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Meteoriten => Meteorite => Thema gestartet von: ben.g am August 27, 2009, 16:53:12 Nachmittag

Titel: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am August 27, 2009, 16:53:12 Nachmittag
Seufz.

Was manche Meteoriten so mit sich machen lassen müssen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=230371640938
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=230371636706
Weihnachtsplätzchen ausstechen. Also mein Ding ist das nicht.  :traurig:
 
Gruß
Ben
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Carsten am August 27, 2009, 16:59:57 Nachmittag
Tja Geschmäcker sind verschieden.
Ich finds auch eher schlimm.  :crying:

Carsten
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MetGold am August 27, 2009, 17:05:13 Nachmittag
Hallo,

sowas hätte ein jähes Ende, wenn sich nicht immer Interessenten dafür finden würden!
Wenn mir das jemand schenken würde, würde ich das Stück scheinbar mehrfach teilen, sodaß sich das Muster im Wohlgefallen auflösen würde.


 :winken:   MetGold
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 27, 2009, 18:55:57 Nachmittag
Aber vielleicht hätt ihn auch niemand retten wollen  :gruebel:


http://www.strapya-world.com/products/22999.html
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Auricular am August 27, 2009, 18:58:11 Nachmittag
Aber vielleicht hätt ihn auch niemand retten wollen  :gruebel:


http://www.strapya-world.com/products/22999.html
....ahhhhhhh, NWA869 ist also vom Mars....

und das find ich auch sehr interessant:

"A fragment of meteorite, which popped out from Mars surface and hit the earth 13 billion yeas ago..."
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 27, 2009, 18:59:44 Nachmittag
Schtaaad Bernie, sonst pflanz ich Dir des Ding in den Garten:

http://www.the-uncarvedblock.com/index.php?p=productsMore&iProduct=119&sName=Meteorite,-The-Coolest-Alien-Carving-Ever-Made

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ironsforever am August 27, 2009, 20:50:11 Nachmittag
Igitt, ist die Alien-Fratze häßlich. Dem, der das aus dem unschuldigen Campo gemacht hat, dem wünsch ich §%&/(&%$§ an den A%%&/(.
Wie kann man nur?

Gruß, Andi  :crying: :crying: :crying:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MetGold am August 27, 2009, 21:26:47 Nachmittag
Hallo,

dabei kann man aus Meteoriten so viel schöne und nützliche Dinge machen - :fluester: z.B. einen Bierflaschenöffner! :lechz:


:prostbier:   MetGold    :bid:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am August 27, 2009, 22:15:52 Nachmittag
Hallo Kunstfreunde,

der Künstler mit der verschandelten Gibeon-Scheibe hat sich wohl eine CNC gesteuerte Fräsmaschine gekauft und zerspant nun alles, was  ihm vor den Fräser kommt.

Bei allem Verständnis, aber das geht entschieden zu weit. Die Scheibe ist unwiederbringlich ihrer Schönheit beraubt.  :crying:

Gruß K aus S  :hut:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am August 27, 2009, 22:44:23 Nachmittag
Moin!

Hmmmmm, zu diesem Thread fällt mir spontan kurz vorm Schlafengehen noch der Skarabäus aus echtem Mondmeteorit ein, den ein gewisser Herr L. einst hat machen lassen...

                                       So, und nu geh ich ins Bett und werde bis morgen :crying: :crying: :crying: :crying:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 28, 2009, 00:31:13 Vormittag
Ich hab ein Chondritenschwein mal verschenkt.

Mei Konrad, wenn ein Stern unendlich viele Zacken hat, dann ist er runde Scheibe.
Die sticht man aus und tut sie inne Uhr und die Meteoritensammler tun sichs ums Handgelenk.
Das ist dann nicht böse?

Könnte es vielleicht auch sein, daß niemand die Scheibe haben wollte und er deswegen den Stern ausgestochen hat, damits einer nimmt?
Was hülft ihm denn die ganze Scheibe, vom anschaun wird er nicht satt.

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Schönedingesammler am August 28, 2009, 08:00:14 Vormittag
Hallo Freunde,

dieses Thema hatten wir schon einige Male.
Trotzdem: Peter, Deinen Flaschenöffner finde ich genial.
Rätselfrage: Um was für einen Met handelt es sich hier?  :lacher:

cu, Uwe
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MetGold am August 28, 2009, 08:25:16 Vormittag
Hallo Uwe,

danke, ich muß allerdings gestehen, daß das ein ganz normaler Billig-Flaschenöffner ist und sich mein Grafikprogramm die Widmannstätten von einem Meteoriten auf Mirkos's Website www.meteorite-mirko.de (http://www.meteorite-mirko.de) "ausgeliehen" hat!  :einaugeblinzel:

 :weissefahne:   MetGold
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Schönedingesammler am August 28, 2009, 08:49:35 Vormittag
Aber super gemacht, Peter. :super:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: herbraab am August 28, 2009, 09:29:52 Vormittag
ich muß allerdings gestehen, daß das ein ganz normaler Billig-Flaschenöffner ist und sich mein Grafikprogramm die Widmannstätten von einem Meteoriten auf Mirkos's Website www.meteorite-mirko.de (http://www.meteorite-mirko.de) "ausgeliehen" hat!  :einaugeblinzel:

Peter, ich würde mir den Flaschenöffner patentieren lassen, oder zumindest als Warenmuster eintragen lassen, bevor das tatsächlich jemand macht und damit reiiiiiich wird...  :auslachl:  :laughing:

Grüße,
  Herbert

P.S.: Gibt's den auch als Korkenzieher...?  :smile:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Haschr Aswad am August 28, 2009, 10:17:44 Vormittag
Das sind ja Zustände hier wie in China nach der Kulturrevulution. Dann könnt ihr auch ein Luther Porträt von Lucas Cranach nehmen und damit Eure Wurststulle einwickeln ...

Haschr (murrend)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am August 28, 2009, 11:06:22 Vormittag
Das sind ja Zustände hier wie in China nach der Kulturrevulution. Dann könnt ihr auch ein Luther Porträt von Lucas Cranach nehmen und damit Eure Wurststulle einwickeln ...

Haschr (murrend)

Ich muss doch sehr bitten, was für ein verschwenderischer Umgang mit kostbaren Ressourcen. Als alles andere denn als Dartscheibe für UNSEREN Papst wäre das Bild nun wahrlich verschwendet.

Und damit gebe ich back to meteorites.

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: H5P6 am August 28, 2009, 11:13:04 Vormittag
Hallo,

was der Haschr hier schreibt,kann ich nur zustimmen.
Aber denkt daran,daß das endlose zerkleinern von Meteoriten auch eine Formgebung ist.
Bei der einen Formgebung ist das Ziel,aus möglichst wenig Masse eine größtmögliche Fläche zu bekommen.
Bei den Anderen,aus möglichst wenig Material eine bestimmte Form zu erreichen.
Beides bedient die Nachfrage.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 28, 2009, 17:28:47 Nachmittag
Genau Sikhotes zu Schwertern und Muonionas zu Pflugscharen.

Ehm Unterschied ist, für einen Cranach würden sofort die Museen oder private Stiftungen Milliohnen hinblättern.

Die Meteoriten-Louvres der Welt sagen aber, was Zwohundert Mark das Stück?  Unerschwinglich!!!

Oder die sagen, nja 1000 Dollar, das Ding vom Maas - feinfein böt our policy is, daß mer für den Krempel lieber 20.000 zahlen, damit es nicht aus der Wüste kommt, wo wir in der Zeitung gelesen haben, daß das illegal sei.   

Oder die sagen, ja nett 100 im Kilo, aber wir haben uns doch grad einen solchen Klotz für 1.6 Millionen uns aus der Arktis herankarren lassen.

 Oderse sagen, pfff Mond, einzigartig, 10.000 das Stück? Geht grad nicht, koa Goid, denn Hintze schafft uns just an für 1.600.000.000 Eurer zum Mond zu fliegen, weil das der Koreaner auch will, um genau an so einen Stein ein kleines bisschen hinriechen zu können.

Und solang das so ist, werden die Leut eben geschmacklosen Tand aus den Schlüsseln zur Erkenntnis über uns und die Welt zwirbeln.
Denn von irgendetwas, müssense auch leben.

Und ich nehme an, würde sich jemand ins Farbfernsehen begeben und eine Mondhauptmasse mit der Pistole bedrohen,
niemand würde das Lösegeld entrichten wollen.

So isses eben.  Vor 10 oder 20 Jahren wär das nich passiert.

 :nixweiss:
 :prostbier:



Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am August 28, 2009, 18:24:27 Nachmittag
Hallo Uwe,

danke, ich muß allerdings gestehen, daß das ein ganz normaler Billig-Flaschenöffner ist und sich mein Grafikprogramm die Widmannstätten von einem Meteoriten auf Mirkos's Website www.meteorite-mirko.de (http://www.meteorite-mirko.de) "ausgeliehen" hat!  :einaugeblinzel:

 :weissefahne:   MetGold

Hallo Peter,

so ist das also mit dem ominösen Flaschenöffner. Allerdings verlange ich zur Untermauerung deiner „Schutzbehauptung“ ein Originalfoto des Flaschenöffners.

In Kopenhagen warst du nicht mal zufällig?

Gruß Konrad  :hut:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Allende am August 28, 2009, 23:46:22 Nachmittag
Anbei ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1991 – schon lange her, aber ich finde es immer noch sehr schlimm.

Habe sogar eine sehr persönliche Erinnerung daran. Eine der Zagami-Uhren hatte ich im gleichen Jahr in einem Juweliergeschäft in der Zürcher Bahnhofsstrasse gesehen und einfach so gefragt, ob ich die mal kurz anlegen darf. Ich durfte, aber es standen sofort zwei kräftige Securitas-Leute neben mir. Fotografieren durfte ich nicht, ich war damals Bartträger und die Haare waren noch etwas länger als heute…

Kurz noch für alle, die in den 80er und 90er Jahren noch nicht mit der Met-Sammelei am Hut hatten: Der US-Grosshändler Bob Haag hatte die Zagami-Hauptmasse aus Nigeria geholt. Das Preisniveau für Zagami lag in der zweiten Hälfte der 80er Jahre bei – je nach Stückgrösse – 75 bis 100 Mark pro Gramm!  :gruebel:  Aus heutiger Sicht unglaublich billig, aber damals war Zagami mit Abstand das teuerste Material, das für Privatpersonen erreichbar war. In den 90er Jahren zog der Preis dann rasch an und heute noch bezahlbares Zagami zu finden ist leider kaum mehr möglich.

Gruss, Allende  :winke:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 29, 2009, 02:21:43 Vormittag
Nun..

...was daran lag, daß sich erst ab Mitte der 80iger Jahre zu etablieren begann, daß die Shergottite vom Mars stammen.
Zuvor wurde Zagami als anormaler Eukrit angesehen. Daher war sein Preis schon auf einen Rahmen vorfixiert, man hätte ihn ja schlecht von einem Jahr aufs andere im Preis verzehnfachen können.
100 Mark 1987 waren 55$, entsprechend der Kaufkraft von ca. 100$ um 2007,  2006-2007 war es keine Schwierigkeit, Zagami für 250$ zubekommen, im ebay gingen kleine Portionen häufiger auch nur bei 150$ weg.

Zur jüngeren Geschichte, Zagami trieb es bis zur Saison 2000/2001 auf durchschnittlich über 1750$/g (Inflationsbereinigt).
Meine Preiskompilation von 86 Anbietern listet 13 Zagami Anbieter.
Der billigste war jener Pyramidenspieler Casper, der stets alle unterbot und am Ende seine Lieferanten auf geplatzten Rechnungen sitzen ließ, mit 450$ entsprechend heutigen 560$/g.

Danach wurde Zagami im Strudel der Wüstenverbilligung mitgerissen, samt seiner älteren Kollegen, der DaG 476-Gruppe, die zuvor nur wenig billiger als Zagami gewesen waren. Die SaU Märse starteten dann schon zum halben Preis derselben,
und sehr bald hatte sich ein Standardpreisminimumniveau von 250$/g für die Märse etabliert - im Ebay gings dann gar eine Zeitlang, insbesondere wemmer uns an den DHo 019 erinnern mögen, als er noch von den Russkis verramscht wurde, häufig bei 150$/g ab.

In den letzten ca. 3 Jahren, haben die Märse von allen Meteoriten im Preis am stärksten angezogen* und sich verdoppelt bis vervierfacht im Schnitt.
Was zum einen daran liegt, daß weniger gefunden wird, zum anderen durch die stark gestiegene Nachfrage durch die neueren Sammler, die dazugekommen sind und zum dritten, dadurch, daß Mars durch die Sonden- und Landerserien wieder in das öffentliche Bewußtsein gerückt ist.

Ich will ja nicht unken und Ihr müßt mir ja nich glauben, daß auch bei den anderen Klassen die Fundmengen ähnlich stark zurükgehen, zumindest ist Mars ein Bsp, wie schnell es bei den Meteoriten gehen kann und sie binnen weniger einzelner Jahre im Preis explodieren können.

 :prostbier:
Martin

(* mit Ausnahmer einiger weniger neuer Fälle, dieselben im Vergleich zu Neufällen früherer Zeiten. Insbesondere Cali, LaPice, Almahata, West, teilweise Carancas, Moss - das waren im vergleich zu früheren Neufällen teilweise schon ziemlich geisteskranke Preise, die da bezahlt wurden).
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: herbraab am August 30, 2009, 00:51:18 Vormittag
...was daran lag, daß sich erst ab Mitte der 80iger Jahre zu etablieren begann, daß die Shergottite vom Mars stammen.
Zuvor wurde Zagami als anormaler Eukrit angesehen. Daher war sein Preis schon auf einen Rahmen vorfixiert, man hätte ihn ja schlecht von einem Jahr aufs andere im Preis verzehnfachen können.

Also, Mettmann, in meiner Erinnerung ist das anders abgelegt - aber vielleicht täuscht mich meine Erinnerung auch.  :dizzy: :platt: Soll in meinem Alter schon vorkommen...  :baetsch:

Sicher ist, dass ich bei den Münchner Mineralientagen 1995 für ein 4,3g schweres Stück mit reichlich glänzender Schmelzkruste US$ 550,-- bezahlt habe. Zwei oder drei Jahre davor habe ich für eine 4g Scheibe ohne Kruste US$ 350,-- bezahlt. Der Preis war damals also relativ stabil. (Unser Allende hat natürlich Recht, noch ein paar Jahre davor gabe es Zagami auch für US$50/g...) Und damals zweifelte auch schon kaum jemand daran, dass die SNCs vom Mars kommen. (Immerhin hatte McSween sein Paper "SNC Meteorites: Clues to a Martian Petrologic Evolution?" schon 1985, also gut zehn Jahre zuvor, veröffentlicht.)

Dann, 1996, kam McKay mit seinem Science-Artikel "Search for past life on Mars: Possible relic biogenic activity in martian meteorite ALH 84001", alle redeten von Marsmeteoriten, und der Preis für Zagami hatte sich schlagartig verzehnfacht: Statt um $100/g verkaufte Bob Haag seine Zagami-Stücke um $1000/g. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage hat gnadenlos zugeschlagen. Ich kann mich sogar erinnern, dass Bob Haag die Situation in einem Interview geschildert hat: Nach dem Medien-Hype um 84001 riefen die Leute bei ihm an und wollten auch so einen Mars-Rock. Also hat er $500 verlangt, und die Leute zahlten das auch. Beim nächsten Anrufer hat er dann $1000 verlangt. Und zu seiner Überraschung zahlten die Leute auch das noch. (Ich hab gewühlt, aber ich kann den Artikel mit dem Interview nicht finden - oder hat er's doch nur beim Stammtisch in München erzählt...?)

Also, wenn mich meiner Erinnerung nicht ganz im Stich lässt, dann heisst das, dass Preise nicht binnen weniger einzelner Jahre, sondern buchstäblich über Nacht explodieren können.

Grüße, Herbert
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am August 30, 2009, 01:05:56 Vormittag
Ich redete von den 80igern.
Wo noch lange "Eucrite" auf den Zagami-Zetterln stand.
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Peter5 am August 30, 2009, 08:39:37 Vormittag
.. noch mal zurück zum Thema Meteoritenverschandelung .. :smile:

Also für mich sind die gezeigten - noch vorsichtig ausgedrückt - "Grob-Kitsch-Produkte" eine Vergewaltigung aller Meteoriten und Meteoritenfreunde! :bid:

Insbesondere die Alienfratze aber auch der "Plätzchenausstecher" (ham mehr schon Advent?, weil noch kein Lichtlein bei mir brennt..) :gruebel: ..und dann noch die "Grobe Met-Perlenkette".. nicht mit grober Mettwurst zu verwechseln!  :laughing:..

Der Flaschenöffner von unserem Peter1 ist da ja wenigstens noch stilvoll aber Vergewaltigung bleibts trotzdem.

