Autor Thema: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!  (Gelesen 5594 mal)

Offline pema

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6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« am: Dezember 16, 2009, 20:06:10 Nachmittag »
Hallo!

http://www.derbund.ch/panorama/vermischtes/Berner-bewilligen-6-Millionen-fuer-Jahrhundertfund/story/19849587

...für wissenschaftlich viel spannenderes Material - der geneigte Leser weiss, woran ich denke - hat das NHM kaum ein paar Hunderter übrig...  :bid:

Pema

Offline Mettmann

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #1 am: Dezember 16, 2009, 20:50:50 Nachmittag »
Meine Rede - und vor 5 Jahren habens nicht mal die 0,6 Millionen gehabt, um nicht nur die größte Meteoritensammung, sondern eine der wichtigsten Mineraliensammlungen der Schwyz zu erhalten, was beides von unendlich höherem wissenschaftlichen und öffentlichem Interesse gewesen wäre als jener Glitzerkristall.
Noch bei der Liquidierung wenigstens die Meteorite zu retten, wohlgemerkt zu einer Zeit, als die Schwyzer Omanexpeditionen bereits liefen und in dem Zusammenhang stets der ungeheuren wissenschaftl. Wert der Omanfunde und deren Bedeutung als Naturerbe breitgewalzt wurde.

Zitat
der geneigte Leser weiss, woran ich denke - hat das NHM kaum ein paar Hunderter übrig...


Brauch es ja auch nicht. Wird in der Schwyz ein Mett gefunden, dann gilt Zwangsverkauf an den Kanton, pardong Vorkaufsrecht...

Den Unterschied, zwischen diesem very Bergkristall und einem Schweizer Meteoritenneufall oder -fund, hat mir übrigens noch nie einer rechtlich begründen können.

Dieser Bergkristall wurde von berufsmäßigen Suchern gefunden, in der Schweiz, wo er gewachsen.
Fällt ein Stein vom Himmel auf die Schweiz, und wird von berufsmäßigen Suchern gefunden, so müssens ihn ggfs an den Kanton gegen eine Entschädigung/Entlohnung abgeben bzw. herrscht Vorkaufsrecht.

Insofern wollmer diesen Ankauf als Präzedenz hernehmen, schließlich ist die Schweiz ein Rechtsstaat, wo der Grundsatz der Gleichbehandlung gilt -
Und künftig sollen dementsprechend Schwyzer Mettfunde zu marktüblichen Preisen angekauft werden, gell?

Dann würden auch endlich wieder mehr sucher gehen, wenn ein vielversprechender Bolid sich anschickt, uff die Schwyz zufallen.
Dahingehend sollt eder unsägliche Schmitt&Ewens-Rechtsartikel in MAPS korrigiert werden, sonst kommt keiner finden, falls mal soweit ist.

Gut ist der Ankauf dennoch, beweist er doch, das was ich immer sag, daß es eben nicht gottgegeben ist, das öffentich unterhaltene Meteoritensammlungen in Europa prinzipiell derart krass unterfinanziert sein müssen, wieses in den 200 Jahren im übrigen niemals waren.
Geld is immer da. Ganz besonders in den reichsten Ländern der Erde.

 :prostbier:
Mettmann

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Offline gsac

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #2 am: Dezember 16, 2009, 21:23:33 Nachmittag »
Gut ist der Ankauf dennoch, beweist er doch, das was ich immer sag, daß es eben
nicht gottgegeben ist, das öffentich unterhaltene Meteoritensammlungen in Europa
prinzipiell derart krass unterfinanziert sein müssen, wieses in den 200 Jahren im übrigen
niemals waren.

Statt "müssen" solltest Du hier vielleicht etwas subtiler "müßten" schreiben! Denn..

...Geld is immer da. Ganz besonders in den reichsten Ländern der Erde.

Daß dies der Fall ist, haben wir ja alle allein schon über die Thematik Bankenkrise vor
Augen geführt bekommen, wo man sich ob der dort recht unhinterfragt gehandelten
schwindelerregenden Höhe der Beträge schon etwas verwundert die Augen reibt, daß
so etwas überhaupt möglich ist und dann auch noch legitimiert, auch wenn das alles
eher Kreditlinien als real gedeckte Beträge sein mögen...

Andererseits will und darf ich hier ja auch nicht ins Politische abschweifen, weil das
einfach nicht hier hin gehört. Es sei deshalb nur als Beispiel erwähnt. Es ist "im Kleinen"
für die betroffenen Institute im Wissenschaftsbetrieb (..oder z. B. auch bei mir im noch
halböffentlichen Krankenhauswesen [..Nähkästchen..]) so, daß dort einfach, mangels
Lobby und im Zweifelsfall noch immer mit dem Totschlagargument zu hoher Personalkosten
etc. einfach ganz gnadenlos der Rotstift kreist. Was schert den Kostenstellenverwalter als
solchen schon ein "Kulturerbe"? Im Zweifelsfalle werden kleine Institute dicht gemacht oder
einem größeren Konglomerat anheim gegeben, das es dann noch kosteneffektiver richten soll,
was man zum Glück mit so solitären Instituten wie dem NHM Wien etc nicht ohne weiteres
machen kann, weil es kaum adäquate Partner zum Vermählen gibt. Aber egal - die Grundfrage
bleibt ja: warum werden derart kulturell essentielle Einrichtungen äusserst knapp gehalten,
warum hat man hier nicht den "größeren Blick" über den aktuellen Tellerrand hinaus?

