Hallo Meteoritenfreunde,
heute möchte ich Euch an dieser Stelle zum ersten Mal öffentlich einen wirklich einzigartigen Meteoritenfund vorstellen, einen Meteoriten, der meines Wissens in dieser Art bisher noch nicht gefunden wurde. NWA 7835 ist klassifiziert als ein harzburgitischer, ungruppierter Achondrit. Vom Aussehen ähnelt das Gestein sehr einem olivin-phyrischem Shergottiten oder auch manchen Diogeniten. Grosse Olivinkristalle und feine Schockadern sind in der Matrix deutlich sichtbar. Laut Dr. Anthony Irving könnte das Precursor-Material zu diesem äusserst ungewöhnlichen Stück auf eine kleine Gruppe von ungruppierten Chondriten bestanden haben. Er beschreibt es als "melt-matrix fragmental mineral breccia". Die Chemie des Gesteins gibt hier Anhaltspunkte für eine mögliche Verbindung. Metallisches Eisen kann ich in der Matrix nicht ausmachen, also ein sehr eisenarmes Gestein. Der Meteorit ist sehr frisch, hat eine leicht glänzende Kruste. Sehr merkwürdig ist auch die Sauerstoff-Isotopie, die offensichtlich sehr heterogen ist, teilweise auch nahe der terrestrischen Fraktionierungslinie liegt.
"The vesicular nature of the feldspathic glass seems to indicate that a partial melting event affected the specimen following the formation of the major mineral phases. However, that event did not result in homogenization of oxygen isotopes within different portions of the specimen. Therefore, we conclude that the oxygen isotope heterogeneity is an inherited feature from a pre-existing coarse grained harzburgitic protolith, which furthermore may have affinities with certain metal-poor, unequilibrated chondrites that we have documented previosly.."
Alles in allem ein wirklich sensationeller Fund, der in Punkto Seltenheit sicher in eine Reihe mit NWA 7325, NWA 7034, NWA 011 und anderen extremen Exoten gehört. Gefunden wurde das Stück im Jahr 2013 in Südmarokko. Trotz intensiver Bemühungen der Finder und meinerseits sind bisher keine weiteren Funde zu Tage getreten, und sind nach meiner Einschätzung und der meines Partners in Marokko auch kaum mehr zu erwarten. Nach Hinterlegung und Klassifikation sind jetzt noch 39 g vorhanden. Bisher habe ich mich gescheut, es zu zerschneiden, da es ein so schönes und vermutlich einmaliges Stück ist. Wenn das Interesse gross genug ist, werde ich aber wohl nicht umhin kommen, es zu teilen. Ich bin gerade dabei, eine Liste anzulegen mit Sammlern, die eventuell interessiert sind. Bei Interesse würde ich dann um kurze Meldung bitten. Die Interessenten werden dann ggf. in der Reihenfolge des Eingangs mit Angeboten versorgt, das nur so nebenbei.
Weiter unten habe ich Fotos dieses höchst erstaunlichen Materials. Viel Spass beim Anschauen!
Viele Grüsse,

Stefan