Autor Thema: Vorstellung eines Steines  (Gelesen 7432 mal)

Stibitzi

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Vorstellung eines Steines
« am: Januar 29, 2014, 10:28:36 Vormittag »
Guten Morgen Forum,
bin fertig mit dem schleifen eines Steines (eine Seite, Ackerfund)) per Hand. Er wiegt ca. 180 gr. ist 6 cm x 4 cm x 3 ,5 cm groß. Ist stellenweise leicht magnetisch (Neodym zappelt). Er hat an zwei Seiten (oben und unten) eine glänzende, schlierige schwarze Aussenseite und an den anderen eine nicht ganz so ausgeprägte schwarze Aussenansicht. Kann vielleicht im Feuer gelegen haben? Er zeigt in der Aussenschicht auch einige rostige Flecken, dort zieht es den Magneten etwas hin.
Entschuldigung (Metgold) hab ihn geschliffen weil meine so schon miesen Bilder sonst garnichts aussagekräftiges haben. Und nun mein Angstfaktor Bilder.
Hat jemand eine Idee? Handelt es sich um einen Anorthosit?
Gruß
Ina

Ja,so ist das mit Leuten wie mir, keine Ahnung aber wissen wollen.

Offline MetGold

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #1 am: Januar 29, 2014, 14:55:39 Nachmittag »
Entschuldigung (Metgold) hab ihn geschliffen weil meine so schon miesen Bilder sonst garnichts aussagekräftiges haben. Und nun mein Angstfaktor Bilder.
Hat jemand eine Idee? Handelt es sich um einen Anorthosit?
Gruß
Ina

Hallo Ina,

nix "entschuldige" - du musst ja nicht mit dem Hammer draufhauen, nur ist ein frischer Bruch eben sehr wichtig/hilfreich bei der Gesteinsbestimmung!

Wenn ich im Sommerurlaub in den Alpen ab und zu einen Stein aufhebe und mitnehme, dann schneide ich ihn auch nur durch wegen der Optik und erfreue mich dran, selbst auf das Risiko hin dadurch nie genau zu erfahren was es ist.


 :winken:  MetGold


z.B:
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #2 am: Januar 29, 2014, 16:48:47 Nachmittag »
Hallo Ina,

wie MetGold bereits darauf hinwies, eine Bestimmung bei Gesteinen ohne einen frischen Bruch zu erzeugen, schwankt in der Genauigkeit von fast unmöglich bis gänzlich unmöglich.
Und gerade wenn die Fragestellung "Anorthosit" im Raum steht, muss man die Feldspäte halt wirklich gut erkennen können. 
Wichtig ist auch, von "welchem Acker" Du das Gestein hast, da anhand der Lokalität bestimmte Gesteine im Vorfeld bereits ausgeschlossen, oder in die nähere Auswahl kommen können.
Wenn mein Sohn mir sagen würde, dass er ein Gestein auf dem Acker gefunden hätte, könnte ich zwischen Indien, Kanada und Österreich wählen, das ist dann schon ein Unterschied.

Kannst Du den für Anorthosit typischen Blauschiller bei einigen Feldspäten beim Drehen im Licht erkennen?

Gruß
Jörg
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Offline Buchit

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #3 am: Januar 29, 2014, 20:33:55 Nachmittag »
Hallo Ina,

ein Anorthosit erscheint allein deshalb unwahrscheinlich, weil das Stück offenbar genügend magnetische Bestandteile enthält, um den Magneten reagieren zu lassen. Also, das kann dann eigentlich kein Gestein sein, das im Wesentlichen nur aus Plagioklas besteht. Zudem meine ich, in der Schnittfläche Körner verschiedener Färbung wahrzunehmen; auch das spricht gegen ein monomineralisches Gestein.

Wenn wir für den Moment annehmen, dass die hellen Mineralkörner im Schnitt tatsächlich nur Plagioklas sind, dann würde das auf ein gabbroides Gestein (also Gabbro oder Diorit) hindeuten.