Ganz speziell im Falle dieses Millionenankaufs der Berner würde mich mal interessieren,
woher in diesem Fall die Mittel kommen bzw. wie man das legitimiert? Pema, was meinst
Du als Schweizer, oder Du Odessa, Beat? Wie kriegt man so was gegenüber den anderen
Institutionen problemlos legitimiert, denen solche Mittel versagt bleiben? Weil die Kristalle
"in den schweizer Bergen" gewachsen sind, mithin vielleicht als ein Stück materialisierte
nationale Identität gesehen werden? Zudem für Besucher vorzeigbarer und "eindrucksvoller"
als das himmlische Gestein? Mag das ein Entscheidungskriterium für diejenigen gewesen sein,
die es entschieden haben? Oder handelt es sich bei den Millionen um private Sponsoren
statt um Steuergelder? Dann müßte man es freilich in anderem Lichte betrachten...

:gruebel: Alex

Peter5

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #3 am: Dezember 16, 2009, 21:31:11 Nachmittag »
Also ganz ehrlich - Quarz (auch die Varietät Bergkristall) gehört in meinen Augen - ganz ehrlich - schon sehr lange zu meinen "Langweilern" unter den doch ansonsten viel interessanteren, mittlerweile wohl schon rd. 5.500 Arten und mehr umfassenden Mineralreichs! Und für eine solche Quarz-Gruppe .. und da gab es allerdings sehr wohl auch schon größere Gruppen !!!.. würde ich nie, selbst wenn ich Milliarden zur Verfügung hätte, nicht mal 50 Euro berappen! Eher kaufe ich mir für 6 Millionen Franken Meteoriten, wenn ich sie denn hätte bzw. das nötige Kleingeld dazu!  :smile: ..also diesbezügl. sind wir schon mal voll d'accord!

Dass mit den immer wieder "durchgekauten" Alpin-Mineralien ging mir schon bei Lapis lange Zeit auf den S...k! Das war ein Grund, weswegen ich mein Abo irgendwann gekündigt habe. :ehefrau:..jetzt beosrge ich mir nur noch nach Bedarf bzw. bei Interesse Einzelhefte.

Gruß Peter5 .. :winke:

Offline pema

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #4 am: Dezember 16, 2009, 22:03:50 Nachmittag »
Nun, die Bernburger sind sowas ähnliches wie "Adelige", die offenbar über recht viel Kapital verfügen und das auch möglichst sinnvoll einzusetzten versuchen...
Nichts gegen einen solchen Kristall, doch gehört der nach meiner Meinung doch eher in den Eingangsbereich einer Bank oder einer Versicherung!
Bei der Bally-Meteoritensammlung wusste offenbar niemand, dass z.B. die Burgergemeinde Bern den Ankaufspreis locker hätte organisieren können...  :traurig:

Zum Meteoritenbesitzgesetz in der Schweiz: Die Suppe wird nicht so heiss gegessen wie sie gekocht wird...jedenfalls bei Funden. Wie's bei einem frischen Fall aussehen würde,
weiss ich leider nicht, da wir nun schon 81 Jahre auf einen neuen Fall warten...  :traurig:

Pema

Offline gsac

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #5 am: Dezember 16, 2009, 22:23:04 Nachmittag »
Nun, die Bernburger sind sowas ähnliches wie "Adelige", die offenbar über recht viel Kapital verfügen und das auch möglichst sinnvoll einzusetzten versuchen...
Nichts gegen einen solchen Kristall, doch gehört der nach meiner Meinung doch eher in den Eingangsbereich einer Bank oder einer Versicherung!
Bei der Bally-Meteoritensammlung wusste offenbar niemand, dass z.B. die Burgergemeinde Bern den Ankaufspreis locker hätte organisieren können...  :traurig:

Aha, also mehr oder minder privat - in Hamburg würde man sowas wohl eine Versammlung
altehrwürdiger hanseatischer "Pfeffersäcke" nennen - das ist übrigens ein durchaus freundlich
zu verstehendes Wort auch im historischen Kontext! Na gut, das ist dann allerdings schon
etwas anderes als eine rein öffentliche Entscheidung, und damit ist der Kanton von einer
möglichen politischen "Fehlentscheidung" in diesem Falle wohl erstmal entlastet...  :einaugeblinzel:

Alex

Offline Mettmann

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #6 am: Dezember 16, 2009, 22:33:59 Nachmittag »
81 Jahre - ja wer hats erfunden?  :auslachl:
Bzw. wer is schon von den Schwyzern die Bodenseefeuerkugel suchen gegangen?

