Autor Thema: Russische Meteoritensuche?  (Gelesen 4259 mal)

Offline Dave

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Russische Meteoritensuche?
« am: Februar 20, 2013, 12:18:12 Nachmittag »
Hallo,

mich würde mal interessieren, ob sich schon jemand hier Gedanken darüber macht, nach Russland zum Metsuchen zu fahren. Ich meine genug zu finden wird es, wenn der Schnee mal weg ist, sicher geben und so weit weg ist es ja nicht. :einaugeblinzel:
Ich gebe zu, das ich selbst auch mit dem Gedanken spiele, mich dann wenn es soweit ist, auf die Reise zu machen.

Grüße David :hut:

Offline Murchison´s friend

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #1 am: Februar 20, 2013, 12:24:27 Nachmittag »
hallo Dave,

ich denke genauso, dieses Streufeld zu besuchen !!!

LG,
Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline Auricular

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #2 am: Februar 20, 2013, 12:44:29 Nachmittag »
Und wie wollt Ihr dann die Mets legal aus Russland ausführen?

Mit den Gesetzen in Russland kenn ich mich leider überhaupt nicht aus aber ich meinte mal was gelesen zu haben dass man Papiere für eine legale Ausfuhr braucht.
(Vielleicht bringe ich da aber auch was mit Canada und Australien durcheinander)

Selbstverständlich wäre es ein Traum mal SELBST ein Streufeld zu besuchen und dort zu sammeln(besonders wenn die Aussicht auf Erfolg besteht), allerdings ist's aber doch nicht ganz so einfach dort hinzukommen und es kostet auch ein paar Euro.
(Klar, wenn man nur Dollarzeichen in den Augen hat und vorhat dort möglichst viel zu finden um es danach zu verkaufen jucken einen die paarhundert Euro nicht. Ich als Sammler würde es sicher nicht übers Herz bringen davon auch nur ein Stück zu verkaufen)

Ich persönlich überlasse es lieber den Fachleuten die sich damit auskennen und hoffe dass es in den nächsten Monaten schöne Vollkruster auf dem Markt gibt
 :smile:
« Letzte Änderung: Februar 20, 2013, 13:03:06 Nachmittag von Auricular »
Liebe Grüße

Bernie IMCA#6177

Plagioklas

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #3 am: Februar 20, 2013, 12:57:45 Nachmittag »
Zudem sollte man sich Gedanken um die An- und Abfahrt machen (russische Straßen sind nicht so, wie deutsche Straßen) und vor allem auch um die eigene Sicherheit. Man sollte die Suche lieber den Russen überlassen oder zur Not mit russischen Suchern mitgehen. Es gibt aber genug Streufelder in sicheren Gebieten, die man aufsuchen kann.

Offline DCOM

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #4 am: Februar 20, 2013, 13:26:06 Nachmittag »
Und wie wollt Ihr dann die Mets legal aus Russland ausführen?

Berechtigte Frage. Ich glaube nicht, dass das so einfach möglich sein wird.


Mit den Gesetzen in Russland kenn ich mich leider überhaupt nicht aus aber ich meinte mal was gelesen zu haben dass man Papiere für eine legale Ausfuhr braucht.
(Vielleicht bringe ich da aber auch was mit Canada und Australien durcheinander)

Selbstverständlich wäre es ein Traum mal SELBST ein Streufeld zu besuchen und dort zu sammeln(besonders wenn die Aussicht auf Erfolg besteht), allerdings ist's aber doch nicht ganz so einfach dort hinzukommen und es kostet auch ein paar Euro.
(Klar, wenn man nur Dollarzeichen in den Augen hat und vorhat dort möglichst viel zu finden um es danach zu verkaufen jucken einen die paarhundert Euro nicht. Ich als Sammler würde es sicher nicht übers Herz bringen davon auch nur ein Stück zu verkaufen)

Stimmt. Und wenn (bzw. falls!) der 10.000-Tonnen-Fall erst mal geborgen ist, werden die Preise so einbrechen, dass sich eine Suche vor Ort nicht mehr lohnt. Das ändert natürlich nichts daran, dass eine Suche prinzipiell schon verlockend bzw. ein tolles Abenteuer wäre... aber vielleicht nicht gerade bei einem Massenfall?

