Autor Thema: Vorstellung eines Steines  (Gelesen 7343 mal)

Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #15 am: Januar 31, 2014, 11:02:23 Vormittag »
Hallo Viktoria2,

evtl., und das wäre ausschließlich nur bei einer Feldjagd so möglich, hat der Jäger im Auftrag und Interesse des Eigentümer/Pächter gehandelt, und dessen Wünsche wieder gegeben, da ein Acker eine landwirtschaftlich genutzte Fläche darstellt, auf welcher der Eigentümer/Pächter Hausrecht genießt.
Das bezieht sich dann aber ausschließlich auf den Acker, nicht die Wege.
Auf denen darf man sich aufhalten.

Auch wäre es möglich, dass der "Jagdberechtigte" (Eigentümer = Landwirt, wenn die im Eigentum stehende, zusammenhängende Fläche mind. 75 Ha groß ist) mit der Person des "Jagdausübungsberechtigten" (Jäger), identisch ist.
Dann darf der Jäger in seiner Funktion als gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzer, Betretungsverbote für eben diese Flächen (Ausnahme wieder die Wege durch das Feld) aussprechen.

Beste Grüße
Jörg

Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline ironsforever

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #16 am: Januar 31, 2014, 11:46:29 Vormittag »
Bitte cool bleiben!

Der Jäger hat doch nur "etwas komisch geschaut". Nicht mehr, nicht weniger. Er hat weder gesagt, Ina soll verschwinden, noch, dass ihn ihre Anwesenheit sonst wie stört. Erstaunlich, dass "komisches Schauen" gleich zu einer Diskussion führt, ob und inwieweit ein Jäger da "mitzureden" hat. Da schwingt meines Erachtens wieder mal eine unüberhörbare Dissonanz zum Thema Jagd mit.

Ohne zu tief in mögliche Konstellationen der Beteiligten einzutauchen: Der Jagdpächter (oder Begehungsscheininhaber) kann und will niemanden aus "seinem" Wald vertreiben. Jeder kann und darf öffentliche Wälder betreten, solange sie nicht in begründeten Fällen vom Gemeingebrauch ausgenommen sind, z.B. besondere, von Bodenbrütern genutzte Areale etc.. In letzterem Fall ist dies besonders mit Schildern gekennzeichnet und das Areal zumeist auch mit Bändern gesperrt.

Wenn ein Jäger mal etwas sagt, appelliert er lediglich an die leider zu oft nicht vorhandene Vernunft der Waldbesucher! "Komisches Schauen" kann möglicherweise auch angeboren sein.

Da das Thema recht komplex ist, möchte ich ein paar Worte darüber verlieren:

Die Ausgangslage an Störungen in einem Revier sind die unvermeidlichen Opfer durch den Straßenverkehr und die Landwirtschaft (z.B. anlässlich der 1. Wiesenmahd). Aktuelle Zahlen für ein ca. 400 ha Revier wie folgt: Erstmals hatten wir es 2013 durch gute Zusammenarbeit mit den Bauern und intensive Suche geschafft, dass kein einziges Kitz totgemäht wurde. Trotzdem forderte der Straßenverkehr trotz blauer Reflektoren an den Pylonen (wer zahlt die aus seiner eigenen Tasche? :einaugeblinzel:) allein bei uns 5 Rehe, davon 3 Geißen, deren Kitze - in der Regel 2 pro Reh - den Verlust ihrer Mutter nicht lange überleben werden, 2 Wildschweine, 1 Dachs. Von Füchsen, Hasen und Federwild möchte ich gar nicht erst anfangen.
Über die nur angefahrenen Stücke liegen uns keine Erkenntnisse vor, wenngleich man wohl davon ausgehen kann, dass ein "Roadkill" nicht immer sofort tödlich ist und sich das Wild noch in die nächste Dickung schleppt um dort zu verrecken.