Wer suchet, der findet.  Wer nicht suchet...
Und wem man nicht die rechtliche Sicherheit gibt, daß er was davon hat, wenn er suchet und findet, der geht halt nun mal nicht suchen.
Will ein Land Meteorite haben - so sagt die Statistik, muß es entweder gute oder gar keine Regelung haben.
Sonst gehts wie in Australien - wo der Steuerzahler die Metwissenschaftler durchfüttern müssen, die mangels Neufunde nix gscheits mehr zu tun haben.
Obwohl die sind ja geschickt - was die jetzt in Down-Under von der EU, ja von meiiiiiiinem und Eurem Steuergeld für ein Feuerkugelnetz geschenkt bekommen!
Um das Geld könnt man das Europäische in seiner jetzigen Form mehrere hundert Jahre erhalten. 
Und ich sach noch, ich sach, Geld ist anscheinend genug da!

Ja 6 Millionen Fränkli is scho derb.  Dafür hättens an Mond und Mars kaufen können, wofürse sonst 80 Jahre Expeditionen in den Oman statistisch zahlen müßten, um sowas zusammenbekommen und unsere ganzen CKs und alle Rs, darunter die besten der Welt, wofür sie über ein Jahrzehnt Antarktissuche und über einer Milliarde USD ansetzen müßten, um soviele zu finden.

Naja, Bergkristall glitzert halt schön, jeder hat so seine Präferenzen..

...aber sage noch einer, Meteorite wären teuer oder die Wissenschaft würde wegen der Privaten nicht an die Mets kommen   :ehefrau:

 :laughing:
Mettmann
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2009, 22:56:42 Nachmittag von Mettmann »
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Offline Mettmann

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #7 am: Dezember 16, 2009, 22:42:02 Nachmittag »
Zitat
und damit ist der Kanton entlastet... 


Nö. Das war doch sicher keine Geheimaktion.
Lesen die keene Zeitung, schaun die nicht fern.
Hopserla, uns ist der Pergamonaltar abhanden gekommen, wir wußten ja gar nicht, daß der zum Verkauf stand... hör mir auf.

Auf der Webseit steht, daß Museen und Institute Vorkaufsrecht hatten.
Von denen dort Beschäftigten kann man erwarten, die wichtigste Meteoritensammlung der Schweiz zu kennen.

Wichtig aber an dem Fall ist, daß er gezeigt hat, daß in der Schwyz kein besonderes wiss. oder öffentl. Interesse an Meteoriten bestundt,
was die Begründung zu sein scheint in den Gesetzen, daß ein Finder einen Met herauszurücken habe. Das wird damit hinfällig.

 :weissefahne:
Mettmann

Heh, gips nicht irgendwo in D innem Museum ein Bergkristall, der groß wie ein Zimmer ist?

 :gruebel:
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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #8 am: Dezember 16, 2009, 22:47:13 Nachmittag »
Ah grad ergoogelt, der ist in Bayern, im Kristallmuseum Riedenburg.
Wiegt 7.8 Tonnen, mißt 2 auf 3 Meter.

http://www.altmuehltal.de/riedenburg/kristal.jpg

http://www.ferienwohnung-riedel.de/bilder/bergkristall.jpg

http://www.regensburg.de/sixcms/media.php/23/thumbnails/bergkristall_c_Kristallmuseum%20Riedenburg.jpg..12908.jpg

Aber bloß nicht den Bernesen sagen.....

Huh...
"Im Kaufpreis inbegriffen sind unter anderem Lohnkosten der beiden Strahler seit den 1990-er Jahren".

Stefan, bist da?  Das solltmer auch machen!

Revision!  Die geile IMB von neulich kost absofort nicht mehr nen 5er im Gramm, sondern 500Euro/g !!     
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Offline herbraab

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #9 am: Dezember 17, 2009, 08:54:42 Vormittag »
Nichts gegen einen solchen Kristall, doch gehört der nach meiner Meinung doch eher in den Eingangsbereich einer Bank oder einer Versicherung!

Bei aller Begeisterung für Meteorite, aber das kann ich nicht unterschreiben: Der "grösste Kristallfund seit mindestens 300 Jahren" gehört natürlich in in Museum!

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline ott

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #10 am: Dezember 17, 2009, 10:14:37 Vormittag »
Zitat
Bei aller Begeisterung für Meteorite, aber das kann ich nicht unterschreiben: Der "grösste Kristallfund seit mindestens 300 Jahren" gehört natürlich in in Museum!