 :weissefahne:

Ich persönlich überlasse es lieber den Fachleuten die sich damit auskennen und hoffe dass es in den nächsten Monaten schöne Vollkruster auf dem Markt gibt

So ist es, Bernie  :einaugeblinzel:



Offline Mettmann

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #5 am: Februar 20, 2013, 15:26:06 Nachmittag »
Zitat
Und wie wollt Ihr dann die Mets legal aus Russland ausführen?

Naja, erstma vorsorglich aus der IMCA austreten, da man nie alle Lokalvorschriften kennen kann (und meist die Behörden mangels Vorkommnis kennens auch nicht).

Zitat
Berechtigte Frage. Ich glaube nicht, dass das so einfach möglich sein wird.


Denke nicht, daß es spezelle Gesetze für Meteoriten gibt,
muß man halt bei geeigneten Behörden nachfragen.

Ansonsten würd ich sagen, eben wie bei Waren auch, die Ausfuhr und die Stücke als das, was sie sind, deklarieren und falls erforderlich Ausfuhrabgaben darauf entrichten, wenn man alles richtig machen will.

(So was man aus der Presse gelesen hat, wenns mal Knatsch gegeben wegen Verbringung von Meteoriten aus Rußland, dann nur, weil die Ausfuhr nicht deklariert war.)

Nahezu unlösbar wie immer ist der andere große Rechtskomplex, wenn die Stücke nicht gekauft, sondern selbst gefunden werden,
nämlich die Eigentumsverhältnisfrage Landbesitzer zu Finder, einschließlich Betretungsrechten.
Da müßte man am besten einen örtlichen Fachanwalt befragen, sodann die Katasterämter besuchen und die Landbesitzer eruieren, sie um Genehmigung ersuchen....
....und hastus nicht gesehen, sind schon wieder zwo Winter ins Land gegangen, die Stücklein abgeerntet von jenen, die nicht päpstlicher als der Papst, und was vom Schmause übrigblieb verrostet und braun.

Alles auf einmal geht eben nie bei Neufällen.    :crying:
Mettmann
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(S.Laurel 1890-1965)

Offline Andyr

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #6 am: Februar 20, 2013, 18:40:08 Nachmittag »
Hab nur kurz mal mit dem Gedanken gespielt. Aber ich werde es definitiv nicht tun. Gründe: 

1. zu weit weg
2. so wie es aussieht ist es "nur" ein OC
3. Witterungsverhältnisse
4. Traue ich den russischen Gesetzeshüter nicht über den Weg (spätestens seit Putin dort das Sagen hat)

Offline Mineraloge

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #7 am: Februar 22, 2013, 21:15:37 Nachmittag »
Wie schon in dem anderen Beitrag geschrieben, ich hab noch zwei Plätze frei im Sommer ;-)

Was die Flugkosten betrifft so ist man mit ca. 500Euro für Hin- und Rückflug (Frankfurt - Ekaterinburg - Frankfurt) dabei, wenn man jetzt für Juli/August bucht. Je kürzer je teurer.
Dazu kommt dann ein Auto was man mieten muß und der Sprit und natürlich ein lokaler Führer damit man überhaupt ein Chance hat an die richtigen Stellen zu kommen und nicht gleich mit der Polizei in Konflikt zu geraten. Nur ein GPS hilft da meist nicht viel....