Gleiches kennen wir auch alle aus der Mineralien-"ESO"-"KITSCH"-Szene..ich sag daher immer: Es fehlen jetzt nur noch die "Gartenzwerge aus Rosenquarz auf Alabaster-Aschenbecher" montiert! Die gabs - glaube ich - bisher noch nit! :lacher:..aber die Chinesen kommen nicht nur - die sind schon da und wenns nicht die VR China ist, dann ists die Kronkolonie Hongkong - ganz bestimmt!  :prostbier:

Gruß Peter5  :winke:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am August 30, 2009, 09:05:54 Vormittag
Hallo.  :winke:

Dann, 1996, kam McKay mit seinem Science-Artikel "Search for past life on Mars: Possible relic biogenic activity in martian meteorite ALH 84001", alle redeten von Marsmeteoriten, und der Preis für Zagami hatte sich schlagartig verzehnfacht: Statt um $100/g verkaufte Bob Haag seine Zagami-Stücke um $1000/g. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage hat gnadenlos zugeschlagen. Ich kann mich sogar erinnern, dass Bob Haag die Situation in einem Interview geschildert hat: Nach dem Medien-Hype um 84001 riefen die Leute bei ihm an und wollten auch so einen Mars-Rock. Also hat er $500 verlangt, und die Leute zahlten das auch. Beim nächsten Anrufer hat er dann $1000 verlangt. Und zu seiner Überraschung zahlten die Leute auch das noch.

Dazu mal eine kleine Anekdote von Kevin Kichinka, wie er damals Zagami von Bob Haag gekauft hat:

“Hello, ‘bro!” was the way Bob greeted me when I dialed him up. Grateful for the positive vibe, I told him that I wanted to buy some Zagami, “if he had any left.”

Only the main mass.

“Did you hear about the auction? Zagami brought $500 a gram. I’m rich!”

Bob enthusiastically went on, “You, too, are a lucky man today. I’ve got a fresh-cut, seven-gram slice sitting right in front of me. Wow! It’s got shiny, black fusion crust on one edge. Look at that vein of shock melt down the middle. Killer, man! You’ll love it!”

“Sounds good, Bob. How much?”

“Well I told you that it’s your lucky day, dude.  You’re the last person I’m selling it to for the low price of $200 a gram. Whoopee!”

I felt very lucky……and worried. To whom exactly was I sending $1,400?

Quelle: http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2005/October/Meteorite_People.htm (http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2005/October/Meteorite_People.htm)

Gruß
Ben
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Andreas Gren am September 01, 2009, 13:39:44 Nachmittag
Den Meteoriten ist es total egal ob se in der Wüste vergammeln, im Museum stehen oder verarbeitet werden.
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 01, 2009, 13:53:22 Nachmittag
Das Grauen hat viele Gesichter ähhh Erscheinungsformen! :contra: :abgelehnt: :unfassbar:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Andreas Gren am September 01, 2009, 14:19:32 Nachmittag
Gib mal bei Googel Bildersuche "Krieg" ein, das ist Grauen.  Inflation der Begriffe
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 14:41:04 Nachmittag
Den Meteoriten ist es total egal ob se in der Wüste vergammeln, im Museum stehen oder verarbeitet werden.

Mir, in aller Vorläufigkeit, nicht.
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am September 01, 2009, 14:58:36 Nachmittag
"Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht." (Molière)

Gruß
Ben

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 15:05:26 Nachmittag

... und Sinn und Bedeutung entstehen im Betrachter. Schlechte Aussichten für Magie. Oder?

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 01, 2009, 15:08:24 Nachmittag
Moin!

Gib mal bei Googel Bildersuche "Krieg" ein, das ist Grauen.  Inflation der Begriffe

Für mich ist dieser Begriff auf jeden Fall völlig passend, da braucht es keine Begriffsinflation:

http://de.wikipedia.org/wiki/Grauen

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Haschr Aswad am September 01, 2009, 15:31:05 Nachmittag
Bevor die Beteiligten jetzt hier gemeinsam das Herz der Finsterniss ausloten erinnere ich an Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus: ""Jedes Wort hat eine Bedeutung. [...] Sie ist der Gegenstand, für welchen das Wort steht." Oder kürzer: ""Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache".

Fazit: Es gibt hier also keinen Grund, über Begriffe zu streiten.

In dem gezeigten Sortiment fehlt übrigens eine Sanduhr aus piemontesischem Kristall, in der kleinste Chondren rieseln. CO3s würden sich hier gut als Rohmaterial eignen, evtl. Kainsaz ... An so einem Kleinod hätte Des Esseintes seine helle Freude gehabt ...


Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Andreas Gren am September 01, 2009, 15:34:43 Nachmittag
Mir, in aller Vorläufigkeit, nicht.

Da bist Du in guter Gesellschaft.Gibt viele Menschen die verarbeitet Meteoriten haben wollen.

"Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht." (Molière)
Gruß
Ben
jenau

@ Ingo  Hast Du denn Krieg bei Google Bildsuche eingegeben? oder nur die Definition von Grauen nachgelesen?
Bin mir sicher, dass Du weist was ich damit sagen wollte. Wenn Allerdings verarbeitete Meteoriten bei Dir die gleichen Reaktionen auslösen sollten wie der Anblick zerfetzter Körper.....haben die armen wehrlosen Meteoriten in Dir einen ihrer besten Fürsprecher.

Andi
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 15:46:30 Nachmittag
In dem gezeigten Sortiment fehlt übrigens eine Sanduhr aus piemontesischem Kristall, in der kleinste Chondren rieseln. CO3s würden sich hier gut als Rohmaterial eignen, evtl. Kainsaz ... An so einem Kleinod hätte Des Esseintes seine helle Freude gehabt ...

Nach geschätzten 12 Sekunden des Chondrengeflüsters wäre Des Esseintes ein sicherer Neuzugang der Salpetrière gewesen. Doch glücklicherweise wäre es nicht soweit gekommen, hätte doch zuvor eine übersehene CAI den feinen Transitionskanal blockiert.

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 01, 2009, 16:32:50 Nachmittag
@ Andi: Ich habe schon weitaus schrechlichere Dinge gesehen/erlebt bzw. Dinge, die mich wesentlich stärker getroffen haben, als das, was ich bei einer Google-Bildersuche unter dem Begriff "Krieg" finden kann.
Ich möchte damit nicht sagen, dass Krieg nichts grauenhaftes ist und auch nicht, dass mich entsprechende Bilder nicht treffen würden, das ist gar nicht der Punkt. Es kann auch nicht wirklich sein, dass Du mir quasi unterstellst, dass ich das Leben von Menschen geringer schätze oder gleichbedeutend sehe mit der Verunstaltung von Meteoriten. Komm mal klar!!!

Andi, da wir uns schon länger kennen, denke ich, dass Du mich in diese Richtung auch vernünftig einschätzen kannst. Im Übrigen kennst Du meine Meinung zur "Verarbeitung" von Meteoriten zu so einem Firlefanz ganz genau. Was sollen also solche Sprüche?

Guten Tag!

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 17:12:48 Nachmittag
Ich muß jetzt auch mal was sagen, entschuldigung.

Schürfen wir doch einmal tiefer, fragt Euch doch einmal, warum die Leute denn sowas überhaupt machen?

Ich glaube nämlich nicht, daß die allesamt einem plötzlichen Schweinegrippenvirus der Geschmacksverirrung erlegen wären.

Zwote Sache. Die können das auch nur machen, weil das Material so (ungehörig) billig ist.


Man ist ja häufiger konfrontiert mit den Anwürfen, daß Meteorite zerkleinert oder verarbeitet werden,
wobei der Schwarze Peter den Meteoritenhändlern und -findern zugeschoben wird, ihr kennt das, die Forderung, daß die Händler die moralische Verpflichtung hätten, die Steine möglichst zur Gänze der Nachwelt zu erhalten und von ihrem sündhaften Tun abzulassen.
Desgleichen kennt Ihr die Art von Sammlern, die öffentlich mit ihren größeren Stücken protzen, hochnäsig auf das "Fußvolk" herabschauen und es für verachtenswert halten, daß Meteorite auch in kleineren Portionen an Sammler verkauft werden.

So.
Und wie sieht es denn aus in der Praxis? Geht man an diese Moralisten heran und offeriert ihnen die Stücke in großen Portionen, dann ist aber ganz schnell Ruhe im Kartong. Dann wird abgewiegelt, das kann ich mir nicht leisten oder um Gotteswillen iiiich doch nicht.. die andern.  Oder es werden Preise geboten, die auch für jeden Marokkaner eine Beleidigung darstellen. Die Leute, bei denen Wort und Tat übereinstimmen, die kann man an den Fingern einer Hand abzählen.

Sodaß wir alle wiederum rufen können:  Was erlauben Struuuunz??!

Es ist abseitig, die Meteoritenhändler und -jäger in die Pflicht nehmen zu wollen, die Dinger auf alle Ewigkeit im Keller wegzusperren. Sie, die die Steine überhaupt erst auftun, ohne die sie es gar nicht gäbe. Sie, die unter höchstem finanziellen und persönlichen Risiko und Einsatz arbeiten - ein Risiko, das weder die privaten Sammler noch die öffentliche Hand bereit isind zu tragen. Ich sehe die Verpflichtung, die Steine zu erhalten zwar nicht generell beim privaten Sammler, aber zumindest bitteschön bei denen, die mit moralischen Vorhaltungen um sich werfen, sei die Frage erlaubt, was sie denn überhaupt bereit sind für den Erhalt der Meteorite zu leisten.

Das andere ist, daß sicherlich der Auftrag, die Steine mehr oder weniger zur Gänze der Nachwelt zu erhalten,
ein öffentlicher ist.
Wozu haben wir denn sonst die ganzen großen Meteoritensammlungen der Welt?  Wien, Paris, London, Washington, Moskau, Tokio usw.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit (die immer zu einem gewissen Grad etwas destruktiv ist, aber die neuen Analysemethoden verbrauchen ja nur noch winzige Quantitäten an Material. Die Ästhetik eines Stückes spielt für dessen wissenschaftl. Behandlung im Übrigen überhaupt keine Rolle.) ist die große Hauptaufgabe dieser Sammlungen, die Meteorite zu pflegen und der Nachwelt und der Wissenschaft zu erhalten.  Kurator kommt von lateinisch curare.
Da besteht absolut kein Unterschied zu den Pinakotheken, den Antikensammlugen, den Staatsbibliotheken, den technischen Museen, den geschichtlichen Museen.

Und hier fühlen sich die Meteoritenfinder und -händler aber reichlich für dumm verkauft, wenn sie dieselben Anwürfe aus dieser Ecke bekommen. Meine Güte, erinnert Ihr Euch noch an den kanadischen Propagandacomic?
Wo die Kuratorin, die in der zweiten versöhnlicheren Folge immerhin den buckligen Gehilfen des reichen Meteoritenhändlers abbekommt, den Finderkindern das Folterinstrument, die Steinsäge zeigt und Thränlein verdrückt, daß wennse den Stein ihr nicht schenkten, der goldgeizige Meteoritenhändler mit der Stretchlimo und den Geldkoffern kommt, meine Güte solche Comics hattmer hierzulande vor 70 Jahren, und den Stein in lauter kleine Fitzel schneidet und an die Sammler der Welt verkauft.

Und wie sieht es da aus, mit den öffentlichen Sammlungen?
Fast durch die Bank werden sie Ihrem Auftrag nicht gerecht und versagen.

Ich darf hier nicht allzuviele Details preisgeben, da aus privater Kommunikation.
Nur das, was jeder selber im Internet oder sonstwo nachlesen kann.
Moskau hat veröffentlicht, daß es seit vielen Jahren nicht in der Lage ist, Meteorite zu erwerben, fatal, da Russland ja nicht einmal ein Antarktisprogramm hat.
Paris schreibt dasselbe und zusätzlich, daß es an Mittel fehle, die Meteoritensammlung fachgerecht zu erhalten.
Googelt ihr herum, findet ihr, das Paris auf Schenkungen von Händlern angewiesen ist und ansonsten bestenfalls ein paar Hundert Gramm von NWAs, die Ihnen in Klassifikation gegeben wurden, gekauft hat - und selbst das war einmal, da sie der Propagandalüge aufgesessen, daß NWA illegal wären.
Wien - da sucht im Netz in den Annalen, das bedeutendste Stück der letzten Zeit, was angekauft werden konnte und das auch nur mit Hilfe des Fördervereins, war ein Bassikonou von ein paar Hundert Gramm oder warens 2kg, müßt ich nochmal nachschauen.
Berlin ist so schlecht beinand, daß sie in aller Öffentlichkeit betteln gehen, um Paten zu finden, daß die Eisenscheiben der Sammlung fürn Hunni restauriert werden können.
Göttingen gar muß in aller Öffentlichkeit betteln, ob sich Sponsoren für neue Glaskästen für ein paar Hundert Euro finden lassen, damit sie ihre Meteoriten ausstellen können.

Usw. usf.  Es ist nicht übertrieben, zu sagen, daß viele der wichtigsten jeweiligen nationalen Sammlungen sowie etliche der bedeutendsten Sammlungen weltweit, ein Ankaufsbudget haben, das von dem eines jeden rumänischen Holzlöffelmuseums in den Schatten gestellt wird.

Sie werden also ihrem öffentlichen Auftrag in keinster Weise mehr gerecht. Früher war das anders.

Eine ganz besondere Verantwortung kommt im Übrigen den Sammlungen in den Ländern zu, die den freien Handel mit Meteoriten oder den Besitz oder die Suche oder auch alles zusammen gesetzlich verbieten.
Und wie siehts denn da aus?  Australien, die Kerle machen seit vielen Jahren überhaupt nichts mehr. Und bietet mal den Australischen Sammlungen Meteorite an, was Ihr da zu hören bekommt. Habt Ihr die Bilder auf der US-list gesehen, aus einem australischen Museum, mit einer Vitrine, wo ein Meteorit in Stücke gefallen ist, drin.
Ich frage Euch, was hat Algerien, was Libyen für die Meteorite an öffentlichen Einrichtungen geschaffen und was für Mittel ausgegeben? Was tut Marokko? 
Was verrottet der Agpalilik auf dem Parkplatz in Kopenhagen?  Die Gibeons in der Poststraße, die schauen mittlerweile aus, wie die Urgroßväter von Nantan und Dronino und der Hoba rottet unbewacht in der Suppe.

Und komm mir jaaaa keiner mehr, es läge am Geld!!!
Wir brauchen das wirklich nicht mehr durchzukauen. Es ist übervoll belegt, daß Meteorite in diesen Quantitäten und in dieser Überfülle an rarsten und wichtigsten Klassen noch niemals in den letzten 200 Jahren verfügbar waren und v.a. daß sie noch nie in der Geschichte, auch nicht annähernd so billig waren wie heute.
Jede aus öffentlicher Hand unternommene Anstrengung Meteorite zu finden, ist um ein Vielfaches teurer und erfolgloser, als die Dinger vom privaten Sektor zu kaufen. Ja auch im Oman. Und bei der Antarktis, da reden wie von einem Faktor 100-1000.
Und diese Lippenbekenntnisse aus Politik und Medien, von wegen Spitzenforschung, Wissenschaftsförderung, Exzellenzinitiativen. Auf dem Sektor der Meteoriterei, an den Hut könnens sich stecken.
Meteoriten, das ist Grundlagenforschung par excellene, dieses Gesabbel bei jeder Fahrt mit der Belchbüxx in den niederen Orbit für zig-Milliarden, jaa dem Geheimnis des Ursprungs des Lebens auf der Spur. Jedes Söndlein zu den unwirtlichsten Orten und nackten Felskugeln - ooooh die Suche nach Leben im All.
Mit Meteoriten, da hams das Zeug in der Hand, handfest, für Ihre Labors zum Durchnudeln nach Herzenslust. Die haben alles drin. Vom Beginn des Sonnensystems, unserem Ursprung. Proben anderer Himmelskörper, wo keine Nasa, keine Esa, keine Iaxa und kein Roscosmos jemals hinkommen wird, dito vom Mars, aus Orten und Schichten und Zeiten, wo nie eine Schuhschachtel auf Rädern oder ein Astronaut jemals drankommen wird.

UND SIE HABEN ES ZUM NULLTARIF !!

Im Vergleich zu allen verwandten Fachrichtungen und Forschungsgegenständen - kosten Meteorite einfach nichts!
Was ist denn teuer an Meteoriten?  Eine Mikrosonde. Und derlei Gerät. Hamse in der Erstwelt überall schon rumstehen.
Und schaun sich damit an, ob der Spargel aus Schrobenhausen kommt und nicht aus Piräus.

Meteorite?  Für ein paar Tausend bringen wir die Esa zur Vesta. Marsfahrten kosten zigdutzendende Milliarden - wir waren schon da.  Bohr mal 20km tief in die Mondkruste. Mit uns brauchens nur 20cm tief in den Briefkasten langen.

Gott. Onkel Hintze will uns zum Mondbringen - einen vollkommen redundanten Rover. Weil Konjunkturpaket. Und der Koreaner, der Inder und der Chines das auch will.  Ingo, Peter...  die nehmen von dem Geld, was Ihr mühsam verdienen müßt, dafür 1 600 000 000 Euro her.  Einen Pfurz müßtens im Vergleich dazuhernehmen, um hier auf Erden an Mondgesteinen aller Art zu arbeiten, an die sie mit dem Roboter zum Teil gar nicht hinkommen können.

