe so. Ansonsten raten wir hier noch tagelang weiter, und das ist doch nicht zielführend. Eine belastbare Bestimmung sollte ja auch in Deinem Interesse sein?

Gruß,
Rainer

wotto

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Re: klein - aber....?
« Antwort #12 am: Juni 16, 2012, 14:28:29 Nachmittag »
Hallo

Also Salzsäure ~30% tut dem Stein nichts. Feuerstein ritzt ihn bei ordentlichen Druck leicht.
Die bis jetzt vorliegenden Fakten Dichte ~2,2gr/cm3, nicht magnetisch auch keine Roststellen nach Wasserberührung, keine Chondren im Abbruch
Die Kruste muß mal schwarz gewesen, denn es ist immer noch ein schimmer zu sehen. Ist auf den Bildern nicht zu erkennen.
Rainer, schließt das einen Meteoriten aus?
Den Stein werde ich nicht verhauen. Mit einer Detailaufnahme vom Abbruch kann ich erst Anfang nächster Woche dienen- wenn da noch Interresse besteht
bis dahin ein schönes ( EM ) Wochenende (für die Fußballer unter Euch) und danke an Alle
von Wotto

Suevit

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Re: klein - aber....?
« Antwort #13 am: Juni 16, 2012, 23:58:02 Nachmittag »
Hallo,

Also Salzsäure ~30% tut dem Stein nichts.
Also kein Kalkstein und auch kein karbonatisch gebundener Sandstein. Check.

Zitat
Feuerstein ritzt ihn bei ordentlichen Druck leicht.
Also ganz grob ähnliche Härte. Denkbar wäre ein quarzitisch gebundener Sandstein oder Quarzit. Check.

Zitat
Die Kruste muß mal schwarz gewesen, denn es ist immer noch ein schimmer zu sehen. Ist auf den Bildern nicht zu erkennen.
Rainer, schließt das einen Meteoriten aus?
Natürlich nicht, wenn man von vornherein das ehemalige Vorhandensein einer "Kruste" spezieller Art als gegeben annimmt. Man könnte aber auch in Betracht ziehen, dass der erwähnte "Schimmer" (und evtl. schwärzliche Anflüge?) von einer Mangankruste herrührt, wie sie viele irdische Gesteine aufweisen können.

Interessant, dass die gut sichtbaren Leisten auf der Oberfläche des Steins (in irdischer Terminologie: Kluftvenen) bisher nicht erwähnt wurden, obwohl sie ein hilfreiches Bestimmungsmerkmal sein könnten. Weil dazu der Begriff in der Met-Terminologie nicht zur Hand ist?

Du möchtest schon gerne, dass das ein Meteorit ist, oder? Die Begriffswahl und zielgerichtete Interpretation deutet zumindest darauf hin.

Gruß,
Rainer

Offline lithoraptor

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Re: klein - aber....?
« Antwort #14 am: Juni 17, 2012, 19:25:14 Nachmittag »
Moin!

Bevor es hier zu arg wird: Ein Meteorit (welche der bekannten Klassen auch immer) ist bei dem Stück 100%ig ausgeschlossen.

Ich schließe mich vollständig der Bestimmung "Quarzit" oder "silikatisch gebundener Sandstein" an, tendiere aber deutlich zum Ersteren.

Grundsätzliches:
Wer sich hier hilfesuchend ans Forum wendet, der sollte auch den Empfehlungen bzw. Aufforderungen nach kommen, wie man dem Stück am besten zu Leibe rückt oder sich mit schlichten und oberflächlichen Aussagen begnügen. Das solltest Du aber wissen, wotto, denn es ist ja nicht dein erstes Stück hier.

Gruß

Ingo

 

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