Der Export ist dann das schwierigste Kapitel, also wenn man was gefunden hat und es mehr als ein Krümmel ist. Wenn die Behörden den Export des Materials nicht verbieten, momentan dürfen Meteoriten exportiert werden, so braucht man Zollpapiere. Das heißt die Stücke nummerieren, fotografieren, beschreiben was es ist (Liste) und damit zu einem Experten des Zolls gehen, der bestätigt dann die Angaben und stellt die Dokumente aus. Die Zollgebühr richtet sich nach Anzahl und Gewicht. Da die Russen aber sehr gut von der deutschen Bürokratie gelernt haben kann dieser Vorgang locker eine Woche dauern. Die Experten, es gibt 5 in Ekaterinburg, welche für den ganzen Bezirk zuständig sind, sind aber auch nicht immer verfügbar, da es sich um Wissenschaftler der Uni handelt.
Versucht man es ohne Zollpapiere am Flughafen und es ist mehr als ein Steinchen, so stehen die Chancen sehr schlecht das man es behalten kann. Der Zoll ist da nicht zimperlich, ich habe es 2011 erlebt wie eine Gruppe von der Uni in Freiberg am Flughafen in Ekaterinburg all ihre Proben und Mineralien der Exkursion abgeben mußte weil sie keine Papiere hatten. Alterntiv hätten sie auch in Rußland bleiben können.....

Wer mehr wissen will kann gerne fragen :-)

André

Offline Hungriger Wolf

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #8 am: Februar 23, 2013, 00:07:17 Vormittag »
Hallo André!

Ich habe etwas recherchiert und fand da leiden den Kyschtym-Unfall (1957) bei der radioaktive Elemente in die Umwelt gelangte.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/79/Ostural-Spur.png/800px-Ostural-Spur.png

Ist Tscheljabink frei von radioaktiven Kontaminationen/mögliches Suchgebiet?

Grüsse
Achim


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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #9 am: Februar 23, 2013, 11:56:36 Vormittag »
Hallo Achim!

Ja das Gebiet ist nicht belastet von dem Unfall, siehe auch dein Bild ganz unten ist Tscheljabinsk zu sehen.
Es ist auch nur noch das direkte Umfeld der Anlage Sperrgebiet.
Man sollte es aber unterlassen in den Gebieten, die von dem Fallout betroffen waren zu graben.
Oberflächlich ist die Strahlung annähernd auf Normalniveau, aber schon 5-10cm unter der Oberfläche tickert es schon ganz schön.
Besonders betroffen sind einige Flußläufe, da ist angeln auch nicht sehr ratenswert.
An den Unfall erinnern da nur ab und zu verrostete Hinweisschilder.

Gruß André

Offline Hungriger Wolf

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Offline Dave

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #11 am: Februar 24, 2013, 01:03:27 Vormittag »
Hallo,

ja klar ist da eine umfangreiche Planung nötig, bevor man sowas angeht.
Mich hat es nur mal interessiert, ob es noch mehr Personen hier gibt, die an einer Suche Interesse haben, oder sogar schon planen. Und so wie es aussieht, ist das ja der Fall.  :super:

Grüße David  :hut:

Offline SR-Meteorite

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #12 am: Februar 24, 2013, 02:19:55 Vormittag »
Mal abgesehen von der Bürokratie und Behördenwillkür, der man in Russland als Ausländer ausgesetzt ist, so würde mich vor allem die mögliche radioaktive Verseuchung rund um Tscheljabinsk abschrecken. Das alles auf sich zu nehmen, nur um ein Stück von diesem spektakulären Fall zu finden, würde ich nicht für sehr lohnenswert halten. Zumal sich ja abzeichnet, dass es das Material in sehr grossen Mengen geben, und es vermutlich auch dementsprechend preiswert sein wird. Da warte ich eher gespannt auf Ensisheim, wo sich womöglich die Tische biegen werden unter den Funden aus Tscheljabinsk. :lechz:

Grüsse,
Stefan

Offline Chondrit 83

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #13 am: Februar 24, 2013, 11:30:41 Vormittag »
Hallo Stefan,

genau darauf spekulier ich auch  :einaugeblinzel:
Hoffentlich wird das auch so eintreten in Ensisheim  :wow:

Grüßle

Marco
Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

Offline Hungriger Wolf

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Re: Russische Meteoritensuche?
« Antwort #14 am: Februar 24, 2013, 14:43:28 Nachmittag »

 

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