Reiben sicht der Obermotz der DLR Wörner natürlich die Hände.
Und der Neukum erst recht:
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2009/04/Wahlkampf-Raumfahrt
und der Tilmann Spohn.
Die heißen sich Planetologen.
Kann mir einer auf Erden, einen triftigen Grund nennen, warum die nicht sofort allen Mond und Mars den es gibt auf der Welt für ein paar einzelne Millionen komplett aufkaufen?  Die Budgets, die denen zur Verfügung stehen, stehen im Netz.
Begleitend zu ihrer Mars- und Mondforschung?  Oder wenigstens ein paar einzlene Tausend ausgeben, um ausreichend Proben fürs Labor zu haben?  Die bekannten Mars- und Mondmeteorite stehen auch jedermann ersichtlich im Netz.
Haben wir sonst irgendetwas vom Mars auf der Erde?  Nein. Beteiligt an den Marsmissionen warens.
Mit den Marsmeteoriten haben wir verschiedenste Gesteinssorten vom Mars in der Hand. Für lau.
Wieso interessiert die das nicht, rein schon aus beruflicher Sicht?
Stattdessen werden Studien gemacht, nen Roboter auf den Mars zu schicken, der ein Pfund Steine einsammeln und zurückbringen soll, damit die Menschheit Marsgestein zum Forschen hat. Kostenrahmen 6 bis 8 000 000 000 Dollares.
Das Pfund frischer oder gemischter Mars kostet 100 000 bis 400 000 Euro. Kaufens national, die Hälfte, wegen Steuerrückfluß.
Is ja Euer Steuergeld.
Da stellt sich dann für mich doch fast schon die Frage nach der Kompetenz und deren Ausbildung.  Das ist so, wie wenn ein Bäcker sagen würde: Mehl? Was interessiert mich Mehl! Wozu braucht man das überhaupt?

Gut, das ist nun ein Beispiel besonders krasser Ignoranz,

DLR scheint überhaupt so ein komischer Haufen zu sein - ich mein, wenn wir hier schon für das Feuerkugelnetz sammeln gehen müssen. Eine Einrichtung, die überhaupt nix kostet. Eine Radkappe, ein paar Stangerl, eine altmodische Kamera und das ganze wird auch noch ehrenamtlich betreut!  Ich weiß es noch, wie der Kultusminister mit dem Neuschwanstein feist sich in die Kameras gefreut hat und getönt, der wär ein "Kulturgut ersten Ranges".   Scho a bisserl arg daneben, wemmer ned ein paar Tausend Mücken für seine Kultur ausgeben will.  Vor ein paar Wochen Zeitung gelesen, bei mir ums Eck werden ein paar Bretterbuden saniert, ein Kiosk und ein Trambahnhäusl ist des. Keine 100 Jahr alt. Kost 200.000Euro. Wegen der Kultur, davon könnt ein Feuerkugelnetz ewig zehren.

..wo war ich.
Wesentlich erschütternder ist, daß offenbar die weltweit führenden Forscher, die sich mit der Materie auskennen und Spitzenforschung par excellence in der Planetologie leisten, ja blablabla erst recht über unseren Ursprung und den Ursprung des Lebens, braucht man nur ein paar Kohlige herzunehmen, dann ist diese Floskel Tausendmal mehr erfüllt, als wenn der Neukum dasselbe salbadert, dasser die Kohle für ein deutsches Mondprogramm bekommt,

daß die anscheinend nicht einmal ein paar lumpige Zehntausend bewilligt bekommen, um sich das Beef, die eigentlichen Forschungsgegenstände besorgen zu können.

Das ist ein echter und eigentlicher Skandal.

Andererseits, ich weiß es auch nicht, ich habe etliche Wissenschaftler in der Familie und im Bekanntenkreis.
Wenn die ein Forschungsvorhaben durchführen wollen, dann ist das für die im Wissenschaftsbetrieb eine vollkommen natürliche und selbstverständliche Angelegenheit, daß sie die Mittel dafür einwerben.

Und die Meteoriterei, grad wenn wir auf die Unibudgets in anderen naturwissenschaftlichen Zweigen oder auch in den Humanwissenschaften oder sogar in den recht stiefmütterlichen behandelten Geisteswissenschaften schielen,
ist ja eine äußerst billige Angelegenheit, die keinesfalls die Budgets ganz stinknormaler kleinerer und kleinster Forschungsvorhaben übersteigt.
Guck, der Neukum kann das auch:
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/34364/

So und solange das alles ist, wie es ist, solang kann niemand sich beschweren, daß die Leute aus anderen Himmelskörper Flaschenöffner, Dildos und Schlüsselanhänger zimmern oder sie in kleinen Dosen an diejenigen vermitteln, die etwas damit anfangen können.

Zu guter Letzt.  Um die Absurdität dieser Debatte vorzuführen, habe ich, verehrte Zuseher, ein Experiment vorbereitet.

Was Ihr hier seht, ist die Creme de la Krem, dessen, was man ausser den direkt beobachteten Fällen an Meteoriten finden kann.
In unseren Breiten sowieso nicht und auch in den Trockenwüsten zählt so etwas zum den besten Promillen, was man an Meteoriten finden kann.
Gut die kurzlebigen Isotope mögen ausgeraucht sein, das ist der Unterschied zu bspw. der Hayabusa-Mission, die für 320 Millionen USD ein einziges Gramm dieses Materials zur Erde zurückexpedieren sollte, was leider auch noch mißlungen,
aber so aus Kennersicht und mit dem Sammlerauge,
steht der wesentlich besser da als 90% allen Hammamis und Zags, beides Fälle.

Gerade klagt noch einer auf der US-List, daß sobald irgendwas noch schwarze Kruste aus der Wüste dran hätte, es nimmer under 0.5-1$/g abgehe.

Dieses Ding kostet 200Euro im Kilo.  900 Euro.
Für dieses Geld kriegt Ihr eine popelige Amethystdruse gleichen Gewichts, einen guten Bergkristall, dessen es Myriaden von Tonnen gibt, schon nicht mehr. Und erst recht keine museumswürdige Stufe eines halbwegs seltenen Minerals.

Dieses Ding ist so selten wie ein Haufen von 9 Pfund Topdiamanten, es ist bei weitem älter als jeder Stein hier auf der Erde
und es ist von einem anderen Himmelskörper aus dem Weltall zu uns gekommen.


http://www.spacifieds.com/meteorites/the-real-unwa-the-best-unwa-4-656-kgs/

Wo sind sie denn, die Moralisten, die Bessermenschen unter den Meteoritensammlern, die hochfahrenden Retter der Kultur?

Na?


Und solange sich kein einziger derselben einstellt, bleibt mir vorbehalten dieses


Fazit:  Ich halte diese Diskussion für zutiefst scheinheilig.


Mußjamagesagtsein.
 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Andreas Gren am September 01, 2009, 17:49:28 Nachmittag
Liebes Forum,

Eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, dass der Mensch es ist der schon immer seine Umwelt ausgebeutet hat und Bodenschätze zu seinem Nutzen verarbeitet hat.Schon im Neolithikum wurden Eisenmeteoriten zu ollen Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Ich habe es noch nie verstanden warum die Großzahl der Meteoritensammler glauben "Ihre" Meteoriten wären heilig und den Gesetzen des Menschseiens nicht unterworfen. Kein Mensch beschwert sich über einen facettierten Smaragd,Öl welches zu einer Alditüten verarbeitet wurde,Wälder die zu Bildzeitungen werden aber wehe jemand fräst einen Ring aus nem Eisenmeteoriten. Das birgt für mein Empfinden eine gewisse Inkonsequenz und Arroganz.
Da in diesem threat oft über die armen Meteoriten geschrieben wurde, wollte ich deutlich machen ,dass es den Meteoriten echt Latte ist, die sind gefallen bevor der Mensch da war und werden es auch noch tuen wenn die Menschheit sich in einer Alditüte zu Grabe trägt.
Anscheinend ist mir bisher nicht gelungen meinen Sichtweise darzustellen.

Wenn ich nun in diesem Forum meine Meinung vertrete und dazu noch ein Bild von qualitativ hochwertig verarbeiteten Meteoriten zeige und darauf nur Kommentare bekomme, die herablassend und sich lustig machend sind,was sicher auch ein meiner mangelnden Ausführung lag, verbittert mich das schon.

Den Begriff Grauen assoziere ich mit Gräueltaten, die der Mensch in seiner Geschichte vollbracht hat, übrigens eine einzige Blutspur und nicht mit einem Stein der anders verarbeitet wurde als es dem Einzelnen gefällt.
Das hätte ich gleich deutlich machen sollen und/oder mich nicht an dem Begriff aufhalten sollen.

Ja Ingo ich kenne deine Einstellung zu verarbeiteten Meteoriten, die musstest Du ja auch gleich in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen. Dieser Beisatz " solcher Firlefanz" ist genau die Inkonsequenz und Arroganz die ich meine.
Des weitern möchte ich mich bei Dir entschuldigen, natürlich weis ich, dass Du Dinge außerhalb der Steine auch ernst nimmst und Dir Deine Gedanken dazu machst.

Andi

P.S.
während ich den Text verfasst habe ist mindestens ein neuer Beitrag geschrieben worden, diesen habe ich bisher nicht gelesen .
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ironsforever am September 01, 2009, 19:02:02 Nachmittag
Hmmmm,

ich glaube, dass der eigentliche Grund dieser Diskussion folgender ist: Der Purist sagt sich, Meteoriten derf man net schnitzen, weil´s doch so seltenes Material ist und beim Schnitzen soviel Schnittabfall sinnlos verschwendet wird. Gleichwohl gibts wohl keinen Puristen, der nicht auch Scheiben kauft, wo ebenfalls viel Material verschwendet wird.

Der andere sagt sich, Mets sind was ganz besonderes und genau deshalb muss ich unbedingt einen geschnitzen Käfer aus meteoritischem Material haben, weil ich halt Käfer auch so mag. Beim Käfer fallen sicherlich mehr Schnittabfälle an, aber er ist dann für den Besitzer was ganz besonderes. Eben nicht "nur" ein Meteorit. So gesehen rechnet sich der Verlust für den Käferfreund, denn er muss das ja auch bezahlen.

Aber beide Parteien wertschätzen Meteorite!

Die eigentliche Frage ist wohl, ob man aus einem Neuschwanstein oder aus einem LDG einen Käfer schnitzen darf. Und da sind sich, glaub ich, beide Parteien einig. Schnitzwerk gibts doch in der Regel nur von Material, welches relativ häufig vorkommt, so dass kein Verlust für die Menschheit zu befürchten ist.

Und dann könnte man sich noch darüber streiten, ob man geschnitzte Käfer im Allgemeinen gut findet oder nicht. Ich mag geschnitzte Käfer, jedoch keine geschnitzten Aliens. Die find ich kitschig, umsomehr, wenn sie auch noch aus Meteoriten geschnitzt sind. Münzen mag ich auch nicht, lieber kauf ich mir mehr von dem Met, der darin eingearbeitet ist bzw. aus dem sie gemacht sind. Zu Totenköpfen hab ich ein zwiespältiges Verhältnis. Aber das ist nur meine Meinung :einaugeblinzel:

Gruß,
Andi



 

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 19:13:27 Nachmittag
Naja - ich persönlich finde z.B. Gartenzwerge und Hummelfiguren sehr grausig
und wäre ich von ihnen umgeben, würde ich vermutlich an Alpträumen und seelischen Schmerzen leiden und daraus in Folge vielleicht sogar körperliche Beeinträchtigungen erfahren.

Allein würde es mir nie einfallen, die Verkäufer oder Hersteller von Gartenzwergen und Hummelfiguren für verderbte Menschen zu halten oder gar Ihnen Vorhaltungen moralischer Natur zu machen.

Genausowenig wie bei den Meteoriten.
Oder ist hier einer, der einen Nininger oder einen Zeitschel für ausgemachte Unholde hält?
Ersterer, und das wird ihm auch wenig Spaß bereitet haben, hat zeitweise just genauso Solche Sterne aus Canyon Diablo Spherules geklebt, der andere, grad die Tage beim Aufräumen eine alte Preisliste gefunden, hat zeitweise Hirschfänger aus Gibeon verfertigt vertickt.

Ihr macht diesem Händler einen Vorwurf, weil er aus einer Meteoritenscheibe einen Stern ausgesägt hat und beides verkauft, ihr schreiet Mordio, weil die Labennes aus Chondriten und Mond lustige Tierlein schnitzen.
Wie gerechtfertigt ist das?

Was will ein Meteoritenfinder, -sucher und -händler?
Da gibt es keinen Unterschied zum sprichwörtlichen kleinen Oaaabeita am Band, auch nicht zum hehren Wissenschaftler,
er möchte seinen Beruf ausüben, dafür entlohnt werden und von seiner Arbeit leben.
Hops - Unterschied zu dem Arbeiter und Wissenschaftler gibts doch, der Meteoritenmensch muß zusätzlich ja noch die Mittel verdienen, die ihn in die Lage versetzen, seinen Beruf überhaupt ausüben zu können.

So. Und das wollt Ihr denen nicht zugestehen?
Wenn da schon so eine moralinsaure Unternote in dieser Diskussion dabei ist,
dann pack ich jetzt hier mal einen sehr großen Konsens auf den Tisch,
nämlich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 23, Satz 1

"Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl..."

und Satz 3:
"Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert.."

Wenn also ein Meteoritenmensch, um für sich diese Grundsätze zu erfüllen, solchen "Firlefanz" verkaufen muß oder Meteorite in Scheiben schneidet, dann ist das in unserer halbwegs zivilisierten Welt hinzunehmen und nicht zu kritisieren.


Punkt zwo. Was der Moralist so gern vergißt, ist, daß für viele Meteoritenhändler oder -finder der Verkauf von in welcher Form auch immer verarbeiteter Meteorite, seien es die in der Sammlerwelt üblichen Scheiben, sei es Schmuck, seien es Mikrofitzel, zu dessen Einkommen und zur Erwirtschaftung seiner Betriebskosten beitragen.
Dadurch verbilligen sich auch genau diejenigen Stücke, die der Moralistensammler für unbedenklich hält und kauft.
Würden jene Meteoritenverkäufer auf derlei "Firlefanz" verzichten, so müßten sie, um ihr Einkommen zu sichern, höhere Preise für ihre anderen Stücke verlangen.  Der Moralist profitiert also, manchmal in erheblichem Maße, von der Produktion und dem Verkauf solchen Firlefanzes.

Ich schreib "Moralist" und "Firlefanz", der Kürze halber.

Und im Grunde eckt diese Debatte schon wieder an die überwunden geglaubte Mutter-Theresa-Debatte.
Was erwartet Ihr denn noch von den Meteoritenleuten?
Es wurde ja teilweise schon als ungehörig empfunden, daß Meteoritehändler tatsächlich Geld mit ihrer Arbeit verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Was daran liegt, daß sie den Sammlern so ähnlich und denselben Enthusiasmus vertreten und die Meteoritenwelt rel. klein und persönlich ist.

Ihr werdet doch wohl noch Manns genug sein, die Leistung der Mettverkäufer, -finder, -präparatoren usw. zu würdigen und anzuerkennen, wie ihr es Eurem Metzger und Bäcker um die Ecke zugesteht und wie Ihr es selber in Eurem Berufsleben erwartet!

Es ist ein ehrbarer Beruf und sicherlich kein besonders leichter, denn die Vertreter der Zunft haben es sich ja ausgesucht, ausgerechnet die seltenste Materie der Welt für Euch und für die Wissenschaft aufzutun.

Ihnen habt ihr fast alle Steine in Euren Vitrinen zu verdanken und ihnen habt ihr es zu verdanken, daß ihr nicht Haus und Hof wie in früheren Zeiten noch nötig, für diese Objekte der Begierde habt drangeben müssen. Den vergleich zu anderen Sammelgebieten und die Kosten für die Sammler dort, den schenk ich mir.

Zudem liefernse der Wissenschaft und den öffentlichen Einrichtungen den Asteroidengürtel ins Haus, in einer Vielfalt und einer Menge, die, wie die Aufzeichnungen belegen, diese nie in der Lage gewesen wären, selbst aufzutun.

Und dabei sparen sie der öffentlichen Hand noch viele hunderte Millionen.

Ist das nicht genug?
Nein, jetzt sollen sie auch noch ihre ureigensten Steine nicht antasten und ggfs. von Wasser und Brot leben.
Irgendwo hört sichs dann auf.

Wie kommt man also dazu, jemanden von diesen zu verurteilen, der einen Meteoriten schneidet?!

Ich bin der Auffassung, daß der Firlefanz überhaupt nicht hergestellt würde, wenn diese Leute ihr Material am Stück verkaufen könnten und dafür gerecht entlohnt werden würden.

Man hält es also für erstrebenswert, daß die Dinger aus dem All möglichst so erhalten blieben, wiese gefunden werden.

Nun, in dieser Hinsicht scheinen also sowohl die Privatsammlerschaft als auch die Öffentliche Hand schlicht und einfach zu versagen.

Punktum.

Und aus diesem Grunde denke ich, daß das keine sinnvolle Debatte ist.

In unserem Experimente hat sich übrigens noch keine Änderung ergeben.