Grüße, Herbert


ja is ja ok.aber nicht um jeden preis.is ja heftig!!! :bid:

gruss ott

Weiter kommt nur wer sich bewegt .Schlauer wird der fragt.Und mit offenen Augen sieht man mehr.

Offline herbraab

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #11 am: Dezember 17, 2009, 11:42:10 Vormittag »
ja is ja ok.aber nicht um jeden preis.is ja heftig!!! :bid:

Über den Preis kann ich nichts sagen, da fehlt mir die Sachkenntnis. Aber grundsätzlich gehören solche spektakulären Funde natürlich in ein Museum, und nicht in Bank- oder Versicherungshäuser.

Die Berliner würden sich auch nicht freuen, wenn Werner von Siemens den Archaeopteryx damals in seine "Telegraphen-Bauanstalt" gelegt hätte, statt ans Humboldt-Museum zu übergeben. Genausowenig hätten wir von der Meteoriten-Fraktion Freude damit, wenn z.B. Neuschwanstein I statt im Rieskrater-Museum im Vorzimmer eines Bankdirektors liegen würde.

Grüße, Herbert
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Offline Mettmann

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #12 am: Dezember 17, 2009, 16:26:51 Nachmittag »
Zitat
Aber grundsätzlich gehören solche spektakulären Funde natürlich in ein Museum

Selbstredend. Natürlich.

Und weil wir hier ein Meteoritenforum sind:  Das muß selbstverständlich auch für Meteorite gelten!


Nur was beobachten wir?  80%, 90% der Bestände der öffentlichen und institutionellen Meteoritensammlungen auf der ganzen Welt stammen ursprünglich aus privater Hand und wurden vorwiegend durch Ankauf oder durch private Stiftung angesammelt. Ausnahme sind lediglich die Antarktischen Sammlungen (und vielleicht Bern/Zürich weil sie die Bally-Sammlung grob fahrlässig haben fahren lassen).

Die Aufteilung und die Zusammenarbeit zwischen Findern, Suchern, privatem, komerziellem Sektor und den öffentlichen Sammlungen war über 150 Jahre klar definiert und hat zum Frommen aller auf das Beste funktioniert.

Seit ca. 10-15 Jahren erleben wir nun, wie diese Zusammenarbeit von der öffentlichen Seite preisgegeben und aufgekündigt wird.
Mit den erwartbaren fatalen Ergebnissen und das ausgerechnet bei den Meteoriten, die naturgegeben von allen Sammlugsgegenständen am schwierigsten aufzufinden sind.

Wir sehen, wie massiv eine Propaganda gefahren wurde, daß private und kommerzielle Aktivitäten der Meteoritensammler, -sucher und -händler - die öffentliche Sammeltätigkeit und die wissenschaftliche Arbeit gefährden würden,
gleichzeitig ohne daß durch den öffentlichen Sektor irgendeine Alternative aufgeboten wurde, wie man denn sonst die Meteorite auffinden und in die öffentliche Obhut bekommen würde.

Das ist geschichtlich völlig neu und besonders tragisch, da in den letzten 20 Jahren der private Sektor in eine beispiellose Vorleistung gegangen ist
und neue und alte und besonders wichtige Meteorite in einer nie gekannten Zahl entdeckt und bereitgestellt hat zu wesentlich geringeren Kosten
als all die 200 Jahre zuvor und darin alle öffentlichen Bemühungen, seien es die Antarktissuchen, seien es die Euromet-Expeditionen, seien es die Schweizerischen Omanexpeditionen - an Effizienz und an der wissenschaftlich relevanten Ausbeute weit übertroffen hat.

Nun könnte man meinen, daß diese gewaltige Verbesserung, dieser Fortschritt von der öffentlichen Seite begrüßt wird.

Im Großen und Ganzen ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall!


Öffentliches und wissenschaftliches Interesse an den Meteoriten besteht, keine Frage, von den meisten Wissenschaftlern mehr denn je, denn mit dem Fortschritt der Analysemethoden, den Ergebnissen und Zielsetzungen der Fernerkundung, der Planetologie und der Raumfahrt und mit der riesigen Verbreiterung des Analysematerials v.a. durch die privaten Funde, ist man in der Meteoriterei in diesen wenigen paradiesischen Jahren weiter gekommen, als in der ganzen Zeit zuvor.

Und dementsprechend läßt sich die öffentliche Hand das Besorgen von Meteoriten auch einiges kosten.

Zweite Hauptquelle für Meteorite ist die Antarktis, die Kosten um dort Meteorite zu finden übersteigen sicherlich 100 Millionen im Jahr,
früher die Euromet-Aktion, hatte ja das Paper hier mal gegeben - Geräteausstattung 20 Millionen damaliger ECU, jährliche Personalkosten 8,5 Millionen ECU
d.h. da kömmer inflationsbedingt locker ein Drittel noch draufhauen, um auf heutige Euro zu kommen. Und daß ohne noch einen Fuß aus der Tür gesetzt zu haben. Was die Schweizer Expeditionen die öffentliche Hand insgesamt kosten, weiß ich nicht.

