Hallo Gerhard, Lutz... erstmal danke für euer Interesse

Sicherlich gibt es Ereignisse bei denen das Material als Brekzie sofort vom Asteroiden "verbracht" wird. Gibt ja genug Beispiele für monomikte Brekzien (d.h. aus einem Material - sozusagen alles aus einem Guss). Z.B. diverse Aubrite, Rumurutis, Eukrite - oder auch einfache Chondrite.
Dagegen sind viele Eukrite - oder auch der NWA869 z.B. ja doch eher als polymikte Brekzien einzustufen, weil sie mannigfaltig - verschiedene Einschlüsse beherbergen, die ja erst nach einem initialen Einschlag dorthin verbracht wurden. Sei es durch die erwähnten überlappenden Krater oder auch nur durch einbringen von Fremdmaterial durch "herabregnen" des selbigen in kleinen Portionen.
Dennoch verwundert mich das quasi komplett fehlende Material der Oberflächenschicht. Wo isses nu hin ?

Logischerweise sollte ja davon auch ein bisserl in dem Schutt gelandet sein - und bei einem späteren Einschlag mit der Brekzie verbacken worden sein.
Ich kann mir nur wenige Mechanismen vorstellen, die ein fehlen der niedrig equilibrierten Schichten erklären.
-Zum ersten kann es natürlich sein, dass die L3 Schicht beim NWA869 z.B. so dünn ist - dass es einfach ein Rechenbeispiel ist - wie wenige Prozentanteile in der Einschlagsbrekzie mit eingebunden werden können. Ich habe wirklich schon hunderte Individuen des NWA869 aufgeschnitten und erst wenige "L3 - Verdächtige" gefunden. Wesentlich weniger als die achondritischen Einschlüsse z.B.
-Desweiteren könnt es sein, dass die Einschläge einfach so viel Material aus der Tiefe nach oben fördern, dass das wenige L3 Material durch den Auswurf komplett überdeckt wird. Obwohl die Dynamik eines Einschlages auf einem Asteoiden wohl kaum mit der eines Einschlages z.B. auf der Erdoberfläche zu vergleichen ist. Darum weiss ich nicht ob diese Überlegung etwas hinkt - oder eventuell sogar schon physikalisch voll "daneben" ist...
-Es könnte natürlich auch sein, dass das L3 Material (da am nähesten am Einschlagspunkt) am meisten in Mitleidenschaft gezogen und zerstört wird. (Aufschmelzung, komplette Pulverisation - oder durch Hitzeinwirkung Umwandlung in ein höher equilibriertes Material...).
Jedoch entzieht es sich meiner Kenntnis, ob es möglich ist - ein L3 Material durch kurzzeitige Hitzeeinwirkung so schnell in ein besser equilibriertes Material zu überführen...

Leider schauts ja mit der Beteiligung von wirklich kompetenten Beitragsschreibern eher mau aus. Schau mer mal, ob das Phänomen zu ergründen hier irgendwann doch noch glückt....

Sonst müss mer dumm sterben. Gott bewahr.....