(Abgesehen davon, daß Meteorite Ihre wissenschaftliche Information nur preisgeben, wenn man sie schneidet. Vom bloßen draufglotzen auf den braunen Stein erfahren wir nix, wie alles mit uns und dem Sonnensystem seinen Anfang genommen, noch was sich auf Mars und Mond zugetragen. Noch bringt man die Klumpen in die Geräte hinein. Zudem gewinnen die meisten Meteorite deutlich durch Schnitt und Präparation. Sonst könnten die Sammler ja gleich auf Limonit und Wüstitbatzen und Gleisschotter Schwarz und Braun umsteigen, dann bräuchten sie gar keine Meteorite).

 :prostbier:
Mettmann



Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 01, 2009, 20:34:35 Nachmittag
Moin Forumler!

Entschuldigt bitte (besonders Andi), dass ich da vorhin gleich beleidigt war. Ich verstehe den Thread so, dass hier jede/r seine Meinung sagen darf (auch das ist im Übrigen ein Grundrecht) und auch soll. Dies, und nur dies, habe ich getan. Ich habe hier keinen angefeindet oder beleidigt.
Wenn man nun meint, dies hätte etwas mit Moralaposteltum oder dergleichen zu tun, dann bitte. Ich möchte aber mit aller Deutlichkeit sagen, dass mich diese Art von Schubladendenken ganz schwer an...zt und ich es auch sehr in Frage stellen möchte. Ein wenig unbegreiflich ist es mir schon, dass mir auf der einen Seite erzählt wird, wie selten die Meteorite sind und auf der anderen, dass es völlig legetim sei, daraus Frösche zu schnitzen... Für mich geht das nicht zusammen und dazu stehe ich.

Natürlich hat der Mensch schon von jeher seine Umwelt entscheidend geprägt und sie nach seinem Gutdünken verändert; Rohstoffe, Tiere und andere Menschen ausgebeutet, aber das bedeutet ja noch lange nicht, dass es auch richtig ist oder war dies zu tun. Es gibt immer wieder Menschen, die gegen das Abholzen von Wäldern kämpfen (um mal diesem Beispiel zu folgen), obwohl sie Papier benutzen. Es gibt immer wieder Menschen, die gegen AKWs sind, obwohl sie im Haushalt unzählige Glühbirnen mit Atomstrom betreiben... Sicher ist dies ambivalent, aber es scheint mir völlig normal - alle Dinge haben eben zumindest zwei Seiten... Nach meinem Dafürhalten ist es einfach nur wichtig, dass man sich dieser zwei Seiten auch bewußt ist, sie in gewisser Weise auch gleichmäßig beleuchtet werden. Nur dadurch kann man ein Umdenken erzielen...

In diesem Sinne Gruß und :imsorry:

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Haschr Aswad am September 01, 2009, 20:59:37 Nachmittag
Plätzchen-Ausschneider aus Gibeon-Meteoreisen (siehe Ursprung dieses threads)  und Kleinstproben aus raren Meteoriten für den Sammlermarkt sind in meinen Augen zwei Paar Schuhe. Auch das wesentlich besser verarbeitete Geschmeide von Andi gehört in eine andere Kategorie als der Plätzchenstanzer, der hier, wie ich meine begründet, für Belustigung sorgte. Das Stundenglas des Des Esseintes ist erst recht eine andere Klasse und war eher als literarische Fiktion für den Liebhaber des französischen Naturalismus gedacht.

@Ingo: Harpunenspitzen aus Meteoreisen gehen ebenfalls absolut in Ordnung, soviel Zugeständnis an die Innovations- und Überlebensfähigkeit der Inuit muss sein. Dolch und Pektoral des Tutenchamun: Große Kunst, keine Frage. Waren ja auch für die Ewigkeit gemacht, die Auftraggeber haben das Material schon richtig eingeschätzt.

Interessant an unserer Diskussion finde ich allerdings den von Martin konstruierten Zusammenhang von Kleinstproben und großen Stücken. Hier scheint ja ein kommerzielles Problem vorzuliegen wenn ich das richtig verstehe. Es wird bemängelt, dass es zu viele große Stücke im Angebot für zu wenige Käufer großer Stücke gibt, bzw. die angestrebten Preise werden nicht erzielt. Natürlich kann man auch den sportlichen Ansatz wählen und den Kunden für ein schwer verkäufliches Produkt verantwortlich zu machen, in der Regel hat es aber andere Gründe, warum sich für ein Produkt nur schwer ein Käufer findet.

Vielleicht ist hier einfach etwas Geduld angebracht. Meteoriten und Powerselling vertragen sich eben gerade für bestimmte Käufer nicht. Bestimmte Sammler kaufen gerade größere Stücke, weil Form und Gestalt eine besondere Saite in ihnen zum Klingen bringt. Weil das Äußere eines Steines eine Faszination transportiert, die sie auch in der Beschreibung eines Stückes wiederfinden wollen. Und nicht, weil ein Stück durch im Vergleich mit anderen „stinky brown, butt-ugly desaster junk meteorites“ einfach „the BEST“ ist. Ich bin sicher, durch einen positiver formulierten Text wird sich ein potenzieller Käufer eher angesprochen fühlen.

Fakt ist, ein Sammler, der auf Mikros und kleinste Proben verzichtet, weil er intakte oder wenigstens halbe Stücke bevorzugt, der leistet sich mit seinem Budget größere aber dafür deutlich weniger Stücke, als ein Sammler, der möglichst viele Kleinstproben zusammenträgt. Das ist eine Frage persönlicher Vorlieben und des eigenen Sammlungsfokus. Das muss jeder für sich entscheiden und da sollte man die Leute auch nicht in die eine oder andere Richtung zwingen. Auch dass Seltenheitsargument hilft hier wenig, denn wenn von einem Meteoriten, mag er noch so rar sein, achthundert Teilscheiben und Bröckchen kursieren, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Markt, der nun mal endlich ist, irgendwann gesättigt ist.

Was die Bewahrung von Substanz und Werten angeht, so sehe ich es keineswegs so, dass hier nur der Staat in der Verantwortung steht. Zumal hier ja dargelegt wird, dass der Staat bei seiner Aufgabe versagt. Wenn dem tatsächlich so ist, ja gerade dann ist an dieser Stelle besonders privates Engagement gefragt. Kommt der Privatmensch der Verantwortung zu bewahren jedoch nicht nach, und weist er jede Verantwortung auf diesem Feld weit von sich, ja dann darf man sich auch nicht empören, über die Versuche, die privaten Sammler zu kriminalisieren und als gänzlich ungeeignet für die Aufbewahrung von Meteoriten hinzustellen.

Warum die Sammler, die auf kleinere Proben verzichten jetzt aber verpflichtet sind, mit ihrem ebenso begrenzten Budget jeden größeren Meteoriten zu kaufen, den ein bestimmter Händler anbietet, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Diese Sammler haben schließlich den ganzen Markt zur Auswahl und können auch bei solchen Händlern einkaufen, die günstiger oder direkt von der Quelle anbieten, oder die sich anschließend nicht mit abfälligen Bemerkungen über Kunden empören, die öffentlich auch mal größere Stücke zeigen.

Auch kann ich keine moralische Verpflichtung erkennen, warum ein Sammler, der lieber intakte Stücke sammelt, einen Händler durch finanzielle Zuwendungen davon abhalten muss, Material kleinzusägen, damit der Händler ein Auskommen hat. Das wäre bestenfalls eine Subvention, man könnte das aber auch eine Lösegeldzahlung nennen.

Was ein Händler/Sammler, mit seinem Material anstellt, ob er es sägt, poliert, schleift, goldplatiert, hächselt, zu Plätzchen-Ausschneidern fräst oder sein Badezimmer damit fliest, liegt allein in dessen Verantwortung.
 
Grüße,
Haschr
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 21:19:19 Nachmittag
....und ich schreib noch, daß ich "moralist" der Kürze halber hinschreib.

Zitat
Für mich geht das nicht zusammen und dazu stehe ich.

Warum nicht? Die eigentliche Absurdität besteht darin, daß Du diese weltseltensten Dinger, daß Du Dir echte Meteorite aus den Wüsten ab 20Euro im Kilo kaufen kannst, und den Campo für 30 und den Muoniona-Bollen für 80 auf der Messe.
Und HED und Kohlige und Mars und Mond kosten angesichts ihrer atemberaubender Seltenheit jenseits aller Vorstellungskraft im Grund ja auch nicht viel mehr.
Nicht?
Würde der Gleisschotter noch 1000 oder 2000 im Kilo kosten, wie vor 10 Jahren und Mond 25.000 und 200.000,
dann, so galube ich, würde weit weniger Tinnef geschnitzt werden, allein schon weil Hince and Koons aus Kostengründen von solcherlei Rohmaterial abstand nehmen müßten.

Diese Entwicklung, daß Meteorite heutzutage in diesem Maße dem Sammler und dem Forscher gleichermaßen überhaupt zur Verfügung stehen und fast schon vulgär billig sind,
ist allein dem unermüdlichen Weben und Wirken der privaten Meteoritenjäger und -händler zu verdanken.
Eine überaus begrüßenswerter Erfolg, eben jener Unholde, die Du als Übeltäter ausgemacht zu haben scheinst.


Zitat
Es gibt immer wieder Menschen, die gegen das Abholzen von Wäldern kämpfen...


Ja eben, Ingo.  Nur ist es eben zu bequem, sich einfach nur hinzustellen und:  Pfui, Schande, Sünde !!!
zu rufen und damit hat sichs, das ist noch kein Engagement nicht,
sondern man muß einerseits die Ursachen und Zusammenhänge beleuchten und erkennen,
wie Du schon richtig gesagt hast von verschiedenen Seiten aus, was die beiden Andis und der Mettmann getan, auch wenn es nicht goutiert werden wird,
und sodann muß man Lösungswege aufzeigen.

Nen? Wenn ich in den Suparmarkt geh, dann nehm ich mein Leinensackerl mit, weil soviele seinerzeit ihre Trommelkreise abgehalten und man den Leuten erkläret hat, daß wemmer alle immer nur Plastiktüten kaufen, das Erdöl für die Kiddies nimmer reicht, die Atmosphäre aufgeheizt wird und im Pazifik eine fürchterliche Müllhalde herumschwimmt, weil das Zeug nicht verrottet.
Und da geh ich zu Fuß hin, und nehme nicht mein kleines schadstoffarmes Auto, weil man uns allen beigebogen hat, daß es ein Schwachsinn ist und teilweise mittlerweil als voll assslig gilt, mit anderthalb oder zwoeinhalb-Tonnen-Traktoren zum Semmel-, Brötchen-, Schrippen-, Rundstückkauf zu gondeln.  Und so Autos haben Katalysatoren drin - was war das damals für ein Drama - nicht weil da Leut einach nur die Platte mittem mein Freund der Baum is doud aufgelegt und gsagt, och nö.  Und da koof ich dann nicht die Zwiebel aus Tasmanien und den Knofel aus Argentinien, sondern den aus dem Bayernlande duljöh und das nicht aus Patriotismus, sondern weil das ein Unfug ist, einem Kraut, was auch hier waxxt, eine Weltreise zu spendieren.
So und die Zeitung tu ich auch in die richtige Tonne, weil man mir erklärt hat, warum das gescheiter ist.
Dito kann ich keine weinenden Karelier sehen, und laß eben den Tetrapack stehen und nimms in der Glasflasch, das bisserl Schlepperei tut ja nicht weh.
Oh ab heute gibts keine Glühbirnen mehr.
Obs die nimmer gäb, wenn sich die Leut nur hingesetzt hätten und gesagt: Du bist böse.  ?


Also, schlag etwas vor. Die Ausgangslage und die Probleme sind nun teilweise angesprochen worden.
Obs hylfe zu sagen:  Kauft nicht bei einem... ups, der Firlefanz führt, wird nicht klappen,
denn so ziemlich alle haben auch Firlefanz im Sortiment, grad auch die, die hptsl. dafür verantwortlich sind, daß wir heutzutage im Meteoritenparadies weiterleben dürfen.

Was schlägst also vor?   Einen Rettungsfonds für bedrohte Rohstücke?
Oder das Hinwirken eine generelle Akzeptanz höherer Meteoritenpreise, daß die Firlefanzisten nämlichen nicht mehr verkaufen müssen?
Ei oder ne Sitzblockade vorem Wissenschaftsministerium.

Sach wat!
 :prostbier:
Mettmann


Hups, mittlerweile neuer Beitrag, les ich erst hinterher.

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ironsforever am September 01, 2009, 21:54:08 Nachmittag
Hallo,

Zitat
Naja - ich persönlich finde z.B. Gartenzwerge und Hummelfiguren sehr grausig

viele andere findens (unbegreiflicherweis) toll. Wie heißen diese Figurinen immer? Moment - ich muss mal googeln...

"Mädchen bringt Frühstück", "Mädchen an Laterne wartend", "Mädchen bringt Frühstück" etc.

Ich hätt da ne Idee: Was haltet ihr von "Thomas, den Neuschwanstein findend". Der APE aus Porzellan hält lederbehost in Fundstellung einen echten Met in der Hand (NWA 869). Die Idee lizenzieren wir an die Göbels und werden alle reich :einaugeblinzel:...

Gruß,
Andi
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 21:54:39 Nachmittag

War soeben dabei, einen eigenen Text zu formulieren, wurde unterbrochen, und sehe jetzt, dass ich mir diesen ersparen kann - sei bedankt dafür, Haschr. Die Harpunen der Inuit aus dem Cape York Material wären darin ebenso vorgekommen wie das unscheinbare kleine Werkzeug, dass die Mesopotamier aus dem Eisen von Ur gefertigt haben. Das ist in der Tat etwas anderes als das angeführte Beispiel der Stern-Sägerei. Aber sei's drum, hier wird jeder persönlich seine Grenze ziehen müssen.

Wenn indessen zu meinem großen Erstaunen der Mettmann mich glauben machen möchte, dass Meteoritenhändler, um durchzukommen, quasi zwanghaft zur Laubsäge greifen müssen, dann bin ich so frei, ihm das vorläufig mal nicht abzunehmen.



Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ironsforever am September 01, 2009, 22:26:15 Nachmittag
Hallo Millies Billie,

Zitat
Wenn indessen zu meinem großen Erstaunen der Mettmann mich glauben machen möchte, dass Meteoritenhändler, um durchzukommen, quasi zwanghaft zur Laubsäge greifen müssen, dann bin ich so frei, ihm das vorläufig mal nicht abzunehmen.

So hat Mettmann das auch nicht behauptet.

Das Dilemma ist halt, dass sich die vielen Gelegenheitssammler gern und schnell das eine Micro oder andere Macro leisten, i.d.R. selten aber mal ein großes Individual. Und wenn, dann ist´s nur von einem klassischen Massen-Met. Aber der große Markt der Micros und Macros existiert nun mal und muss halt auch bedient werden. Langfristig gesehen erkennen dann doch die meisten Sammler, dass man mit massig Micros und Macros ohne erkennbare Struktur nicht unbedingt glücklich wird. Bleibt noch medium-sized, aber oben wird die Luft dann schnell dünner. Kaum einer kann sich halt regelmäßig große Individuals oder Vollscheiben rarer Mets leisten. Keiner hat die Zerstückelung zu verschulden. Weder der Händler noch der Sammler. Der Händler sägt, damit der Sammler überhaupt was kaufen kann.

Gruß,
Andi
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 22:28:16 Nachmittag
Zitat
größeren Meteoriten zu kaufen, den ein bestimmter Händler anbietet, erschließt sich mir nicht auf Anhieb.

Wie schreibt der Lutz immer so schön:  Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Plätzchenausstecher versus Gibeonrolex - das ist kein substantieller Unterschied, sondern eine Geschmacksfrage,
das Resultat bleibt das Gleiche, daß der im Moralistenauge erhaltungswürdige Stein zerteilt wird.

Zitat
konstruierten Zusammenhang von Kleinstproben und großen Stücken. Hier scheint ja ein kommerzielles Problem vorzuliegen wenn ich das richtig verstehe.

Vermutlich, wenn Du Dich bequemen mögest einen Blick auf den Flohmarkt ebay zu werfen, wo fast ein jeder, der als Fachhändler prominent ist, und darüberhinaus sogar sehr viele, die am produktivsten sind, besonders interessantes Material herauszubringen, jede Menge Firlefanz und auch Kleinststücke feilhält.

Ein Teil mag es aus reiner Menschenliebe zum budgetbegrenzten Kleinstsammler tun, der andere aus kommerzieller Notwendigkeit.

Zitat
Was die Bewahrung von Substanz und Werten angeht, so sehe ich es keineswegs so, dass hier nur der Staat in der Verantwortung steht.

Worin könnten dann sonst der Auftrag der staatlichen Meteoritensammlungen bestehen, Deiner Meinung nach und was behinhaltet das Berufsbild eines Kurators?
Und wie gerechtfertigt ist dann die Aufwendung öffentlicher Mittel, um eine Meteoritensammlung zu betreiben?

Zitat
Auch kann ich keine moralische Verpflichtung erkennen, warum ein Sammler, der lieber intakte Stücke sammelt, einen Händler durch finanzielle Zuwendungen davon abhalten muss, Material kleinzusägen

Die hat er nicht, es sei denn er erhebt moralische Vorwüfe gegen einen Händler, der einen Meteoriten verarbeitet.

Zitat
die privaten Sammler zu kriminalisieren und als gänzlich ungeeignet für die Aufbewahrung von Meteoriten hinzustellen.

