Autor Thema: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?  (Gelesen 6430 mal)

Offline Hungriger Wolf

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #15 am: September 27, 2008, 13:57:23 Nachmittag »
Hallo Willi!

Ich habe ein normales Mikroskop (kein Elektronenmikroskop)!
Die Suchmethode nach Mikrometeoriten ist gemäss dem entsprechenden Artikel aus der Zeitschrift 'Astronomie und Raumfahrt' (Heft 3/1977), zusätzlich jedoch, werden nur die magnetischen enthaltenen Partikel isoliert!

schöne Grüsse von :winke:
Achim
 
« Letzte Änderung: September 27, 2008, 14:27:25 Nachmittag von Hungriger Wolf »

Offline MarkV

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #16 am: September 27, 2008, 14:41:45 Nachmittag »
Hallo,
hier ist noch so eine Statistik. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sternschnuppe

Bezeichnung                                       Durchmesser                Gewicht                         Gesamtmasse pro Tag

Feuerkugeln, Bolide                           größer als 10 mm       mehr als 2 g                 1 t
Sternschnuppen (-4mag bis +6mag)     1 mm bis 10 mm      2 mg bis 2 g                   5 t
Teleskopische Meteore                           0,1 mm bis 1 mm          0,002 mg bis 2 mg        20 t
Mikrometeore                                       kleiner als 0,1 mm         weniger als 0,002 mg    1000 t bis 10.000 t

Danach gibt es enorm viel mehr Mikrometeore als alle anderen Meteore. 1mg besteht bei 0.002mg Gewicht pro Stück aus 500 Mikrometeoriden. 1g also aus 500.000 Teilchen. Für 5000 Tonnen braucht man 2500000000000000 Stück. Das macht bei 510.000.000 km^2 Erdoberfläche pro Tag 4901960 Meteoride zu je 0.002mg pro km^2. Ich bin da sehr skeptisch, ob das überhaupt so ist. Sagen wir die ISS hat eine Fläche von 100x100m, dann bekommt sie pro Tag im Schnitt 49019 Treffer von Mikrometeoriden a 0.002mg. Kommt mir etwas viel vor. Aber gut, es wird sich sicherlich schon mal jemand die Mühe gemacht haben, die Einschläge auf einen Satelliten zu zählen.
Auch so ein 50x50cm Meteoride müsste im All ziemlich stark "gesandstrahlt" werden, wenn er seit der Abtrennung vom Mutterkörper einige Millionen Jahre unterwegs ist, bis er auf der Erde als Meteorit gefunden wird. Wurden an Meteoriten schon Anzeichen von Space Weathering (Weltraumverwitterung) gefunden?

Grüsse,
Mark
« Letzte Änderung: September 27, 2008, 15:15:19 Nachmittag von MarkV »

Offline Mettmann

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #17 am: September 27, 2008, 15:18:36 Nachmittag »
Nu warum nicht?
Die ganze Ekliptikebene ist voll mit dem Staub,
wie man ja am Zodiakallicht sehr schön sehen kann,
wenn man einen dunklen Himmlel hat und die Ekliptik bei den Dämmerungen möglichst steil den Horizont schneidet.

http://robertnufer.ch/04_licht_und_farbe/zodiakallicht/zodiakallicht_20060329_libyen.jpg

Na, was der Hungrige Wolf da so glaubt sammeln zu können, das sind irdische Feinstäube.
War in den 70ern halt Mode, zu glauben, man könne das Zeug einfach so sammeln.
Woher das kam - ich weiß es nicht.

Am Besten er schaut mal in den neuen Norton, wo gleich zu Beginn ein paar Seiten diesen Partikeln gewidmet sind.
(und wo eine Überschrift lautet: Collecting Interplanetary Dust Particles - No Job for an Amateur)

 :prostbier:
Martin
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Offline Hungriger Wolf

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #18 am: September 27, 2008, 15:47:43 Nachmittag »
Hallo Martin!

Das untere Photo stammt von einem gefundenen 1 mm-Partikel der magnetisch ist (Oberfläche abgeschliffen).
Fundort: Löwenstein
Mikro-Meteorit Ja/Nein?
Eisen Ja/Nein
Spurenelemente wie Au möglich?

schöne Grüsse von
Achim

Offline lithoraptor

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #19 am: September 27, 2008, 21:36:12 Nachmittag »
Guten Abend!

Ich denke auch, dass es wesentlich komplizierter ist Mikromets zu gewinnen, als man so den Eindruck hat. Grundlegend muss mann hierbei eben möglichst alles terrestrische ausschließen und dat ist eben nicht einfach bzw. simpel gemacht.

Aber kommen wir doch eben noch mal auf das Thema zurück...

weil die Erde zunächst glutflüssig war. Dabei haben sich die Elemente nach ihrem Gewicht geordnet, also die schweren wie z.B. Eisen im Kern und die leichten an der Oberfläche.  Danach ist die Kruste erstarrt und diese Kruste enthält fast kein Eisen mehr.  Daher ist die Zusammensetzung der Gesteine an der Erdoberfläche auch ganz anders als die von Chondriten, die nie eine Differenzierung durch Verflüssigung erfahren haben.