Nach der Ausgangslage kommen wir zu leicht vermeidbaren Störungen: Im Winter ist der Stoffwechsel von vielen Wildtieren massiv herunter gefahren, sodass wiederholte Fluchten wegen vermeidbarer Störungen für sie oft tödlich enden. Leider scheint das nur die wenigsten Waldnutzer zu interessieren.
Die Aufforderung den Hund im Winter und wenigstens in der Setzzeit bitte anzuleinen, stößt zu 99% auf Unverständnis der Besitzer ("mein Hund wildert nicht") und löst nicht selten unerklärliche Hasstiraden gegen Jäger im Allgemeinen aus. Manchmal, so scheint es, kenne ich Lumpi dann doch besser als seine Besitzerin, z. B. als ich 2013 Zeuge wurde, wie der Riss (Junghase) abseits und ohne Kenntnis von Frauchen gewildert wurde.

Ich sag ja schon nichts mehr, wenn die Besucher abseits der Wege durch den Wald laufen. Da gibt es noch weitaus rücksichtslosere Gehirnkastraten: Der Mountainbiker muss unbedingt durchs Unterholz, weil Offroad-Vehikel schließlich für die extremen Regionen dieses Planeten entwickelt wurde, und der Night-Geocacher kriegt den besonderen Kick  im Unterholz nur bei Mondlicht (unter Zuhilfenahme einer Stirnlampe). Dann gibt es noch solche Vollpfosten, die ihre Enduro im Wald an die Leistungsgrenze bringen müssen, oder Sondengänger, denen es offenbar sogar zu mühsam ist, ihre gegrabenen Löcher wieder zu schließen (fatal für den Lauf eines flüchtenden Rehes). All diese Menschen lassen dem Wild keine Chance, in einigermaßen beruhigten Zonen zu leben.

Ich persönlich habe es inzwischen aufgegeben, im Wald etwas zu sagen (auch Engelszungen können Vorurteilen nichts entgegensetzen), denn ein Vortrag, der um Verständnis wirbt und die Zusammenhänge erläutert, wäre dort zu lang und ich bin es leid, fast immer nur blöde Antworten zu bekommen, wonach Jäger anderen nur "ihren" Spaß verderben wollen, damit sie mehr Schießen können. Leider bauen sich in mir langsam auch Vorurteile auf, wenn ich vor meinem geistigen Auge sehe, wie eben dieser Mensch lecker Schnitzel aus qualintensiver Massenproduktion kauft (und isst, leider noch immer kein Kotz-Smiley).

Ja, wir schießen auch mal, hin und wieder, wenn wir mal nicht Baumschutzmaßnahmen durchführen, Singvogelschutz betreiben, Biotope anlegen, Kitzsuchen durchführen, nachts das Unfallwild von der Straße kratzen, die alten Drahtverhaue und Fußangeln um die Schonungen der Waldbauern rausreißen und sonstigen Müll aus dem Wald entsorgen. Dann aber nur sehr selektiv auf inzuchtgeschädigtes (wegen der Zäune und Straßen gibt es kaum noch genetischen Austausch), krankes (angefahrenes), überhand nehmendes (Sauen) und leider immer seltener auf "erntereifes" Wild… Um den Rahmen nicht zu sprengen werde ich gerne jede noch offene Frage hierzu per pm beantworten.

Ja, es gibt leider auch Arschlöcher in unserer Zunft, aber die gibt es auch in anderen Zünften. Leider werden immer nur diese wenigen Arschlöcher medial verwurstet, weshalb das Bild des Jägers in der Öffentlichkeit mittlerweile völlig verzerrt ist.
 
Ja, diese Ausführungen sind an dieser Stelle völlig deplatziert, aber irgendwie musste das jetzt raus.

Sorry.