Soviel sind die Meteorite der öffentlichen Hand wert.

Immer wieder kommt als Reaktion von Wissenschaftlern und Kuratoren, sie würden die Meteorite nicht unter kommerziellen Gesichtspunkten betrachten können, gerade wenn es um den Erwerb derselben geht, sei es durch eigene Expeditionen, sei es durch Ankauf.

Wir alle dagegen müssen leider eine etwas realistischere Perspektive einnehmen. Denn schlicht und einfach: Das Geld, was die Institute und die Museen aufwenden, um an ihre Meteorite zu kommen, ist nicht ihr Geld.
Es ist unser Geld, denn es ist Steuergeld oder eben Sponsorengeld.

Wohlgemerkt, es soll hier nicht eine Konkurrenzsituation aufgebaut werden, die öffentlich finanzierten Suchen sind wichtig und richtig,

aber für das Weitere muß festgestellt werden, daß die privat bereitgestellten Meteorite um einen Kostenfaktor von 100 oder noch weit darunter billiger für die öffentliche Hand sind - als die, die durch öffentliche Gelder finanziert gefunden werden.

Wirklich nur als kleines Bsp zur Verdeutlichung und bitte nicht als Prahlerei mißverstehen:  Schau ich Anzahl der verschiedenen, und deren Gewichte an,
so haben Chladnis Heirs zum Bsp an Rumurutiiten mehr aufgetan, als die Europäischen, die Amerikanischen, die Japanischen und die Chinesischen Antarktisexpeditionen zusammen in 20 Jahren Suche gefunden haben.
(und bei unseren war sogar ein W0er dabei, 5x sogroß, wie der größte Antarktische Fund. Den hätten wir schon gern in einem Museum gesehen). 
Gut und unsere Rumurutis zusammen kosten die öffentliche Hand ungefähr so viel, wie die reinen Fahrtkosten, zwei oder drei Meteoritensucher einmal in die Antarktis ein- und wieder auszufliegen,
was die öffentliche Hand ja auch bezahlen muß.

Es ist also sehr unsinnig, auf die privaten Meteorite zu verzichten. Aus wissenschaftlicher Sicht sowieso, aber v.a. eben, was die Kosten für die öffentliche Hand angeht.

Was aber wird stattdessen gemacht?
Und ausgerechnet von denjenigen, die es durch ihre berufliche Beschäftigung mit den Meteoriten besser wissen müssen?

Statt wie es geboten ist, von dieser neuen und historisch unglaublich vorteilhaften Situation Gebrauch zu machen,
wird alles erdenkliche getan, um dem privaten Sektor die Meteoritensuche zu verunmöglichen und damit wird dafür gesorgt, daß der größte Anteil an allen  Metoritenfunden der Welt in Zukunft wegfallen wird.

Es ist vielleicht etwas brüsk, aber es muß einfach angesprochen werden.

In den Medien stellt der öffentliche Sektor es so dar, daß die Privaten tatsächlich Schaden anrichten würden. Daß durch deren Leistung, der Wissenschaft die Meteorite entgingen und daß die Institute und Museen hintan stehen würden, weil durch die Privaten die Meteorite angeblich zu teuer für die Öffentlichkeit geworden seien!   Unisono!

Also das genaue Gegenteil von dem, was tatsächlich passiert ist!  Nie waren die Meteorite für die öffentlichen Hand jemals auch nur annähernd so billig wie heute - nie wurde eine solche Vielfalt und Menge gefunden, nie landeten soviele Meteorite in der Forschung, wie dieses Jahrzehnt!
Teuer sind nur die von öffentichen Geldern finanziert gefundenen Meteorite (und aus Sammlermarktsicht die Historischen, auf denen die Unis und Museen ja sitzen, weil sie druff sitzen und kaum was erhältlich)

Es ist ein absolutes Unding, wenn der ehemalige Präsident der Meteoritical Society, der Herr Palme zu seiner Amtszeit es begrüßt hat, daß der private Sektor aus den Wüstenländern durch Gesetze rausgeschmissen wird!
Warum? Weil die Wissenschaft dadurch enormen Schaden leidet, weil praktisch alle Wüstenmeteorite - nochmal klipp und klar: das ist der Löwenanteil aller jährlichen Funde der Welt - ausschließlich vom privaten Sektor gefunden werden!
Schmeißt man die raus - gibts keine Meteorite mehr. Das heißt, die öffentliche Hand müßte die selber suchen - tut sie aber nicht, mit Ausnahme der Schwyzer - weil es so teuer ist, erheblich teurer als die Leistungen der Privaten.
Und zusätzlich, wenn eben nichts mehr gefunden wird, Angebot und Nachfrage - verteuert das für jeden Forscher für jede Universität für jedes Museum, wenn sie Meteorite erwerben, dieselben drastischst.
Desgleichen müßten sie, würden sie ihre Arbeit in dem Umfang fortführen wollen wie bisher, was mangels Funden sowieso nicht möglich sein würde,
unendlich mehr Mittel ausgeben - da die Forschung und die Museen ja bislang von den Privaten den wesentlichen Teil ihres Forshungsmaterials in Form von type und deposit specimens gratis bekommt.