Und wer tut das? Die öffentliche Seite, von Fall zu Fall.
Analog zu oben, dann muß sich dieselbe auch fragen lassen, was sie bereit ist für die Steine zu tun und getan hat, wenn sie keine private Hand mehr an einen Meteoriten gelegt wissen will.   Und das, was da jeder bisher sehen konnte, ich habe ein paar Bspe angeführt, ist nichts weniger als in den meisten Fällen eine ziemlich große Blamage,
sodaß es an der Rechtfertigung gebricht, private Aktivitäten zu verbieten.

Zitat
wenn der Markt, der nun mal endlich ist, irgendwann gesättigt ist.

Ich bin der Überzeugung, daß der Firlefanz dazu erschaffen worden ist, erfolgreich neue Märkte zu requirieren.

Zitat
jetzt aber verpflichtet sind, mit ihrem ebenso begrenzten Budget jeden größeren Meteoriten zu kaufen, den ein bestimmter Händler anbietet, erschließt sich mir nicht auf Anhieb

Sagt kein Mensch, Lesen ---> Vorteil.

Zitat
Kleinstproben zusammenträgt. Das ist eine Frage persönlicher Vorlieben und des eigenen Sammlungsfokus.

Nein, würde ich widersprechen, es ist in erster Linie eine Frage des Budgets, das einem Sammler zur Verfügung steht.
Ich bin überzeugt davon, daß jeder Mikrosammler liebend gern wesentlich größere Portionen seiner Sammlungsstücke sein Eigen nennen wollen würde, wenn er es sich denn leisten könnte.
Huh muß man auch sehr aufpassen, in diesem Kontext schrillen schnell die Empörungssirenen, die einen des Snobismus verdächtigen....

....als den ich die Attitüde mancher i.Ü empfinde, über vermeintlich zerstörte Meteorite Krokodilstränen zu vergießen.


Zitat
Faszination transportiert, die sie auch in der Beschreibung eines Stückes

Sofern sie Laien sind. Deren Teilnahme unser kleines Experiment doch verfälschen würde, nicht?
Denn die sind es ja nicht, die in einer Zerteilung eines Steines eine Untat sehen. Und die, die sich mokkieren, das Steine sunderlicher Qualität ruiniert werden, müßten schon in der Lage sein, diese Qualität selbst zu beurteilen, sonst wären es ja hohle Phrasen.

Zitat
den ein bestimmter Händler anbietet, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Diese Sammler haben schließlich den ganzen Markt zur Auswahl und können auch bei solchen Händlern einkaufen, die günstiger oder direkt von der Quelle anbieten, oder die sich anschließend nicht mit abfälligen Bemerkungen über Kunden empören, die öffentlich auch mal größere Stücke zeigen.

Ach jetzt versteh ichs erst, Du hast Dich angesprochen gefühlt.

Ich wüßte nicht, daß Du Dich öffentlich abwertend gegenüber Verkäufern von Firlefanz oder Kleinsammlern geäußert hättest, folglich brauchst Du Dich auch nicht angesprochen zu fühlen,
steht ja in dem allerersten Absatz meines heutigen Eingangsposts drin, wie es gemeint.

Denn.. wer lesen kann....

Auch geht es mir, wider Erwarten, nicht darum, diesen Klotz hier zu verkaufen. Das ist ein Angebot in USA, hier im Forum hatte ich den Stein doch schon längst im Hausputzthread gezeigt. Allerdings auch kein sonderlich eiliges, da ich bereits mit anderthalb Beinen im wohlverdienten Urlaub bin, und ihn daher auch noch nicht an geeigneterer Stelle beworben habe.
Wie es i.Ü. auch eine eher leichtere Übung ist, einen Stein dieser Qualität und besonders zu diesem Preis, der, wie Du ja erkannt haben wirst, sich nicht von dem, der Quelle unterscheidet, an einen guten Platz zu bringen.
Im Übrigen just ein so geforderter Erhaltungsakt. Kommerziell gedacht, wäre es sicherlich einträglicher, denselben zu klassifizieren und gescheibelt zu verkaufen, da doch mittlerweile Preise von über einem Dollar oder Euro im Gramm, für solch frische Scheiben durchaus gezahlt werden.

Zitat
Was ein Händler/Sammler, mit seinem Material anstellt,....., liegt allein in dessen Verantwortung.

Auf diesen Satz würde ich mich gerne einigen wollen.

Plus dem Zusatz, ich wiederhole mich, und das es auch dessen eigene Sache bleiben muß

 denn das, was jemand mit seinem Meteoriten anstellt, egal ob Sammler, Händler, Finder, Forscher - ist nunmal keine moralische Angelegenheit.
(und daß es nicht gerade allen gut ansteht, sich zu beschweren, daß Meteorite zerteilt werden).

Das war es, so einfach und so klar, was ich sagen wollte.

 :prostbier:
Mettmann





Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 22:47:45 Nachmittag
Hallo Millies Billie,

Zitat
Wenn indessen zu meinem großen Erstaunen der Mettmann mich glauben machen möchte, dass Meteoritenhändler, um durchzukommen, quasi zwanghaft zur Laubsäge greifen müssen, dann bin ich so frei, ihm das vorläufig mal nicht abzunehmen.

So hat Mettmann das auch nicht behauptet.

Hallo Andi, um eine Nuance indirekter schon: "Ich bin der Auffassung, daß der Firlefanz überhaupt nicht hergestellt würde, wenn diese Leute ihr Material am Stück verkaufen könnten und dafür gerecht entlohnt werden würden."

Zitat von: ironsforever
Kaum einer kann sich halt regelmäßig große Individuals oder Vollscheiben rarer Mets leisten.

Ich habe es oben schon geschrieben: niemand, soweit ich sehe, hat hier die Scheiben und Brösel  angegriffen. Wäre auch töricht. Soweit ich sehe, besteht lediglich Dissens, was die Rechtfertigung der Produktion von hochwertigen Klopapierhaltern und geschmackvollen TV-Fernbedienungen (um es etwas polemisch zu verdeutlichen) aus Meteoriten anbelangt.


Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 01, 2009, 22:50:33 Nachmittag
Moin!

Diese Entwicklung, daß Meteorite heutzutage in diesem Maße dem Sammler und dem Forscher gleichermaßen überhaupt zur Verfügung stehen und fast schon vulgär billig sind,
ist allein dem unermüdlichen Weben und Wirken der privaten Meteoritenjäger und -händler zu verdanken.
Eine überaus begrüßenswerter Erfolg, eben jener Unholde, die Du als Übeltäter ausgemacht zu haben scheinst.

Ich verstehe nicht woran es liegt, drücke ich mich so unklar aus oder will mich keiner verstehen??? :dizzy:

Meteoritenhändler sind für mich  KEINE  Unholde, wenn ich das so sehen würde, dann würde ich keine Mets kaufen, BASTA! Haschr hat es schon ganz gut getroffen, wenn er sagt:

Was ein Händler/Sammler, mit seinem Material anstellt, ob er es sägt, poliert, schleift, goldplatiert, hächselt, zu Plätzchen-Ausschneidern fräst oder sein Badezimmer damit fliest, liegt allein in dessen Verantwortung.

Die Frage, die sich stellt (und die meiner Meinung auch Gegenstand in diesem Thread war/ist), ist doch wie wir, oder in diesem Falle hier ich, dazu stehe. Ich habe mir meine Meinung dazu gebildet und diese kundgetan (beides ist mein gutes Recht). Ich muss einen Menschen nicht schlecht machen, nur weil ich mit einzelnen Aspekten seines Handelns oder seines Denkens nicht einverstanden bin; und das mache ich auch nicht. Ich kann (und werde) ihm/ihr aber auch direkt sagen, was ich falsch finde. Das ist für mich die fairste (um nicht zu sagen die einzig richtige) Umgangsweise mit einem Gegenüber.

Es ist für mich aber eben doch schwer irritierend, wenn diverse Leute (etwas Du Martin) versuchen mir genau daraus immer wieder einen Strick zu drehen und mir Dinge unterstellen, die ich so nicht gesagt habe bzw. meine. Ob es sinnig ist immer wieder Keile zwischen Leute zu treiben, die im Prinzip alle das Selbe wollen, will ich auch mal dahingestellt lassen.
Eine Lösung für die Problematik, wie man als Händler besser verkaufen kann und dabei dem Material möglichst wenig Schaden zu fügt, habe ich nicht parat. Das ist aber (will ich hier auch gleich sagen) nicht mein Problem, darum muss sich ein Händler selber kümmern, wenn er zu dem Schluss gekommen ist, dass irgendwas nicht richtig läuft.

Im Übrigen sind mir auch schon ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen, wie sie Haschr hier geäußert hat:

Was die Bewahrung von Substanz und Werten angeht, so sehe ich es keineswegs so, dass hier nur der Staat in der Verantwortung steht. Zumal hier ja dargelegt wird, dass der Staat bei seiner Aufgabe versagt. Wenn dem tatsächlich so ist, ja gerade dann ist an dieser Stelle besonders privates Engagement gefragt. Kommt der Privatmensch der Verantwortung zu bewahren jedoch nicht nach, und weist er jede Verantwortung auf diesem Feld weit von sich, ja dann darf man sich auch nicht empören, über die Versuche, die privaten Sammler zu kriminalisieren und als gänzlich ungeeignet für die Aufbewahrung von Meteoriten hinzustellen.

Ich hätte es eigentlich nicht gewagt, an dieser Stelle so eine Äußerung von mir zu geben, aber nun ist es gesagt und ich möchte mal die Frage in den Raum stellen, ob man mit dem Schnitzen von Figürchen und anderen Met-Deko-Objekten oder allgemeiner gesprochen mit dem privaten Umgang mit der Materie "Meteorit" einer solchen Verantwortung wirklich gerecht wird.

Martin, Du schreibst ja selbst, dass es nicht reicht ein Fehlverhalten aufzuweisen, ohne eine Lösung zu haben. Machst doch aber auch nix anderes... Erzählst hier groß und breit, was an Knete rausgehauen wird für Forschungsprojekte in der Antarktis, aber nix da ist um Wüstlinge anzukaufen. Meteorite haben leider keine große Lobby, da steht es mit medizinischer Forschung und anderen Dingen aus denen Profit gezogen werden kann oder (moderner) Kunst schon gänzlich anders... Ist scheinbar nicht so einfach für den simplen Ankauf ein entsprechendes Budget einzuwerben, wie für ein Antarktis-Projekt, was ja sehr en Vogue ist.

Nach meinem Dafürhalten muss es gemeinsames Zusammenwirken von Wissenschaft, Sammlern und Händlern geben, um das bestmögliche Ergebnis zur Auffindung, zum Erhalt und zur Erforschung von Meteoriten zu erzielen. Dies setzt aber Verständnis und Respekt (im Umgang miteinander, aber auch dem Material) voraus.

Gruß

Ingo  

P.S. Neue Beiträge habe ich auch noch nicht gelesen...
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 23:00:32 Nachmittag
Uff, heut geht es ja richtig lebhaft zu.

Ja genau Milly, der Andi hats richtig gesagt.

Was die Kollegen im Einzelnen nicht tun oder tun, das weiß ich nicht.

Sicherlich ist aber auch ein entscheidender Faktor bei der Geschichte,
daß ein guter Meteoritenhändler nun eben auch alle ernsthaften Sammler bedienen muß.
Und da sind bei weitem nicht alle in der Lage, sich die dicken Trümmer oder die Hauptmassen ins Regal zu stellen,
nichtsdestoweniger handelt es sich oft um überaus kenntnisreiche und ernsthafte Sammler. Schiere size doens't eben nicht matter. Ich finde keinen vertretbaren Grund, warum diese von unserem Hobby ausgeschlossen werden sollten.

Ein, wenn auch wohl das beste Beispiel eines solchen Sammlerkollgens sei genannt,
der, der den nach wie vor besten Informationssitus zu Meteoriten im Web unterhält, der jedem Wissenschaftler höchsten Respekt abnötigt und der meiner Meinung nach jedes Nortonbuch in seiner umfassenden Gesamtheit übertrifft.
Die Bsp.stücke die dort aus seiner eigenen Sammlung abgelichtet sind, sind eher von recht bescheidenen Dimensionen.
Und niemand würde bestreiten wollen, daß es ein großer Verlust wäre, wenn es den Situs nimmer geben tät.


Zweiter Aspekt ist, daß, wenn einem Meteoritenmenschen es wirklich ernst ist mit seinem Beruf, er unter Umständen eine gewisse Verantwortung verspürt, neue Interesssenten an dieses Gebiet heranzuführen.
Trivialität 3001. Ich kenne praktisch fast keinen Neuling, der sich gleich die Tausenddollarstücke in den Schrank läd,
und ein jeder möge in seiner Sammlerbiographie nachschauen, wie er dereinst angefangen hatte.
Solche Neusammler bevorzugen zunächst kleine und unterschiedliche Stücke, nur so kann man ihnen das ganze Spektrum offenbaren und nur so können sie genügend Einsicht gewinnen, die sie schließlich dazu führt, ihre Vorlieben herauszubilden und ihre späteren Schwerpunkte zu finden.

Dritter Punkt ist nicht weniger banal.
Oft ists ja auch ein Verteilungsproblem, insbesondere beim besonders begehrenswerten Material, das zumeist doch in relativ kleinen Fundmengen auftritt.
Da ist dann die Frage, was sinnvoller ist. Gibt man das Ding weg, daß es in einem Museumsmagazin die nächsten 300 Jahre verstaubt oder bei einem Sammler in der Vitrin liegt, wovon halt dann niemand etwas hat
oder läßt man mehrere an dem Material partizipieren.
Was meinst, was wir schon für Beschwerden von Sammlern bekommen haben oder wie oft wir Institute schon entäuschen mußten, weil die jeweilige Sensation eben ein recht kleiner Stein war, der hint, wie vorn nicht für alle gereicht hat.
Ich persönlich finde es da schon angebracht und eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß man dann mehrere Scheiben draus macht, - jawohl auch Fitzel, wenn für eine Untersuchung nur wenige hundert mg benötigt werden, -
als den Klotz an einen einzigen zu vergeben.

Und eine weitere Sache wäre die, daß eben niederschwellige Angebote für die Allgemeinheit der Popuarisierung und der Verbreitung der Meteoriterei förderlich sind - und damit allen, die damit zu tun haben, äußert hilfreich sind und zugute kommen.

Das sind halt auch nun viererlei Aspekte, die einem Sammler in der Regel nicht bewußt sind.


Nunja, und ein bisserl übertrieben ist die Entrüstung ja auch.

Wird ja grad so getan, als würden die monstermäßig Orientierten geschlachtet.

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 23:39:48 Nachmittag
Ingo, es wurde ja schon die These hier aufgestellt, daß Meteorite die Form eines sitzenden Buddhas oder eines Frosches durch den Atmosphärenflug annehmen.

Ohne mich aus dem Fenster lehnen zu wollen, da ich sichtlich von der Materie zu wenig Ahnung habe, würde ich dieser Hypothese nicht folgen wollen.

Bleibt also die Frage nach dem Ursprung.
Wie konnte aus dem Meteorit ein Gartenzwerg werden, wie konnte ein Stein sich zu Dreihundert 1g-Scheiblein wandeln.

Soooo. Noch dabei?

Gut. Eine anscheinend breite Mehrheit findet dieserlei "Produkte" abscheulich und bemängelt den entwürdigenden und nicht sachgerechten Umgang mit den Meteoriten.

Es steht zu vermuten, daß die Meteorite sich nicht von alleine und spontan in Gartenzwerge verwandeln.
Sondern das mit ihnen umgegangen wird, sodaß sie zu Gartenzwergen werden.
Gartenzwerg = abscheulich.  Umgang = falsch. Meteorit = kaputt.
---->  Der, der mit Meteoriten so falsch umgeht, daß er sie kaputt macht, um abscheuliche Gartenzwerge draus zu drechseln, handelt verwerflich.

Im Übrigen ist diese Diskussion, auch mit höchstmoralischem Unterton, eine so alte, wie es Diskussionsforen über Meteorite gibt, man sehe in den US-metlist-Archiven nach.
Ja sogar der Ruf nach der IMCA erschallt, daß man was weiß ich vergoldete Gibeons und meteoritisches Ohrgehänge verbieten solle.
Deswegen auch meine ausführliche Antwort, weil der Diskurs nu lekker schon 10 Jahr am Rauschen ist.


Zwei Dinge habe ich gesagt.   

Die Frage: Warum werden überhaupt Gartenzwerge aus Meteoriten gedrechselt? Wieso machen die das?

Und das andere was ich gesagt hab und wofür ich jetzt brav meine Prügel beziehe, war das:

Ihr wollt die Meteorite erhalten und daß keine Gartenzwerge draus geschnitzt werden, noch daß sie zu Mikroscheiben zerteilt werden. Und es gibt sogar Länder, die jeden Meteoriten, auch den noch nicht gefunden, gar zu einem Kulturgut oder einem irgendgearteten nationalen Erbe erklären. Also zu Dingen, aus dem man wohl keine Gartenzwerge drechseln soll.

So.                     Ihr alle und noch mehr wollt das nicht.

Dann habe ich gesagt:      Dann tut was dagegen.