Gruß,
Andi

Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #17 am: Januar 31, 2014, 12:29:27 Nachmittag »
Hallo Andi,

schön gesagt - genauso isses  :super:

 :hut: Jörg
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Stibitzi

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #18 am: Januar 31, 2014, 12:46:51 Nachmittag »
Hallo Ihr,
 weder war der Bauer böse mit mir und hat mir das Steinesammeln verboten, noch hat der Jäger mich irgendwie angemeckert. Es muss nur so komisch ausgeschaut haben als ich auf dem ca. 2 m Steine-Berg gesessen habe. Ich habe ihn ja gar nicht bemerkt (wäre sonst vorher schon runtergestiegen). Übrigens ist dieser Steine-Berg am Ende eines normalen Feldweges, nicht in einem Schutzgebiet, direkt daneben hatte er sein Auto geparkt. Er kam nämlich gerade von der erfolglosen Jagd wieder. Und auch ich möchte nicht gern von so einer Wildsau angegriffen werden. Ich weiß was die Bauern und Jäger leisten in unserer Gesellschaft.

Deshalb ist das Thema für mich ja auch erst mal  erledigt.
Ina

Offline ironsforever

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #19 am: Januar 31, 2014, 13:03:59 Nachmittag »
Hallo Jörg,
hallo Ina,

danke für Euer Verständnis :hut:.

@ Ina: So was wie eine "erfolglose Jagd" kenn ich nicht? :gruebel: Ich freu mich stets über jedes wilde Tier und jede seltene Pflanze, die ich sehe. Die Jagd ist am erfolgreichsten, wenn man nicht eingreifen muss...

Gruß,
Andi :prostbier:


Offline JFJ

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #20 am: Januar 31, 2014, 18:57:55 Nachmittag »
Hallo Andi,

Hallo Jörg,
hallo Ina,

... danke für Euer Verständnis :hut:

Bin doch selbst nen Grünrock  :einaugeblinzel:

 :prostbier: Jörg
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Suevit

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #21 am: Februar 01, 2014, 11:01:26 Vormittag »
Hallo Andi,

Der Jäger hat doch nur "etwas komisch geschaut". Nicht mehr, nicht weniger. Er hat weder gesagt, Ina soll verschwinden, noch, dass ihn ihre Anwesenheit sonst wie stört. Erstaunlich, dass "komisches Schauen" gleich zu einer Diskussion führt, ob und inwieweit ein Jäger da "mitzureden" hat. Da schwingt meines Erachtens wieder mal eine unüberhörbare Dissonanz zum Thema Jagd mit.
Wenn das durch meinen Kommentar so rüberkam, möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich entschuldigen, so war das nicht gemeint, und ich habe auch keine Antipathie gegenüber Jägern per se. Ich weiß, dass sie wichtige Aufgaben bei der Hege und Pflege unserer Kulturlandschaft wahrnehmen, und ich esse sehr gerne Wild  :prostbier:

Man trifft als Sammler im Gelände halt immer wieder - und das betrifft keinesfalls vorwiegend oder gar ausschließlich die Berufsgruppe der Jäger! - Mitmenschen, die sich kraft ihrer Tätigkeit (oder großen Klappe) schon fast hoheitliche Befugnisse anmaßen. Bis hin zum einfachen Spaziergänger, der unter völliger Unkenntnis der Rechtslage darauf besteht (bzw. seine Vermutung zur Wahrheit erhebt), dass das Sammeln von Fossilien nur entsprechenden Amtspersonen erlaubt sei. Solche Blockwartmentalität ist meinen Erfahrungen nach in verschiedenen Regionen der Republik aber unterschiedlich stark ausgeprägt und verbreitet. Wenn man öfter mal so angegangen wurde, ist man nicht mehr ganz vorbehaltlos, wenn sich einem beim Sammeln jemand nähert - will der mir nun vorwerfen, ich täte etwas illegales, oder interessiert der sich einfach unbefangen dafür, was ich hier tue?

Grundsätzlich gilt es natürlich, sich als Sammler im Gelände und in der Natur regelkonform zu verhalten und mit den verantwortlichen bzw. zuständigen Leuten den Dialog und nicht die Konfrontation zu suchen, auf dass alle in gegenseitigem Respekt ihrem Beruf und ihrem Hobby nachgehen können, ohne einander zu stören.

