Autor Thema: Meteorit oder stein?  (Gelesen 7615 mal)

Offline Pinchacus

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #15 am: Juni 27, 2013, 19:06:14 Nachmittag »
Hallo Sören,

die Karbonatit-Brekzien aus dem Oslogebiet enthalten meist das Mineral Kalzit und immer 1-45 mm große Schüppchen des Glimmers Phlogopit. Schau mal ob Du solche Glimmer (glänzende, bronze-schwarze Flächen) oder Kalzit findest. Für den Kalzitnachweis gebe mal etwas Essigessenz auf die frischen Bruchflächen und schau nach ob es anfängt zu schäumen...

Ich meine auf einigen der archäologischen Grabungen, auf denen ich in diversen Hansestädten gearbeitet habe, schon vergleichbares gesehen zu haben (das leider keine Karbonatit-Brekzie war, sondern alte Zementsäcke).

Besten Gruß

J.
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Arbeiter

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #16 am: Juni 27, 2013, 19:35:07 Nachmittag »
Moin Pinchacus
Ich habe deinen tipp befolgt und festgestellt das es nicht direkt an der bruch stelle sprudelt sondern an der rauen aussenhaupt... dort reagierte die essigessenz recht stark man konnte es sogar hören.

aber an denn bruchstellen habe ich bis jetzt noch nicht festellen können nur an denn helleren rissen die sich nach innen gearbeitet haben.

was könnte das jetzt bedeuten?

Gruß
Sören

Offline Pinchacus

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #17 am: Juni 27, 2013, 20:00:55 Nachmittag »
Hallo Sören,

dass kann bedeuten, dass der Lehm in dem das ganze gelegen hat, kalkhaltig ist, und dass der Kalk entlang der Schwächezonen in dem Gebilde nach innen migriert ist. Bei einem als Geschiebe transportierten Karbonatit würde ich es eher umgekehrt erwarten (starke Reaktion im inneren und schwache im äußeren entkalkten Bereich). Hast Du irgendwo in den dunkleren Bereichen diese Glimmerschüppchen gefunden, von denen ich vorhin geschrieben habe?
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Offline JFJ

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #18 am: Juni 27, 2013, 20:18:24 Nachmittag »
Hallo,

die neuen Bilder ähneln sehr stark dem Molernahgeschiebe (?) , s. den Link von Plagioklas.
Ähnelt vom Habitus tatsächlich abgebundenem Zement und schäumt unter 30%iger Salzsäure gelb auf (wg. dem Kalkanteil im Gestein).
Klarheit hatte bei meinem Fund ja auch erst der Dünnschliff gebracht, bei welchem das vulkanische Glas gut sichtbar wurde.
Vulkanische Molerablagerungen finden sich auch in Norddeutschland, allerdings nur aus Bohrungen bekannt.
Ich weiß ja nicht, wie tief ihr gebuddelt habt   :smile:
Könnte in diese Richtung gehen.

In der alten Grube auf Mors gibt es ähnliche Schichten bis hin zum mehrere dm-Bereich, die so aussehen, wie die ersten 4 von Plagioklas eingestellten Fotos.
Graues, feinkörniges Gestein mit kleinen, runden schwarzen Struktiren; weiße Rissfüllung.

Beste Grüße in die Runde
Jörg
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Plagioklas

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #19 am: Juni 27, 2013, 21:16:51 Nachmittag »
Ich denke, die Struktur wurde an der Außenhaut durch Vergammelung so aufgelockert, dass die Säure besser in die Lücken zwischen den Körnern einziehen und deshalb dort schneller wirken kann. Dafür spricht auch die Auflösung (Kerben, die den Rissen folgen) und ins Gestein gehende braune Rinde.

Da das Gestein bei der Verwitterung aufgelöst wurde anstatt außen zusätzliches Material anzulagern, ist das Karbonat zumindest ein direkt daraus entstandenes Reaktionsprodukt. Meiner Meinung nach aber eher direkt das Material, aus dem das Gestein besteht.

Offline speul

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #20 am: Juni 27, 2013, 21:53:45 Nachmittag »
Zitat
bin ich ziemlich sicher, dass es ein Karbonatit ist

sorry, aber ich bin mir ganz sicher, dass es KEIN Karbonatit ist. Die sehen ganz anders aus.
was dann?
schwierig!
Ist das dunkle Basalt in einer karbonatischen Matrix.
der Zementsack hat auch was.
Also wenn es zwei verschiedene Stücke wären, dann wärs einfacher, aber alles von einem Stück, was dann auch noch leicht zu zerteilen war  :nixweiss:
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Offline JFJ

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #21 am: Juni 27, 2013, 22:00:51 Nachmittag »
Hallo,

na dann bin ich ja nicht der einzige, der 2 Stücke vermutet hat.

Arbeiter hatte ja geschrieben, dass sein Fund leicht magnetisch sei.
Habe eben mal einen Magneten an Molerproben von Mors, wie auch mein vermutetes (relativ sicher) Molergeschiebe gehalten.
Tat sich nichts.

 :winke: Jörg
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Plagioklas

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #22 am: Juni 27, 2013, 23:00:30 Nachmittag »
Meine Proben des besagten Geschiebes reagieren schon sehr deutlich auf einen Neodymmagneten. Ein 1,5 Gramm Stück bewegt lässt sich auf flacher Oberfläche vom Magneten leicht entlangziehen.

Ich halte es wirklich für ein Stück. Die Risse waren schon bei dem Geschiebe enorme Schwachstellen (Aus einem Stück wurden beim Versand trotz guter Verpackung 2). Die eine Seite besteht wohl aus einer Riesenklaste oder Matrix, der Rest ist Brekzie.

Zitat
Ist das dunkle Basalt in einer karbonatischen Matrix.

Die Rinde ist über der Brekzienmatrix ebenso weiß, wie über den Klasten. Erhebungen und dünnere Rindenschichten gibt es trotz offensichtlicher Lösungserscheinung am Gesamtstein keine über den schwarzen Stellen. Doch Basalt ist wesentlich auflösungsresistenter als Karbonat.

Offline speul

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #23 am: Juni 27, 2013, 23:10:47 Nachmittag »
Zitat
Ich halte es wirklich für ein Stück

was ich ja auch nicht anzweifle, nur wäre es einfacher, wenn es eben nicht nur ein Stück wäre, aber die Natur fragt halt nicht nach unseren Befindlichkeiten
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Offline JFJ

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Re: Meteorit oder stein?
« Antwort #24 am: Juni 28, 2013, 09:40:32 Vormittag »
Hallo,

Meine Proben des besagten Geschiebes reagieren schon sehr deutlich auf einen Neodymmagneten. Ein 1,5 Gramm Stück bewegt lässt sich auf flacher Oberfläche vom Magneten leicht entlangziehen.

Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich hatte nur mit einem normalen Magneten getestet, da ich davon ausgegangen bin, dass Arbeiter das vermutlich auch so gehandhabt hat.
Hätte ich ausführen sollen, mein Fehler.

 :hut: Jörg
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