(Ich finde das gar nichtmal so ungeheuerlich)

Halt, doch ich hab noch weiter gesagt.  Tut was oder beklagt es sonst nicht.

Im Übrigen versteh ich dann auch nicht die Argumentation so ganz.
Keiner tut was, dann gibts Gartenzwerge, weil keiner was tut, sodann schrein alle, da muß man was tun, und tun nix, und alle sind entsetzt, daß Leute Gartenzwerge schnitzen, weil dann die, die nix dagegen tun, tun könnten, daß niemand außer Ihnen, die nix getan haben und nix tun, allen die Meteorite verbieten könnten.

Meine Ansicht dazu:  - wenn man die Henne derwürgt, dann gibt es kein Ei.  Nichtmal für den Meuchler.

So kommt mir das vor.

Zitat
ohne eine Lösung zu haben. Machst doch aber auch nix anderes...

Muß ich das?  Ist es denn nicht ausreichend, daß wir uns den Mors abarbeiten, überhaupt diese Dinger, aus denen man auch Gartenzwerge und andere Skarabäen schnitzt, aufzutun?

Und ich hab mich ja auch nicht über die Zerstörung von Meteoriten beklagt.
Höchstens, daß die Produkte oft nicht meinen Geschmack treffen.

Zitat
Meteorite haben leider keine große Lobby,

Weswegen wir sie ja im Rahmen unserer Möglichkeiten, wie so viele andere auch, popularisieren.

Zitat
Zusammenwirken von Wissenschaft, Sammlern und Händlern geben, um das bestmögliche Ergebnis

Dieses Zusammenwirken funktioniert zwischen einigen Wisseschaftlern, Händlern und Sammlern schon sehr ausgezeichnet,
sonst säßmer nicht hier, sondern im Gartenzwergforum.
Leider tut es das aber noch in einem viel zu kleinen Kreis.

Bis dann endlich alle mal soweit sind, die Arbeit...   wer soll denn in der Zwischenzeit bis dahin die Meteorite anbringen?

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 01, 2009, 23:41:52 Nachmittag

 Satz 3:
"Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert.."

Satz 3 der Realität.

Hallo Martin, es soll in Deutschland tatsächlich eine nicht unerhebliche Anzahl von Arbeitnehmer geben, die monatlich 160 Arbeitsstunden leisten und trotzdem nicht sich oder ihre Familie über die „Runden“ bringen.

Deshalb ist diese Gruppe von Arbeitnehmern dazu gezwungen, zusätzlich Leistungen über Hartz IV für den Lebensunterhalt zu beziehen.

Diese zusätzliche Unterstützung entrichtet die Solidargemeinschaft. Du, ich, wir alle, und das ist in diesem Fall auch vollkommen in Ordnung.

Nicht in Ordnung ist die Tatsache, dass die involvierten „Ausbeuterfirmen“ die eigentliche Wurzel der Misere darstellen. Diese zahlen Stundenlöhne von 5 Euro und entrichten den sehr geringen Arbeitgeberanteil der jeweiligen Sozialabgaben.

Eine hübsche Geschäftsidee zur Selbstbereicherung auf Kosten der bedauernswerten Arbeitnehmern, der Solidargemeinschaft und des Staates, der mehr oder weniger tatenlos zusieht.   

Gruß Konrad  :prostbier:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 01, 2009, 23:43:24 Nachmittag

Gute Güte, hier geht es zu wie im Taubenschlag, daher meine Antwort auch schon wieder rücklappend, sorry.

Bester Mettmann, ein kurzer Blick auf p.1 dieses Threads macht klar, worum es geht. Nämlich nicht - ich sage es jetzt zum letzten Mal, versprochen - um die Frage von groß und klein oder etwa um Scheiben. Die oder auch kleinere Fragmente haben in mannigfacher Weise ihre Berechtigung, auch wenn ich persönlich mich seit einiger Zeit auf etwas größere und ganze Stücke beschränke - aus Gründen, die Haschr hier, wie ich finde, gut nachvollziehbar dargelegt hat.

Womit ich mich nicht anfreunden kann und will, das sind Freund Alien und die Sternsägerei, und um die geht es hier ausdrücklich. Eben weil ich die Besonderheit dieses Materials überaus schätze und respektiere. Auf die beziehst Du Dich ja auch gern und oft, umso überraschender finde ich Dein Verständnis dafür, dass dieses Material, ja, für einen Gag verheizt wird wie in den zur Debatte stehenden Fällen. Ich muss sagen, ich sehe mich da unbedingt mit Haschr und dem Lithoraptor auf einer Linie.

Aber das ist, wie so vieles und fast alles, wiederum mein höchsteigener Spleen. In diesem Sinne: Just my 2 kreisrunde Scheiberln.





Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 01, 2009, 23:59:55 Nachmittag
Gleich Milly....

Zitat
Diese zahlen Stundenlöhne von 5 Euro

Konrad, was meinst, was ich heut fürn Stundenlohn gehabt hab, in meinem unermüdlichen Bemühen, die Meteoritenwelt wieder einmal zu verbessern....

 :laughing:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:24:29 Vormittag
Hallo Martin,

ich schätze? Netto 3,65 Euro +-1 Euro.  :crying:

Aber dafür kommst du auch mal in den Himmel, den Meteoritenhimmel und dort wartet dann der prächtige Adler auf dich.  :super:

Gruß Konrad

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/libyschesglas_adler_50x40x44mm_ka2008.jpg)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:30:42 Vormittag
Oder dieser kleine Freund.  :auslachl:

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/tektit_buddha_29g_thailand_ka2007.jpg)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:32:19 Vormittag
Oder diese liebliche Dame.  :auslachl:

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/moldavit_2_6g22_frauengesicht_ka2006.jpg)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:33:49 Vormittag
Oder etwas stämmiges.  :lacher:

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/gardnos_nashorn_60mm_impaktgestein_ka2008.jpg)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:35:30 Vormittag
Oder die Eule der Weisheit.  :baetsch:

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/tektit_45g_eule_vietnam_ka2007.jpg)
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 00:39:31 Vormittag
Ja ich weiß doch Milly,

nur wenn man strohtrocken argumentiert und insbesonders, wenn man zu jedem Hauptsatz vier relativierende Relativsätze dranhängen müßte, damit es auch jaaa keiner mißversteht und sich persönlich angegriffen fühlt,
dann würds ja noch länger.
A bisserl Polemik muß scho sei, sonst wärs ja totfad.

So unter uns, ich find ja diese Meteoriten"produkte" auch allermeistenteils fürchterlich greislig.
(Und auch mit Schmuck hab ich nix am Hut, zumindest trage ich keinen.)
Daß ich u.U. mich versuche in die Lage derjenigen zu versetzen, die so einen Tinnef produzieren und daß ich sie gegen, zumindest in meinen Augen, überzogene Anwürfen zu verteidigen suche,
heißt ja nicht, daß mir der Krempel gefiele.

Uh, aber nix gwiß weiß man nicht, z.B. warum haben die in Böhmisch Krumlau jahrelang diese kitschigen Tierlein geschnitzt?
Kann jemand mit Gewißheit sagen, daß die es nicht vielleicht doch getan haben, weil sie es tun haben müssen?

Hihi, da darf ich nix sagen, ich hab mir da mal aus Neugier eine veritable Meteoritensau aus dem Ebay abgestaubt.
Also von der Ausführung her nicht schlecht und sehr aufwendig. Jawohl, als reines Gaudium.
Ich finde da nix dabei, mich drückt der Gewissenwurm nicht, denn die war aus einem stinknormalen gewöhnlichen NWA-Chondriten geschnitzt.
Material, an dem weder Sammler noch Wissenschaftler ein Interesse zeigt, sodaß man sich fast fragt, warum die die Leut im Maghreb sowas immer noch auflesen und der genauso gut in der Wüste hätte liegen bleiben können, bis ihn der Wind und der Sand wieder verschluckt und er in ein paar weiteren Zehntausend Jahren zu Staub zerfallen wär.
Hab ich dann verschenkt.  Scheint kein H gewesen zu sein, denn sonst wäre es wohl heute ein echtes Borstenvieh.

Was aber immer bei diesem Themenkomplex sofort kommt, bzw. meist vorausgeht,
ich glaub wir hatten das auch öfter hier im Forum und das Metlist-Archiv ist voll davon,
ist sofort der Vorwurf, daß die Meteoritenhändler in ihrer verderblichen Gier, alle erdenklichen und noch so kostbaren und köstlichen Steine zu Mikrofitzeln zerhächseln, sodaß sie unwiederbringlich der Menschheit verloren,
allein aus ihrem niedrigen Streben nach Reichtum und ihrer Gewinnsucht,
weil sie für kleine Stücke mehr bekämen im Gramm als für Große.
(Ja das ist schon richtig, allein machen viele kleine Stücke ja viiiiiiiiiiiiiel mehr Arbeit + auch noch Schnittverlust).

Da gabs schon die wüstesten Debatten. Die wollt ich gleich von vornherein erledigt haben.

Nun, und wenn sich einer über die Zerstörung von Meteoriten empört, sei es durch Mikroisierung, sei es durch Verzimtsternung, dann finde ich das glaubwürdig, wenn er daheim die Mond- und Marshauptmassen, die dicken Exoten und Riesentrümmer im Schrank hat,
sonst eher weniger.

( Und ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern, daß sich jemals einer dejenigen, die tatsächlich solche Klötze daheim herumstehen hat, über die Zerstückelung von Meteoriten oder über meteoritische Gartenzwerge echauffiert hätte... )

Daher meine zugegebenermaßen einfach gestrickten Gedankengänge.

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 02, 2009, 00:40:16 Vormittag
Oder ein bezauberndes Mägdelein.  :wow:

(http://www.meteoriten-panorama.de/bilder/tektit_55g_maedchengesicht_ka2006.jpg)


Jetzt absentiere ich mich lieber. Ich höre es schon wieder brodeln.  :lacher:

Gute Nacht
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 00:41:55 Vormittag
Au Backe....

kaum drück ich aufs Sendenknöpflein, läd der Konrad alles voll mit Figürchen    :laughing:

Noch mehr Slapstick gefällig?

 :weissefahne:
Mettmann

PS: 
Zitat
ich schätze? Netto 3,65 Euro +-1 Euro.
Nö, nyschte, ich mach dytt ehrenamtlich.
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 00:55:16 Vormittag
Und wenn ich mal groß bin, dann bestell ich mir sowas beim Andi.
Einen Bugatti Aérolithe,
aber aus einem echten feinsten Oktaedrit getrieben.

http://img132.imageshack.us/img132/6656/aerolithe1ao4.jpg

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 02, 2009, 01:45:35 Vormittag

Obacht, ich kannte mal einen, der hat immer behauptet, auch der stinknormalste Allerweltschondrit, geradezu Gleisschotter, sei zehntausendmal rarer als Schwarze Diamanten, ja geringer noch an Gewicht als selbst das Tkw von Börsenspekulanten, die bei ihrem Job das Allgemeinwohl im Auge behalten. Gut, zugegebenermaßen ein bissle exaltiert, aber eingeleuchtet hat’s mir schon.

Jetzt kommst Du mit den bemmischen Tierlein daher. Ich mag Tierlein. Ob sie gemacht wurden, weil’s nicht anders ging, weiß ich nicht; vermute aber stark, sie wurden gemacht, weil sie Abnehmer fanden. Soweit alles paletti. Aber wenn Du’s gern klassenkämpferisch willst, in Ordnung. Auftritt also mein oben genannter Spekulant auf seinem stillen Örtchen beim Beseitigen der letzten Spuren der von ihm in die Schüssel gebauten Sch**** und schwingt zu diesem Behufe seine superduper Klobürste mit original gedrechseltem Tagish Lake – Stiel. Hat ihm mal ein Kumpel aus Alaska, nun, sagen wir mal, geschenkt. Ja da kommen schon mal so defaitistische Gedanken wie, ach, hätt er doch die Eisdecke durchschlagen, der Brocken, wär hinabgesunken auf den kühlen Grund und in Würde verrottet.

Naja, Du mit Deinem Schweinderl darfst da jetzt wirklich nix sagen. Ich schon. Dazu brauche ich auch kein Zentrallager aus Hauptmassen daheim. Jo die Gedanken sind frei. Und was heißt schon empört. Allenfalls kopfunter in den siebten Höllenkreis hinabgewünscht hab ich die verderbten Heimwerker, das wird man doch wohl noch dürfen. Oder ist man dann schon wieder arrogant?

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 02, 2009, 01:46:26 Vormittag

Ach ja, guds Nächtle allerseits.

MB
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Allende am September 02, 2009, 05:58:54 Vormittag
Tach zusammen

Astro-Konrad hat eine feine Skulpturensammenlung zusammengetragen - bin echt und wahr beeindruckt!

Ich bin mehr für das bodenständige, besser gesagt für das am Boden liegende. In meiner Duschecke im Dachgeschoss habe ich eine kleine Platte Pena Blanca Spring mit eingesetzt. Am Morgen und am Abend stehe ich beim Duschen immer mit einem Fuss darauf - gibt ein wohliges Gefühl.  :super:

Schönen Tag noch, muss jetzt wieder ins Arbeitslager
Allende  :hut:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: H5P6 am September 02, 2009, 10:12:43 Vormittag
Hallo,

( malandersherrumgesprochen )

also dieser Disput im Forum hat eine große Ähnlichkeit mit der Argumentation der zwei Lager,die hier in der Stadt gegen oder für Gunther von Hagens sind.
Leichen in Scheiben schneiden für die Wissenschaft - ja,aber Leichen als Figuren in grotesken Posen - nein.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 02, 2009, 13:09:52 Nachmittag
Moin Sammlers!

@ Allende: :unfassbar: :crying:

@ Jürgen: Ich denke, dass es bei beiden Disputen mehr als nur zwei Lager/Ansichten gibt. Es gibt sicher jeweils zwei Extreme, aber eben auch jede Schattierung dazwischen. Eben aus diesem Grund bin ich, anders als etwa Martin, der Meinung, dass dieses Thema hier enorm wichtig ist und auch diskutiert werden sollte bzw. muss (dies gilt übrigens auch für die Körperwelten, die ich leider immer noch nicht geshen habe).
Ein Diskurs ist ja gar nicht unbedingt Selbstzweck, sondern trägt ja auch entschieden zur Meinungsbildung bei anderen (und auch sich selbst) bei, die sich mit der Thematik evtl. noch nicht so intensiv beschäftigt, oder noch nicht von ihr gehört, haben.

Ich möchte gerne erneut betonen, dass ich eine solche Diskussion (auch die von Martin angesprochene Fitzeldiskussion, über die wir privat schon viel diskutiert haben - evtl. ein Mitgrund dafür, dass es hier verquickt wurde) als einen Kritikpunkt am Handel sehe; aber eben nicht als Stimmungsmache gegen den Handel oder die Händler selbst verstehe.

Gruß und :prostbier:

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 13:37:35 Nachmittag
Naja H5P6, daß wir nun nimmer an jeder Blinddarmentzündung sterben müssen,
liegt daran, daßmer derlei Leichen aufgeschnitten haben.

So verhält es sich auch mit dem Meteoriten. Sie verraten uns rein gar nyscht über unser Sonnensystem, über den Ursprung der Sonne, der Planeten, derer Bildung und Entwicklung, über Aufbau, Alter und Zusammensetzung der Erde
und den Quell allen Lebens und das, was Hubble erschaut hat und Spitzer erspitzen wird,
wemmer sie ganz läßt und draufglotzt.

Und ich glaub, wir sind uns alle einig, daß mit Ausnahme der durch den Flug besonders schön geformten Exemplare und den frischesten Komplettkrustern,
ein jeder Stein und ein jedes Eisen deutlich gewinnt, wenn man es schneidet und sachgerecht präpariert.

Ja Milly, das hast Du scharf erkannt. Mit der Seltenheit und so. Und daran mag so mancher Meteoritensucher und -händler schier zerbrechen, der um diese obszöne Seltenheit und die unendliche Schwierigkeiten weiß, ebendies so seltenste Modriol der Welt zu organisieren, wenn er sieht, daß die wenigen anderen Eingeweihten es als Selbstverständlichkeit erwarten, daß das allermeiste des Stöffchens zum Preis von Schwarzwälder Kirschtorten über den Ladentisch gehen soll.
Diesen Spagat halten nur sehr robuste (oder einfache?) Naturelle aus, weswegen es wohl auch so wenige professionelle Meteoritenhändler gibt.

Und daher werden auch die meisten von ihnen nichts daran finden, gräulichen Kitsch aus den Steinen zu drechseln,
da ja selbst unter der versammelten Kennerschaft das Gros des Materials dieser Tage und Jahre keine besondere Wertschätzung erfährt.

Anders H5P6 als mit den Leichen ists schon mit den Meteoriten. Erstere sind Überbleibsel unserer selbst, sodaß man ethisch argumentieren kann.  Meteorite indes sind genaugenommen einfach nur Geröll, das hin und wieder auf unsere Erde plumpst. Die Masse des Asteroidengürtels beträgt in etwa ein Zwanzigstel der des Mondes, ist also noch eine Menge Holz übrig, hihi.