Gruß,
Rainer

Stibitzi

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #22 am: Februar 02, 2014, 12:50:57 Nachmittag »
Hallo Forum,
ich muss doch noch mal eine Frage stellen. In dem hier vorgestellten ersten Stein sind wieder Metall-Flecken zu sehen. Sie sind magnetisch, aber sehr klein. Es kann auch wieder Pyrrhotin sein (keine oktaedrische Form erkennbar). Wie bekomme ich raus ob es Metall oder nur Pyrrhotin ist? Nickeltest am Stein ergab keine Verfärbung.

Ich weiß langsam beginne ich zu nerven aber ich würde es gern wissen. Je mehr falsche Steine ich selber ausschließen kann desto weniger muss ich andere ausfragen.
(Oder gibt es in meiner Nähe Großraum Salzgitter/Goslar jemand der sich mit "solchen" Steinen auskennt?)
Gruß
Ina

Suevit

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #23 am: Februar 02, 2014, 13:54:22 Nachmittag »
Hallo Ina,

Wie bekomme ich raus ob es Metall oder nur Pyrrhotin ist?
Mir scheint, Du unterliegst in dem Zusammenhang einem grundsätzlichen Missverständnis, indem Du Metall im volksmundlichen Sinn (reines Eisen oder Stahl) vermutest. Abgesehen von den Edelmetallen kommen Metalle in elementarer (gediegener) Form in der Natur so gut wie nicht vor, sie sind immer an andere Elemente gebunden, das gilt natürlich auch für Eisen, das Stoffgemisch bzw. Mineral fällt dann unter den Oberbegriff Erz (wie z. B. Pyrrhotin oder Pyrit). Erze haben meist einen metallischen Glanz, im chemisch-physikalischen Sinn sind sie aber nicht das gleiche wie Metalle.

Zitat
(keine oktaedrische Form erkennbar)
Mineralien allgemein müssen nicht zwangsläufig immer ihre typische Kristallform ausbilden, sie können auch als (mikrokristalline) derbe Masse oder xenomorph ("fremdgestaltig", bezogen auf die Kristallform) auftreten. Die Kristallform ist daher ein Bestimmungskriterium, aber nicht das einzige.

Es bleibt Dir hier also nichts anderes übrig, als mit Hilfe einer guten Lupe (mindestens 10x) oder gar eines Binokulars alle Bestimmungsmerkmale in Frage kommender Mineralien abzuarbeiten. Dass ein Magnet kein Universalwerkzeug für die Gesteins- und Mineralienbestimmung ist, hatten wir an anderer Stelle ja schon ausgiebig diskutiert. Gleiches gilt für den viel zu unspezifischen Nickeltest.

Idealerweise isolierst Du das fragliche Mineral aus seiner Matrix (Hammer, oder mit einer Nadel herauspopeln), um es allein für sich genommen betrachten und untersuchen zu können.
Hast Du Dir zwischenzeitlich mal brauchbare Bestimmungsliteratur für Mineralien besorgt? (http://www.amazon.de/Mineralogie-Einf%C3%BChrung-Petrologie-Lagerst%C3%A4ttenkunde-Springer-Lehrbuch/dp/3642346596/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1391345130&sr=8-1 oder http://www.amazon.de/Der-gro%C3%9Fe-BLV-Steine--Mineralienf%C3%BChrer/dp/383541013X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1391345177&sr=8-1)

Gruß,
Rainer

Stibitzi

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #24 am: Februar 02, 2014, 15:35:20 Nachmittag »
Hallo Rainer,
ja, wieder ein Schritt weiter,  dankeschön (mit deiner Antwort sind bereits wieder mehrere meiner Fragen erledigt).
Gruß
Ina

Paolo Pinkel

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Re: Vorstellung eines Steines
« Antwort #25 am: Februar 10, 2014, 09:46:11 Vormittag »

Wenn wir für den Moment annehmen, dass die hellen Mineralkörner im Schnitt tatsächlich nur Plagioklas sind, dann würde das auf ein gabbroides Gestein (also Gabbro oder Diorit) hindeuten.


...schließe mich der Gabbro-Meinung unbedingt an.

 

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