Im Oman haben wirs ja gesehen - schaut man sich die eigenen Veröffentlichungen an der Schweizer und deren Auftreten in den Medien,
so stellt es sich dar, daß sie bereits von Anfang an daran gearbeitet haben, alle anderen Sucher rauszubeißen.
Sehr schädlich für die Wissenschaft, sehr ungut für den Oman, weil das meiste eben dort von den Privaten gefunden und der Wissenschaft zugeführt wird.

Überall bekommen wir jetzt diese fatalen Gesetze.
Australien ist bekannt. Da sind die Fundzahlen durch die Gesetze auf ein Niveau der 1850er Jahre gefallen.
Ein ganzer Kontinent ist von der Meteoritischen Landkarte ausgelöscht worden.

Libyen, nach Wegbleiben der privaten Sucher sind die Fundraten auf unter 4% der Vorjahre gefallen.

Jetzt, am schlimmsten von allen, Algerien!

Dänemark, Schweiz, Polen, Argentinien....   so geht das nicht!  Da sind die Meteoritenwissenschaftler und Meteoritenkuratoren dabei, sich selbst abzuschaffen!


Gleichzeitig in absoluter Kenntnis, daß dem nicht so ist, gehen einige Wissenschaftler her und jagen ihren Kollegen einen derartigen Bammel ein, daß Wüstenmeteorite illegal seien - lustigerweise einige darunter, die Sammlungen betreuen, die voll mit Wüstenzeugs sind und die selber an Wüstlingen von Privaten geforscht und darüber publiziert haben - was bei den NWAs nicht der Fall ist,
sodaß mittlerweile etliche Forschungseinrichtungen und Museen, die das Budget dafür hätten, sich nicht mehr trauen, die Wüstenmeteorite zu erwerben,
somit nicht mehr die Forschung machen können, die sie früher gemacht und auf die wesentlich teureren historischen und benamten Meteorite zurückgreifen müssen,
was ein großer finanzieller Schaden ist für die öffentliche Hand, für die Wissenschaft sowieso und dieses Geld fehlt halt dann für andere Forschungen oder Sammlungserweiterungen.

Nicht? Nur als Bsp - das geht halt auch nicht, daß die Kuratorin in London einerseits die obige Propaganda fährt, daß die Privaten so schädlich wären, aber die ganze Sammlung voll hat mit Wüste und sogar die homepage mit von Privaten gefundenen Sahnestücken schmückt, behauptet das alles wegen der Privaten so teuer sei, obwohl ihre Vorgängerin noch viel mehr für die frühe Wüste ausgeben mußte, als sie das heute müßte, daß NWA illegal sei, wie Meteorite ohne Papiere überhaupt,
und dann letztes Jahr die Ivuna-Hauptmasse kauft, von einem privaten US-Sammler, ohne Papiere und vermutl für ein Heidengeld, denn das Stück war schon jahrelang im Angebot und wurde wegen des hohen Preises von keinem Institut gekauft.

Womit wir bei dem lieben Gelde wären.
Wir wissen, nie gabs so tolle Meteorite, nie waren sie so unglaublich billig. Wir wissen was Museen und Universitäten die ersten 200 Jahre ausgegeben haben und ausgeben mußten für Meteorite und wir wissen, was diese Einrichtungen noch bis in jüngste Zeit für Meteoriten ausgeben konnten
und es ist bekannt, was die Steuergeld-Expeditionen kosten, um Meteorite zu finden und was dabei gefunden wird.

Und nun haben wir den Fall, daß ein Teil der Forscher und ein Teil der Kuratoren beklagt, sie hätten kein Geld.
Einige der in der Vergangheit wichtigsten Museen und Universitäten darunter.
Und man hört es meist so, daß es zwar von den Betroffenen bedauert wird, aber letztenendes als gottgegeben und das bis in alle Ewigkeit hinzunehmen sei.

Wir Finanziers und Steuerzahler müssen aber wieder eine weitere Perspektive einnehmen, das heißt, soweit müssen wir gar nicht schauen!