Nun und dieser Spagat, der ist schon einzig. Nicht? Nehmen wir so einen Mond her, es bedarf der Jahreswirtschaftsleistung von 10 000 theutschen durchnittlichen Arbeitern, um ein Pfund davon in der Antarktis aufzutun. Und das wird ja gemacht.
Solche Gestalten, wie die Meteoritenhändler und Heißwüstensucher verlangen indes nur das Äquivalent von max. 15 Oabeitajahreswirtschaftsleistungen für ein Pfund Mond - und gleichzeitig sind viele Länder bemüht, ob der ungeheuren Wichtigkeit solch Materials, jegliche Einmischung der privaten Hand in solcherlei Zeug per Gesetz zu unterbieten -

und trotzdem ist es vorgekommen, daß Mondfinder aus einem ganzen, großen Mondstein einen hässlichen Käfer schnitzen lassen haben.  Das ist wiedersinnig. Ich kenne diese Leute nicht so gut, als daß ich ausschließen könnte, daß sie von einem krankhaften Haß auf alles Meteoritische besessen wären, aber ich vermute, daß wenn diejenigen, denen Monde so wichtig sind, daß sie sie per Gesetz schützen und bereit sind, die Arbeitsleistung und die Steuern von Zehntausenden aus ihrer Bevölkerung dranzugeben, um genauso einen Mondstein für sich zu gewinnen, wenn die kraft ihrer Intelligenz nur ein einziges Promille ihrer Aufwendungen auf diese draufgesattelt hätten - aus dem Mond nie ein Mistkäfer geworden wäre.

Ich glaub jeder, der vernunftbegabt ist, kann diese Spekulation nachvollziehen.

Und das bedenkliche ist, daß das alles eben unter Leuten passiert ist, die einen beträchtlichen Teil ihrer Lebenszeit just auf diese Monde und Meteorite verwenden - die sich mit der Materie auskennen.
Es sind ja keine Laien.
Der Laie weiß ja nicht von Meteoriten, dem kann das gar nicht bewußt sein. Sieht man ja hier auch im Forum, wo etliche Mineralogen da sind. Denen kann die absurde Seltenheit eines Mondes oder Marses nicht bewußt oder gar plausibel sein, da es sich nicht mit ihrer Erfahrungswelt mit seltenen Mineralien deckt und die üblichen Mechanismen wirken, daß allein der Umstand, daß dergleichen in so einem netten Kaffeekränzchenforum nach Belieben gezeigt wird und daß es gar zum Verkauf angeboten wird ohne einen preislichen Unterschied zu seltenen Mineralstufen, sie schließen lassen muß, daß das nix arg seltenes sein kann.
Genausowenig wie der Goldwäscher, der wochenlang in der kalten Suppe seine Blasenschwäche heranzüchtet und sich die Finger schrumplig wäscht, bis er sein Grämmchen Flitter beinand hat, jemals begreifen könnte, daß die Kiloklötz Gleisschotterchondrit, Campos und dergleichen, die ihm im Forum für 30Euro angeboten werden, moment, 250 mal seltener sind, als daß, was er in 80 Jahren, wenn er jeden Tag hinaus zum waschen ginge, insgesamt auf der Pfanne gehabt haben würde.
Das ist ganz natürlich, daß sich das der Begriffswelt entzieht.

Der Kenner müßte vifer sein. Aber etliche verhalten sich ähnlich wie die Laien.
Erinnere mich an ein lustiges Bsp. es waren gerade die Tage als der Blaue Wittelsbacher, jenes 7gramm schwere Diamantbatzerl versteigert worden war, was von der Bayer. Staatsregierung als ungeheurer historischer Verlust betrauert wurde. Er gilt als zweitbester blauer Diamant der Welt.  18,7 Millionen hatte er gebracht.
Just zu dieser Zeit ereilte uns ein Angebot eines Meteoritensammlers für den "Guernica".
Also jenen Marsmeteoriten, der das zweitbeste komplette Marsexemplar der Welt ist, nach dem Lafayette im Chicago Field Museum. Gut jetzt in Ensisheim gab es noch einen toll orientierten Neufund, nicht frisch, aber eine Bombe, die sich als Dritter im Bunde hinzugesellen hätte können - allein es wurde von den Findern aus ökonomischen Zwängen zerstört und in Vollscheiben geschnitten, damit sie ihre Expeditionen weiter finanzieren konnten.
Gut, der Guernica ist also unter den Meteoriten und den Märsen das, was der Wittelsbacher unter den Diamanten darstellt.
Unterschied wäre, daß der Guernica in etwa 5000 bis 7000 mal seltener ist, global gesehen, als der Blaue Wittelsbacher.
Und das ist jedem Kenner bewußt, was für einen Rang der Guernica unter den Märsen einnimmt.
Nun und wie hoch war das Angebot jenes spezialisierten Sammlers?  Es hätte uns in die Lage versetzt, einen Kleinstwagen zu kaufen, allerdings nur mit Abwrackprämie, die es damals noch nicht gab.  :auslachl:
Das ist die Absurdität an der Sache. (Mal ganz davon abgesehen, daß so ein Angebot eine schiere Beleidigung darstellt).
Noch eine Guernica-Anekdote wäre, wir hatten ihn mal einem Institut angeboten, zu einem zumindest in Meteoritenzirkeln angemesseneren Preis, der dort auch für vernünftig erachtet wurde. Daß der Guernica heute nicht in diesem Museum prunkt, liegt daran, daß man dort sich entschieden hatte, für denselben Betrag lieber einen Bergkristall zu kaufen.
Du siehst also, Milly, daß Meteoritenhändler auch noch mit einem anderen Problem zu kämpfen haben, nämlich sich doch noch eine gewisse Ernsthaftigkeit zu bewahren - die ja hier auch im Forum schon öfters angemahnt wurde.
Und wer weiß, vielleicht sind ja diese Tierlein und der Tinnef auch zum Teil ein Ausdruck jener, denen es nicht so gut gelungen ist, die Contenance und den Ernst zu bewahren und solchen Schabernack als Ventil benutzen.  :laughing:

Ja und so ist es in der Tat eine kolossale Groteske, daß man dann noch aus eben diesem Stoff Tierlein schnitzt oder ein "besetzt" in die Eisenscheiben einätzt, um sichs vor die Sch...haustür zu hängen,
nuuuuuuuur würde ich demjenigen, der soetwas anstellt, niemals einen Vorwurf machen,
wenn ihm dieser Schabernack behilflich ist, den nächsten neuen Mond oder Mars oder exotischen Achondriten für uns alle heranzuschaffen.

Jener Spagat oben, da muß man übrigens nicht viel machen, da er sich von selbst schließen wird.
Der wird sich erledigen, wenn die Wüsten vollends ausgetrocknet sein werden, in dieser Phase befinden wir uns schon längst und allein schon durch die Verknappung die rarern Sorten sowieso begehrenswerter werden für die Sammler
und das allgemeine Preisniveau so deutlich angezogen haben wird, daß niemand mehr Tierlein aus Meteoriten schnitzen kann. Es ist ja sichtbar, wie schnell auch die größeren Mengen vom sog. Markt aufgesogen werden und verschwinden.
Noch ein anderer wesentlicher Faktor wird sein.  Bis Ende der 90iger war der Mettweltmarkt ja ein klassisches Oligopol,
dahin werden wir zurückkehren, denn das Ende der Wüste werden nicht allzuviele Anbieter überstehen und der sog. klassische Sektor wird für die wenigsten tragfähig sein. Weniger Konkurrenz kann sich natürlich auf die Preise auswirken.
Und v.a. fachfremde Kitschdealers und Eosheinis werden dann einfach kein Material mehr haben.

So, mein heutiges Fazit ist:    Die Tierlein werden von alleine aussterben.
Tierlein zu schnitzen ist geschmacklos, aber es ist legitim.

Wer unterschreibt?
 :prostbier:
Mettmann



Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 13:50:29 Nachmittag
Zitat
aber eben nicht als Stimmungsmache gegen den Handel


Nee Ingo, versteht ja auch niemand so.

Wir sind hier ja Gottseidank zivilisierter als gegenwärtig die US-List, wo die Sommerhitzen den Leuten kollektiv zu Kopfe gestiegen zu schein seind und jeder Anlaß oder Nichtanlaß dazu hergenommen wird, und seis die Drake-Gleichung oder die Lichtgeschwindigkeit, um mit persönlichen Ausfällen auf einander einzudreschen.
Da simmer weiter hier und auch der einzige Rabauke ist ja nun wieder brav. (Stichel, Bohr...)

Naja die Verquickung  Tierlein und Fitzel,
die gehören in dem Streitthema eigentlich immer zusammen, wie der rechte und der linke Haken,

da der Hauptvorwurf für beides gleich ist, daß erhaltenswerte Meteorite zerstört werden.


Ob Wuidsau oder Popel, das Leben geht weiter
und au die Gujohtiiihn hat unser Groß-Met-Welt noch eh niemanden gschickt.

Und ich jetzt auch. In diesem Sinne.
 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am September 02, 2009, 13:53:09 Nachmittag
Oha! Was hab ich denn da losgetreten.

Da sehe ich mich dann doch gezwungen, noch was dazu zu sagen. Aber nur in aller Kürze:

- Gegen das Schneiden von Meteroriten kann ja wohl kein Sammler ernsthaft was haben. Wir haben alle hier genug Scheiben in unserer Sammlung. (Hat aber auch irgendwie niemand behauptet, oder?)

- Ob man nun aus Meteoriten gefertigte Weihnachtsplätzchen oder Klobürsten mag, ist schlicht Geschmacksache. Ich mag sie überhaupt nicht. (Ausnahme Gibeonkugeln, da kann man die Oktaederstruktur so schön erkennen) Aber ich werde auch über niemanden den Stab brechen, der solche Dinge sammelt. Wem's gefällt, von mir aus.

- Über die Geschmacksfrage hinaus haben wir m.E aber alle noch eine wissenschaftliche Verantwortung gegenüber diesen Boten aus dem All.
(Wenn sich einer sagt "Ich bin der Scheich, ich bin reich" und sich z.B aus einem einzigartigen neuen ungruppierten Met eine Schlüsselanhänger basteln lässt, damit er sagen kann "Das hab nur ich", dann wird das wohl hier keiner gutheissen, oder?)

Gruß
Ben
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 14:31:26 Nachmittag
Zitat
dann wird das wohl hier keiner gutheissen,

Schattierungen von Grau.
Wenn derjenige diesen ungruppierten zuvor den Istituten der Welt angeboten hat,
danach den Sammlern,
und dann erst dem Scheich..

...und nur der letzte ihn nimmt.

Wer wollte dann einen Vorwurf machen?

Das ist ja auch so eine komische Ansicht,
daß die Schnitzler und Zoologen ihre Steine sofort zerstören und zerdreschen würden.

Ist doch keine Geheimloge. Das Meteoritenwesen.
Alle stellen ihre Meteorite ins Internet. Es gibt überhaupt keine physischen, spezialisierten Meteoritenläden auf der Welt.
Kaum ein Gebiet ist derart transparent und öffentlich wie die Meteorite.
Jeder interssante Neufund wird lang und breit im Web präsentiert.
Jeder interessante Neufund wird in der Standardreferenz, die jedermann zugänglich ist, kostenlos und mit ein paar Mausklicks erreichbar, veröffentlicht - in der Regel sogar mit der Adresse der Person, die auf dem Stein sitzt.
Jeder interessante Neufund wird zum bekannten Wissenschaftler gegeben - Material für die Forschung zudem gestiftet.
Diese Wissenschaftler sind sehr stark mit ihren Kollegen auf der ganzen Welt vernetzt,
zu jedem interessanten Neufund werden alle wichtigen Daten und Analyseergebnisse veröffentlicht und Papers geschrieben.
Jeder interessante Neufund wird in einem internationalen Gremium der führenden Forscher besprochen.
Jeder interessante Neufund wird auf den Meetings und Kongressen vorgestellt.
Jeder interessante Neufund wird auf die Messen getragen, von den Händlern den Wissenschaftlern und den Sammlern angetragen, in den Foren gezeigt und besprochen.

Wo hast denn sowas sonst? Bei den Mineralien bestimmt nicht.

Es ist ja nicht so, daß die Entdecker sagen ui geil was seltenes, da schnitz ich gleich morgen einen Wackeldackel draus.
Sondern die zeigen das herum, gehen den Weg der offiziellen Klassifikation und Veröffentlichung, bewerben es.

Internet kann jeder bedienen - für Foaaaschas ist es, wie so ziemlich in jedem Berufsstand auch, eine natürliche Selbstverständlichkeit, sich auf dem neuesten Stand in seinem Gebiet zu halten.

Tierlein und Klobürsten stehen dann erst ganz am End der Nahrungskette.
Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sich jemand freiwillig hinsetzt und tagelag an einer Wildsau schnitzt, statt den Stein erst einmal in Normalform allen denen, von denen er weiß, daß es sie interessieren könnte, gezeigt zu haben.

Guck - der Heini mit dem Gibeonzimtstern - der wird wahrscheinlich die Erfahrung gemacht haben - ooh die ham alle schon Gibeon, die Sammler und die Musäääen. Hat keiner genommen, knips ich halt nen Stern draus.
Oder er war von vornherein der Satan mit seinem Plan und hat aber die Scheibe von einem Meteoritenhändler bekommen, der entweder nix anders damit anfangen konnte oooder aber die Scheibe ihm, wie jedem Kunden auch, verkauft hat.
Und was die Kunden am End mit ihren Stücken machen, das können ihnen die Mettdealer ja nicht vorschreiben.
Und die Muonionalusta-Klodeckel-Fabrikanten, die tragen sicher jede Menge Rohklumpen und normale Scheiben parallel zu Markte.

 :prostbier:
Mettmann


Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: H5P6 am September 02, 2009, 14:51:02 Nachmittag
Hallo,

nun kann mann ja schlecht in die Zukunft sehen.Aber gehen wir mal davon aus,daß die Raumfahrt an Reichweite gewinnt und uns doch einmal mehr Materie zum anfassen auf die Erde bringt.Das was hier das seltenste Material auf der Erde ist,ist das was draußen am häufigsten vorkommt.Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis wir das Geröll Containerweise auf Halde schieben können.Wenn wir davon ausgehen wieviel feste Materie es im Weltraum gibt verwundert es mich doch,daß man sich traut,Material aus den Weiten des Alls allein wegen den in ihnen nachgewiesenen Gase einen bestimmten Planeten zuzuordnen ,wo es bestimmt eine riesige Anzahl von anderen Herkunftsmöglichkeiten gibt.

Gruß Jürgen
( der mal wieder andersherrumgesprochen hat ) :aua:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 14:57:56 Nachmittag
Ojeh Ben G.  - fällt mir grad der umgedrehte Scheich ein, sozusagen.

Wenn ein Finder oder ein Händler einen üüüberaus besonderen Stein auftut,
brav seine 20g an den Olymp der Wissenschaft hinwegstiftet oder sogar nicht einmal das tut, weil er kraft seiner Gedanken bereits weiß, daß er was einziges und besonderes hat,
und dann sagt, der ist so toll - den behalt iich mir selber!!!

Derf der des? Ja derf der des!

Im Ergebnis ists dasselbe, ob der Stein beim Händler/Finder ruht oder beim Scheich.

Oder muß er dann auch in den tiefsten Kreis der Hölle.

Immerhin hat er ihn selber unter größten Anstrengungen aufgetan und die Steine sind die Frucht seiner Lenden, der Lohn der Angst, das Herzblut seiner Wunde....

Drum sinds, d.h. finde ich es empörend, wenn Länder gesetze erlassen, die darauf hinauslaufen, dasse sagen:

Gut gemacht, braaaaaver Junge! Braaav!  Feiiines, feiiines Steini! - Und nun: Aus! Aus! - und Wurschti gibts keines, sondern feuchten Händedruck - und wenn nicht gleich "Aus!" dann wird der arme Hund vor Gericht gezerrt.

Da wäre es ein Akt des Freiheitkampfes , daß man aus jedem derer ihrer Nationalmeteorite einen Gartenzwerg schnitzte,
jawoll !!!!!

Wir wulldn Jerääääschdtschgait und haben Schmitt, Palme & Taylor bekommen.    :lacher:

Aber haben tät dann oooch keener was davon. Bis er stirbt und die Erben ihn auffem Flohmarkt verticken, in den Sperrmüll geben oder er als Stiftung in einer finsteren Museumsschublade verschwindet, der heilige Stein.

So, ich muß jetzt.
 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 02, 2009, 15:22:04 Nachmittag
Schon Jürgen,
aber das wird erst in vielen Hundert Jahren der Fall sein
und Schwerkraft, Schwerkraft wird immer sehr teuer sein, zu überwinden.

(Ich bin grad dabei zu Wahlkampfzwecken einen Verband zu Gründen, zur Abschaffung der Reibung.
Beträchtliche Anteile unseres Bruttosozialproduktes gehen durch das physikalische Phänomen der Reibung verloren.
Reibung verhindert Wohlstand für alle.)


Und Jürgen,wir wollen doch jetzt schon soviel wie möglich über das Sonnensytem, die Sterne und Planeten und letztlich über uns selbst wissen. Diese Neugier und diese Ungeduld liegt in unserer Natur.

Zitat
wo es bestimmt eine riesige Anzahl von anderen Herkunftsmöglichkeiten gibt.

