Besten Dank für die sehr ausfühlichen und informativen Antworten!
Das wäre doch mal eine Idee das Forum hier am Vogelsberg zusammengetrommelt, diesen steinchenweise abgetragen und dann auf Meteoriten untersucht - dann hätte man eine verlässliche Zahl zumindest für den Vogelsberg! Falls man welche findet!
Was den Test mit Diacetyldioxim (DMG) angeht ist die Aussage mit dem Trennungsgang vollkommen korrekt weil dort eben nur noch Nickelionen in der Lösung vorhanden ist. Auch richtig ist, dass Eisen ebenfalls eine Rotfärbung verursacht (wobei ich dunkelrot als Farbe für den Eisen-DMG komplex trefflicher finde). Dennoch kann man Nickel neben Eisen mit DMG spezifisch nachweisen. Eisen kommt als Eisen (II) und Eisen (III) vor wobei nur Eisen (II) Ionen mit DMG einen Komplex bilden
aber Eisen (II) oxidiert relativ schnell im DMG Komplex zu Eisen (III) und die Rotfärbung verschwindet bzw.es bildet sich braunes Eisen (III) hydroxid. Somit ist der DMG Nickelnachweis schon spezifisch wenn nach ca. 15 Minuten noch eine Rotfärbung sichtbar ist, man muss nur etwas Geduld haben.
Ich habe zwischenzeitlich auch weiter darüber gelesen und ein weiteres paper ((Bland, 2005) Wen es interessiert hier der link:
http://rsta.royalsocietypublishing.org/content/roypta/363/1837/2793.full.pdf) gefunden bei dem sowohl die Kameranetzwerke als auch die Funde in der Wüste hochgerechnet (inkl. weathering) wurden. Beide Analysen kamen auf einen Wert von ca. 42 000 Objekte >10g. Aber, deswegen nenne ich das paper hier, in beiden Fällen kann man auch lesen "
These workers estimated a factor of 2–3 error on these estimates." was eigentlich zeigt wie unsicher diese Kalkulationen sind. Wobei sich aber dieser Fehler sowohl nach oben als auch nach unten auswirken kann (zumindest ist das nicht näher definiert!
)
Wenn man die Zahlen von Haschr heranzieht (danke fürs berechnen
) käme man auf zwar einen Meteorit mit 80g/km^2. Aber es leuchtet ein wenn man all die anderen Aspekte in die Rechnung mit einbezieht, vor allem die "Überlebensdauer" bzw. die ungünstigen klimatischen Bedinungen als auch all die Argumente die lithoraptor (Bühler) nennt, die Fundwahrscheinlichkeit extrem nach unten korrigiert wird und was die Argumentation mit "Riesenzufällen" definitiv verständlicher macht.
Gibt es irgendwo eine webseite/datenbank etc. wo man sich Verwitterungseffekte vor allem bei Chondriten mal ansehnen kann?
(@lithoraptor: Über den Bühler bin ich schon öfters beim lesen gestolpert und dieser steht auch schon auf meine to do liste, muss aber erst noch das aktuelle Buch über Meteoriten durchlesen)