Wie kommen die Sauriers in die Museen? Sie werden entweder von privat gekauft oder selbstgefunden, wobei die öffentliche Hand die Grabungen finanziert, was das Pendant zu einer Meteoritensuchexpedition ist.
Wie kommen die Mineralien in die Museen und die Universitäten? Sie werden entweder auf dem privaten Markt gekauft oder sie werden bei öffentlich finanzierten Expeditionen gesammelt.
Wie kommen die Artefakte und Antiken in die Sammlungen, sie werden entweder von Privat gekauft oder sie werden selbst ausgegraben.
Wie kommen die Kunstwerke in jedes noch so unbedeutende Museum? Sie werden auf dem Kunstmarkt selbstverständlich gekauft oder in Auftrag gegeben.
(Selber malen geht da leider nicht).
Jede Bibliothek, wennse alte Schriften und Bücher in den Bestand nehmen will - richtig, kauft sie.
Jeder Lehrstuhl, jedes Forschungsprojekt, wenn sie den Forschungsgegenstand oder den Bedarf nicht selber erzeugen oder herstellen kann, natürlich aus öffentlichen Mitteln bezahlt, kauft es sich.

Das ist Gang und Gäbe, das ist der opus moderandi auf der ganzen Welt.

Ja und was sollen wir Steuerzahler dann sagen, wenn manche spezialisierte Museen und manche Unis bei den Meteoriten klagen, wir haben dieses Jahr für den Meteoritenankauf nur 10.000Euro, Nur 2000 Euro, nur 200Euro übrig???
Dann, so leid es mir tut, dann muß man doch sagen:  Ja dann kümmert Euch halt drum - alle, alle, alle anderen kümmern sich auch drum!
Der Steuerzahler und am allerwenigsten der private Meteoritensektor kann da was machen!
Bzw. letzterer hat bereits alles Menschenmögliche getan!  Er hält Euch Steine unter die Nase, die es früher gar nicht gegeben hat oder für die ihr euch 200 Jahre lang dumm und dappich gezahlt habts und die 100x mehr kosten würden, wenn ihr sie selber auftreiben müßtet
also für so kleine Summen, die in jeder Nachbardisziplin einen Fliegenschiß darstellen.

Nur was geschieht stattdessen? Viel eher als daß sich um die Mittel gekümmert wird, werden die billigen und interessanten Meteorite stattdessen einfach schlicht verboten!   Und das, das kapiert kein Mensch, weil es auch niemand, der bei Verstand ist kapieren kann.

Wie es nicht einzusehen ist, daß ausgerechnet die Meteoriten als Ausnahme aus dem ganzen Forschungs- und Museumsbetrieb herausgenommen werden sollen.

Gut, das alles klingt jetzt so, als tät das die große Regel sein.
Aber das stimmt nicht, es gibt sie noch, die Forschungseinrichtungen und die Museen, die Meteorite ankaufen und ganz normal ankaufen.
Aus unserer Praxis ist es allerdings immer wieder überraschend zu sehen, daß Museen und Universitäten, übrigens auch in Deutschland, Meteorite ankaufen,
die eigentlich weniger bekannt sind für ihre Arbeit an Meteoriten, manchmal gar aus ganz anderen Fachbereichen oder eben Museen/Unis sind, die vom meteoritischen Rang weit hinter den großen und bekannten Isntituten rangieren, die dieselben Angebote nicht wahrnehmen können.
Letztere werden nun sagen, sie seien eben nicht "in der glücklichen Lage" wie die anderen.
Mir scheints aber so, daß das meist nicht einfach eine "glückliche" Lage ist, in der jene sich befinden, sondern daß die Leute dort eben sich offensichtlich drum gekümmert haben.

Ein wirklich blamables Beispiel möchte ich nennen, weil es vor kurzem auch öffentlich geworden ist,
wo einem jedes Verständnis abgeht. War auf der US-List.
Hat eine Wissenschaftlerin der Berliner Humboldt-Universität den Captain Blood um einen Campo del Cielo angebettelt, ob er der Humboldt-Uni einen stiften könne, ein Campo im Werte von 100$ (Einhundert Dollar = 68 Euro), 2kg, den sie für ihr Forschungsprojekt benötigen würden, sich aber nicht leisten könnten, weil er ja so teuer.
In Grund und Boden muß man sich ja schämen!! 
Eine der größten Universitäten in einem der reichsten Länder der Erde!!!  Im Netz steht, Humboldt-Uni+Naturkundemuseum haben einen jährlichen Etat an Erst- bis Drittmitteln von 2 Milliarden USD, Naturkunde Museum wird grad saniert mit Dutzenden von Millionen USD an EU-Mitteln, Helmholtz-Gesellschaft für 60 Millionen USD hams grad geschenkt kriegt usw.usf.
Und dann sollen sie sich nen Campo, den Billigsten Met der Welt, im Werte von 100$ nicht kaufen können?
Fehlt mir absolut jedes Verständnis. Chladni rotiert im Grab.
Gehen betteln um 100$ als wärs eine Provinzcollege in Iowa oder eine Volksschulklass in Albanien - ne Uni in Honduras oder in Eritrea jederzeit - aber nicht Berlin. Daß die sich nicht schämen!!
Hatte mich da ganz schön echauffiert. 