Gruß,
Holger

Stibitzi

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #4 am: Januar 30, 2014, 08:21:11 Vormittag »
Guten Morgen,
und wieder musste ich feststellen das meine Fotos einfach besch.... sind, ich hab keine Chance. Danke für eure Antworten. Und sammeln kann ich jetzt auch nicht mehr (natürlich nur auf den Äckern meines Wohnortes), da der Bauer mich beim letzten Mal vom Acker gezogen hat. Er hat mir eine Standpauke über das arme Vieh (scheuch, stirbt) gehalten wenn ich übern Acker laufe. Dabei schaue ich immer erst ob ich kein Viehzeuch verscheuche, steh auch nicht in Windrichtung, mag die Viecher selber. Im Wald kann ich zur Zeit auch nicht suchen, die Wildschweine haben Frischlinge (auweia). Und im Frühjahr das gleiche mit die Rehe, somit denke ich hat sich das Thema erledigt.
Zum Abschluß noch die letzten Versuche mit Fotos (Hahaha). Der letzte Stein ist komplett unmagnetisch. Ihr müsst diesen Beitrag nicht mehr kommentieren, man kann eh nicht wirklich was erkennen. Hab eine Menge von euch gelernt, hat Spaß gemacht, tolles Hobby.
Bis später mal vielleicht :einaugeblinzel:
Ina

Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #5 am: Januar 30, 2014, 10:46:32 Vormittag »
Hallo Ina,

musste echt schmunzeln.
Stelle mir das gerade bildlich vor:
Erst jagt Dich der Bauer mit der Mistforke vom Acker, dann knurrt Dich ein alter Eber böse an, und zu guter Letzt wirst Du von einem ollen Rehbock durch den Wald gehetzt.
Sammeln wird einem nicht immer leicht gemacht  :laughing:

 :winke: Jörg
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Offline Pinchacus

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #6 am: Januar 30, 2014, 10:47:48 Vormittag »
dann knurrt Dich ein alter Eber böse an, und zu guter Letzt wirst Du von einem ollen Rehbock durch den Wald gehetzt.
Sammeln wird einem nicht immer leicht gemacht  :laughing:

Zumindest hier macht der Hammer, den man eigentlich zum Steine zerschlagen mitgenommen hat, Sinn.  :einaugeblinzel:
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Offline lithoraptor

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #7 am: Januar 30, 2014, 12:24:25 Nachmittag »
Moin!

..., dann knurrt Dich ein alter Eber böse an, ...

Jörg, ich fürchte das wird eher die Bache sein und die versteht da sicher keinen Spaß. :fluester:

Zumindest hier macht der Hammer, den man eigentlich zum Steine zerschlagen mitgenommen hat, Sinn.  :einaugeblinzel:

Nur wenn man ihn wirft, aber dann hat man nur einen "Schuss". :einaugeblinzel: Als Nahkampfwaffe gegen eine wilde Sau ist so ein Hammer nur bedingt nützlich. Das Schwein wird mit seinem Gebiss  sicher viel schneller und effektiver sein.
(Kleiner Abschweifer in meine Zeit beim Bund, wo es die P1 gab: 8 Warnschuss und ein tödlicher Wurf, wie wir sagten. War auch so eine Nahkampfwaffe. :laughing:)

@ Ina und nun mal ganz ernsthaft:
Geh doch mal in eine Kiesgrube oder such Dir am Feldrand einen schönen Lesestein-Haufen. Da sagt keiner was. Urlaub an der Ostsee ist auch eine Option und mit der Richtigen Literatur: http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3679.msg91914#msg91914
Grundlegend möchte ich Dir raten, dass Du dich in Gesteinsbestimmung einarbeitest. Das ist am Anfang sicher nicht ganz leicht und läuft wohl auch etwas anders, als Du jetzt denken magst, aber es zahlt sich aus...