Genau hier liegt doch der Hund begraben: Wenn sich durch Differnziatiosprozesse ALLE schweren Elemente (also auch Eisen und Gold) +/- im Erdkern gesammelt haben, dann ist doch eigentlich davon auszugehen, dass sich beinahe jede, auf diesem Planeten, vorkommende Lagerstätte von Eisen, Nickel, Kupfer, Gold, Silber, Platin etc. auf extraterrestrische Lieferanten zurückführen lassen müßte oder nicht? Habt ihre euch mal überlegt wieviel Eisen (bzw. Stahl) jedes Jahr produziert werden. Ich kann mir schwer vorstellen, dass all das Fe in den letzen 4,5 Mrd. Jahren rein mit Meteoriten, kosmischen Staub und von mir aus auch noch mit Kometen eingetragen werden konnte. Meiner persönlichen Meinung nach reicht die Zeit für den Eintrag und die Bildung der heutigen Lagerstätten allein nicht aus. Ich denke da spielen sicher noch eine ganze Reihe von Prozessen eine Rolle, die Material aus dem unteren Mantel (oder Mantel/Kern-Bereich) an die Oberfläche bringen. Man darf nicht vergessen, dass Mutter Natur nie 100%ig rein arbeitet (also auch nicht bei den Prozessen der Differenziation).
Grundsätzlich wird sicher kosmuischer Material im Bereich mehrerer Tonnen pro Jahr/Tag (was auch immer) eingetragen, und darunter auch Eisen, Nickel und GOLD, aber ich möchte mich massiv gegen die Vorstellung wehren, dass man die Lagerstätten auf der Erde alles durch meteoritischen Eintrag erklärt.

Fakt ist doch nun mal, dass primäre Goldvorkommen (nicht die sedimentärer Art) an besondere Gesteine (meist sehr alte Kristalline) geknüpft sind. Da wir doch gelernt haben, dass es einem Meteoriten, einem Staubpartikel aus dem All oder einem Kometen (wenn man es glauben möchte) völlig egal ist, wo er auf der Erde einschlägt, dann sollte man doch überall auf gleich altem irdischen Boden auch so +/- die gleichen Au- bzw. Fe-Konzentrationen messen; vollig egal, ob der Berg nun aus Kalk, aus Granit, aus Serpentinit, Marmor oder sonst was besteht... Das ist aber anscheinend nicht der Fall. So ist dieses doch ein hartes Indiez gegen eine solche Theorie!  :ehefrau:

Ich denke mir gerade so im Kopf, dass man mal berücksichtigen sollte, dass Meteorite und Impakte im Moment sehr "en vogue" sind uns sich für entsprechende (Forschungs-)Projekte viel Knete einwerben läßt. Man betrachte mal die ganze Chiemgau-Geschichte....

War eben nur so ein Gedanke, den Rest überlasse ich euren pfiffigen Köpfen...... :winke:

Tirilö!

Ingo

Offline Andreas Gren

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #20 am: September 28, 2008, 00:06:05 Vormittag »
Hallo, :winke:

ich habe vor kurzen gelesen,daß durch äußeren Zuwachs sich der Erddurchmesser je 1 Millionen Jahre,um 1 Millimeter vergrößert. :fluester: :wow:

Gruß Jürgrn :smile:

Dem gegenüber steht aber der atomare Zerfall, der irgendwann in He(lium) endet , welches sich dann in den oberen Atmosphären Schichten für Immer verabschiedet, soweit ich informiert bin hält sich das mit dem Zuwax an kosmischen Einbringseln schon seit langem die Waage.

Andi
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Offline lithoraptor

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #21 am: September 28, 2008, 00:25:50 Vormittag »
Hallo Andi!
Dem gegenüber steht aber der atomare Zerfall, der irgendwann in He(lium) endet , welches sich dann in den oberen Atmosphären Schichten für Immer verabschiedet, soweit ich informiert bin hält sich das mit dem Zuwax an kosmischen Einbringseln schon seit langem die Waage.

Muss ein Material nicht radioaktiv (also instabil) sein und Kernbausteine von sich "werfen" damit es zerfallen kann? Ist doch nicht jeder Kern instabil, oder doch?   :nixweiss:
Shit, hätte in Physik einfach besser aufpassen müssen...  :einaugeblinzel:

Tirilö!

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #22 am: September 28, 2008, 01:42:43 Vormittag »
Auch hübsch:
http://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/0708/0708.4276.pdf

Ähm, Hungriger Wolf, ich glaub Du hast da was mißverstanden.
Mikrometeorite, das sind Partikel, die sich nicht im Millimeterbereich abspielen, sondern die ein paar Dutzend Mikrometer (tausendstel mm) μm groß sind.
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Offline MetGold

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Re: Kam unser Gold mit Meteoriteneinschlägen auf die Erde?
« Antwort #23 am: September 28, 2008, 06:42:37 Vormittag »
Hallo Andi,

ich dachte immer, daß die Kernfussion nur in Sternen - in der Sonne - stattfindet, da der Wasserstoff ja das Brennholz der Sonne darstellt und dort zu Helium "verbrannt" wird. Das Blei, das durch die radioaktive Zerfallsreihe letztendlich entsteht dürfte ja Mengenmäßig gegenüber den Mikrometeoriten ohne Bedeutung sein, da wir nur wenig radioaktive - sprich instabile Elemente haben und die ja eine riesige Halbwertszeit besitzen, sonst wären sie ja auch mittlerweile schon alle weg. ... und Blei wird wohl kaum in der Atmosphäre sein um sich dann ins Weltall zu verdrücken.
(unser Hauptelement bezüglich Radioaktivität: Uran: Halbwertszeit: 4,468 Milliarden Jahre. Also nach dieser irrsinnigen Zeit ist ja immer noch die Hälfte da !)

Lt. http://www.seilnacht.com/Lexikon/92Uran.html liegt es allerdings in der Elementehäufigkeit an 54. Stelle und ist somit immer noch häufiger als Gold ( aua!)

Also soweit ein bischen hervorgekramtes Schulwissen ... oder isset jetz allet janz anners?  :dizzy: :eek:

 :winken:   MetGold   :alter:
 
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