Schrieb mir dann auch ein Metwissenschaftler aus USA von nem kleinerem Institut, der war genauso verdutzt wie ich,
und meinte, er selbst würde ein solches Forschungsprojekt nie bewilligt kriegen, da wenn das so wenig kosten würde, würde es als nicht wichtig genug und damit als nicht finanzierungsürdig abgelehnt.


Nun gut. Gleichwohl kann und wird die Unterfinanzierung vieler großer Institute und der Kurzschluß daraus, durch Gesetze den privaten Sektor zu eliminieren,
fatale Konsequenzen haben.
Es bedeutet nicht anderes, als daß der öffentliche Sektor die jahrhundertelange Symbiose mit denen, die ihm die Meteorite heranschaffen, mutwillig aufkündigt.

Es werden die Meteorite an denen wir uns nun solange erfreut haben, nicht mehr gefunden werden.
Wir werden alle zurückfallen auf die Preise des letzten Jahrhunderts, die Wissenschaftsseite wird zudem gezwungen sein, die Meteorite selber zu finden, wennse nicht abgewickelt werden wollen,
und das alles wird die öffentliche Hand unendlich mehr kosten als es heute kostet.

Das Gejammer dann, wenn es heute schon so laut ist, das möchte ich dann nicht hören!

Gut und jetzt schließen wir den Bogen. Geld ist im Prinzip genug da.

Und mich freut, daß Bern den Bergkristall ankauft - ist zwar kein Meteorit,
aber soetwas zeigt doch, daß Ankäufe von Naturkundlichen Sammlungen und damit auch von Meteoriten,
entgegen der Bekundungen etlicher - ohne weiteres und selbstverständlich möglich sind.

In diesem Sinne, meine Jahresabschlußpredigt.
Wehret den leider schon ziemlich fortgeschrittenen Anfängen.
Sonst hat bald niemand nix mehr und wir Steuerzahler könns nimmer derzahlen
&
 :prostbier:
&
Frohes Fest!

Martin


 





 






 
« Letzte Änderung: Dezember 17, 2009, 17:31:26 Nachmittag von Mettmann »
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline Haschr Aswad

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #13 am: Dezember 17, 2009, 16:45:33 Nachmittag »
Passend zum Thema erscheint gerade ein update der Bulletin Database aus dem hervorgeht, dass sich wenigstens das Pariser Naturkundemuseum einmal was Anständiges gegönnt hat. (Es kann sich natürlich auch um eine Schenkung handeln) Und zwar gleich einen neuen CM2 mit 1,2 kg, wenn ich das richtig sehe. Praktischerweise heisst der neue Meteorit mangels Fundortangabe "Paris".

Chapeau, chapeau oder wie der Teutone sagt: Honi soit qui mal y pense

Offline Mettmann

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Re: 6 Millionen für ein bisschen Kristall!!
« Antwort #14 am: Dezember 17, 2009, 17:06:57 Nachmittag »
Na siehstse - geht doch!  :super:
Und Paris hatte immer sehr geklagt. Die sind ja jahrelang praktisch nur noch durch die deposit specimens gewachsen von dem Zeug, was sie in Klassifiz bekommen haben oder wenn solche Leute wie der Carion eben ihnen etwas geschenkt haben.
Beim Rumgoogeln stößt man ab und zu auf einen Pariser Jahresbericht - was sehr erschütternd - da die im Jahr oft nur angekauft haben, im Werte dessen, was z.B. unser werter Pema an zwei, drei müden Tagen in der Anziegensparte verkauft.
Also absolut unwürdig für so eine Sammlung (da rotierte dann Daubrée in seinem Grab, der Mister Bumbum der Meteoritengeschichte, mit seinen waghalsigen Experimenten).

Apropos - ist ja auh richtig und wichtig, die 20g/20%-Klassifizregel.
Viele institutionelle Sammlungen mußten sich ja jetzt in diesen Jahren allein auf die gratis Deposit-Specimen-Regel verlassen, um überhaupt noch neue Mets in die Sammlung zu bekommen.
Bei langjährigeren Meteoritenhändlern summiert sich das relativ schnell auf sechsstellige Summen, markttechnisch betrachtet.
Darf man ja auch nicht vergessen.

Wird nun ihnen verboten durch Gesetze, Meteorite zu handeln oder zu finden, ja dann hams ja nix mehr zum klassifizieren
und dann ham auch diese Sammlungen überhaupt nix mehr!

Dewegen darf auch die Omanische Intervention bei der MetSoc und diese Einsetzung einer Kommission zur Ausarbeitung "ethischer" Regeln
niemals dazu führen, daß nur noch Meteorite mit Papieren klassifiziert werden dürfen.
Wäre ganz bitter für viele der führenden Institute.

 :prostbier:
Mettmann
der nich wegkann.
Zuviel Schnee.
« Letzte Änderung: Dezember 17, 2009, 17:24:07 Nachmittag von Mettmann »
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