Gruß

Ingo

Suevit

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #8 am: Januar 30, 2014, 17:08:19 Nachmittag »
Hallo Ina,

Im Wald kann ich zur Zeit auch nicht suchen, die Wildschweine haben Frischlinge (auweia). Und im Frühjahr das gleiche mit die Rehe, somit denke ich hat sich das Thema erledigt.
Nun wirf mal nicht so schnell die Flinte ins Korn (oder den Hammer auf die Bache  :lacher:) - es gibt ja auch noch den Sommer und den Herbst mit ohne Frischlinge und Kitze. Und es gibt Äcker, die im zeitigen Frühjahr und im Herbst vor dem Einsähen bzw. nach der Ernte begehbar sind.
Und dann noch die von Ingo vorgeschlagenen Kiesgruben und Lesesteinhäufen - die Welt ist voller Aufschlüsse und Fundmöglichkeiten! Verhalte Dich einfach so, dass Du niemanden störst und nichts zerstörst, dann wird andersherum auch Dich niemand bei Deinem Hobby stören.

Gruß,
Rainer

Stibitzi

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #9 am: Januar 30, 2014, 19:16:53 Nachmittag »
Hallo nochmal,
ich neige nicht dazu aufzugeben! Und natürlich hab ich das Bäuerlein gleich gefragt wo er seine Ackersteine hintut. Er hat es mir gesagt. 2 x hat er in diesem Jahr schon die Äcker von Steinen befreit, er hat einen dicken Haufen gemacht.  Ich hab auch schon drauf gesessen, ausgerechnet da kam der Jäger mit seiner Flinte (wollte das Wildschwein jagen) er hat etwas komisch geschaut. Ich konnte nur sagen bin ein Schönesteinesammler. Ich denke, er hat mir nicht geglaubt, bei dem bin ich durch. Mensch das Leben auf dem Land ist echt aufregend. Natürlich suche ich weiter aber jetzt hübsch ordentlich und immer Regelgerecht.
Gruß
Ina

Das Bäuerlein hat mir sogar erzählt wo er die Steine dann hinbringt, wieder brauchbare Info`s.

Suevit

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #10 am: Januar 30, 2014, 21:53:58 Nachmittag »
Hallo Ina,

1. Ein Landwirt, der in der heutigen Zeit erfolgreich einen Hof bewirtschaftet, wird es nicht gerade geil finden, als "das Bäuerlein" bezeichnet zu werden  :einaugeblinzel: Immerhin sieht es ja so aus, als wärst Du in der konkreten Sache mehr auf sein Wohlwollen angewiesen als er auf Deines.
2. Wenn Dir der Grundbesitzer die Erlaubnis gegeben hat, seinen Lesesteinhaufen zu durchsuchen, hat der Jagdpächter da wenig mitzureden. Allenfalls könnt ihr euch darauf verständigen, dass heute vielleicht besser er den Vortritt für die Jagd bekommt, dann gehst Du halt morgen dort suchen. Jedenfalls bist Du ihm keine Rechenschaft schuldig, warum oder was Du dort suchst, ob er Dir glaubt oder nicht ist unerheblich. Natürlich vorausgesetzt, dass Du nicht im Natur- oder Landschaftsschutzgebiet unterwegs bist oder im Bereich eines Bodendenkmals, da wird sammelndes Treiben schon malmisstrauisch beäugt...
3. Gerade auf dem Land hast Du eigentlich beste Rahmenbedingungen, weil es dort viel einfacher als in Ballungs- und Stadgebieten ist, den Besitzer eines Grundstücks kennenzulernen und ihn um seine Erlaubnis zu bitten.

Gruß,
Rainer

Offline Victoria2

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #11 am: Januar 30, 2014, 22:14:46 Nachmittag »
Zitat
Wenn Dir der Grundbesitzer die Erlaubnis gegeben hat, seinen Lesesteinhaufen zu durchsuchen, hat der Jagdpächter da wenig mitzureden.

Stimmt so nicht, Suevit. Der Pächter kann in diesem Fall selbst entscheiden wer,wann das von ihm gepachtete Grundstück betritt.