Nein, die gibt es nicht, das sagt uns die Physik.
Der Raum zwischen den Sternen ist schon ziemlich leer,
v.a. aber täten wirklich Brocken aus anderen Sonnensystemen in unseres hineinfahren, dann hättens viel zu große Geschwindigkeiten drauf, da würde nichts den Atmosphärenflug überstehen, um auffem Boden anzukommen bzw. wäre es so schnell, daß es in einem dicken Rrrrrumsdych verdampfen würde.

Das einzige, was wir tatsächlich von jenseits unseres Sonnensystems haben, das sind ein paar allerwönzigster Staubteilchen, die uns, na wer? Genau die Meteoriten ins Haus geliefert haben, da diese bei ihrer Bildung mit eingebacken wurden.  Und dann noch dieser Staubfänger, helfts mir, wie hieß die Sonde- Genesis? Die da draußen bisserl Staub gesammelt hat, da werd schon das ein oder andere extrasolare dabei sein.

Und sunsten, da könnt ich jetzt eine Menge erzählen, woher wir wissen, was woher kommt. Sagmermalso wir waren ja fleißig und kennen die Möglichkeiten im Sonnensystem schon teilweise ganz gut.
Und v.a. wir ham ja schon nachgeschaut.

Guxx vom Mond, da warmer ja auch schon und ham uns was mitbracht - daher wissmer, daß die Mondmeteorite vom Mond stammen.
Die Marsmeteorite, da wußtmers zwar schon vorher - aber guxx, die Schuhschachteln dort, der Spirit und die Opportunity, die machen da seit Jahren nix anders auf dem Mars, als zu Felsen zu krauchen, die anzubohren und drin zu messen, wie sie genau zusammengesetzt sind - und da habens auch welche gefunden, die haaaaaaargenau identisch sind, mit den Shergottiten, die Du bei uns kooofn kannst.
Vesta hammer von der Erde und deren Orbit schon viel gemessen, da wissmer auch schon, daß die HEDs von dort kommen (zumindest die meisten).
Da mußt noch ein, zwei Jahre warten - dann kommt die Sonde dort an und mißt nochmal alles genau aus.
Und hernach gehts zur Ceres, aus was die genau ist und welche Mets von der stammen könnten, das wissmer allerdings noch nicht und können nur vermuten. Also spannende Gschicht.

Andere Asteroiden hamwa ooch schon bespitzt mit Sonden. Die waren Chondritenzeug.
Kometen beschnuppert, sogar einmal ein Geschoß in einen hineingeballert, sodaß es ganz gewaltig gestaubt hat, und wir den Staub gemessen...

Also das ist alles schon überaus hand- und stichfest mit wenig Raum für Spekulation.

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Peter5 am September 02, 2009, 20:36:07 Nachmittag
Hallo ..

Ich wollte mit meinem "Vergewaltigung der Meteoriten"-"Vorwurf" auch niemandem zu nahe treten. Es ist wohl letztendlich alles eine Frage des Geschmacks und der ist mindestens genauso vielfältig wie es Pluralismus in unserer Gesellschaft gibt. Sicher rede ich auch niemandem dabei rein, was er zu kaufen hat und was nicht. Das habe ich auch noch nie getan. Das muss schließlich jeder selbst für sich entscheiden.
Nur - einen unterschiedlichen bzw. anderen Geschmack als andere wird man doch noch haben dürfen.. da muss man dann nicht noch, wie einige das hier getan haben, irgendwelche absolut hinkenden "Vergleiche" wie das Grauen des Kriegs "ausgraben" und mit dieser wirklichen Geschmacksverirrung, die ich ja im Ausgangsfall nur meinte, vergleichen. Das ist ja noch viel mehr als mit Kanonen auf Spatzen geschossen..auch kann man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Ich finde es daher einfach wirklich geschmacklos mit solchen unsinnigen Vergleichen zu kommen und außerdem finde ich es nicht in Ordnung, dass hier einige einem gleich Snobismus und Arroganz vorwerfen, nur weil man selbst keine "Rosenquarz-Gartenzwerge auf Alabaster-Aschenbecher" mag  :laughing:..gilt auch für einige der anderen "Produkte".

Ich bleibe auch bei meinem Geschmack! Und nicht nur mir ist aufgefallen, dass sich die Produktpalette von damals reichlich Mineralien mittlerweile derart gewandelt hat, dass man heute meist nur noch 90% Eso-Schnickschack und bestenfalls nur noch 10% "normale Mineralien" auf Börsen kaufen kann.
Ob das auch für Meteorite gilt, kann ich nicht sagen. Dazu fehlen mir noch Erfahrungswerte.

@Peter1,
danke für Deine E-Mail; hatte sie versehentlich schon zu früh gelöscht; daher bedanke ich mich jetzt hier an dieser Stelle für Deine Info zu dem Flaschenöffner-Joke. :smile:

Gruß Peter5 .. :winke:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 03, 2009, 00:50:49 Vormittag
Zitat
Ob das auch für Meteorite gilt, kann ich nicht sagen. Dazu fehlen mir noch Erfahrungswerte

Naja, ich kenn zur Hauptsache München, da ist die Zahl der Meteoritenanbieter schon rückläufig
und immerhin war München die zwotwichtigste Meteoritenmesse der Welt, nach Tucson.

Und wir als Aussteller denken auch jedes Jahr, ob wirs nochmal machen sollen.

Nicht, da stehst dann da mit den Mond- und Marsklötzen, den seltensten Steinen der ganzen Messe
und dein Standnachbar verkauft bunte Fischlein aus Blech aus China für 2 Euro das Stück und der andere aufgeschnittene Schneebesen zum übern Kopp stülpen zum Zwecke der Chakrastimulation.
Da stehst natürlich auf verlorenem Posten, dem Publikum plausibel zu machen, daß der Stein vom Mond ist
und man fragt sich schon, ob man nicht doch reichlich deplaziert ist in so einem Umfeld.

Ich kenn München seit 30 Jahren. Ich finde, für meinen Geschmack hat die Messe stark gelitten.
Früher wars viel besser als jeder Museumsbesuch, überall die wunderlichsten Stufen, Weltklassestücke, tolle Fossilien.
Und auch eine ganze Halle für echte Mineraliensammler allein.
Heut ist fast alles Schmuck. Deko. Eso. Wellness.
Man sieht ja fast nix mehr, was einen stehenbleiben läßt. Denn selbst das Angebot, was nicht da oben direkt reinfällt, ist wahnsinnig eintönig.  Alle Chinesen haben genau das gleiche, alle Marokkaner, alle Südamerikaner.

Ich weiß nicht, ob das wirtschaftlich nötig war, hauptsächlich nur solche Anbieter mithinein zunehmen. Und ob das mehr Publikum bringt. Oder obs für die Anbieter lukrativer ist, solcherlei Zeug anzubieten.
Meteoritenhändler, die ja hochspezialisiert sind und oft nicht zum Niedrigpreis- oder Wühltischsegment zu zählen sind,
fällt das glaub ich schon schwer, da sich mit dem Angebot eben auch das Publikum gewandelt hat.

Naja, dies Jahr machmers nochmal, Euch zuliebe,  :kiss:, und dann schaumer weiter...

 :prostbier:
Mettmann
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: H5P6 am September 03, 2009, 13:28:01 Nachmittag
Hallo,

ich beobachte schon seit langen,daß sich verändernde Hobbyinteresse der Menschen.Was sich erst als Wandel in den Interessenrichtungen darstellte,entpuppte sich schnell zu einen sterben der Interessenvielfallt und die Hinnwendung zu den von den Medien propagierten Modethemen wie Auto,Computer,Reisen,Spaß.
Wissenschaftliche Beiträge werden erst in den Nachtstunden gezeigt,nach Ablauf der Hausfrauensendungen.
Wissen ist nicht in Mode,sondern Konsum und Spaß.

Gruß Jürgen
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 03, 2009, 14:50:46 Nachmittag
So ist das heute,

mediale Kollektivverblödung ist angesagt. Hier ein treffendes Paradebeispiel. Den passenden Kommentar erspare ich mir, wäre nur totale Zeitverschwendung.

Eine retrograde Zeitreise ins 16. Jahrhundert.  :wow:
http://www.youtube.com/watch?v=ccVHQPhzXNQ (http://www.youtube.com/watch?v=ccVHQPhzXNQ)

Gruß Konrad
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 03, 2009, 15:15:00 Nachmittag
Moin Konrad!

 :bid: :bid: :bid:

Die einzige Kraft, die ich gespürt habe, war die zunehmende Gravitation an meinem Unterkiefer. Die hat mir einfach die Kinnlade runtergezogen. Es könnte aber auch ein Ausdruck von blankem Entsetzen in kombination mit plötzlicher Muskelentspannung gewesen sein... :laughing:

Gruß

Ingo
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am September 03, 2009, 15:25:53 Nachmittag
Zitat
Wissen ist nicht in Mode,sondern Konsum und Spaß.

Dytt heißt man jetzt "Edutainment".

Nja Wissen soll schon Spaß machen.

Nur die Edutainer unterschätzen ihre Konsumenten, trauen ihn zu wenig zu,
sodaß oft doch deutlich verflacht ist, was man vorgesetzt bekommt.

Und dann hammer noch das Promlem.
MTV is in allem schuld, und das Internet, und das Fabfenzi.
Wollt ihr die totale Reizüberflutung?  Wollt ihr sie dodaaaahler und radigaaaler....

Die Aufmerksamkeitsspanne ist furchtbar geschrumpft!!!!

Paar Minuten nur noch, dann brauchmer was neues, dann müssmer zappen.
(Sieht man ja auch im Forum.   Paff..... :ehefrau:    :lacher:)

Kann Dir jeder Lehrer aus der Praxis berichten, die Schratzen heute, die können sich keine 10 Minuten mehr am Stück auf eine Sache konzentrieren, so überdreht sindse.

Drum kann auch bald keener mehr ein Buch lesen.
Aber macht ja nyschte, gibt ja Pillen.
Covenience-Drugs. Magst einen Roman lesen. Bitte sehr gegen die Inkontinenz ein Granufink fürs Hirn, hihi...

Ich sag Euch, wir werden alle noch als Epileptiker enden...

( Mein Therapievorschlag?  3er-Vollscheibe nehmen, Chondren zählen.    :fluester:
  Hups, bevors gleich wieder losgeht. Hexaedritscheibe nehmen, Neumannlinien zählen).

 :prostbier:
Mettmann

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am September 03, 2009, 15:37:03 Nachmittag
Weil es so schön und aufschlussreich ist.  :lacher:

Ein kleines Madley des alltäglichen Wahnsinns.

Das ist allerdings nur für absolute Geistesgrößen und Wortakrobaten. Zum Beispiel Tiere mit dem Anfangsbuchstaben S = Stier - Schwein etc.

http://www.youtube.com/watch?v=nGOv39628Tw&feature=related (http://www.youtube.com/watch?v=nGOv39628Tw&feature=related)  :wow:

Gruß Konrad
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: MilliesBilly am September 03, 2009, 16:30:37 Nachmittag


Die Aufmerksamkeitsspanne ist furchtbar geschrumpft!!!!

Kann ich bestätigen. Für mich kommen richtig große Meteoriten leider schon gar nicht mehr in Frage: lass ich gefällig den Blick daran entlangschweifen, weiß ich am Ende nicht mehr, wie der Anfang ausgesehen hat. Traurig. Flucht nach Liliput :-(

Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: lithoraptor am September 03, 2009, 17:13:35 Nachmittag
Moin!

Ein kleines Madley des alltäglichen Wahnsinns.

Mensch Konrad, das sind doch ALLES Wörter, auf die kann man, mit ein wenig Nachdenken, schon kommen. :laughing: Das die Moderatoren von 9live und Co so ....(.) sind und keinen ........... Job finden, da können sie ja auch nix für (die Punkte sind durch Buchstaben zu ersetzen). :lacher:

Gruß

Ingo

P.S. Hier mal was dazu, wie es in der Realität aussieht: http://www.youtube.com/watch?v=KgUxxG9rP9I aber nu zurück zum Thema...
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Schönedingesammler am Oktober 04, 2009, 19:25:13 Nachmittag
Hallo Freunde der Meteoritenverschandelung,

habe mich eurer Bedenken angenommen und bin jetzt auf Meteoritenersatzware ausgewichen.  :auslachl:
Habe mir jetzt mal nen Muong Nong (Schichttektit) zugelegt.
Und weil die ja so langweilig sind, habe ich mir gleich mal eines verschönern lassen. :wow:
Sieht doch gut aus oder? :einaugeblinzel:

cu, Uwe :hut:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: gsac am Oktober 04, 2009, 19:55:44 Nachmittag
Huch, also diesen Thread kannte ich ja noch gar nicht, war zu der Zeit im Urlaub - wo ist denn nun bloß
wieder das Popcorn... ???

:wow:

Wenn ich gerade nix Anderes dringend tun müßte, würde ich das ja gleich mal rauf und wieder runter
lesen. Gab es einen Konsens, oder war es nur ein Hauen und Stechen? Verletzte, Verirrte zu beklagen?

:gruebel: Alex
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am Oktober 04, 2009, 20:01:09 Nachmittag
Hauen und Stechen gabs. Verletzte nicht.
Und Konsens? Naja vielleicht "Über Geschmack lässt sich nicht streiten"

Gruß
Ben
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: gsac am Oktober 04, 2009, 20:07:27 Nachmittag
Hauen und Stechen gabs. Verletzte nicht.

Die "Verirrten" aus meiner Nachfrage hast Du hier sehr klug ausgelassen!  :einaugeblinzel:

Und Konsens? Naja vielleicht "Über Geschmack lässt sich nicht streiten"

Oder: "wat dem Eenen sin Uul, is dem Annern sin Nachtigall!"  :belehr:
Muß das alles erst mal ganz in Ruhe lesen, wenn ich Zeit dafür finde...

Alex
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: astro112233 am Dezember 06, 2009, 01:34:37 Vormittag
Kein Kommentar!

http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395123048QQcmdZViewItemQQptZEsoterik_Mystik_Magie?hash=item23043f7568 (http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395123048QQcmdZViewItemQQptZEsoterik_Mystik_Magie?hash=item23043f7568)

http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395114786QQcmdZViewItemQQptZMineralien_Fossilien?hash=item23043f5522 (http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395114786QQcmdZViewItemQQptZMineralien_Fossilien?hash=item23043f5522)

Gruß Konrad  :crying:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ironsforever am Dezember 06, 2009, 10:53:58 Vormittag
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Kein Kommentar!

http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395123048QQcmdZViewItemQQptZEsoterik_Mystik_Magie?hash=item23043f7568

http://cgi.ebay.de/Schluesselanhaenger-Meteorit-Meteorite-Muonionalusta_W0QQitemZ150395114786QQcmdZViewItemQQptZMineralien_Fossilien?hash=item23043f5522

Warum, Konrad? Das ist doch wunderhübsch. Man kann aus langweiligen Met-Scheiben doch so nützliche Dinge für den Alltag machen wie z.B. Schlüsselanhänger, Klopapierblattabreisser und Fremdklodeckelbewegungstools, Fruchtbarkeitszauber, Teebeutel oder Autoreifenprofiltiefenmesser.

Gruß,
Andi

P.S.: Mit meinem Brieftaschenbeschwerer aus Muonionalusta bin ich jedenfalls sehr zufrieden. :einaugeblinzel:
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: ben.g am Dezember 06, 2009, 11:16:00 Vormittag
Ja, oder zum Beispiel Meteoritenvitrineninnenraumbefüller.  :smile:

...Brieftaschenbeschwerer aus Muonionalusta....

Viele Meteorite eignen sich auch sehr sehr gut als Brieftaschenentleerer.  :laughing:

Gruß
Ben
Titel: Re: Meteoritenverschandelung
Beitrag von: Mettmann am Dezember 06, 2009, 12:53:26 Nachmittag
Tja alles hat eben seine zwo Seiten.
Zum einen haben Meteoritenhändler und -sucher durch ihr heroisches Tun die Meteoritenpreise auf einen historischen Tiefpunkt gebracht zum Frommen aller Gelbbeutel auf Erden,
zum anderen erlaubt eben dieses niedrige Niveau, daß man allerlei Firlefanz aus dem Zeigl schrauben kann.
Tät Muoniona 20$/g wie früher kosten und nicht 100$ im Kilo, täts sicher sowas nicht geben.

Beides auf einmal, kann man nicht haben.

Gelbbeutel ist der Relativitätstheorie unterworfen.

Was moxx lieber, dieses kitschige Figürchen
oder ne handgroße Mondvollscheibe, dem seltensten Stoff der Welt?

http://www.welt.de/lifestyle/article2683647/Das-weisse-Gold-traegt-jetzt-Haute-Couture.html


So einen Kleinwagen, von dem mehrere Millionen Stück gebaut werden
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:2005-2009_Volkswagen_Polo.jpg&filetimestamp=20090923030347

oder eines der besten Marsexemplare der Welt,
ein Stöffchen, was der Menschheit sonst unzugänglich ist?

Ne Rumuruti-Main-Mass, rarer even als Mond oder den Flachbildfenzi aussem Discounterangebot des Tagez.

N Kilo Trüffel oder 4 Zentner Campo?

Alles ist relativ.
 :prostbier:
Mettmann

(...und mets relativ billig).