Gruß aus der Niederlausitz

Offline Pinchacus

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #12 am: Januar 31, 2014, 09:38:28 Vormittag »
Zitat
Wenn Dir der Grundbesitzer die Erlaubnis gegeben hat, seinen Lesesteinhaufen zu durchsuchen, hat der Jagdpächter da wenig mitzureden.

Stimmt so nicht, Suevit. Der Pächter kann in diesem Fall selbst entscheiden wer,wann das von ihm gepachtete Grundstück betritt.

Gruß aus der Niederlausitz

Hallo Victoria2,

Dir ist bei Deinem so eindruckvoll verbesserndem "stimmt nicht" von Rainers Beitrag aber schon bewußt, dass eine "Jagdpacht" etwas völlig anderes ist als eine "Landpacht", oder?

Gruß aus der preussischen Sommerresidenz.

J.
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Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #13 am: Januar 31, 2014, 09:52:13 Vormittag »
Hallo,

per Definition ist es so geregelt, dass ein Jagdpächter nur das Recht zum Jagen, sowie die Nutzung am Wild pachtet.
I.d.R. teilt sich ein Jagdgebiet in Wald und Feld auf.
Der Landwirt bewirtschaftet seinen (Eigentum oder gepachtet) Acker, worauf der Jagdpächter ohne Schaden zu verursachen nur jagen darf.

Der Pächter einer Jagd darf sich einem Wanderer oder Steinesammler gegenüber noch nicht einmal mißmutig äußern, wenn dieser ihn in Ausübung seines Hobbys (Wandern und Steine aufsammeln), bei der Jagd behindert.
Dieses könnte in der Auslegung sogar als Provokation und Bedrohung durch eine bewaffnete Person betrachtet werden, was theoretisch, bei Wiederholung, zum Entzug des Jagdscheins führen kann.
Im Prinzip hat ein Jagdtpächter nicht nur wenig mitzureden, sondern gar nichts.
Ausnahme ist hierbei, wenn ein Steinesucher gezielt vor seinem Hochsitz auf und ab geht, um den Jäger in der Ausübung der Jagd gezielt und absichtlich zu behindern.
Ist deutsches Jagdrecht.
Wald und Feld sind per Gesetz Naherholungsgebiete, in welchen Wanderer und Erholungssuchende Vorrang vor der Jagdausübung genießen; mit Ausnahme der oben erwähnten bewussten Behinderung der Jagd, wobei das Wandern durch den Wald an sich, sowie das Aufheben von Steinen, nicht unter eine Behinderung fällt (wie im Winter Ski- und Schlittenfahren quer durch den Wald und immer am Hochsitz vorbei). 

Ob das gezielte Sammeln von Steinen in einem bestimmten Waldgebiet erlaubt ist, hängt von der Ausweisung dieses Gebietes als Naturschutzgebiet ab, wo bestimmte Verbote ausgesprochen werden können.
Ausnahme, das Waldgebiet befindet sich in einem Privatbesitz.
Dann hat natürlich der Besitzer/Eigentümer das Recht Sammelverbote auszusprechen, jedoch nicht einer generellen Betretung entgegen zu wirken, gegen welches das Betretungsrecht in einem "Naherholungsgebiet" steht.
Gleiches gilt ebenfalls für landwirtschaftlich genutzte Flächen, wobei der nutzungsberechtigte (i.d.R. Landwirt), ebenfalls Sammelverbote aussprechen darf, jedoch nur innerhalb der tatsächlich bewirtschafteten Flächen, worunter Wege nicht zählen.

Waidmannsheil aus dem Weserbergland
Jörg


« Letzte Änderung: Januar 31, 2014, 10:10:21 Vormittag von JFJ »
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Offline Victoria2

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #14 am: Januar 31, 2014, 10:17:38 Vormittag »
Hallo und Danke für die Richtigstellung. Ich hatte im Dezember genau so ein Erlebniss mit einen Jäger der mir das Betreten eines Feldes, auf dem sein Hochsitz steht,verboten! Der hat mir das genauso erklärt wie ich es oben wiedergegeben hab.

Gruß aus der Niederlausitz

 

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